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Zwischen Theorie und Praxis
(2024)
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht Konzepte des Schriftspracherwerbs in den ersten beiden Schuljahren der Primarstufe. Die zentralen Forschungsfragen lauten: Wie sieht der aktuelle Diskurs der Fachdidaktik zum Schriftspracherwerb aus? Welche Kriterien bezüglich der Methodik eines Deutschlehrmittels lassen sich daraus ableiten? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich beim Schriftspracherwerb mit dem Lehrmittel Sprachwelt 1?
Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen des Schriftspracherwerbs werden die frühkindliche Sprachentwicklung, Modelle des Kompetenzerwerbs im Bereich der Schriftsprache sowie die geforderten Kompetenzen und Lehrpläne in Österreich und im schweizerischen Kanton Thurgau betrachtet. Anschliessend werden die wichtigsten methodisch-didaktischen Ansätze und die empirische Datenlage beschrieben. Zudem wird das Lehrmittel Sprachwelt 1 mit seinen pädagogischen Grundsätzen und Materialien vorgestellt.
Die Methodik umfasst eine systematische Literaturrecherche und eine Analyse des fachdidaktischen Diskurses. Ein erarbeiteter Konsens, der unter Berücksichtigung der Empirie aus den Überschneidungen diverser Schriftspracherwerbskonzepte gebildet wurde, bildete die Basis zur Erstellung eines Kriterienkatalogs. Mithilfe der ermittelten Kriterien wurde das Lehrmittel Sprachwelt 1 beurteilt. Die Prüfung ergab unter anderem folgende positiv zu wertende Punkte: Die Silbe steht als zentrales Element im Vordergrund und eine grafische Darstellung des Trochäus wird erarbeitet. Soziale Handlungen und forschendes Lernen werden häufig initiiert. In der Kategorie Methodenvielfalt schnitt das Lehrmittel weniger gut ab. Zur Verbesserung und für ein effektiveres Lesetraining könnte das Lehrmittel beispielsweise mehr Listen mit Wörtern, die dem gleichen Anlautcluster zuzuordnen sind, aufgreifen. Das Fazit dieser Arbeit ist, dass Deutschunterricht möglichst viele Methoden anbieten sollte, was mit dem Lehrmittel Sprachwelt 1 trotz kleinerer Kritikpunkte gut möglich ist.
Diese Masterarbeit untersucht die Fähigkeit von Schülerinnen und Schülern der 2. Klasse, ein Experiment eigenständig nach den Kriterien des forschungsnahen Lehrens und Lernens durchzuführen. Dabei wird der Einfluss von Vorkenntnissen, regionaler Herkunft und der Unterstützung durch die Lehrperson analysiert. Theoretisch wird das Konzept des Forschenden Lernens beleuchtet, seine historischen Wurzeln dargelegt und seine Relevanz im schulischen Kontext herausgearbeitet. Empirisch basiert die Arbeit auf einer qualitativ-empirischen Studie, die an Grundschulen in Vorarlberg durchgeführt wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass Vorkenntnisse entscheidend für den Erfolg beim Experimentieren sind. Schülerinnen und Schüler mit Vorerfahrungen im forschungsnahen Lernen zeigen ein tieferes Verständnis und größere Selbstständigkeit. Die regionale Herkunft beeinflusst den Zugang zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen, und die Rolle der Lehrperson erweist sich als zentral für die Förderung von Kreativität und Autonomie. Die Arbeit schließt mit der Erkenntnis, dass forschungsnahes Lehren und Lernen einen signifikanten Beitrag zur naturwissenschaftlichen Bildung in der Primarstufe leisten kann, indem es Kreativität, Selbstständigkeit und ein tieferes Verständnis wissenschaftliche Konzepte fördert.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im geöffneten Primarstufenunterricht, mit einem besonderen Fokus auf die Unterstützung der Lehrpersonen in der Unterrichtsvorbereitung sowie der Individualisierung und Differenzierung von Unterrichtsmaterialien. Durch qualitative Interviews mit sieben Lehrpersonen aus Vorarlberg wurden deren Erfahrungen und Perspektiven erfasst und analysiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass KI-Tools vor allem zur Ideenfindung und Materialerstellung genutzt werden. Dabei erwiesen sich diese Tools als nützlich, um kreative Unterrichtseinstiege, kindgerechte Gedichte, Experimente und differenzierte Sachtexte zu generieren. Dennoch bestehen erhebliche Entwicklungsbedarfe, da die derzeitig verfügbaren KI-Programme noch nicht ausreichend ausgereift sind, um die spezifischen Anforderungen der Primarstufe vollständig zu erfüllen. Es wurde deutlich, dass kontinuierliche Weiterbildungen und eine ausreichende technische Ausstattung der Schulen entscheidend für die erfolgreiche Implementierung von KI-Tools sind. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit die ethischen und datenschutzrechtlichen Bedenken der Lehrpersonen, die den Schutz personenbezogener Daten als äußerst wichtig erachten.
