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Im Interview: Ersan Ballı
(2025)
Nataliya Neier ist gebürtige Ukrainerin und lebt seit 23 Jahren in Österreich. Sie ist ausgebildete Hebamme und Kinderkrankenpflegerin und hat sich in Österreich im Bereich Mentaltraining weitergebildet. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist Frau Neier als Quereinsteigerin in der Deutschförderung tätig – zunächst in einer Deutschförderklasse an der Mittelschule in Nenzing und seit Herbst 2024 als Lehrerin im Lernraum Schule und Kultur.
Mohammad Rahmo wurde in Syrien geboren und lebt seit drei Jahren in Österreich. An der Universität Aleppo studierte er Lehramt für Volksschulen. In Syrien war er bereits als Lehrer tätig und unterrichtete anschließend sieben Jahre lang geflüchtete Kinder in der Türkei. Neben seiner Erstsprache Arabisch spricht Herr Rahmo auch Türkisch. Nach seiner Ankunft in Österreich absolvierte er mehrere Deutschkurse und ist seit Herbst 2024 als Lehrer im Lernraum Schule und Kultur tätig.
Die Forschungsgebiete unserer Interviewpartnerin Frau Prof. Dr. Rymarczyk umfassen u. a. Bilingualen Sachfachunterricht für die Primar- und Sekundarstufe. Ferner untersucht sie den simultanen Schriftspracherwerb Deutsch-Englisch ab Klasse 1, was eng verknüpft ist mit der Erforschung der Frage, wie Grundschullehrpersonen die ersten englischen Schreibversuche von Kindern korrigieren.
Wo entstehen strukturelle, kulturelle und sprachliche Missverständnisse, die die Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Schüler:innen und Eltern beeinträchtigen? Ein speziell entwickeltes Weiterbildungskonzept für Lehrkräfte an deutschen Schulen verknüpft wissenschaftliche Erkenntnisse mit Unterrichtserfahrungen ukrainischer Lehrkräfte in Deutschland. Es beleuchtet zentrale Herausforderungen schulischer Integration und bietet praxisnahe Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Integration.
Sprachliche Bildung ist zentrale Aufgabe der Schule, um allen Schülerinnen und Schülern das Erreichen fachlicher Bildungsziele zu ermöglichen. Das Lehr- und Lernvideo „Sprache als Schlüssel“ sieht sich als Angebot für Lehrende in der Pädagog:innenbildung, um angehende und in der Praxis stehende Lehrpersonen für die Bedeutung eines Gesamtkonzepts zur Sprachenbildung mit all seinen Facetten zu sensibilisieren.
The fine art of speaking
(2025)
Synergieeffekte können durch gleiche Lernaufgaben und ein ähnliches Thema im Englisch- und deutschsprachigem Sachunterricht erzielt werden. Die Erfolgserlebnisse im Englischunterricht können die Motivation zur Bearbeitung herausfordernder Aufgaben in anderen Fächern steigern. Der kleinschrittige Aufbau im Englischunterricht mit Beispielsätzen und -strukturen, ähnlich dem Ansatz des generativen Schreibens, ermöglicht ein besseres Verständnis darüber, wie Texte allgemein aufgebaut werden können.
Obwohl die Bildungsstandards, die Lehrpläne sowie Fachliteratur eine Einbeziehung von Mehrsprachigkeit in den Unterricht einstimmig fordern, bieten approbierte Lehrwerke nur wenige und zugleich recht unterschiedliche Vorschläge dazu, wie dieses heute so wichtige Thema im Deutsch- und DaZ-Unterricht gewinnbringend, d. h. im Sinne der Förderung eines Sprach(en)bewusstseins, einbezogen werden kann.
In diesem Praxisbeitrag zeigen wir für den Schulkontext, wie – ausgehend von einem für den Kindergarten entwickelten Konzept und adaptiert für den Schulkontext – der mehrsprachige Wortschatz als Grundlage für weitere Sprachhandlungen optimal gefördert werden kann. Wir stellen – aus Platzgründen – in diesem Beitrag nur die Wortschatzarbeit im Kindergartenprojekt vor sowie die Adaption für die Sommerschule und den Regelunterricht. Insgesamt zielen das Projekt und Material auf die Förderung der Sprachhandlungsfähigkeit ab.
Eine altersadäquate Entwicklung der Sprachkompetenzen in Deutsch gilt als Schlüsselkompetenz für die aktive Teilhabe in unserer Gesellschaft. Die Unterstützung der Kinder bei ihrer sprachlichen Entwicklung zählt somit zu den wesentlichen Aufgaben von Akteurinnen und Akteuren in Bildungsinstitutionen. Gerade der frühen Sprachförderung kommt insofern eine große Bedeutung zu, da dadurch erhofft wird, an der Schaffung von Chancengerechtigkeit hinsichtlich der bevorstehenden Bildungslaufbahn positiv mitzuwirken.
Wie nutzen mehrsprachige Schüler:innen ihre gesamten sprachlichen Ressourcen im (schulischen) Alltag – und was bedeutet das für den Erwerb der deutschen Sprache? Der Beitrag beleuchtet anhand einer Fallstudie, wie die mehrsprachigen Ressourcen von Schüler:innen und einer Lehrkraft im Sprachförderunterricht tatsächlich eingesetzt werden – und wie die Lehrkraft, Eltern und Schüler:innen selbst ihre Mehrsprachigkeit wahrnehmen, erleben und bewerten. Aus den dabei festgestellten Differenzen ergibt sich die Notwendigkeit evidenzbasierter, gruppenspezifischer und individualisierender sowie gegebenenfalls digital gestützter Sprachförderansätze.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der sprachlichen Integration von Schüler:innen aus der Ukraine an österreichischen Schulen. Anhand einer konversationsanalytischen Auswertung von Unterrichtsaufnahmen wird untersucht, ob und wie deren mehrsprachige Ressourcen im Deutschunterricht aufgegriffen und genutzt werden. Die Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung der Einbeziehung der individuellen Sprachrepertoires geflüchteter Schüler:innen, insbesondere in der sensiblen Phase des Übergangs in die Regelklasse.
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Sprachproduktion bei Schüler:innen in der Volksschule anzuregen durch dialogisches Vorlesen. Es wurden dafür drei verschiedene Bilderbücher mit den Schüler:innen gelesen: (1) ein Bilderbuch mit überwiegendem Textanteil (Echte Freunde und die Sache mit dem Mut), (2) ein Bilderbuch mit ausgewogenem Bild-Schrifttext Verhältnis (Wer überrascht denn da die Zipfelmaus?) und (3) ein textloses Bilderbuch (Die Torte ist weg!). Für Bilderbuch 1 wurde die Methode des klassischen Vorlesens verwendet, während für Bilderbuch 2 und 3 die Methode des Dialogischen Vorlesens angewandt wurde, für welche CROWD Fragstellungen vorbereitet und verwendet wurden. Es nahmen 9 Schüler:innen an der Untersuchung teil. Die Auswertung der gesprochenen Gesamtwortanzahl ergab, dass die Schüler:innen bei der Bilderbuchbetrachtung des textlosen Bilderbuchs, mit einem prozentualen Anteil von 88,32 %, am meisten sprachen. Bei dem Bilderbuch 2 liegt der prozentuale Anteil der Schüler:innen bei 33,07 % und bei dem Bilderbuch 1 bei 5,19 %. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass, um Schüler:innen zur Sprachproduktion anregen zu können, besonders die Verwendung eines textlosen Bilderbuchs geeignet ist.
Angesicht der zunehmenden sprachlichen Vielfalt und der digitalen Lebensrealität vieler Kinder gewinnen die Themen Mehrsprachigkeit und Digitalisierung zunehmend an didaktischer Relevanz, wobei das Lesen ein zentrales Bildungsziel darstellt. Mehrsprachige Schülerinnen und Schüler zählen häufiger zur Gruppe der Risikoleserinnen und Risikoleser, weshalb sie differenzierte Ansätze der Leseförderung benötigen. Die fortschreitende Digitalisierung eröffnet dabei neue didaktische Potenziale, insbesondere im Bereich der Leseförderung.
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss mehrsprachiger digitaler Bilderbücher auf die Lesemotivation von Schülerinnen und Schülern einer Volksschule. Die Forschung erfolgte in zwei Phasen. In einer ersten quantitativen Erhebung wurden die Leseinteressen der Kinder aus vier zweiten Klassen einer Volksschule analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Themen „Freundschaft“, „Tiere“ und „Natur“ von den Schülerinnen und Schülern als besonders spannend bewertet wurden. Auf dieser Grundlage wurden drei Bilderbücher ausgewählt, ins Türkische übersetzt, digitalisiert und mit Hörbuchfunktionen versehen. Die zweite Phase der Forschung umfasst eine qualitative Untersuchung, bei der die mehrsprachigen digitalen Bilderbücher über einen Zeitraum von drei Wochen im Unterricht einer zweiten Klasse eingesetzt wurden. Die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: Wie und in welcher Weise beeinflussen mehrsprachige digitale Bilderbücher die Lesemotivation von Schülerinnen und Schülern einer Volksschule? Die Datenerhebung erfolgte mittels Methodentriangulation, bestehend aus Fragebögen, Beobachtungen und Interviews.
Die Ergebnisse zeigen, dass mehrsprachige digitale Bilderbücher die Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler steigern. Insbesondere das mehrsprachige Angebot sowie die digitale Gestaltung mit auditiver Unterstützung wirken sich positiv auf die Lesemotivation aus.
In der vorliegenden Forschungsarbeit wird untersucht, inwieweit subjektiv wahrgenommene Unterrichtsstörungen mit der Berufserfahrung, den emotionalen und sozialen Kompetenzen sowie der Classroom-Management-Kompetenz von Volksschullehrpersonen in Zusammenhang stehen. Ziel ist es, zentrale personale Einflussfaktoren zu identifizieren, die das Erleben und die professionelle Bewältigung von Störungen im Unterrichtsalltag prägen.
Im Rahmen einer quantitativ angelegten Querschnittsuntersuchung wurden n = 74 Lehrpersonen mittels standardisiertem Online-Fragebogen zu ihrer Berufserfahrung, ihrem Umgang mit Unterrichtsstörungen sowie zu ausgewählten Aspekten emotionaler Selbstregulation, Beziehungsgestaltung und Klassenführung befragt. Die zentrale Forschungsfrage zielte darauf ab, Zusammenhänge zwischen beruflicher Erfahrung und der subjektiven Störungswahrnehmung sowie mögliche moderierende Effekte personaler Kompetenzen zu identifizieren.
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Lehrkräfte mit weniger als fünf Jahren Berufserfahrung Unterrichtsstörungen tendenziell häufiger wahrnehmen als erfahrenere Kolleg:innen. Ferner zeigte sich ein positiver Zusammenhang zwischen emotionaler Kompetenz und der wahrgenommenen Handlungssicherheit im Umgang mit Störungen. Auch ein hohes Maß an Classroom-Management-Kompetenz ging mit einer geringeren Belastung durch Störungen einher. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich personale Schutzfaktoren, insbesondere im Bereich der Emotionsregulation und Klassenführung, günstig auf das subjektive Belastungserleben und die pädagogische Handlungsfähigkeit auswirken.
Die vorliegenden Befunde liefern empirisch gestützte Hinweise darauf, dass die Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen sowie praxisnaher Handlungssicherheit bereits in der Lehrer:innenbildung zentrale Ansatzpunkte für ein professionelles Störungsmanagement darstellen. Ein vertieftes Verständnis der zugrunde liegenden Prozesse erfordert künftige Studien, die langfristig angelegt sind und unterschiedliche Methoden kombinieren.
Die Digitale Grundbildung wurde im Schuljahr 2022/23 in der Sekundarstufe I als eigenständiges Pflichtfach eingeführt – und ist nun im neuen, kompetenzorientierten Lehrplan verankert, der seit dem Schuljahr 2023/24 aufsteigend für die Mittelschulen in Österreich gilt. Dieser Lehrplan gliedert die Digitale Grundbildung in fünf Kompetenzbereiche und stellt mit dem sogenannten Frankfurt-Dreieck ein zentrales fachliches Konzept vor. Die Umsetzung dieser neuen Konzepte in der schulischen Praxis stellt angesichts des aktuellen Lehrpersonenmangels in Österreich eine Herausforderung dar.
Diese Arbeit untersucht, wie mit Hilfe des Frankfurt-Dreiecks ein Kompetenzraster für diesen Lehrplan entwickelt werden kann. Die Anforderungen an das Raster werden aus aktuellen didaktischen Theorien abgeleitet und durch eine empirische Dokumenten-Analyse bestehender Pläne und Raster ergänzt.
Das Resultat der vorliegenden Arbeit ist ein mehrteiliges Kompetenzplanungssystem. Das Herzstück bildet der Modulplaner, der Kompetenzen mit digitalen Artefakten verknüpft.
Digitale Artefakte sind exemplarische Unterrichtsbeispiele, die eine didaktisch und fachlich sinnvolle Verknüpfung verschiedener Lehrplanbezüge ermöglichen. Die Module, also konkret ausformulierte Varianten der digitalen Artefakte einschließlich ausführlicher Lernziele, sind im Katalog dokumentiert. Ergänzend ermöglicht das Leistungsprofil die Zuordnung von Leistungsnachweisen nach erreichtem Anforderungsniveau je Modul. Das Startpaket Start25 stellt eine exemplarische Umsetzung für den schnellen, praktischen Einsatz im Unterricht dar.
Damit schließt die Arbeit die Lücke zwischen Lehrplan und Unterrichtspraxis. Sie stellt einen unmittelbar einsetzbaren, skalierbaren Rahmen für kompetenzorientierte Planung bereit, der sowohl in der Lehrer*innenausbildung nutzbar als auch auf andere Fächer übertragbar ist.
In den letzten Jahren hat sich das Berufsbild von Volksschullehrpersonen deutlich gewandelt. Gesellschaftliche Veränderungen, der anhaltende Lehrkräftemangel sowie globale Krisen wie die COVID-19-Pandemie haben den schulischen Alltag stark beeinflusst und zu einer spürbaren Verdichtung der Arbeitsbelastung geführt. Insbesondere im Primarstufenbereich sind heute vielfältige pädagogische Berufsgruppen mit unterschiedlichen Ausbildungswegen tätig. Diese Entwicklungen haben zu einer Zunahme individueller und struktureller Belastungen geführt. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Masterarbeit, wie sich unterschiedliche pädagogische Konzepte mit besonderem Fokus auf die Montessori-Pädagogik auf das subjektive Belastungserleben von Lehrpersonen an Volksschulen auswirken.
Ziel der Untersuchung war es, das Belastungserleben von Lehrpersonen zu analysieren und Zusammenhänge mit schulischen Rahmenbedingungen, pädagogischen Ausrichtungen sowie individuellen Ressourcen zu identifizieren. Im Zentrum stand die Frage, ob spezifische Strukturen und Prinzipien der Montessori-Pädagogik entlastend oder belastend auf den Berufsalltag wirken. Darüber hinaus wurden gesellschaftliche Veränderungen, etwa die Integration nichtdeutschsprachiger Kinder oder die Herausforderungen des Distanzlernens, auf ihre Auswirkungen auf das Belastungserleben hin beleuchtet.
Die methodische Umsetzung erfolgte mijels einer quantitativen Erhebung mit standardisiertem Fragebogen, der an LehrerInnen aus Vorarlberg, Tirol und Salzburg verteilt wurde. Erhoben wurden u. a. die persönliche Belastungseinschätzung, berufliche Zufriedenheit, psychosomatische Symptome sowie schulformspezifische Arbeitsbedingungen. Die Datenauswertung basierte auf deskriptiven Verfahren, Korrelationsanalysen sowie multiplen linearen Regressionsanalysen, um den eigenständigen Einfluss einzelner Belastungsfaktoren unter Kontrolle anderer Variablen zu prüfen und die Güte des Gesamtmodells zu bestimmen.
Die Ergebnisse zeigen, dass das pädagogische Konzept allein kein signifikanter Prädikator für das Belastungserleben ist. Zwischen Regelschulen und Montessori-Schulen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede im wahrgenommenen Stressniveau. Die Regressionsanalyse verdeutlicht jedoch, dass insbesondere Zeitdruck, administrative Anforderungen und fehlende Planzeiten im Gesamtmodell einen bedeutsamen Einfluss auf das Stressniveau haben, während kollegiale Unterstützung und Teamteaching entlastend wirken. Lehrpersonen an Montessori-Schulen berichteten zudem tendenziell häufiger von positiven Wirkungen klar strukturierter Lernumgebungen und höherer Selbstwirksamkeit. Weitere Belastungsquellen lagen vor allem in umfangreichen administrativen Tätigkeiten und gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Insgesamt unterstreicht die Arbeit die Bedeutung eines ganzheitlichen Verständnisses schulischer Belastungsfaktoren. Präventionsmaßnahmen sollten die Teamkultur stärken und Lehrpersonen gezielt in Stressbewältigungsstrategien schulen. Die Ergebnisse leisten einen praxisorientierten Beitrag zur Debaje um LehrerInnengesundheit und zur nachhaltigen Schulentwicklung.
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob ein kontextoptimierter Unterrichtsansatz wesentliche Fortschritte im Grammatikerwerb bei Vorschüler_innen fördern kann. Die Anwendung und das Verständnis für Grammatik sind einem Menschen mit deutscher Muttersprache angeboren. Die Grammatikentwicklung erfolgt in aufeinander aufbauenden Phasen und schreitet mit zunehmendem Alter sukzessiv voran. Die anfänglichen grammatischen Fähigkeiten erwerben Kindern in den ersten zwei bis drei Lebensjahren im familiären Umfeld. In der zweiten Instanz entwickeln sich diese Fähigkeiten mithilfe von Pädagog_innen, Erzieher_innen, etc. im Kindergartenalter weiter. Doch bei manchen Kindern verläuft die Entwicklung nicht erwartungsgemäß. Einige Kinder stoßen in diesem Bereich auf Herausforderungen, die den Lernprozess verlangsamen und häufig gezielte Fördermaßnahmen erforderlich machen. Grammatische Störungen werden dabei mit Defiziten in der Informationsverarbeitung sowie eingeschränkten sprachlichen Verarbeitungsfähigkeiten in Verbindung gebracht. Gleichermaßen treten bei Kindern mit einer anderen Muttersprache Verzögerungen beim Grammatikerwerb auf, da sie die grammatischen Strukturen der deutschen Sprache in der Regel später erlernen. D.h., ihr grammatischer Spracherwerb beginnt mit einer Stagnation, sodass sie in der Grundstufe oft über das grammatische Niveau von zwei- bis dreijährigen Kindern verfügen.
Seit Jahrzenten werden Bemühungen unternommen und neue Therapiekonzepte aufgebaut, um diese Herausforderung zu überwinden. Hans-Joachim Motsch ist ein diplomierter Logopäde und entwickelte aus diesem Grund im Jahr 1999 das Konzept der Kontextoptimierung. Das Ziel ist dabei, die grammatischen Fähigkeiten bei Kindern mit Spracherwerbsstörungen zu fördern. Hier liegt der Fokus auf dem Entdecken und Anwenden von grammatischen Strukturen. Der sprachliche Austausch zwischen der Lehrperson und den Kindern ist daher ein wichtiger Ankerpunkt.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Untersuchung, wie kontextoptimierter Unterricht den Grammatikerwerb bei Kindern fördert. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Herstellung eines Alltagsbezugs im Deutschunterricht, der Entdeckung grammatischer Phänomene und der Überwindung von Blockaden beim Grammatiklernen. Es wird untersucht, ob und inwieweit ein kontextoptimierter Unterricht zu signifikanten Fortschritten im Erwerb grammatischer Strukturen führt.
Draußen unterrichten
(2025)
Die vorliegende Arbeit untersucht den Draußenunterricht in Naturparkschulen des Naturparks Nagelfluhkette, mit besonderem Fokus auf didaktische Konzepte, Methoden und deren Wirkungen auf Schüler:innen. Ziel war es, zu analysieren, wie dieser Unterricht Fachwissen, Umweltbewusstsein, Bewegung und soziales Verhalten beeinflusst. Der Naturpark Nagelfluhkette mit seinen Naturparkschulen steht dabei beispielhaft für ein nachhaltiges Bildungsmodell, das regionale Besonderheiten in den Unterricht integriert. Die Naturparkschulaktionen sind thematisch auf vier Bereiche ausgerichtet, bauen aufeinander auf und kombinieren direkte Naturerfahrungen mit praktischen Aktivitäten, um ökologische Zusammenhänge erlebbar zu machen. Die empirische Grundlage bilden qualitative Untersuchungen durch Beobachtungen von sechs Naturparkschulaktionen sowie Experteninterviews mit zwei Rangerinnen. Die erhobenen Daten wurden systematisch ausgewertet, verglichen und mit dem theoretischen Rahmen verknüpft. Die Ergebnisse zeigen, das kontextgebundene Naturerfahrungen Fachwissen vertiefen und in Kombination mit Reflexion zu einem wachsenden Umweltbewusstsein beitragen. Bewegungsintensive Aktivitäten erhöhen körperliche Aktivität und fördern motorische Fähigkeiten. Zugleich wird soziales Verhalten wie Kommunikation und Kooperation gestärkt. Insgesamt zeigt diese Arbeit, dass Draußenunterricht ganzheitliches Lernen durch Naturerfahrungen ermöglicht.
Meditation im Schulalltag
(2025)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, zu untersuchen, inwiefern Meditation als pädagogisches Instrument geeignet ist, um die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprozesse von Schüler:innen im Schulalltag zu fördern. Ausgangspunkt ist die Forschungsfrage: Welche Auswirkungen hat die regelmäßige Durchführung von Meditationspraktiken auf die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsleistung der Schüler:innen im Schulalltag? Zugrunde liegt die Annahme, dass Schüler:innen, die regelmäßig Meditationspraktiken im Schulalltag durchführen, eine höhere Konzentrationsfähigkeit bzw. gesteigerte Aufmerksamkeitsleistung aufweisen als Schüler:innen, die keine oder selten entsprechende Praktiken ausüben. Zur Beantwortung der Fragestellung werden im theoretischen Teil sowohl die Konstrukte Aufmerksamkeit und Konzentration mitsamt ihrer Diagnostik als auch Entspannungsverfahren und Meditation behandelt. Im empirischen Teil werden im Rahmen eines Mixed-Methods-Designs sowohl quantitative als auch qualitative Daten erhoben. Zum Einsatz kommen ein standardisierter Konzentrations- und Aufmerksamkeitstest, Schüler:innen- und Lehrer:innen-Fragebögen sowie Experteninterviews mit Schulleitungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die subjektiven Einschätzungen von Schüler:innen, Lehrpersonen und Schulleitungen auf positive Wirkungen meditativer Praktiken hinweisen, während die objektiven Testergebnisse keine signifikanten Unterschiede erkennen lassen. Die Hypothese einer gesteigerten Konzentrations- und Aufmerksamkeitsleistung regelmäßig meditierender Schüler:innen konnte somit nicht bestätigt werden. Gleichwohl verdeutlicht die Untersuchung das Potenzial meditativer Praktiken im schulischen Kontext.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Wahrnehmung und Bedeutung partizipativer Strukturen in der Schule aus SchülerInnensicht. Im Fokus steht die Frage, ob und inwieweit Lernende partizipative Formate wahrnehmen, nutzen und als bedeutsam für das eigene Lernen empfinden. Zudem wird theoretisch reflektiert, welche Rahmenbedingungen Partizipation im Unterricht fördern können und ob sie die Motivation der SchülerInnen positiv beeinflussen kann. Die Basis des theoretischen Teils der Arbeit bilden bildungswissenschaftliche, demokratietheoretische und motivationspsychologische Grundlagen zur Partizipation. Der empirische Teil umfasst eine Befragung von SchülerInnen in der 7. und 8. Schulstufe, bei der ihre Einschätzungen zu vorhandenen Partizipationsmöglichkeiten in der Schule erfasst wurden. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass schulische Partizipation von vielen SchülerInnen wahrgenommen wird, aber maßgeblich von den Rahmenbedingungen und der jeweiligen Gestaltung abhängt. Strukturell verankerte Möglichkeiten zur Partizipation tragen tendenziell dazu bei, die Motivation der Lernenden positiv zu beeinflussen. Die Arbeit erweitert das Verständnis partizipativer Prozesse im schulischen Kontext und stellt Überlegungen zur Bedeutung struktureller Bedingungen für gelingende Partizipation an.
Kommunikation ohne Worte
(2025)
Diese Masterarbeit befasst sich mit nonverbaler Kommunikation und ihrer Rolle in der Klassenführung, insbesondere in sprachlich vielfältigen Klassen. Im Mittelpunkt steht der Einsatz von Bild-Schrift-Karten und Gesten mit Unterrichtsanweisungen, die insbesondere Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache helfen sollen, Unterrichtsabläufe und Regeln besser zu verstehen. Diese Arbeit thematisiert nonverbale Ausdrucksweisen wie Mimik, Gestik, ..., welche die Kommunikation unterstützen und kulturell unterschiedlich interpretiert werden können. Im Schulkontext ist nonverbale Kommunikation ein zentrales Instrument der Klassenführung. Sie dienen der Strukturierung, Steuerung und Förderung der Aufmerksamkeit. Die Merkmale der Klassenführung zeigen, dass erfolgreiche Klassenführung präventiv und ganzheitlich ist, statt nur disziplinierend. Insbesondere in sprachlich vielfältigen Klassen erleichtert nonverbale Kommunikation die Verständigung und unterstützt den Lernprozess. Sprachsensibler Unterricht sowie das CLIL-Konzept fördern gleichzeitig den Erwerb fachlicher und sprachlicher Kompetenzen. Dabei kann Scaffolding gezielt als Unterstützungsmaßnahme genutzt werden. Die Untersuchung basiert auf der Annahme, dass nonverbale Ausdrucksformen wie Mimik, Gestik und visuelle Symbole die Verständigung bei sprachlichen Barrieren fördern. Diese Annahme wurde mit Hilfe von Unterrichtsbeobachtungen, Schülerreflexionen und Lehrpersonenbefragungen überprüft und zeigt, dass nonverbale Kommunikation, durch den Einsatz von Bild-Schrift-Karten und Gesten, ein wirksames Mittel zur Unterstützung der Klassenführung in sprachlich vielfältigen Primarschulklassen darstellt und positive Effekte auf die Sprachreproduktion und das soziale Miteinander bewirkt.
Die emotionale Gesundheit von Vorschulkindern spielt eine entscheidende Rolle für ihre langfristige psychische und körperliche Gesundheit, ihren Bildungserfolg und ihre soziale Teilhabe. Besonders die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen, zu benennen und angemessen zu regulieren, bildet die Grundlage emotionaler Kompetenz und fördert ein konstruktives Miteinander sowie eine gelungene Kommunikation. Unklarheiten im Umgang mit Emotionen können hingegen zu Gefühlen der Unsicherheit und der Entfremdung führen und sogar erhebliche Kommunikationsprobleme oder konflikthafte Auseinandersetzungen verursachen.
Das Vorschulalter bietet ein sensibles Zeitfenster, in dem emotionale und soziale Kompetenzen erlernt werden können. Eine gezielte Förderung im Elementarbereich ist daher sinnvoll, um frühzeitig emotionale Stabilität und gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Ein zentrales Ziel ist es, Kindern ein Gefühl von innerer Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln und ihnen gleichzeitig klare Grenzen aufzuzeigen. Diese emotionale Basis bildet nicht nur die Grundlage für ein gesundes Selbstwertgefühl, sondern fördert auch die Entwicklung weiterer zentraler Fähigkeiten.
Kinder kommen jedoch bereits mit unterschiedlichen Vorerfahrungen und Prägungen in den Vorschulbereich, da ihre emotionale Entwicklung im engen sozialen Umfeld der Familie beginnt. Besonders die frühe und mittlere Kindheit sind von Übergängen wie dem Wechsel vom Elternhaus in Krabbelgruppe, Kindergarten und Schule geprägt. Diese individuellen Erfahrungen beeinflussen die emotionalen und sozialen Kompetenzen der Kinder.
Umso wichtiger ist es, dass Pädagogen den Kindern gezielt Strategien zur Unterstützung bereitstellen und sie beim Erwerb sozialer und emotionaler Kompetenzen begleitend fördern und dabei die Individualität des Kindes zu respektieren. Vielmehr geht es darum, vorhandene Ressourcen zu stärken und den Kindern zu helfen, Emotionen zu regulieren und Bedürfnisse bewusst zu steuern. Dadurch wird die Grundlage dafür geschaffen, dass die Kinder selbstständig und verantwortungsbewusst handeln sowie flexibel auf Veränderungen reagieren können.
Die vorliegende Arbeit zeigt praxisnahe Wege auf, wie Pädagog*innen emotionale Kompetenzen gezielt im Vorschulalltag fördern können.
Die globalen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Schulen und Bildungssysteme waren sowohl erheblich als auch differenziert. Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit ist die Beantwortung der Frage, wie Schüler*innen im Globalen Süden und Globalen Norden mit den plötzlichen neuen Anforderungen des digitalen Lernens – bedingt durch die temporäre Schließung der Schulen – zurechtkamen. Besonders spannend dabei war, die Aussagen von Lehrpersonen aus unterschiedlichen Ländern zur aktiven Lernzeit der Schüler*innen und Gegebenheiten zu analysieren und zu vergleichen. Im Rahmen dieser Studie wurden daher Befragungen mit Lehrpersonen aus verschiedenen Schulsystemen in Sri Lanka und Brasilien vor Ort durchgeführt. So konnten sowohl Herausforderungen als auch die positiven Veränderungen in der Zeit der Pandemie mittels Interviews mit Betroffenen aus erster Hand identifiziert werden. Die qualitative Datenerhebung erfolgte bei einer zweimonatigen Lehrtätigkeit in Sri Lanka sowie im Austausch mit Lehrpersonen und Professor*innen in Brasilien. Darüber hinaus wurden Meinungen von Lehrkräften und pädagogischem Fachpersonal aus dem Globalen Norden eingeholt. Die Interviewleitfragen basierten auf der Auseinandersetzung mit einschlägiger Fachliteratur aus dem deutschsprachigen Raum, um einen fundierten Vergleich der Aussagen hinsichtlich der Auswirkungen auf die aktive Lernzeit von Schüler*innen zu ermöglichen.
Die Ergebnisse der Auswertung der Interviews ergaben, dass erhebliche Unterschiede in der aktiven Lernzeit zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden festzustellen sind. Während im Globalen Norden durch den raschen Einsatz digitaler Technologien und bestehende Infrastrukturen eine gewisse Unterrichtkontinuität bewahrt werden konnte, sahen sich die Bildungseinrichtungen im Globalen Süden mit tiefgreifenden strukturellen Herausforderungen konfrontiert. Besonders der eingeschränkte Zugang zu digitalen Endgeräten, instabile Internetverbindungen und eine mangelnde Unterstützung durch Bildungspolitik und Administration führten vielerorts zu einem deutlichen Rückgang der aktiven Lernzeit. Trotz dieser Herausforderungen zeigten sich in den Interviews auch kreative Lösungsansätze und lokale Innovationsstrategien, etwa durch den Einsatz von alternativen Kommunikationskanälen oder der Nutzung informeller Lernräume. Die qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz (2018) diente als methodisches Fundament zur systematischen Kategorisierung und vergleichenden Auswertung der Interviewdaten.