Language Awareness
(2024)
Die sprachliche Heterogenität stellt für Lehrpersonen oft eine große Herausforderung dar. Die Sprachensituation an den Schulen bedingt einen entsprechenden Umgang mit Mehrsprachigkeit, und dafür ist vor allem die Wertschätzung aller Sprachen von Seiten der Lehrpersonen wie auch von allen Schülerinnen und Schülern einer Klasse essenziell. Um das zu erreichen, bietet sich die Umsetzung des Konzepts der Language Awareness an. Dabei geht es unter anderem darum, über Sprache(n) zu sprechen. Das Konzept wird in der vorliegenden Arbeit mithilfe von Fachliteratur im theoretischen Teil genauer beleuchtet. Außerdem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Language Awareness im Deutschunterricht umgesetzt werden kann. Konkret wird dabei auf das Grammatikthema Verneinung eingegangen und dessen Bildung in den Erstsprachen der Kinder veranschaulicht. Dafür werden die häufigsten Umgangssprachen der Schülerinnen und Schüler an den Volksschulen in Vorarlberg aus der Schulstatistik 2021/22 herangezogen. Ziel dieser Arbeit ist es, einen im theoretischen Teil erarbeiteten Unterrichtsvorschlag umzusetzen und so die Effekte dieses Unterrichts in Bezug auf Language Awareness im empirischen Teil zu überprüfen. Das Ergebnis dieser Untersuchung zeigt, dass sich auf Sprachvergleiche gestützter Unterricht vor allem positiv auf die affektive und die soziale Ebene auswirkt.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Ansichten von Lehrpersonen zum Thema “Experimentieren im Sachunterricht” und deren Bedürfnisse, um vermehrt experimentelle Methoden in ihre Unterrichtspraxis zu integrieren. Ziel der Studie ist es, ein tieferes Verständnis für die Haltung der Lehrkräfte zu gewinnen und potenzielle Ansatzpunkte für die Förderung von experimentellem Lernen zu identifizieren.
Die Forschungsmethodik umfasst die Erstellung und Durchführung einer Online-Umfrage, die von 77 Lehrpersonen in Vorarlberg beantwortet wurde. Die Analyse der Fragebogendaten bietet einen Einblick in die individuellen Einstellungen, Erfahrungen und Wünsche der Lehrkräfte in Bezug auf experimentelles Lernen im Sachunterricht.
Darüber hinaus wurden zwei Experit:inneninterviews mit Schulleiterinnen durchgeführt, wobei eine Direktorin eine Regelschule leitet und die andere eine zertifizierte MINT-Schule. Diese Interviews dienen dazu, verschiedene institutionelle Perspektiven zu berücksichtigen, Einsicht in die institutionelle Unterstützung sowie mögliche Hindernisse für die Implementierung von experimentellem Unterricht zu erhalten.