Die Studie leistet somit einen Beitrag zum besseren Verständnis globaler Bildungsungleichheiten im Kontext krisenbedingter Schulschließungen und zeigt auf, inwiefern strukturelle Voraussetzungen, politische Rahmenbedingungen und kulturelle Kontexte die Lernzeit von Schüler*innen beeinflussen. Die Ergebnisse liefern wichtige Impulse für zukünftige Bildungsplanung und Forschung in international vergleichender Perspektive.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht das innovative Unterrichtskonzept des FREI DAY, das Schüler*innen durch projektorientiertes Lernen in die Lage versetzt, gesellschaftliche Herausforderungen eigenverantwortlich anzugehen. Die
theoretische Grundlage bildet eine Verknüpfung des Konzepts mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs), die die gesellschaftliche und globale Relevanz unterstreichen.
Im empirischen Teil wurden qualitative Interviews mit einer Lehrerin, zwei Direktorinnen und einer Elternvertreterin durchgeführt, um die praktische Umsetzung des FREI DAY und dessen Auswirkungen zu beleuchten. Die Ergebnisse zeigen, dass der FREI DAY die Eigenverantwortung, Motivation und Problemlösungsfähigkeit der Schüler*innen fördert. Gleichzeitig erfordert die Implementierung eine intensive Vorbereitung der Lehrkräfte, eine flexible Stundenplangestaltung und eine frühzeitige Einbindung der Eltern.
Die Arbeit verdeutlicht, dass der FREI DAY nicht nur das Lernen, sondern auch die Schulkultur transformieren kann, wenn Herausforderungen wie organisatorische Hürden und Akzeptanzprobleme aktiv adressiert werden. Abschließend liefert die Arbeit praxisnahe Handlungsempfehlungen und Impulse für die Weiterentwicklung des Konzepts, das als Modell für eine zukunftsorientierte Bildung dienen kann.
Belastung, Belastungsempfinden und Copingstrategien von Lehrpersonen einer Vorarlberger Volksschule
(2025)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Belastung, Belastungsempfinden und Copingstrategien von Lehrpersonen einer Vorarlberger Volksschule“. Die eingehende Auseinandersetzung mit Belastungsfaktoren, individuellen Bewältigungsmustern und Belastungsreaktionen ist von entscheidender Bedeutung für das Wohlbefinden sowie die Leistungsfähigkeit der Lehrkräfte. Trotz der Vielzahl an belastenden Faktoren sollte es möglich sein, angemessen mit diesen umzugehen, um die eigene Gesundheit zu bewahren und Freude an der Berufsausübung zu empfinden.
Im empirischen Teil der Arbeit wurden sowohl quantitative als auch qualitative Forschungsmethoden eingesetzt, um diese Thematik umfassend zu untersuchen. Der Einsatz eines Fragebogens diente dazu, Grundinformationen und belastende Faktoren quantitativ zu erfassen. Parallel dazu ermöglichten Interviews tiefere Einblicke in die individuellen Erfahrungen und Bewältigungsstrategien der Lehrkräfte. Diese Methodenkombination gewährleistete eine umfassende Analyse der Belastung und der entsprechenden Reaktionen der Lehrkräfte.
Das Ziel dieser Forschung besteht darin, die Belastungsfaktoren sowie die persönlichen Copingstrategien der Lehrkräfte an diesem Schulstandort zu identifizieren. Die qualitative Analyse ergab, dass viele Lehrkräfte sowohl körperlich als auch psychisch stark beansprucht sind. Zu den größten Belastungsfaktoren zählen das Verhalten schwieriger Schüler und Schülerinnen sowie die Diversität innerhalb der Klassen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Unterstützungssysteme und Ressourcen sowohl auf schulischer als auch auf institutioneller Ebene notwendig sind, um die Lehrpersonen in ihrer wichtigen Rolle zu entlasten und ihre Motivation langfristig zu sichern.
Die Beschäftigung mit dem Thema Mathematikangst entstand aus meinen eigenen Erfahrungen im Unterricht. Immer wieder habe ich beobachtet, wie Schülerinnen und Schüler im Mathematikunterricht zögern, etwas zu sagen oder sich zu Wort zu melden – nicht, weil ihnen das Wissen fehlt, sondern weil sie Angst haben, Fehler zu machen oder sich zu blamieren. Besonders vor Tests oder Prüfungen wird diese Unsicherheit oft noch größer. Diese Eindrücke haben mich nachdenklich gemacht und waren der Anlass, mich im Rahmen dieser Arbeit näher mit den Ursachen von Mathematikangst zu beschäftigen und nach Möglichkeiten zu suchen, wie man mehr Freude am Mathematiklernen fördern kann.
Gerade als angehende Lehrperson ist es mir ein besonderes Anliegen, einen Unterricht zu gestalten, in dem sich Schülerinnen und Schüler sicher fühlen und sich mit ihren Fragen zeigen dürfen, ohne dabei Angst vor einer schulischen Bewertung zu haben. Die emotionale Seite des Lernens wird im Schulalltag oft unterschätzt, dabei ist sie ein wesentlicher Schlüssel für Motivation, aktive Beteiligung im Unterricht und nachhaltigen Lernerfolg.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es herauszuarbeiten, wie Unterrichtsmaterial für Volksschulkinder entwickelt werden kann, das gezielt zur Förderung von Werbekompetenz beiträgt und dabei sowohl die Anforderungen und Erwartungen von Lehrpersonen als auch die Bedürfnisse der Schüler*innen berücksichtigt. Hierfür wird auf der theoretischen Grundlage sowie auf der Basis von Studienergebnissen das Thema Mediensozialisation der Kinder beleuchtet. Anschließend wird Werbung alleinstehend und im Zusammenhang mit Kindern thematisiert. Zusätzlich wird die Medien- und Verbaucher*innenbildung und deren Bedeutung für Kinder beschrieben, wobei die Zusammenhänge für eine umfassende Werbekompetenz sichtbar werden. Daraufhin wird der Kompetenzerwerb in den Bildungskontext gebracht. Mithilfe der empirischen Forschung werden einerseits die Bedürfnisse und das Wissen von Volksschüler*innen und andererseits die Ansprüche an Unterrichtsmaterialien seitens der Lehrpersonen erfasst. Daraus folgend wird ein vielseitiges Materialpaket zum Thema Werbung und Konsum, unter Berücksichtigung des österreichischen Lehrplans der Volksschule, entwickelt. Zum Ende der Arbeit wird zusammenfassend betont, dass das Material den aktuellen Gegebenheiten entspricht, wobei festzuhalten ist, dass die Welt sich in einem stetigen Wandel befindet und sich der Unterricht auf allen Ebenen an diesem orientieren muss.
Die menschlichen Sinnesorgane ermöglichen die Wahrnehmung und Interpretation der Umwelt. Sie spielen eine wesentliche Rolle im Umgang mit der Außenwelt. Diese Arbeit erforscht, ob es möglich ist, den menschlichen Körper, speziell aber die Sinnesorgane kindgerecht zu erklären. Kinder sind sehr wissbegierig und wollen bereits im jungen Alter wissen, wie der menschliche Körper funktioniert. Diese Neugier wird im Lehrplan als Unterrichtsziel festgelegt. Lehrpersonen sollten dieses Interesse in den Unterricht einbauen. Ein besonderer Fokus dieser Arbeit liegt auf der forschenden Auseinandersetzung mit sensorischen Erfahrungen und der Anwendung einer Forschungswerkstatt als methodisches Konzept.
Durch experimentelle Ansätze und interaktive Methoden in der Forschungswerkstatt werden sensorische Wahrnehmungen von den Kindern analysiert und reflektiert. Ziel der Arbeit ist es, das Verständnis für die individuelle und kollektive Sinneserfahrung zu vertiefen. Die interdisziplinäre Verbindung von Neurowissenschaften, Psychologie und Bildungsforschung bietet einen ganzheitlichen Blick auf die Rolle der Sinnesorgane in menschlichen Erkenntnisprozessen.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht „Die Rolle der Unterstützten Kommunikation in der Entwicklung kommunikativer Fähigkeiten bei Kindern mit frühkindlichem Autismus und Down-Syndrom“. Ziel der Arbeit ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Anwendung von Unterstützter Kommunikation (UK) bei diesen beiden Beeinträchtigungen zu analysieren und deren Auswirkungen auf Kommunikation und soziale Teilhabe zu erfassen.
Zentrale Forschungsfragen sind unter anderem: Inwieweit trägt die Anwendung von UK zur Verbesserung der kommunikativen Fähigkeit bei? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten bestehen zwischen der Nutzung von UK zwischen Kindern mit frühkindlichem Autismus und Down-Syndrom? Wie beeinflussen die Integration von UK in den Schulalltag das Selbstkonzept und die soziale Teilhabe?
Es wird die Hypothese aufgestellt, dass die regelmäßige Anwendung von UK zu einer signifikanten Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikationsfähigkeit führt. Zudem wird vermutet, dass das Selbstkonzept und die soziale Teilhabe positiv beeinflusst werden und dass Unterschiede bei der Anwendung von UK bei den zwei Beeinträchtigungen vorhanden sind.
Die Methodik umfasst vier qualitative und semistrukturierende Expert*innen-Interviews, die mittels Kuckartz transkribiert und ausgewertet werden. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Anwendung von UK bei beiden Beeinträchtigungen zu Fortschritten in der Kommunikation führt, jedoch unterschiedliche Anpassungen und Strategien erforderlich sind.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Rolle der Versuchsskizze beim Experimentieren im Sachunterricht und inwiefern diese Dokumentationsart fächerübergreifendes Lernen beeinflusst. Ziel der wissenschaftlichen Arbeit ist es, die Bedeutung von Versuchsskizzen sowie das fächerübergreifende Lernen nach dem Anfertigen von Versuchsskizzen zu analysieren.
Zur Beantwortung der Forschungsfrage: „Welche Rolle spielen Versuchsskizzen beim Experimentieren im Sachunterricht der Volksschule und inwiefern beeinflussen sie das fächerübergreifende Lernen?“ wird ein mehrteiliges Untersuchungsdesign gewählt. Zwei dritte Klassen werden miteinander verglichen: Die Vergleichsgruppe führt Experimente durch und dokumentiert diese mittels Versuchsskizze. Einige Tage später erstellen die Kinder der Vergleichsgruppe eine thematisch passende Kinderzeichnung. Die Kontrollgruppe fertigt ausschließlich die Kinderzeichnungen an. Beide Gruppen nehmen an Gruppendiskussionen teil. Ergänzend werden Volksschullehrpersonen mithilfe eines Fragebogens zur Nutzung von Versuchsskizzen befragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Versuchsskizzen nicht nur zur Dokumentation genützt werden können, sondern auch das Beobachten und Reflektieren unterstützen können. Schülerinnen und Schüler, welche Versuchsskizzen nach dem Experimentieren anfertigen, zeigen ein tieferes Verständnis naturwissenschaftlicher Zusammenhänge. Zudem ist zu erkennen, dass sich Versuchsskizzen positiv auf das fächerübergreifende Lernen auswirken, vor allem im sprachlichen Ausdruck und Zeichnen.
In dieser Masterarbeit wird ein Bienenprojekt in einer jahrgangsgemischten Volksschulklasse von der Vorschule bis zur zweiten Klasse vorgestellt. Ziel war es herauszufinden, wie sich die Unterrichtseinheiten auf das Wissen über Honig- und Wildbienen, das ökologische Bewusstsein, die Gefühlslage und das konkrete Handeln der Kinder auswirken. Grundlage bildeten zwei eigens entwickelte Bienenhefte, ein altersgerechtes Heft für die Erstklässler und ein anspruchsvolleres für die Zweitklässler, die in den Fächern Sachunterricht, Mathematik, Deutsch, Englisch und Werken eingesetzt wurden. Vor und nach dem Projekt beantworteten zehn Zweitklässler einen Fragebogen und elf Erstklässler führten einen Bildzuordnungstest durch. Ergänzend wurden jeweils vier Leitfadeninterviews vor und nach dem Projekt geführt. Die quantitativen Daten wurden in Excel aufbereitet, grafisch dargestellt und mittels Wilcoxon-Tests ausgewertet. Bei den Zweitklässlern zeigte sich ein signifikanter Wissenszuwachs, während bei den Erstklässlern aufgrund eines hohen Ausgangsniveaus keine signifikanten Steigerungen nachweisbar waren. Qualitativ nahm die Zahl fachlicher Begriffe, positiver Emotionen und konkreter Umwelthandlungen deutlich zu. Sprachliche Barrieren stellten eine Herausforderung dar. Die Arbeit zeigt, dass fächerübergreifende, handlungsorientierte Umweltbildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Haltung und Engagement der Kinder nachhaltig stärkt. Für künftige Projekte werden offene Aufgabenformate, vertiefende Befragungen und sprachsensiblere Methoden empfohlen.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Thema Trauma und der Bedeutung traumasensiblen Arbeitens im schulischen Kontext. Im Zentrum steht die Forschungsfrage: „Welche Handlungsmöglichkeiten zum traumasensiblen Arbeiten sind relevant für die schulische Praxis zur Unterstützung von Kindern mit Traumaerfahrung?“ Ziel der Arbeit ist es, ein vertieftes Verständnis für die Bedeutung der Traumapädagogik im schulischen Kontext zu schaffen sowie praxisrelevante Erkenntnisse zu gewinnen, um Lehrkräfte dabei zu unterstützen, betroffene Kinder gezielt zu begleiten und deren schulische Teilhabe nachhaltig zu verbessern.
Ausgehend von einem persönlichen Interesse wurde das Phänomen Trauma umfassend bearbeitet - von der Definition über neurobiologische Prozesse und unterschiedliche Traumaformen bis hin zu Ursachen, Symptomen und kindlichen Bewältigungsstrategien. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Traumapädagogik, deren Grundhaltungen eine zentrale Basis für traumasensibles Handeln im schulischen Alltag darstellen.
Im empirischen Teil der Arbeit wurden qualitative Interviews mit Lehrpersonen und Schulleitungen geführt. Die Ergebnisse zeigen, dass offene Unterrichtsformen, ritualisierte Abläufe, kreative Ausdrucksmöglichkeiten, klare Strukturen und individuell gestaltete Lernräume zentrale Elemente traumasensibler Schulpraxis darstellen. Zusätzlich wurden institutionelle Herausforderungen, Fortbildungsbedarf sowie die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit thematisiert.
Die Arbeit verdeutlicht, dass traumasensibles Arbeiten kein starres Konzept ist, sondern ein Zusammenspiel aus individueller Haltung, pädagogischer Kompetenz und strukturellen Rahmenbedingungen erfordert. Die daraus abgeleiteten praxisnahen Handlungsempfehlungen bieten Lehrpersonen eine konkrete Orientierung im Umgang mit traumatisierten Kindern und tragen somit zur Weiterentwicklung einer traumasensiblen Schulkultur bei.
Diese Masterarbeit untersucht die Bedeutung der Wortschatzförderung durch Wimmelbilderbücher im Bereich Deutsch als Zweitsprache.
Die Förderung des Wortschatzes im Unterricht des Fachs Deutsch als Zweitsprache hat einen hohen Stellenwert. Damit die Kinder den Wortschatz spielerisch erweitern können, wird für diese Arbeit das Wimmelbilderbuch als methodisch-didaktisches Lernmittel eingesetzt. Dafür wurde das Buch Pierre der Irrgartendetektiv – Die Suche nach dem gestohlenen Labyrinth-Stein ausgewählt.
Theoretische Grundlagen bilden die Aspekte und Arten der Wortschatzförderung, die Bedeutung von textfreien Bilderbüchern für die Sprachentwicklung und deren Merkmale.
Das Wimmelbilderbuch wurde anhand des Modells der Bilderbuchanalyse nach Michael Staiger, unter ausführlicher Behandlung der sechs Dimensionen, analysiert.
Um die Forschungsfrage – Welches Potenzial haben Wimmelbilderbücher im Deutsch als Zweitsprache Unterricht der Volksschule im Hinblick auf die Wortschatzkompetenz und wie lassen sich verschiedene Zielgruppen/ Lerngruppen systematisieren? – zu untersuchen, wurde ein fünfwöchiges Projekt im Umfang von zwei Wochenstunden durchgeführt. Diese praktische Umsetzung erfolgte an zwei Volksschulen in Vorarlberg.