Die Resultate der empirischen Forschung zeigen sowohl positive Einstellungen als auch Herausforderungen seitens der Lehrpersonen, der Direktorinnen und der Schulen auf. Anhand der Ergebnisse der Online-Befragung und der Expertinneninterviews wird ersichtlich, dass die Lehrkräfte und Direktorinnen einen positiven Standpunkt gegenüber dem Experimentieren mit Schüler:innen im Sachunterricht einnehmen. Ebenso sind die Proband:innen bereit zu spezifischen Fortbildungen. Um häufiger Versuche im Sachunterricht durchzuführen, wünschen sich die Lehrkörper z. B. mehr vollständige und einsatzbereite Lehr- und Lernmaterialien zum Experimentieren sowie die Unterstützung durch eine weitere Lehrkraft während naturwissenschaftlichen Unterrichtseinheiten. Diese Erkenntnisse liefern wichtige Impulse für die Entwicklung von gezielten Maßnahmen zur Förderung des experimentellen Lernens im Sachunterricht und zur Verbesserung der Lehrerfortbildung in diesem Bereich.
Wie kann die Schule der Zukunft als ein Ort gestaltet werden, der die Schüler:innen auf vielfältige Weise unterstützt, befähigt und inspiriert, um sie optimal auf die Anforderungen einer sich wandelnden Welt vorzubereiten? Die Schule der Zukunft ist gefordert einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der nicht nur Wissen, sondern auch persönliche und soziale Kompetenzen fördert. Dabei ist es entscheidend, Schüler:innen als aktive Gestalter:innen ihres eigenen Lernens zu sehen und sie zu ermutigen, ihre Interessen zu verfolgen, Herausforderungen anzunehmen und sich für die Gesellschaft einzusetzen. Für die Gestaltung einer Schule der Zukunft bedarf es einer Verständigung über konkrete Visionen und Leitbilder.
Im Interview Monika Steurer
(2024)
Monika Steurer, MSc, BEd, ist Leiterin des Pädagogischen Bereichs an der Bildungsdirektion Vorarlberg. Davor war sie insgesamt sieben Jahre in der Schulaufsicht als Pflichtschulinspektorin bzw. Schulqualitätsmanagerin tätig. Ihren beruflichen Werdegang startete sie an der Mittelschule Lingenau und unterrichtete dann beinahe 30 Jahre an der Musikmittelschule Bregenz-Stadt, bevor sie ganz an die PH in Vorarlberg wechselte. Dort war sie für die Bildungsstandards zuständig und als Referentin in der Lehrerfort- und Weiterbildung tätig.
Von Anfang an aktiv
(2024)
Partizipativer Unterricht fördert nicht nur Wissen, sondern die Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern. Dieser Artikel zeigt am Beispiel der Methode „Klassenforum“ auf, wie Lehrkräfte durch gezielte Unterrichtseinstiege Schülerinnen und Schüler ganzheitlich an ein Themengebiet heranführen und aktivieren können. Als Ordnungsschema zur didaktischen Planung sozialer, emotionaler, körperlicher und intellektueller Faktoren bietet die SEKI-Skala Lehrkräften eine praxisnahe Orientierungshilfe.
In Zeiten komplexer werdender gesellschaftlicher Problemlagen, multipler Krisen und Innovationen in den Bereichen Digitalisierung sowie Künstlicher Intelligenz sind neue Kompetenzen gefragt: Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeit, Problemlösekompetenz, aber auch Eigenverantwortung sowie kooperatives Verhalten, um demokratische Systeme zu stärken. Das Planspiel ist eine handlungsorientierte Methode, die diese Anforderungen an Lernende vereint: Die notwendigen Kompetenzen für eine Welt im Wandel werden gezielt gefördert, während gleichzeitig ein tieferes Verständnis für komplexe Themen geschaffen wird.
Eine pädagogische Intervention, die das Ziel verfolgt, verschiedene Aspekte naturwissenschaftlicher Grundbildung zu vermitteln, ist das forschungsorientierte Lernen. Dieses kann im Sachunterricht dazu genutzt werden, um alternative Vorstellungen der Lernenden aufzugreifen und zu fachlich akzeptiertem Wissen weiterzuentwickeln. Durch die Anwendung naturwissenschaftlicher Methoden und die Bewertung und Reflexion naturwissenschaftlichen Lernens wird insbesondere auch die Förderung eines vertiefenden Verständnisses von Forschung sowie der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung angestrebt.