Die Ergebnisse der Forschung und des Projektes zeigen, dass Wimmelbilderbücher ein hohes Potenzial für den Deutsch als Zweitsprache Unterricht aufweisen. Die Kinder werden selber aktiv, lernen durch den Kontext und erweitern dabei ihren Wortschatz. Diese Arbeit liefert praxisrelevante Impulse für den Einsatz von Wimmelbilderbüchern im Bereich der Volksschule und bietet Möglichkeiten, um unterschiedliche Ziel- und Lerngruppen zu fördern.
Diese Masterarbeit untersucht, inwiefern mehrsinnliche Rundgänge und die Arbeit mit Bilderbüchern die Lesegenauigkeit von Volksschulkindern fördern können. Im Zentrum steht das Projekt „Schau genau!“, das in Kooperation mit der Stadtbibliothek Dornbirn entwickelt und umgesetzt wurde. Dabei wurden architektonische Wahrnehmung, dialogisches Vorlesen und visuelle Rezeption miteinander verknüpft. Auf Basis eines Pre-Post-Test-Designs sowie qualitativer Datenanalysen wurden sowohl kognitive als auch rezeptionsästhetische Entwicklungen der Kinder erfasst. Die Ergebnisse weisen auf positive Effekte hin, die sich durch die multimodale Auseinandersetzung mit Text und Bild nachvollziehen lassen. Die Studie liefert praxisrelevante Impulse für eine integrative Leseförderung im Primarbereich, in der Wahrnehmung, Sprache und Ästhetik didaktisch miteinander verwoben werden.
Die vorliegende Masterarbeit setzt an den Erkenntnissen der vorangegangenen Bachelorarbeit an, welche die Wechselwirkungen zwischen dem christlichen Glauben und ökologischer Nachhaltigkeit sowie deren Auswirkungen auf den Religionsunterricht in der Primarstufe untersucht hat. Während die Bachelorarbeit den Fokus auf die christlich-theologische Perspektive dieser Thematik legt, konzentriert sich die Masterarbeit vor allem auf bildungspolitische Standpunkte und Forderungen, die in den Diskurs eingebunden werden sollen.
Die Arbeit setzt sich aus einem literarisch-hermeneutischen Teil und qualitativ-empirischen Zugängen zusammen und untersucht die Integration von Nachhaltigkeitsthemen sowohl im (Religions-)Unterricht als auch im Bereich der Schulentwicklung im Sinne eines Whole School Approach unter bildungspolitischen Gesichtspunkten. Basierend auf theoretischen Nachhaltigkeitskonzepten und religiösen Perspektiven, wurden qualitative Expert:inneninterviews und Fokusgruppengespräche in drei ausgewählten katholischen Privatschulen im Volksschulbereich im Raum Vorarlberg durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen Herausforderungen und Potenziale bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen im (Religions-)Unterricht sowie in den Bereichen der Schulentwicklung auf und liefern Empfehlungen für die Gestaltung des Unterrichts sowie für bildungspolitische Maßnahmen. Die Arbeit trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung von Nachhaltigkeit in religiösen Bildungseinrichtungen zu schärfen und bietet Impulse für zukünftige Forschung und Praxis.
Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist es, zu untersuchen, wie Lehr- und/ oder Fachkräfte trauernde Volksschulkinder wahrnehmen. Zudem werden Unterstützungsansätze und Empfehlungen für die schulische Trauerarbeit analysiert und dargelegt. Daraus resultierend leitet sich die Forschungsfrage ab: „Wie nehmen Lehr- und/ oder Fachkräfte Kinder in Trauer wahr und was kann in der Begleitung hilfreich sein?“.
Die Arbeit basiert auf der Annahme, dass die schulische Trauerarbeit bislang unzureichend oder erst im Akutfall thematisiert wird. Dabei ist Trauer ein universelles, natürliches und unvermeidbares Phänomen des menschlichen Lebens. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Kinder von traurigen Erfahrungen nicht ferngehalten werden, um einen entwicklungsförderlichen Umgang mit Tod und Trauer anzustreben. Folglich stehen Lehrkräfte als wichtige Bezugspersonen vor der Aufgabe, Kinder in Trauer zu begleiten.
Die theoretische Fundierung setzt bei einer Definition von Lebensende, Tod und Trauer an. Darauf folgt eine Beschreibung des gesellschaftlichen Wandels im Umgang mit Tod. Anschließend werden die allgemeinen kindlichen Todeskonzepte, Trauerphasen und Aufgaben erläutert, ebenso wie die Trauerreaktionen und Erfahrungen von Volksschulkindern. Kapitel sechs befasst sich mit der Trauerbegleitung von Kindern in der Primarstufe. Dabei liegt der Fokus auf den Bedürfnissen trauernder Kinder, konkreten Hilfestellungen, Ratschlägen und Tipps sowie der Rolle der Lehrkraft in der schulischen Begleitung.
Im letzten Teil der Arbeit wird eine qualitative Interview-Studie vorgestellt, in der Einschätzungen und Erfahrungen von Lehr- und/ oder Fachkräften erhoben wurden. Daraus resultierend ergibt sich die Beantwortung der zentralen Forschungsfrage sowie eine Zusammenschau der wesentlichen Tipps und Ratschläge, die als Orientierungspunkte für Lehrpersonen in der Trauerbegleitung dienen sollen.
Diese Masterarbeit untersucht, wie ein schulisches Projekt zur Förderung von Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit das ökologische Bewusstsein und nachhaltige Verhalten von Volksschülerinnen und Volksschülern beeinflusst. Im Fokus steht die Frage, ob durch praxisorientierte und handlungsbezogene Lernansätze, wie sie in einem Projekt zu Mülltrennung und Recycling umgesetzt wurden, eine positive Veränderung im Umweltverhalten der Kinder erzielt werden kann. Die empirische Untersuchung basiert auf Leitfadeninterviews, einem Quiz und der Analyse von Interviewdaten mittels QCAmap. Sechs Kinder wurden zu Beginn und am Ende des Projekts befragt, um Veränderungen in ihrem Wissen und Verhalten zu erfassen. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Steigerung des Umweltwissens und eine positive Entwicklung im nachhaltigen Handeln der Schülerinnen und Schüler. Die Arbeit zeigt, dass didaktisch fundierte und praxisnahe Umweltbildung im Grundschulbereich nicht nur das Wissen der Kinder erweitert, sondern auch deren Motivation stärkt, aktiv zum Umweltschutz beizutragen.
Konfliktkommunikation im Primarstufenkontext befasst sich mit den Grundlagen der Konflikt- und Kommunikationsdefinition sowie den verschiedenen Kommunikationsformen. Konflikte werden als unvermeidbare, aber lösbare Interaktionen zwischen Individuen oder Gruppen definiert, während Kommunikation der Prozess des Austauschs von Informationen ist. Zu den Formen der Kommunikation zählen verbale, nonverbale und schriftliche Kommunikation. Theoretische Konzepte, wie Eskalationsstufen, die fünf Grundsätze der Kommunikation nach Watzlawick, das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun, das Kommunikationsquadrat und die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg, bieten fundierte Ansätze zur Analyse und Lösung von Konflikten. Weitere relevante Aspekte sind Kommunikationsstrategien, Konfliktebenen, Konfliktarten und Konfliktursachen. Zentrale Fragestellungen sind: Wie Konfliktkommunikation im Primarstufenkontext definiert und praktiziert wird, welche Auswirkungen verbesserte Konfliktkommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen auf das Schulklima und das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler hat und welche präventiven Ansätze und Interventionen Konflikte zwischen Eltern und Lehrpersonen reduzieren können.
Effektive Konfliktkommunikation im Primarstufenkontext ist durch klare
Kommunikationsansätze und kooperative Interaktionen zwischen Eltern und Lehrpersonen gekennzeichnet. Weiters wird angenommen, dass verbesserte Konfliktkommunikation zwischen Eltern und Lehrpersonen zu einem positiven Schulklima und einem gesteigerten Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler führt. Auch wird vermutet, dass präventive Ansätze und Interventionen, die auf die Förderung von Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrpersonen abzielen, Konflikte effektiv reduzieren können. Prävention umfasst dabei spezifische Schulungen, regelmäßige Kommunikation und kooperative Problemlösungsansätze. Diese Hypothesen unterstreichen die Bedeutung einer strukturierten und kooperativen Konfliktkommunikation im Primarstufenbereich und zeigen auf, wie solche Ansätze zur Verbesserung des Schulklimas und des Wohlbefindens der Schülerinnen und Schüler beitragen können.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema „Kinder mit ADHS in der Primarstufe. Grundlagen und Möglichkeiten im schulischen Umfeld“. In dieser Arbeit wird ADHS (Aufmerksamkeitshyperaktivitätssyndrom) im Allgemeinen und im Kontext der Volksschule betrachtet. Eines der Ziele dieser Arbeit ist es, ein besseres Verständnis für Personen mit ADHS zu schaffen und die Herausforderungen für Schulkinder mit ADHS zu beleuchten.
Vor allem in der Schule bleibt ADHS nicht unbemerkt und wird für die betroffen Kinder und ihre Umgebung zu einer großen Herausforderung. Sie sollten unter anderem lernen, ihre Reize zu kontrollieren, was jedoch Zeit in Anspruch nimmt und wofür es viel Geduld ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler und auch der Lehrpersonen benötigt. Diese Masterarbeit soll unter anderem zeigen, wie sich ADHS äußern kann. Zusätzlich werden schulische Faktoren, die ADHS mit sich bringt, genauer betrachtet. Dadurch sollen nicht nur Lehrpersonen, sondern auch Eltern von Kindern mit ADHS einen Einblick in den Schulalltag und mögliche Hilfestellung für einen förderlichen Unterricht erhalten. Die Auseinandersetzung mit dem vorliegenden Thema basiert primär auf einer Literaturrecherche, die durch vier Interviews mit Lehrpersonen ergänzt beziehungsweise untermauert wird.
Lesen ist eine Schlüsselkompetenz für schulischen und außerschulischen Bildungserfolg. Besonders in der Primarstufe ist der gezielte Aufbau von Lesekompetenz essenziell, da hier die Grundlagen für selbstständiges Lernen gelegt werden. Die vorliegende Masterarbeit untersucht, wie der Einsatz von Lesestrategien im Grundschulunterricht das Textverständnis verbessern kann. Im theoretischen Teil werden zentrale Konzepte wie das Mehrebenenmodell des Lesens, der Schriftspracherwerb nach Frith (2017) sowie die Einteilung von Lesestrategien (kognitiv, metakognitiv, Stützstrategien) dargestellt. Ergänzend werden praxisnahe Programme wie das Lesestrategieset nach Festman & Reiter (2024) und die Methode der Textdetektive erläutert. Der empirische Teil basiert auf qualitativen Interviews mit Lehrkräften sowie lauten Denkprotokollen von Grundschulkindern. Die Ergebnisse zeigen, dass Lesestrategien das Textverständnis fördern, jedoch eine kontinuierliche Anleitung und Reflexion notwendig sind. Lehrpersonen betonen die Bedeutung von Modellierung und lautem Denken als Einstiegsmethoden. Gleichzeitig wird deutlich, dass zwischen dem Wissen über Lesestrategien und deren aktiver Anwendung eine Lücke bestehen kann.
Wahrscheinlichkeit im Fokus
(2025)
Die Wahrscheinlichkeitsrechnung spielt eine zunehmend wichtige Rolle im Mathematikunterricht der Primarstufe, da sie Schülerinnen und Schülern grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Unsicherheiten und Zufallsereignissen vermittelt. In einer zunehmend datenbasierten Gesellschaft, in der statistische Informationen immer bedeutender werden, wird die Notwendigkeit einer frühen Auseinandersetzung mit stochastischen Konzepten besonders betont. Der neue Lehrplan der Volksschule (BMBWF, 2023) unterstreicht diesen Bedarf, um Kinder auf die Herausforderungen einer datenreichen Zukunft vorzubereiten. Trotz dieser Relevanz zeigt sich, dass die Umsetzung der Wahrscheinlichkeitsrechnung im Volksschulunterricht häufig mit Herausforderungen verbunden ist.
Die vorliegende Arbeit untersucht den aktuellen Stand des Stochastikunterrichts an Vorarlberger Grundschulen und beleuchtet dabei zentrale Aspekte, die die Umsetzung der Wahrscheinlichkeitsrechnung beeinflussen. Es wird zunächst der Frage nachgegangen, inwieweit das Grundverständnis der Lehrkräfte im Bereich der Stochastik deren Unterrichtspraxis prägt. Welche Vorstellungen und Überzeugungen haben Lehrkräfte hinsichtlich der Vermittlung von Wahrscheinlichkeitskonzepten, und wie wirken sich diese auf die Unterrichtsgestaltung aus?
Ein weiterer Fokus liegt auf der Frage, wie die Wahrscheinlichkeitsrechnung im Unterricht gefördert werden kann. Dabei wird untersucht, welche Methoden und Materialien in der Praxis verwendet werden, um die Konzepte der Wahrscheinlichkeitsrechnung effektiv zu vermitteln. Auch die Rolle von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen wird dabei berücksichtigt, da diese einen entscheidenden Einfluss auf die Unterrichtsqualität haben können.
Zudem wird die Frage erörtert, wie der neue Lehrplan der Volksschule (BMBWF, 2023) die Vermittlung von Wahrscheinlichkeitskonzepten beeinflusst. Der Lehrplan stellt spezifische Anforderungen an die Integration von Stochastik in den Unterricht und wirft Fragen zur praktischen Umsetzung und den damit verbundenen Herausforderungen auf. Die Untersuchung wird aufzeigen, wie die aktuellen bildungspolitischen Vorgaben von den Lehrkräften aufgenommen werden und welche Anpassungen notwendig sind, um die neuen curricularen Ziele erfolgreich umzusetzen.
Diese Arbeit zielt darauf ab, durch die empirische Analyse von Umfrageergebnissen unter Lehrkräften einen fundierten Einblick in den Ist-Zustand des Wahrscheinlichkeitsunterrichts zu gewinnen und die bestehenden Herausforderungen zu identifizieren. Die Ergebnisse dieser Analyse werden im weiteren Verlauf der Arbeit diskutiert und geben Aufschluss darüber, wie der Stochastikunterricht an Vorarlberger Grundschulen gestaltet wird und welche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung erforderlich sind.
Die Arbeit ist in mehrere Abschnitte gegliedert: Zunächst wird der theoretische Hintergrund zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und deren didaktischer Bedeutung im Primarbereich dargestellt. Anschließend folgt eine detaillierte Analyse der empirischen Umfrageergebnisse. Abschließend werden die Befunde diskutiert und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung des Wahrscheinlichkeitsunterrichts formuliert.
This master's thesis examines the career aspirations of Austrian secondary school students in the context of the increasing shortage of skilled labour. Despite existing shortages in areas such as technology, care, education and IT, many young people show a preference for social, creative and academic professions. The analysis is based on Holland's RIASEC vocational choice model and uses data from 2,917 general secondary school graduates (AHS in Austria) whose interests were recorded using the AIST-R inventory and contrasted with their career aspirations.
The results show a clear overrepresentation of professions in the health, social and creative sectors and a strong underrepresentation of technical and manual professions. A high proportion of undecided students also indicates deficits in career guidance. There are statistically significant associations and alignments between interest dimensions and career aspirations as well as congruent and differentiated interest structures among students, but they are not always in line with labour market needs. The study emphasises the need for improved career guidance and targeted measures to get young people interested in future-relevant professions at an early stage.