Unterrichtsmodell VaKE 2.0
(2024)
Mit dem Unterrichtsmodell VaKE 2.0 können Lehrpersonen Wissenserwerb mit Werterziehung verbinden und damit den Bildungsauftrag ganzheitlich erfüllen. Gleichzeitig können digitale Informationstechnologien sinnvoll in den Unterricht integriert werden. VaKE 2.0 ist ein projektartiger Unterricht, der unterschiedliche Kompetenzbereiche anspricht und für viele Lehrstoffe und Fächer von der Volksschule bis zur Erwachsenenbildung einsetzbar ist.
In einer Gesellschaft, in der Technologien eine zentrale – und vielleicht immer zentralere – Rolle spielen, kann die Technikfolgenabschätzung ein hilfreicher Prozess sein, der die potenziellen Auswirkungen neuer Technologien u.a. auf die Gesellschaft, das Individuum, die Umwelt, das Schulsystem, die Politik und die Wirtschaft in den Blick nimmt. Sie ermöglicht es, Chancen und Risiken von Technologien frühzeitig zu erkennen und es nicht nur Entscheidungsträger:innen zu überlassen, fundierte Informationen für die Gestaltung von Technologiepolitik und -entwicklung zu liefern, sondern auch das eigene Denken und Tun zu hinterfragen.
In diesem Beitrag wird zunächst die Szenariotechnik als wichtiger Bestandteil der Technikfolgenabschätzung näher betrachtet, um anschließend zwei Beispiele aus dem Schulbereich vorzustellen, die illustrieren, wie die Szenariotechnik im Unterricht eingesetzt werden kann.
Der FREI DAY ist ein innovatives Lernformat, das nachhaltige Entwicklung und Zukunftskompetenzen fördert. Schüler:innen wählen wichtige Projekte aus und arbeiten in Teams an globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Interdisziplinäres, selbstorganisiertes Arbeiten und Kooperation mit Expert:innen stärken Kreativität, kritisches Denken und Verantwortungsbewusstsein. Der FREI DAY bereitet Schüler:innen auf die Zukunft vor und transformiert das Bildungssystem im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).
Anthropocene Education
(2024)
Mit ‚Anthropozän‘ lässt sich der geologische Einfluss des Menschen auf den Planeten Erde bezeichnen. Die Annahme dieses ‚Menschenzeitalters‘ fordert auch fachdidaktische Domänen heraus und tangiert alle Bereiche von Schule und Bildung. Der vorliegende Beitrag identifiziert Bildungsperspektiven am Beispiel des Faches Geschichte, die mit einem Bezug zum Anthropozän virulent werden, wenn schulische Bildung den anstehenden planetaren Herausforderungen nachkommen soll. Dieser bislang kaum beschriebene transdisziplinäre Ansatz wird im Folgenden als ‚Anthropocene Education‘ bezeichnet.
Die Zukunft der Sachquelle liegt in der digitalen Welt: Auch digitalisierten Sachquellen wohnt ein didaktisches Potenzial inne – doch welches? Dieser Kurzbeitrag fasst die Ergebnisse einer Untersuchung zusammen, welche sich mit den digitalen Sachquellen-Unterrichtsmaterialien der Lernplattform „segu – selbstgesteuert entwickelnder Geschichtsunterricht“ befasst und sie auf ihre Potenziale in Bezug auf die Förderung von Methodenkompetenz im Sinne des FUER-Kompetenzmodells untersucht.
Durch den neuerdings niederschwelligen Zugang zu Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz sind Lehrer:innen gefordert, sich mit Grundfragen der Didaktik neu auseinanderzusetzen: „Was soll von wem wie und warum gelehrt und gelernt werden?“ Im vorliegenden Beitrag skizzieren wir am Beispiel der Unterrichtsfächer Deutsch und Mathematik Überlegungen zur Neubeantwortung dieser Fragen.