Diese Masterarbeit trägt den Titel "Selbstverantwortliches, individuelles Lernen mit virtuellen Lernumgebungen im Fach Digitale Grundbildung" und beschäftigt sich mit der Entwicklung und Evaluierung eines Lernmanagementsystems (LMS), das Schülerinnen und Schülern ein selbstständiges und individuelles Lernen ermöglicht. Ziel der Arbeit ist es, ein LMS zu erstellen und umzusetzen und dessen Wirksamkeit im praktischen Einsatz zu untersuchen. Im theoretischen Teil werden die Gestaltungsgrundlagen von Webdesign – insbesondere Farben, Typografie und Grafikdesign – analysiert, die als Basis für die Vermittlung von Programmier- und Webdesign-Grundlagen dienen. Auf dieser Grundlage wird eine strukturierte und durchdachte Lernumgebung entwickelt, die exemplarisch für das Unterrichtsfach Digitale Grundbildung konzipiert ist. Diese Lernumgebung umfasst verschiedene Lernmodule und -aktivitäten, die den Schülerinnen und Schülern die Grundprinzipien des Webdesigns sowie weitere digitale Kompetenzen näherbringen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der individuellen Anpassbarkeit der Inhalte, um den unterschiedlichen Lernbedürfnissen und -geschwindigkeiten der Lernenden gerecht zu werden. Der praktische Teil der Arbeit untersucht die Eignung des LMS als Werkzeug für das selbstverantwortliche Lernen. Die Evaluation erfolgt mithilfe qualitativer Sozialforschung, wobei die Nutzungserfahrungen der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt stehen. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen aus der Literaturrecherche und der Umsetzung soll gezeigt werden, wie das LMS erfolgreich zur Förderung digitaler Kompetenzen beitragen kann.
Hausaufgaben spielen eine wesentliche Rolle im schulischen Lernen, jedoch wird ihre Effektivität unterschiedlich bewertet. Besonders der Übergang in die Sekundarstufe stellt viele SchülerInnen vor Herausforderungen. Diese Arbeit analysiert, wie strukturierte Lernhinweise für Eltern und Kinder das Hausaufgabenverhalten von Fünftklässlern beeinflussen und welche individuellen Faktoren dabei eine Rolle spielen. Qualitative Interviews mit SchülerInnen und Eltern zeigen, dass eine ruhige Arbeitsumgebung, regelmäßige Pausen und eine klare Struktur die Konzentration und Effizienz verbessern können. Der Erfolg dieser Maßnahmen hängt jedoch stark von der Eigenmotivation der Kinder ab: Intrinsisch motivierte SchülerInnen profitierten deutlich, während die Wirkung bei geringer Eigeninitiative begrenzt blieb. Elterliche Unterstützung kann hilfreich sein, birgt jedoch das Risiko, die Selbstständigkeit der Kinder einzuschränken. Eine ausgewogene Balance zwischen Hilfestellung und Eigenverantwortung ist daher entscheidend. Die vorliegende Arbeit empfiehlt eine frühzeitige Einführung strukturierter Hausaufgabenstrategien sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus. Künftige Forschung sollte die langfristigen Effekte solcher Maßnahmen untersuchen und die Rolle der Lehrpersonen bei der Gestaltung sinnvoller Hausaufgaben stärker berücksichtigen.
Auswirkungen des Lockdowns von März bis Juni 2020 auf Kinder mit türkischem Migrationshintergrund
(2025)
Der folgenden Forschungsarbeit liegen persönliche sowie berufliche Erfahrungen zugrunde, welche den Ausgangspunkt dieser wissenschaftlichen Überlegungen bilden. Diese Erfahrungen zeigen, dass Kinder mit türkischem Migrationshintergrund bereits im alltäglichen Schulleben oft mit Schwierigkeiten, wie zum Beispiel sprachliche Barrieren, konfrontiert sind. Die dazukommende COVID-19 Pandemie stellte eine, nicht nur temporäre, spezielle Herausforderung für die Gesellschaft und den Schulbetrieb dar. Die Kinder mit türkischen Wurzeln waren davon besonders betroffen. Ziel dieser Arbeit war es, den Ist-Zustand von möglichen Auswirkungen der Pandemie zu erfassen, zu analysieren und in einer Bestandsaufnahme aufzuzeigen, in welchen Dimensionen die Schwierigkeiten für diese Kinder auftraten. Die Hauptforschungsfragen, die in dieser Arbeit untersucht wurden, lauten wie folgt: Wie hat sich der "Lockdown" der Schulen während der COVID-19 Pandemie im März bis Juni 2020 auf Kinder mit türkischem Migrationshintergrund ausgewirkt? In welchen Dimensionen sind diese Auswirkungen ersichtlich? Durchgeführt wurde eine Analyse, die sich an der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring orientiert. Die Datenerhebung wurde über Leitfadeninterviews durchgeführt. Die Transkriptionsregeln für das Transkribieren der Daten sowie das Einarbeiten in das MAXQDA-Programm wurden nach Kuckartz durchgeführt, weil es sich dabei um ein schnelles und einfach erlernbares Set von Transkriptionsregeln handelt, sowie auch die Aufbereitung der Daten mittels eines Computerprogrammes problemloser möglich waren. Die anschließende Ergebnisdarstellung sowie das zusammenfassende Auswerten und Vergleichen der Daten und Kategorien wurden wieder nach Mayring durchgeführt. Die Ergebnisdarstellung umfasst drei unterschiedliche Perspektiven, die der Lernenden, der Lehrperson und der Eltern der SchülerInnen. Die SchülerInnen geben am Ende noch einen Ausblick über Verbesserungsmöglichkeiten, die im Falle eines weiteren Distance-Learnings ihre Lernsituation erleichtern würde.
Die vorliegende Masterarbeit geht der Frage nach, wie die Integration des Berufsbildes des/der Kunststofftechnologen:in und des/der Kunststoffverfahrenstechnikers:in in den Lehrplan der Polytechnischen Schulen in Vorarlberg die Schülerinnen und Schüler besser auf die praktische und theoretische Ausbildung in den Berufsschulen und in den Betrieben vorbereiten kann. Die Studie adressiert den steigenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Kunststoffindustrie und identifiziert bestehende Lücken in der Berufsorientierung und Ausbildung. Es wurde ein qualitativer Forschungsansatz gewählt, der Experteninterviews mit Pädagogen aus Berufsschulen und Ausbildern aus führenden Kunststoffunternehmen in Vorarlberg umfasst. Die Ergebnisse zeigen die wichtigsten Wissensbereiche, Fertigkeiten und Kompetenzen auf, die für Schülerinnen und Schüler notwendig sind, um die Erwartungen der Industrie zu erfüllen. Basierend auf den Ergebnissen liefert die Arbeit konkrete Lehrplanvorschläge, die sich auf die praktische Ausbildung, moderne Fertigungsverfahren wie 3D-Druck und Extrusionsblasformen sowie Nachhaltigkeitsaspekte wie Recycling und biologisch abbaubare Kunststoffe konzentrieren. Die Empfehlungen zielen darauf ab, eine engere Zusammenarbeit zwischen Schulen und der Kunststoffindustrie zu fördern und so einen reibungsloseren Übergang von der Schule ins Berufsleben zu gewährleisten. Letztendlich trägt diese Arbeit dazu bei, die Berufsausbildung im Kunststoffsektor zu verbessern und die wirtschaftliche Position der Region Vorarlberg zu stärken.
Diese Masterarbeit beleuchtet die Rolle der frühkindlichen mathematischen Bildung für den späteren Schulerfolg und die langfristige Entwicklung von Kindern. Die Bedeutung einer soliden mathematischen Basis zeigt sich nicht nur in den Schuleingangsleistungen, sondern wirkt sich auch nachhaltig auf die gesamte Bildungsbiografie aus. Die vorliegende Arbeit untersucht, wie grundlegende mathematische Fähigkeiten im Kindergartenalter das Fundament für spätere schulische Erfolge legen können. Verschiedene Faktoren wie familiäres Umfeld, sozioökonomische Bedingungen und die Qualität der Bildungseinrichtungen werden dabei als Einflussfaktoren betrachtet.
Die empirische Untersuchung dieser Arbeit basiert auf einer Längsschnittstudie mit angehenden Grundschulkindern, deren mathematische Fähigkeiten durch aufeinanderfolgende Tests und ein Interview mit der Klassenlehrerin erfasst wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder mit fundierten mathematischen Grundkenntnissen am Ende ihrer Kindergartenzeit sowie zu Beginn ihrer Schullaufbahn langfristig davon profitieren und ohne zusätzliche Fördermaßnahmen stabile Vorteile behalten. Dies bestätigt die Relevanz frühkindlicher Förderung und verdeutlicht, dass mathematische Bildung weit mehr umfasst als das Lernen von Zahlen und Rechnen.
Insgesamt zeigt die Arbeit auf, dass frühkindliche mathematische Bildung ein zentraler Bestandteil für den Bildungserfolg ist und dass eine Unterstützung in der frühen Kindheit die Chancen für eine erfolgreiche schulische Laufbahn maßgeblich beeinflusst. Diese Förderung legt das Fundament für die spätere Entwicklung mathematischer und kognitiver Kompetenzen, die für den weiteren Bildungsweg entscheidend sind.
Diese Arbeit untersucht, ob Grundschulkinder mithilfe sokratischer und systemisch-konstruktivistischer Fragetechniken zu mehr Eigenverantwortung und Problemlösefähigkeit in ihrer Mitarbeit motiviert werden können. Ziel ist es, zu zeigen, dass gezielte Fragen und eine reflektierte Haltung der Lehrperson die Selbstwahrnehmung der Kinder in Bezug auf Mitarbeit positiv beeinflussen und ihr Verantwortungsgefühl stärken können. Zudem wird erfasst, wie die Kinder den Begriff „Mitarbeit“ eigenständig definieren.
Die theoretische Grundlage bilden die Prinzipien der sokratischen Gesprächsführung und des systemisch-konstruktivistischen Ansatzes, die beide auf Wertschätzung und Offenheit basieren. Qualitative Gruppen- und Einzelinterviews wurden mithilfe der Inhaltsanalyse.nach Kuckartz (2012) ausgewertet.
Die Ergebnisse zeigen, dass durch die eingesetzten Fragetechniken das Verantwortungsbewusstsein und die Mitarbeit der Kinder gefördert werden konnten, wobei die offene Haltung der Lehrperson eine zentrale Rolle spielte. Die Kinder beschrieben „Mitarbeit“ als gemeinschaftliches und soziales Handeln. Ein zweiter Interviewdurchgang zeigte, dass sich fast alle Kinder selbst positiver einschätzten.
Die Studie legt nahe, dass gezielte, kurze Gespräche und eine reflektierte innere Haltung der Lehrperson das Verantwortungsgefühl und die soziale Kooperationsfähigkeit junger Kinder unterstützen können. Methodische Einschränkungen wie die geringe Stichprobengröße und mögliche Einflüsse durch die bestehende Lehrer*innen-Schüler*innen-Beziehung begrenzen jedoch die Generalisierbarkeit der Ergebnisse. Weiterführende Studien könnten untersuchen, wie sich die Techniken in anderen Klassen und unter Einbeziehung externer Interviewer bewähren.
Die Pocken, eine Infektionskrankheit, die durch Variola-Virusarten verursacht wird, sind wahrscheinlich eine der schrecklichsten Krankheiten, die den Menschen in den letzten Jahrhunderten befallen hat und war, neben der Pest, die bedeutsamste Seuche der jüngsten Menschheitsgeschichte. Das Pockenvirus verbreitete sich mehrfach über die ganze Erde, was maßgeblich mit dem globalen Bevölkerungswachstum und der Bewegung der Menschen über Regionen und Kontinente zusammenhing. Das Virus forderte, bis zu seiner Ausrottung 1980, ca. 500 Mio. Menschenleben. Noch vor ca. 40 Jahren waren die Pocken in über 30 Ländern weit verbreitet. In einigen Gegenden Westafrikas war die Krankheit als „naba“ bekannt, was so viel bedeutet wie „das Oberhaupt aller Krankheiten“. Ein Grund, weshalb dieses Virus so viel Probleme bereitete, ist die vielfältig mögliche Übertragung. Es können alle von Pockenkranken gewonnene Materialien oder kontaminierte Gegenstände infektiös sein. Egal ob Aerosole, Staub, Tröpfchen oder kontaminierte Gegenstände. Außerdem reicht schon eine geringe Viruslast aus, um sich anzustecken. Weiters gab es verschiedene Komplikationen, die während der Infektion auftreten konnten und nicht selten zu lebenslangen Beeinträchtigungen führten. Ende des 18. Jhdt. konnte der englische Arzt Dr. Edward Jenner jedoch einen wichtigen Grundstein für die Bekämpfung des Pockenvirus legen und war der Begründer der modernen Impfung. Die damaligen Impfpraktiken waren jedoch nicht so sicher, wie sie es heute sind, weshalb viele Menschen der Impfung skeptisch gegenüberstanden. Daniel Bernoulli, ein Mediziner, Mathematiker und Physiker des 18. Jhdt., erkannte jedoch die Nützlichkeit und Wichtigkeit der Pocken-Impfung. 1760 verfasste er eine mathematische Analyse zur Impfkontroverse, um die öffentliche Gesundheitspolitik zur Förderung der Impfung gegen Pocken zu beeinflussen. Bernoulli zeigte in seiner Analyse, dass mit der Impfung eine erhebliche Steigerung der Lebenserwartung der Bevölkerung erzielt werden könnte.
Befund, Aussicht, aber vor allem ein wissenschaftlich fundierter Praxisleitfaden für uns Lehrer:innen soll die nachstehende Masterarbeit mit dem Arbeitstitel "Über das Klassenzimmer hinaus: Die Rolle außerschulischer Lernorte in der Literaturvermittlung am Beispiel der Lyrikerin Paula Ludwig“ sein – und zwar nicht nur für Lehrpersonen mit einem ausgesprochenen Faible für Literatur. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wird die Verbindung außerschulischer Lernorte mit dem aktuellen Lehrplan im Literatur- bzw. Lyrikunterricht vorgenommen, wobei die geleistete empirische Bestandsaufnahme zum Umgang mit außerschulischen Lernorten, ein Novum im deutschsprachigen Raum darstellt.
Die Masterthesis betont die Notwendigkeit eines außerschulischen und lebensweltbezogenen Didaktikansatzes, der die Möglichkeiten von Lernumgebungen jenseits des traditionellen Klassenzimmers aufzeigt, um die Wertschätzung und das Verständnis für Literatur und Lyrik, besonders in der Sekundarstufe I, zu fördern. Der Blick für außerschulische Lernräume soll geschärft werden, vor allem für jene, die bisher nur wenig Beachtung in der Literaturdidaktik erfahren haben und weder als vertraut noch als erprobt gelten können – Literaturarchive und der digitale Raum. Theoretische Perspektiven zur literarischen Bildung an außerschulischen Lernorten dienen als Basis der nachstehenden Ausführungen. Sie werden einer kritischen Prüfung unterzogen, wobei die Vorteile der Kombination verschiedener Lernorte und transdisziplinärer Ansätze im Literaturunterricht deutlich hervorgehoben werden. Oftmals ist das Potenzial der Kombination von diversen Unterrichtssettings im Deutschunterricht noch nicht umfassend und sinnstiftend genutzt oder es wird auf erprobte Konzepte gesetzt. Letztere werden in der vorliegenden Arbeit bewusst ausgespart.
Ziel der Integration außerschulischer Lernorte in den Literatur- und Lyrikunterricht ist es, lebensweltbezogene Ansätze und Strategien zu entwickeln, um ein inklusiveres, ansprechenderes und effektiveres Begreifen von Literatur und Lyrik zu ermöglichen. Schließlich stehen Unterrichtseinheiten, die Literarisches für Lernende und Lehrende gleichermaßen greifbar machen sollen.
Inwieweit unterscheidet sich der Einsatz textgrammatischer Mittel von Kindern, die vier Jahre an einem kognitiv aktivierenden bzw. explizierenden strukturierten Orthographieunterricht nach dem Konzept PALOPE teilgenommen haben von dem der herkömmlich unterrichteten Kinder und hat das vermittelte explizite Wissen möglicherweise Auswirkungen auf schulbezogene Ängste? Dies waren die Ausgangsfragen für die Untersuchungen der vorliegenden Arbeit. Die COVID-19-Pandemie führte genau im Untersuchungszeitraum zu bis dahin undenkbaren Einschränkungen des alltäglichen Lebens. Aufgrund dessen wurden die Schularbeitentexte eines ganzen vierten Schuljahres eines Schulstandortes ausgewertet und nach bestimmten textgrammatischen Kriterien ausgewertet und verglichen. Die schulbezogenen Ängste wurden mithilfe des Angstfragebogens für Schüler [AFS] ermittelt. Interessante Ergebnisse erbrachten die Berechnungen mittels T-Test in der Kategorie Soziale Erwünschtheit des AFS. Während in der Gesamtgruppe die Ergebnisse signifikant höher waren als bei der Normstichprobe, waren die Werte der PALOPE-Gruppe mit einer statistischen Tendenz niedriger – PALOPE-Kinder antworten tendenziell weniger sozial erwünscht. Die Hypothesen, dass Kinder, die explizit die Strukturen der Orthographie entdecken konnten, einzelne textgrammatische Strukturen auch vermehrt in eigenen freien Texten einsetzen, konnten zum Großteil bestätigt werden – teilweise ausschließlich auf qualitativer, teilweise aber auch auf quantitativer Ebene mittels Mann-Whitney-U-Test. Neben den grundlegenden Aspekten dieses anderen Orthographieunterrichts auf theoretischer Ebene werden zusätzlich exemplarische didaktische Umsetzungsmöglichkeiten nach dem Konzept PALOPE dargestellt.
Diese Masterarbeit untersucht das schulische Wohlbefinden von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) im Volksschulalter. Wohlbefinden wird als mehrdimensionales Konstrukt betrachtet, das emotionale und kognitive Bewertungen umfasst, wobei positive Aspekte überwiegen sollten. Mittels problemzentrierter Interviews mit Eltern, die durch qualitative Inhaltsanalyse nach MAYRING ausgewertet wurden, wurden Einflussfaktoren auf das schulische Wohlbefinden sowie Gründe für die Wahl zwischen segregativer und inklusiver Beschulung ermittelt.
Die Ergebnisse zeigen, dass Unsicherheit und mangelnde Erfahrung der
Volksschulen und Lehrkräfte bei der Einschulung von beeinträchtigten Kindern sowie die Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen die größten Herausforderungen darstellen. Trotz der positiven Einstellung der Familien zur Inklusion und ihrem Wunsch nach integrativer Beschulung in der Volksschule, entschieden sich viele in der Sekundarstufe für die Sonderschulform. Hauptgründe dafür waren die wachsende Entwicklungskluft zwischen beeinträchtigten und nicht beeinträchtigten Kindern sowie das Angebot besser angepasster Rahmenbedingungen an den Sonderschulen.
Wichtige Wohlbefindensfaktoren waren die uneingeschränkte Teilhabe am
Unterricht ohne erheblichen Leistungsdruck, regelmäßige Selbstwirksamkeitserfahrungen und ein unterstützendes soziales Umfeld mit positiven Beziehungen zu Gleichaltrigen. Zur Stärkung der Inklusion an Volksschulen sind zusätzliche finanzielle Mittel und intensivere interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendig. Fachkräftemangel und Budgetknappheit stellen dabei wesentliche Hindernisse dar.
Zwischen Theorie und Praxis
(2024)
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht Konzepte des Schriftspracherwerbs in den ersten beiden Schuljahren der Primarstufe. Die zentralen Forschungsfragen lauten: Wie sieht der aktuelle Diskurs der Fachdidaktik zum Schriftspracherwerb aus? Welche Kriterien bezüglich der Methodik eines Deutschlehrmittels lassen sich daraus ableiten? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich beim Schriftspracherwerb mit dem Lehrmittel Sprachwelt 1?
Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen des Schriftspracherwerbs werden die frühkindliche Sprachentwicklung, Modelle des Kompetenzerwerbs im Bereich der Schriftsprache sowie die geforderten Kompetenzen und Lehrpläne in Österreich und im schweizerischen Kanton Thurgau betrachtet. Anschliessend werden die wichtigsten methodisch-didaktischen Ansätze und die empirische Datenlage beschrieben. Zudem wird das Lehrmittel Sprachwelt 1 mit seinen pädagogischen Grundsätzen und Materialien vorgestellt.
Die Methodik umfasst eine systematische Literaturrecherche und eine Analyse des fachdidaktischen Diskurses. Ein erarbeiteter Konsens, der unter Berücksichtigung der Empirie aus den Überschneidungen diverser Schriftspracherwerbskonzepte gebildet wurde, bildete die Basis zur Erstellung eines Kriterienkatalogs. Mithilfe der ermittelten Kriterien wurde das Lehrmittel Sprachwelt 1 beurteilt. Die Prüfung ergab unter anderem folgende positiv zu wertende Punkte: Die Silbe steht als zentrales Element im Vordergrund und eine grafische Darstellung des Trochäus wird erarbeitet. Soziale Handlungen und forschendes Lernen werden häufig initiiert. In der Kategorie Methodenvielfalt schnitt das Lehrmittel weniger gut ab. Zur Verbesserung und für ein effektiveres Lesetraining könnte das Lehrmittel beispielsweise mehr Listen mit Wörtern, die dem gleichen Anlautcluster zuzuordnen sind, aufgreifen. Das Fazit dieser Arbeit ist, dass Deutschunterricht möglichst viele Methoden anbieten sollte, was mit dem Lehrmittel Sprachwelt 1 trotz kleinerer Kritikpunkte gut möglich ist.
Diese Masterarbeit untersucht die Fähigkeit von Schülerinnen und Schülern der 2. Klasse, ein Experiment eigenständig nach den Kriterien des forschungsnahen Lehrens und Lernens durchzuführen. Dabei wird der Einfluss von Vorkenntnissen, regionaler Herkunft und der Unterstützung durch die Lehrperson analysiert. Theoretisch wird das Konzept des Forschenden Lernens beleuchtet, seine historischen Wurzeln dargelegt und seine Relevanz im schulischen Kontext herausgearbeitet. Empirisch basiert die Arbeit auf einer qualitativ-empirischen Studie, die an Grundschulen in Vorarlberg durchgeführt wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass Vorkenntnisse entscheidend für den Erfolg beim Experimentieren sind. Schülerinnen und Schüler mit Vorerfahrungen im forschungsnahen Lernen zeigen ein tieferes Verständnis und größere Selbstständigkeit. Die regionale Herkunft beeinflusst den Zugang zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen, und die Rolle der Lehrperson erweist sich als zentral für die Förderung von Kreativität und Autonomie. Die Arbeit schließt mit der Erkenntnis, dass forschungsnahes Lehren und Lernen einen signifikanten Beitrag zur naturwissenschaftlichen Bildung in der Primarstufe leisten kann, indem es Kreativität, Selbstständigkeit und ein tieferes Verständnis wissenschaftliche Konzepte fördert.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im geöffneten Primarstufenunterricht, mit einem besonderen Fokus auf die Unterstützung der Lehrpersonen in der Unterrichtsvorbereitung sowie der Individualisierung und Differenzierung von Unterrichtsmaterialien. Durch qualitative Interviews mit sieben Lehrpersonen aus Vorarlberg wurden deren Erfahrungen und Perspektiven erfasst und analysiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass KI-Tools vor allem zur Ideenfindung und Materialerstellung genutzt werden. Dabei erwiesen sich diese Tools als nützlich, um kreative Unterrichtseinstiege, kindgerechte Gedichte, Experimente und differenzierte Sachtexte zu generieren. Dennoch bestehen erhebliche Entwicklungsbedarfe, da die derzeitig verfügbaren KI-Programme noch nicht ausreichend ausgereift sind, um die spezifischen Anforderungen der Primarstufe vollständig zu erfüllen. Es wurde deutlich, dass kontinuierliche Weiterbildungen und eine ausreichende technische Ausstattung der Schulen entscheidend für die erfolgreiche Implementierung von KI-Tools sind. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit die ethischen und datenschutzrechtlichen Bedenken der Lehrpersonen, die den Schutz personenbezogener Daten als äußerst wichtig erachten.
Language Awareness
(2024)
Die sprachliche Heterogenität stellt für Lehrpersonen oft eine große Herausforderung dar. Die Sprachensituation an den Schulen bedingt einen entsprechenden Umgang mit Mehrsprachigkeit, und dafür ist vor allem die Wertschätzung aller Sprachen von Seiten der Lehrpersonen wie auch von allen Schülerinnen und Schülern einer Klasse essenziell. Um das zu erreichen, bietet sich die Umsetzung des Konzepts der Language Awareness an. Dabei geht es unter anderem darum, über Sprache(n) zu sprechen. Das Konzept wird in der vorliegenden Arbeit mithilfe von Fachliteratur im theoretischen Teil genauer beleuchtet. Außerdem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Language Awareness im Deutschunterricht umgesetzt werden kann. Konkret wird dabei auf das Grammatikthema Verneinung eingegangen und dessen Bildung in den Erstsprachen der Kinder veranschaulicht. Dafür werden die häufigsten Umgangssprachen der Schülerinnen und Schüler an den Volksschulen in Vorarlberg aus der Schulstatistik 2021/22 herangezogen. Ziel dieser Arbeit ist es, einen im theoretischen Teil erarbeiteten Unterrichtsvorschlag umzusetzen und so die Effekte dieses Unterrichts in Bezug auf Language Awareness im empirischen Teil zu überprüfen. Das Ergebnis dieser Untersuchung zeigt, dass sich auf Sprachvergleiche gestützter Unterricht vor allem positiv auf die affektive und die soziale Ebene auswirkt.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Ansichten von Lehrpersonen zum Thema “Experimentieren im Sachunterricht” und deren Bedürfnisse, um vermehrt experimentelle Methoden in ihre Unterrichtspraxis zu integrieren. Ziel der Studie ist es, ein tieferes Verständnis für die Haltung der Lehrkräfte zu gewinnen und potenzielle Ansatzpunkte für die Förderung von experimentellem Lernen zu identifizieren.
Die Forschungsmethodik umfasst die Erstellung und Durchführung einer Online-Umfrage, die von 77 Lehrpersonen in Vorarlberg beantwortet wurde. Die Analyse der Fragebogendaten bietet einen Einblick in die individuellen Einstellungen, Erfahrungen und Wünsche der Lehrkräfte in Bezug auf experimentelles Lernen im Sachunterricht.
Darüber hinaus wurden zwei Experit:inneninterviews mit Schulleiterinnen durchgeführt, wobei eine Direktorin eine Regelschule leitet und die andere eine zertifizierte MINT-Schule. Diese Interviews dienen dazu, verschiedene institutionelle Perspektiven zu berücksichtigen, Einsicht in die institutionelle Unterstützung sowie mögliche Hindernisse für die Implementierung von experimentellem Unterricht zu erhalten.
Die Resultate der empirischen Forschung zeigen sowohl positive Einstellungen als auch Herausforderungen seitens der Lehrpersonen, der Direktorinnen und der Schulen auf. Anhand der Ergebnisse der Online-Befragung und der Expertinneninterviews wird ersichtlich, dass die Lehrkräfte und Direktorinnen einen positiven Standpunkt gegenüber dem Experimentieren mit Schüler:innen im Sachunterricht einnehmen. Ebenso sind die Proband:innen bereit zu spezifischen Fortbildungen. Um häufiger Versuche im Sachunterricht durchzuführen, wünschen sich die Lehrkörper z. B. mehr vollständige und einsatzbereite Lehr- und Lernmaterialien zum Experimentieren sowie die Unterstützung durch eine weitere Lehrkraft während naturwissenschaftlichen Unterrichtseinheiten. Diese Erkenntnisse liefern wichtige Impulse für die Entwicklung von gezielten Maßnahmen zur Förderung des experimentellen Lernens im Sachunterricht und zur Verbesserung der Lehrerfortbildung in diesem Bereich.
Wie kann die Schule der Zukunft als ein Ort gestaltet werden, der die Schüler:innen auf vielfältige Weise unterstützt, befähigt und inspiriert, um sie optimal auf die Anforderungen einer sich wandelnden Welt vorzubereiten? Die Schule der Zukunft ist gefordert einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der nicht nur Wissen, sondern auch persönliche und soziale Kompetenzen fördert. Dabei ist es entscheidend, Schüler:innen als aktive Gestalter:innen ihres eigenen Lernens zu sehen und sie zu ermutigen, ihre Interessen zu verfolgen, Herausforderungen anzunehmen und sich für die Gesellschaft einzusetzen. Für die Gestaltung einer Schule der Zukunft bedarf es einer Verständigung über konkrete Visionen und Leitbilder.
Im Interview: Monika Steurer
(2024)
Monika Steurer, MSc, BEd, ist Leiterin des Pädagogischen Bereichs an der Bildungsdirektion Vorarlberg. Davor war sie insgesamt sieben Jahre in der Schulaufsicht als Pflichtschulinspektorin bzw. Schulqualitätsmanagerin tätig. Ihren beruflichen Werdegang startete sie an der Mittelschule Lingenau und unterrichtete dann beinahe 30 Jahre an der Musikmittelschule Bregenz-Stadt, bevor sie ganz an die PH in Vorarlberg wechselte. Dort war sie für die Bildungsstandards zuständig und als Referentin in der Lehrerfort- und Weiterbildung tätig.
Von Anfang an aktiv
(2024)
Partizipativer Unterricht fördert nicht nur Wissen, sondern die Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern. Dieser Artikel zeigt am Beispiel der Methode „Klassenforum“ auf, wie Lehrkräfte durch gezielte Unterrichtseinstiege Schülerinnen und Schüler ganzheitlich an ein Themengebiet heranführen und aktivieren können. Als Ordnungsschema zur didaktischen Planung sozialer, emotionaler, körperlicher und intellektueller Faktoren bietet die SEKI-Skala Lehrkräften eine praxisnahe Orientierungshilfe.
In Zeiten komplexer werdender gesellschaftlicher Problemlagen, multipler Krisen und Innovationen in den Bereichen Digitalisierung sowie Künstlicher Intelligenz sind neue Kompetenzen gefragt: Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeit, Problemlösekompetenz, aber auch Eigenverantwortung sowie kooperatives Verhalten, um demokratische Systeme zu stärken. Das Planspiel ist eine handlungsorientierte Methode, die diese Anforderungen an Lernende vereint: Die notwendigen Kompetenzen für eine Welt im Wandel werden gezielt gefördert, während gleichzeitig ein tieferes Verständnis für komplexe Themen geschaffen wird.
Eine pädagogische Intervention, die das Ziel verfolgt, verschiedene Aspekte naturwissenschaftlicher Grundbildung zu vermitteln, ist das forschungsorientierte Lernen. Dieses kann im Sachunterricht dazu genutzt werden, um alternative Vorstellungen der Lernenden aufzugreifen und zu fachlich akzeptiertem Wissen weiterzuentwickeln. Durch die Anwendung naturwissenschaftlicher Methoden und die Bewertung und Reflexion naturwissenschaftlichen Lernens wird insbesondere auch die Förderung eines vertiefenden Verständnisses von Forschung sowie der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung angestrebt.
Unterrichtsmodell VaKE 2.0
(2024)
Mit dem Unterrichtsmodell VaKE 2.0 können Lehrpersonen Wissenserwerb mit Werterziehung verbinden und damit den Bildungsauftrag ganzheitlich erfüllen. Gleichzeitig können digitale Informationstechnologien sinnvoll in den Unterricht integriert werden. VaKE 2.0 ist ein projektartiger Unterricht, der unterschiedliche Kompetenzbereiche anspricht und für viele Lehrstoffe und Fächer von der Volksschule bis zur Erwachsenenbildung einsetzbar ist.
In einer Gesellschaft, in der Technologien eine zentrale – und vielleicht immer zentralere – Rolle spielen, kann die Technikfolgenabschätzung ein hilfreicher Prozess sein, der die potenziellen Auswirkungen neuer Technologien u.a. auf die Gesellschaft, das Individuum, die Umwelt, das Schulsystem, die Politik und die Wirtschaft in den Blick nimmt. Sie ermöglicht es, Chancen und Risiken von Technologien frühzeitig zu erkennen und es nicht nur Entscheidungsträger:innen zu überlassen, fundierte Informationen für die Gestaltung von Technologiepolitik und -entwicklung zu liefern, sondern auch das eigene Denken und Tun zu hinterfragen.
In diesem Beitrag wird zunächst die Szenariotechnik als wichtiger Bestandteil der Technikfolgenabschätzung näher betrachtet, um anschließend zwei Beispiele aus dem Schulbereich vorzustellen, die illustrieren, wie die Szenariotechnik im Unterricht eingesetzt werden kann.
Der FREI DAY ist ein innovatives Lernformat, das nachhaltige Entwicklung und Zukunftskompetenzen fördert. Schüler:innen wählen wichtige Projekte aus und arbeiten in Teams an globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Interdisziplinäres, selbstorganisiertes Arbeiten und Kooperation mit Expert:innen stärken Kreativität, kritisches Denken und Verantwortungsbewusstsein. Der FREI DAY bereitet Schüler:innen auf die Zukunft vor und transformiert das Bildungssystem im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).
Anthropocene Education
(2024)
Mit ‚Anthropozän‘ lässt sich der geologische Einfluss des Menschen auf den Planeten Erde bezeichnen. Die Annahme dieses ‚Menschenzeitalters‘ fordert auch fachdidaktische Domänen heraus und tangiert alle Bereiche von Schule und Bildung. Der vorliegende Beitrag identifiziert Bildungsperspektiven am Beispiel des Faches Geschichte, die mit einem Bezug zum Anthropozän virulent werden, wenn schulische Bildung den anstehenden planetaren Herausforderungen nachkommen soll. Dieser bislang kaum beschriebene transdisziplinäre Ansatz wird im Folgenden als ‚Anthropocene Education‘ bezeichnet.
Die Zukunft der Sachquelle liegt in der digitalen Welt: Auch digitalisierten Sachquellen wohnt ein didaktisches Potenzial inne – doch welches? Dieser Kurzbeitrag fasst die Ergebnisse einer Untersuchung zusammen, welche sich mit den digitalen Sachquellen-Unterrichtsmaterialien der Lernplattform „segu – selbstgesteuert entwickelnder Geschichtsunterricht“ befasst und sie auf ihre Potenziale in Bezug auf die Förderung von Methodenkompetenz im Sinne des FUER-Kompetenzmodells untersucht.
Durch den neuerdings niederschwelligen Zugang zu Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz sind Lehrer:innen gefordert, sich mit Grundfragen der Didaktik neu auseinanderzusetzen: „Was soll von wem wie und warum gelehrt und gelernt werden?“ Im vorliegenden Beitrag skizzieren wir am Beispiel der Unterrichtsfächer Deutsch und Mathematik Überlegungen zur Neubeantwortung dieser Fragen.
Künstlicher Intelligenz (KI) kommt in vielen Bereichen der Gesellschaft eine immer stärkere Bedeutsamkeit zu. Werden KI-Systeme sinnvoll in den Beruf als Lehrperson integriert, kann ihnen zweifelsfrei ein hohes Potential zugesprochen werden. Hierfür benötigen Lehrpersonen grundlegende Kompetenzen im Bereich der künstlichen Intelligenz, auf die im nachfolgenden Beitrag eingegangen wird. Anschließend wird ein Anwendungsbeispiel diskutiert, in dem eine KI als Feedbackinstrument eingesetzt wird.
Individualisierter Unterricht, gezielte Betreuung, personalisierte Hilfe sowie Übersetzung in die Muttersprache bei Verständnisproblemen – all das leistet die KI im Unterricht bereits jetzt. Ein Versuch an jeweils einer Berufsschule in der Schweiz und Österreich zeigen sehr gute Ergebnisse und eine hohe Akzeptanz durch die Lernenden.
Die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in den Unterricht an Bildungseinrichtungen stellt eine zunehmend relevante Thematik dar, um die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt vorzubereiten. Die Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HTL) Bregenz steht, wie wir alle, vor der Herausforderung, die Potentiale von KI zu nutzen, während gleichzeitig die damit verbundenen Risiken adressiert werden müssen.
Lehrpersonen stehen heute vor vielfältigen Herausforderungen, insbesondere vor den Herausforderungen der Digitalisierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das Projekt MeKoSus bietet in Form von Präsenzworkshops didaktische Unterstützungsangebote für (angehende) Lehrpersonen aller Fächer für Lehramt an Gymnasien und beruflichen Schulen in Hessen, welche zu einer Befähigung und Sensibilisierung bei der Synergie von Nachhaltigkeit und Digitalität führen sollen.
Übergänge wie beispielsweise vom Kindergarten in die Volksschule bedeuten nicht nur das Erleben von etwas Neuem, sondern damit einhergehend, wie mit neuen Situationen umgegangen wird. Diese positiv zu bewältigen und zusätzlich gestärkt für zukünftige transitionale Situationen daraus hervorzugehen, wird unter dem Begriff Resilienz verstanden. Resilienz bzw. Widerstandsfähigkeit ist keine stabile Größe und kann somit durch entsprechende Kompetenz der Bezugspersonen wie Elementarpädagog:innen, Lehrpersonen und Erziehungsberechtigte gefördert werden.
Das Praxisbuch Lernen sichtbar machen verdeutlicht, wie Lehrpersonen Unterricht anhand eigener Daten und bildungswissenschaftlicher Evidenz weiterentwickeln können. Dies wird in dem 2023 erschienenen Buch anhand von 36 Praxisbeispielen illustriert und theoretisch gerahmt. Grundlegende Idee ist, die von Hattie identifizierten Einflussfaktoren auf den Lernerfolg mit praktischen Problemstellungen zu verknüpfen: Das Luuise-Verfahren wird als Fortbildungsskript vorgestellt, das bei der systematischen Evaluation und Entwicklung von Unterricht unterstützen kann.
Paedakoop für ALLE
(2024)
Schulen werden vermehrt mit disziplinären Herausforderungen, Gewalt, Mobbing und psychischen Krankheiten konfrontiert. Was heißt das für unser Bildungssystem? Können Lehrpersonen das leisten? Lässt die Kombination Österreichisches Schulsystem, gesellschaftlicher Wandel, Veränderung der Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen und erhöhten psychischen Belastungen noch qualitatives Arbeiten im Lebensraum Schule zu? Nein! Wir brauchen dringend ein Aufbrechen der Strukturen und eine völlig neue Vision von Schule!
In einer sich ständig wandelnden Bildungslandschaft stehen Pädagog:innen vor der Herausforderung, sich stetig weiterzubilden, um ihre Lernenden bestmöglich auf eine ungewisse Zukunft vorzubereiten. Das schulinterne Fortbildungskonzept “Let's Grow! Zusammen(-)wachsen” bietet eine innovative Lösung. Es ermöglicht individuelle Weiterbildung, Austausch und Anpassung an lokale Bedingungen. Mikrofortbildungen und Infoposter fördern nachhaltige Weiterbildung und kollegiale Zusammenarbeit.
Futures Literacy, von der UNESCO als Kompetenz für die Zukunftsgestaltung anerkannt, erfordert innovative pädagogische Konzepte. Die Fähigkeit zur Imagination, als grundlegende menschliche Eigenschaft, das Unbekannte zu visualisieren, bildet den Kern. In einer Zeit schneller Veränderungen und globaler Herausforderungen ist es von Bedeutung, Futures Literacy fest im Bildungssystem zu verankern. Dieser Beitrag betont die Notwendigkeit innovativer pädagogischer Ansätze, die es Schüler:innen ermöglichen, alternative Zukünfte zu erkunden und gestalten.
Vielfalter Schule
(2024)
Forschen, entdecken, draußen lernen: Die Vielfalter Schulklassen in Vorarlberg verwandeln die Natur in ein lebendiges Klassenzimmer. Seit 2019 bietet die inatura Erlebnis Naturschau das Programm „Vielfalter Schule“ in ganz Vorarlberg an. Die Methode, den Unterricht ins Freie zu verlegen, fördert Motivation, soziale Interaktion und Gesundheit der Schüler:innen und bietet eine Fülle an interdisziplinären Lernmöglichkeiten.
Der „hak futureCampus“ ist eine visionäre Antwort auf die drängenden globalen Herausforderungen unserer Zeit. In einer Welt, die von Unsicherheiten geprägt ist, ist die Notwendigkeit für eine Transformation des Bildungssystems offensichtlicher denn je. Der hak futureCampus verfolgt das klare Ziel, einen Beitrag für eine bessere Zukunft unserer Schüler:innen auf einem möglichst gesunden Planeten zu leisten. Durch eine innovative Gestaltung des Lernens, die auf Projekten basiert und sich auf Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Zukunftsgestaltung konzentriert, werden Schüler:innen zu aktiven Gestalter:innen ihrer eigenen Bildung und der Welt um sie herum.
Pluralistische demokratische Gesellschaften erfordern, mit Vielfalt und Kontroversen umgehen zu können. Dazu gehört auch ein verantwortbarer Umgang mit Nicht-Wissen und offenen Fragen. Wie kann Unterricht so gestaltet werden, dass Schüler:innen hierfür Entwicklungswege ermöglicht werden, ohne dass dies in einen Beliebigkeitspluralismus oder in dogmatische Positionierungen mündet? Der Artikel skizziert Grundlagen erwägungsorientierter Bildung mit Unterrichtsbeispielen aus dem Sachunterricht.
Schule der Zukunft
(2024)
Eine Pädagogik, die Kinder und Lehrpersonen – vor allen Strukturen und sonstigen Hindernissen – ins Zentrum stellt. Eine Pädagogik, die herausfordernde Situationen meistern hilft, Kinder motivierter lernen sowie Lehrpersonen gelassener werden lässt und gar zur besseren Lebensbewältigung beiträgt, gibt es die? Ja, die gibt es! Die Existenzielle Pädagogik ist praxisorientiert, führt zu sinnstiftendem Lernen und hilft Lehrpersonen mit herausfordernden Situationen authentisch und wertorientiert umzugehen.
Lehrende und Lernende wollen und brauchen Mut machende Zukunftsbilder und nicht Katastrophenszenarien. Themenfelder wie Umwelt und Klimawandel werden in der gesellschaftlichen Diskussion vielfach als Katastrophen thematisiert und wahrgenommen, was Klimasorge und Zukunftsangst hervorrufen kann. Gegen diese Sorgen und Ängste, die häufig mit Ohnmachtserleben einhergehen, setzt das Konzept von CultureNature Literacy (CNL) auf Selbstwirksamkeitserleben. CNL beschreibt die Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen Menschen, Kultur und Natur zu verstehen und diese in einem kritischen und reflektierten Diskurs zu bewerten. Es geht darum, die gegenseitige Beeinflussung von Kultur und Natur zu erkennen und die Verantwortung des Menschen für den Planeten zu übernehmen.
Diese Masterarbeit befasst sich mit dem Thema „Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern in der Volksschule“ und untersucht dabei die Belastungsfaktoren sowie Präventionsmöglichkeiten, wobei die spezifische Situation von Masterstudierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg im Fokus steht. Ein besonderer
Schwerpunkt liegt auf der Anwendung und Wirksamkeit von Stressbewältigungsstrategien (Coping-Strategien) zur Erhaltung der individuellen Gesundheit.
Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile: einen theoretischen und einen empirischen Abschnitt. Der theoretische Teil beginnt mit einer detaillierten Betrachtung des Lehrberufs und behandelt anschließend umfassend die Definitionen und Theorien zu den Themen Gesundheit, Belastung, Stress und Prävention, stets im Kontext des Lehrberufs.
Der empirische Teil der Arbeit basiert auf einer quantitativen Forschung. Ein mehrteiliger Fragebogen, einschließlich des Maslach Burnout Inventory (MBI), diente zur Beantwortung der Forschungsfrage und wurde von 30 Masterstudierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg beantwortet. Ziel war es, das Belastungserleben der Masterstudierenden zu ermitteln und zu untersuchen, welche Coping-Strategien häufig bzw. sehr häufig angewendet werden. Die Ergebnisse der Skala „Persönliche Leistungsfähigkeit“ (PA) des MBI weisen bedenklich hohe Werte auf, was auf eine signifikante Belastung der Studierenden hindeutet.
Die Untersuchungsergebnisse wurden mit den aktuellen Forschungserkenntnissen verglichen. Diese Vergleiche unterstreichen die wesentliche Bedeutung von Stressbewältigungsstrategien und belegen, dass deren Anwendung langfristig positive Auswirkungen auf das individuelle Stresserleben sowie das allgemeine Wohlbefinden haben kann. Daraus kann gefolgert werden, dass eine gezielte Förderung der Anwendung von Coping-Strategien das Stresserleben sowohl von Studierenden als auch von Lehrpersonen signifikant reduzieren kann. Infolgedessen kann eine verbesserte Leistungsfähigkeit entwickelt und ein effektiver Umgang mit Stress erlebt werden.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Hauptursachen für die Entstehung einer Burnout–Erkrankung bei Lehrkräften und legt potenzielle präventive Maßnahmen dar, die das Wohlbefinden von Lehrkräften verbessern können. Es werden dabei verschiedene Facetten des Lehrberufs betrachtet, die zu einer erhöhten Vulnerabilität führen. Darüber hinaus werden die vorbeugenden Maßnahmen einer Burnout–Erkrankung durch eine umfassende Literaturrecherche und eine qualitative Forschungsmethode, einschließlich Expert/innen, erläutert. Der Lehrberuf steht aufgrund seiner komplexen Anforderungen und Belastungen im Mittelpunkt der Arbeit. Als potenzielle Ursachen werden Faktoren wie Arbeitsüberlastung, Erschöpfung, eine Vielzahl von Aufgaben und ein Mangel an beruflicher Anerkennung identifiziert. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, werden verschiedene präventive Maßnahmen vorgestellt. Diese umfassen sowohl individuelle als auch institutionelle Ansätze, die zur Förderung eines unterstützenden Arbeitsumfeldes beitragen können.
Das Datenmaterial basiert auf vier Interviews mit drei aktiven Lehrpersonen, wobei eine Lehrperson zusätzlich Schuldirektorin ist und einer pädagogischen Beraterin. Die Ergebnisse dieser Untersuchung tragen dazu bei, ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen im Lehrerberuf zu entwickeln und geben Einblicke in präventive Maßnahmen. Diese Erkenntnisse haben das Potenzial, Burnout–Erkrankungen im Lehrerberuf vorzubeugen und das Wohlbefinden von Lehrkräften zu verbessern.
Das Ziel dieser Arbeit ist, verschiedene Aspekte der emotionalen Entwicklung darzulegen und festzustellen, wie dieser Prozess gefördert werden kann. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung durch die Lehrperson im schulischen Kontext. Der Arbeit liegt folgende Forschungsfrage zu Grunde: Wie fördern Lehrpersonen die emotionale Entwicklung von Kindern in der Primarstufe – implizit und explizit? Dahinter steht die Annahme, dass Lehrpersonen die emotionale Entwicklung von Schulkindern sowohl implizit als auch explizit unterstützen und fördern können. Zur Beantwortung der Forschungsfrage werden im ersten Teil der Arbeit relevante Aspekte rund um die Themen Emotionen, emotionale Entwicklung, Emotionen im Kontext Schule und Förderung des emotionalen Entwicklungsprozesses in der Primarstufe dargestellt. Im zweiten Teil der Arbeit werden mittels qualitativer Leitfadeninterviews Erfahrungen von Lehrpersonen erhoben und anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Aus den beiden Teilen ergibt sich eine Auswahl an Implikationen für die Praxis. Die Annahme, dass Lehrpersonen die emotionale Entwicklung ihrer Schulkinder sowohl explizit als auch implizit fördern, wird durch die Arbeit bestätigt. Zum einen wird durch die Arbeit deutlich, dass der Schulalltag zahlreiche implizite Gelegenheiten für emotionales Lernen bietet. Zum anderen geht aus der Arbeit hervor, dass es verschiedene Inhalte sowie didaktische Ansätze gibt, die der expliziten Förderung im Unterricht dienen. Insgesamt konnte durch die Arbeit aufgezeigt werden, dass Emotionen und emotionales Lernen eine große Rolle im Schulalltag sowie für das weitere Leben einnehmen.
„Man lebt zweimal: Das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ - Honoré de Balzac
Erinnern ist wichtig, es gibt uns Halt und birgt zahlreiche Möglichkeiten unser Leben zukünftig „gut“ auszurichten und zu reflektieren. Erinnern kann wie ein „roter Faden“, der aus der Vergangenheit über die Gegenwart hinweg bis in die Zukunft reicht, gesehen werden. Wir alle sind am „Spinnen“ des Fadens beteiligt. Dazu braucht es aber auch Erinnerungskultur. Erinnern und Tradieren sind in pädagogischen Kontexten, im Bereich Schule und auch im Religionsunterricht wesentliche Bestandteile, die aber auch mit Herausforderungen konfrontiert sind. Mit diesem Spannungsfeld soll sich diese Masterarbeit genauer auseinandersetzen und es von verschiedenen Seiten beleuchten, um daraus auch Schlüsse für den eigenen Religionsunterricht ziehen zu können.
Folgende dahinterstehende Forschungsfragen sollen in dieser Arbeit eine Antwort finden:
• „Was haben Traditionen und Erinnerungskultur für eine Bedeutung (für Kinder) in der heutigen Zeit?“;
• „Welche Möglichkeiten bietet der Religionsunterricht im Bereich des Erinnerns, wie wird es umgesetzt und wo liegen seine Grenzen?“
Einleitend wird eine Einführung in das Thema der Erinnerungskultur basierend auf wissenschaftlicher Literatur vorgenommen. Danach wird ihre Bedeutung für die heutige Zeit im Kontext von Bildung/Unterricht herausgearbeitet. Es folgt eine Zusammenführung der Theorie mit religionsdidaktischen Modellen und Überlegungen. Anhand verschiedener Modelle wird versucht die Möglichkeiten, Erinnerungskultur im Religionsunterricht affirmativ umzusetzen, aufzuzeigen sowie ihre Grenzen/Grundproblematik zu beleuchten. Im Anschluss an den literaturbasierten Teil der Masterarbeit soll im empirischen Teil die Umsetzung im Religionsunterricht konkret untersucht werden.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Beforschung der stimmlichen Gesundheit von Volksschullehrpersonen in Vorarlberg, um aufzuzeigen, wie es um deren stimmliches Wohlbefinden bestellt ist. Diese Arbeit besteht zum einen aus einem literarischen Teil, der sich mit den bereits bekannten Erkenntnissen basierend auf der Fachliteratur von Phoniater/innen und Stimmexpert/innen wie Waltraud Kutej, Gerhard Friedrich sowie Wolfgang Bigenzahn und zahlreichen weiteren Autor/innen beschäftigt. Zum anderen beleuchtet der empirische Abschnitt die Thematik durch das Aufzeigen und Interpretieren der Ergebnisse aus einer Onlineumfrage zur Einschätzung und Beschreibung der eigenen stimmlichen Gesundheit auf forschungstechnische Weise.
In den ersten Kapiteln wird definiert, was unter dem Begriff „Gesundheit“, einer intakten Stimme und einer uneingeschränkten Lehrer/innenstimme verstanden wird. Durch diese physiologischen Begriffserklärungen wird deutlich, dass die menschliche Stimme das Produkt einer komplexen Interaktion zwischen den Phonationsorgangen und der Atemmuskulatur, den Lautbildungsorganen und Resonanzräumen ist. Einen ebenso hohen Komplexitätsgrad weist die Definition von allgemeiner und stimmlicher Gesundheit auf. Da Gesund- und Krankheit von jeder Person subjektiv wahrgenommen wird, kann diesbezüglich keine eindeutige begriffliche Erklärung gemacht werden (Friedrich, 2008, S. 111; 120; Schutte & Seidner, 2005, S. 89; Wendler, 2005, S. 192). Im Anschluss an die Definition der menschlichen Stimme wird das Krankheitsbild einer Stimmstörung begreiflicher gemacht. Aus diesem Grund wird auf einzelne für Lehrkräfte „typische“ Stimmerkrankungen, ihre Symptome und Krankheitsverläufe eingegangen. Im Zuge dessen werden auch Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen von Stimmerkrankungen aufgezeigt, wobei vorbeugende Maßnahmen gegen Stimmerkrankungen sowohl in Bezug auf gesundheitliche und soziale Aspekte als auch im Sinne der Volkswirtschaft die effektivsten und ökonomischsten Interventionsmethoden sind (Friedrich, 2008, S. 111; 119-125; Kutej, 2011, S. 40-42; Tormin, 2018, S. 79).
Die zweite Hälfte dieser Masterarbeit dient dazu, die stimmliche Gesundheit bei Vorarlberger Volksschullehrkräften aus empirischer Sicht zu schildern. Mithilfe eines Onlinefragebogens werden Lehrer/innen aus durch Zufall ausgewählten Volksschulen zur Gesundheit ihrer Stimme, zu ihren Interventionsmaßnahmen und vorbeugenden Methoden befragt. Die dadurch gewonnenen Angaben werden auf ihre Stimmigkeit mit bereits vorhandener Fachliteratur überprüft. Aus der Datenerhebung ergibt sich, dass vor allem weibliche Lehrkräfte im Alter von 51 bis 65 Jahren und einer Berufserfahrung von mindestens dreißig Jahren von Stimmerkrankungen betroffen sind, was die Literatur bestätigt (Caffier, 2003; Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V., 2003).
Influencing each other
(2019)
Seit 2007 gibt es die jährliche weltweite Umfrage über die besten „Learning Tools“ des Centre for Learning & Performance Technologies. Bis 2015 belegte Twitter in dieser Studie über die 100 besten Tools für das Lernen jeweils den ersten Platz. 2016 wurde das Ranking auf 200 Tools erhöht und 2017 wurden verschiedene Kategorien eingeführt. Im Bereich „Personal Professional Learning“ landete Twitter 2018 auf dem dritten von 200 Plätzen (Hart, 2019).
Der naturwissenschaftliche Unterricht in der frühkindlichen Bildung spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung eines Kindes im Volksschulalter. Deshalb besteht eine wichtige Aufgabe einer Volksschullehrperson darin, Themen der belebten und unbelebten Natur zu vermitteln. Dabei ist entscheidend, geeignete didaktische Methoden einzusetzen, um einen spielerischen Zugang zu ermöglichen. Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, grundlegende Erkenntnisse im Bereich Elektrizität sowie den damit zusammenhängenden Formen von Energie für den Einsatz im Primarunterricht aufzubereiten. Dafür wird ein Forscherheft für Schülerinnen und Schüler sowie Begleitmaterial für die Lehrperson erstellt, welches auch in der Praxis erprobt wird. Um die grundlegenden Kompetenzen und Fähigkeiten auf diesem Themengebiet zu vermitteln, werden unterschiedliche Methoden der Veranschaulichung im Unterricht eingesetzt. Aus der Auswertung des durchgeführten Fragebogens mit Lehrpersonen geht hervor, dass durchaus Bedarf an ausgearbeitetem Unterrichtsmaterial besteht. Die Bedürfnisse der Befragten werden bei der Erstellung der Unterrichtseinheiten berücksichtigt und dienen als Input für das Begleitmaterial. Vor der praktischen Erprobung der Module wird der Wissensstand von 15 Vorarlberger Schülerinnen und Schüler mittels eines Quiz erhoben. Nach der Durchführung der geplanten Einheiten absolvieren die Lernenden das gleiche Quiz noch einmal. Aus der Auswertung dieser Ergebnisse geht hervor, dass eine frühe Sensibilisierung für wissenschaftliche Themen mithilfe des richtigen Materials bereits im Volksschulalter gelingen kann.
Der steigende Lehrpersonenmangel führt zu unterschiedlichen Wegen der Professionalisierung weitab vom klassischen Lehramtsstudium und beschäftigt damit Bildungspolitik, Gesellschaft und Lehrer*innenbildung. Die vierte Tagung in der Reihe „Wie viel Wissenschaft braucht Lehrer*innenfortbildung?“ stellte eben diese Wege der Professionalisierung in den Mittelpunkt.
Der klassische und lineare Weg in das Lehramt umfasst ein Studium, das in theoretischen und praktischen Anteilen auf den Beruf – die Profession – vorbereitet. Darauf folgt eine Berufseinstiegsphase, die international verschieden realisiert wird. Danach obliegt die Professionalisierung der Eigenverantwortung der Lehrkräfte: Informelle und professionsrelevante Aktivitäten am Arbeitsplatz sowie die Nutzung formaler Fort- und Weiterbildungsangebote setzen eine hohe Selbstorganisation und eine entsprechende Motivation der Lehrkräfte voraus.
„Doing gender“ nimmt die soziale Konstruktion von Geschlecht in den Blick. Geschlecht bzw. Geschlechtszugehörigkeit werden nicht als Eigenschaft oder Merkmal von Individuen verstanden, sondern sie sind sozial und kulturell konstruiert und in Interaktionen ständig inszeniert, produziert und reproduziert. Doing gender im Schulbereich betrifft das Grundverständnis und die Haltung der Lehrpersonen zum Thema Geschlecht sowie die Institution Schule insgesamt. Dieses Grundverständnis ist auch im Religionsunterricht umzusetzen, um geschlechtergerechte Bildung im religiösen Bereich zu gewährleisten. Beispiele dazu runden den Beitrag.
Im Mathematikunterricht ist es oftmals schwierig, Abwechslung oder mehrere Motivationszugänge anzubieten, ohne dafür wertvolle Lernzeit herzugeben. Die Fermibox bietet eine spielerische und interaktive Möglichkeit, mathematische Konzepte im Unterricht zu vermitteln und die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Sie kann im Unterricht eingebaut oder zur Vertiefung am Ende eines Themas eingesetzt werden. Die verschiedenen Aktivitäten und Aufgaben können auf die individuellen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasst werden und fördern eigenständiges und kreatives Problemlösen. Die Fermibox kann auch einen Beitrag dazu leisten, den Zugang von Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten zum Mathematikunterricht zu verbessern, indem sie alternative Lernmethoden anbietet.
Lesen als Kulturtechnik ist eine wichtige Schlüsselkompetenz, die im Rahmen des Erstsprachunterrichts gut abgesichert werden muss. Da Kinder mit unterschiedlichen Vorläuferfertigkeiten in die Schule kommen, resultieren daraus immer häufiger Lautsynthese- und -analyse-Schwierigkeiten. Nach Erkenntnissen aktueller lerntheoretischer Forschungen ist auch der Leselernprozess als handlungsorientierter Prozess zu sehen. Unter Einfluss neurowissenschaftlicher Erkenntnisse der „Embodied Cognition“ versteht die Autorin daher das Lesen (lernen) als einen „Embodied Reading“-Prozess. Der folgende Beitrag versucht am Beispiel des fachdidaktischen Konzepts KUL® darzulegen, inwiefern Forschungen im Bereich der Neurowissenschaften sowie der Sprachwissenschaften genutzt werden können, um die Bedeutung „multimodalen Inputs“ anhand visueller und motorischer Artikulationshilfen für das Lesenlernen herauszustreichen. Die Umsetzung multimodaler (Lese-)Lernhilfen erfolgt bei KUL® durch den Einsatz von Mundbildern sowie artikulatorischer und motorischer Gesten. Einen besonderen Stellenwert hat die Lautsprache – also das bewusste Sprechen von Lauten und Wörtern, weshalb relevante Aspekte der deutschen Phonematik1, mit Fokus auf das deutsche Lautprinzip – in den didaktischen Übungsformen berücksichtigt werden. Der Vorschlag eines stufenweisen Kompetenzaufbaus soll die Relevanz gut abgesicherter Vorläuferfertigkeiten für den Schriftspracherwerb untermauern, um schließlich darauf aufbauende körperbasierte Übungen des Konzepts KUL®, deren Umsetzung auch gut im Primarstufenunterricht möglich ist, exemplarisch darzulegen.
Stereotype Vorstellungen von Mathematik und Mathematiker*innen beeinflussen das Interesse von Jugendlichen an MINT-Fächern. Daher plädiert dieser Beitrag dafür, populäre Filme und erfolgreiche Serien nicht nur im Fremdsprachenunterricht, sondern auch im Mathematikunterricht einzusetzen. Durch die Analyse audiovisueller Medien im Unterricht können verzerrte Darstellungen über Mathematiker*innen erkannt, die Gründe dafür benannt und alternative Sichtweisen entwickelt werden. Dies trägt dazu bei, das Bild der Mathematik zu entmystifizieren und den Spaß an Mathe und Englisch zu fördern. Die Einbindung sozialwissenschaftlicher Themen steigert zudem die Motivation der Schüler*innen.
Spielerisches Lernen kann Spaß am Mathematiklernen merklich erhöhen. In diesem Artikel stellen wir zwei design-basierte Forschungsprojekte vor, die durch den Einsatz von Spielelementen im Mathematikunterricht der Sekundarstufe dieses Ziel erreichen. Nach einem kurzen theoretischen Überblick zu Game-based Learning und Gamification im Unterricht werden aufbauend auf fachlichen und fachdidaktischen Überlegungen das Design (1) eines analogen Krimidinners als Rollenspiel zur mathematikhistorischen Problemstellung der Winkeldreiteilung und (2) eines digitalen Lernpfades zur Höhenbestimmung mit dem Försterdreieck beschrieben. Aus den Ergebnissen der Studien werden zentrale Design-Prinzipien abgeleitet, die für die Erstellung weiterer derartiger Lerndesigns herangezogen werden können. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die exemplarischen Lernspielgelegenheiten einen gewinnbringenden Beitrag zur Förderung von Motivation und Spaß im Fach Mathematik leisten können.
Geometrie und Bewegung
(2023)
Dieser Artikel untersucht die Durchführung von Mathematikaufgaben außerhalb des Klassenzimmers mit dem Ziel, das Lernen und die Motivation der Schüler*innen zu verbessern. Zwei spezifische Aufgaben werden vorgestellt: die Konstruktion eines riesigen Koordinatensystems im Eingangsbereich der Schule und der Bau einer geodätischen Kuppel. Diese Aufgaben fördern kooperatives Lernen, Kreativität und sozialen Konstruktivismus. Die Ergebnisse zeigen, dass Schüler*innen und angehende Lehrer*innen positiv auf die Aufgaben reagierten und die Vorteile von Outdoor-Unterrichten und vom kooperativen Lernen hervorheben.
Freude an Mathematik – (wie) ist das möglich? Die verbreitete Vorstellung vom Angstfach Mathematik zeigt einen dringenden Handlungsbedarf auf. Die Entwicklung von dynamischer Mathematiksoftware ermöglicht hierbei neue Aspekte für den Mathematikunterricht und bietet somit Potenzial für einen positiven Einfluss auf die Lernfreude von Schüler*innen. In diesem Beitrag wird das Projekt „FLINK in Mathe“ der Johannes Kepler Universität Linz vorgestellt, das Lehrkräfte bei der Integration digitaler Geräte im Mathematikunterricht unterstützen soll, welche in Österreich seit dem Schuljahr 2021/22 an Schüler*innen der 5. und 6. Schulstufe ausgegeben werden. In diesem Projekt werden für die Inhalte der Sekundarstufe 1 offene, digitale Materialien entwickelt. Durch eine sinnvolle Integration von Technologie zielen diese Materialien darauf ab, das mathematische Verständnis von Schüler*innen zu fördern, wobei die Voraussetzung erfüllt sein muss, dass durch den digitalen Charakter ein Mehrwert im Vergleich zu traditionellen Werkzeugen gegeben ist. Es werden die Struktur des Projekts sowie exemplarische digitale Materialien zu den Lernbereichen „Entdecken“ und „Üben“ von Inhalten der 5. Schulstufe vorgestellt und in einen evidenzbasierten Zusammenhang zu motivationalen Aspekten gestellt.