Künstlicher Intelligenz (KI) kommt in vielen Bereichen der Gesellschaft eine immer stärkere Bedeutsamkeit zu. Werden KI-Systeme sinnvoll in den Beruf als Lehrperson integriert, kann ihnen zweifelsfrei ein hohes Potential zugesprochen werden. Hierfür benötigen Lehrpersonen grundlegende Kompetenzen im Bereich der künstlichen Intelligenz, auf die im nachfolgenden Beitrag eingegangen wird. Anschließend wird ein Anwendungsbeispiel diskutiert, in dem eine KI als Feedbackinstrument eingesetzt wird.
Individualisierter Unterricht, gezielte Betreuung, personalisierte Hilfe sowie Übersetzung in die Muttersprache bei Verständnisproblemen – all das leistet die KI im Unterricht bereits jetzt. Ein Versuch an jeweils einer Berufsschule in der Schweiz und Österreich zeigen sehr gute Ergebnisse und eine hohe Akzeptanz durch die Lernenden.
Die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in den Unterricht an Bildungseinrichtungen stellt eine zunehmend relevante Thematik dar, um die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt vorzubereiten. Die Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HTL) Bregenz steht, wie wir alle, vor der Herausforderung, die Potentiale von KI zu nutzen, während gleichzeitig die damit verbundenen Risiken adressiert werden müssen.
Lehrpersonen stehen heute vor vielfältigen Herausforderungen, insbesondere vor den Herausforderungen der Digitalisierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das Projekt MeKoSus bietet in Form von Präsenzworkshops didaktische Unterstützungsangebote für (angehende) Lehrpersonen aller Fächer für Lehramt an Gymnasien und beruflichen Schulen in Hessen, welche zu einer Befähigung und Sensibilisierung bei der Synergie von Nachhaltigkeit und Digitalität führen sollen.
Übergänge wie beispielsweise vom Kindergarten in die Volksschule bedeuten nicht nur das Erleben von etwas Neuem, sondern damit einhergehend, wie mit neuen Situationen umgegangen wird. Diese positiv zu bewältigen und zusätzlich gestärkt für zukünftige transitionale Situationen daraus hervorzugehen, wird unter dem Begriff Resilienz verstanden. Resilienz bzw. Widerstandsfähigkeit ist keine stabile Größe und kann somit durch entsprechende Kompetenz der Bezugspersonen wie Elementarpädagog:innen, Lehrpersonen und Erziehungsberechtigte gefördert werden.
Das Praxisbuch Lernen sichtbar machen verdeutlicht, wie Lehrpersonen Unterricht anhand eigener Daten und bildungswissenschaftlicher Evidenz weiterentwickeln können. Dies wird in dem 2023 erschienenen Buch anhand von 36 Praxisbeispielen illustriert und theoretisch gerahmt. Grundlegende Idee ist, die von Hattie identifizierten Einflussfaktoren auf den Lernerfolg mit praktischen Problemstellungen zu verknüpfen: Das Luuise-Verfahren wird als Fortbildungsskript vorgestellt, das bei der systematischen Evaluation und Entwicklung von Unterricht unterstützen kann.
Paedakoop für ALLE
(2024)
Schulen werden vermehrt mit disziplinären Herausforderungen, Gewalt, Mobbing und psychischen Krankheiten konfrontiert. Was heißt das für unser Bildungssystem? Können Lehrpersonen das leisten? Lässt die Kombination Österreichisches Schulsystem, gesellschaftlicher Wandel, Veränderung der Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen und erhöhten psychischen Belastungen noch qualitatives Arbeiten im Lebensraum Schule zu? Nein! Wir brauchen dringend ein Aufbrechen der Strukturen und eine völlig neue Vision von Schule!
In einer sich ständig wandelnden Bildungslandschaft stehen Pädagog:innen vor der Herausforderung, sich stetig weiterzubilden, um ihre Lernenden bestmöglich auf eine ungewisse Zukunft vorzubereiten. Das schulinterne Fortbildungskonzept “Let's Grow! Zusammen(-)wachsen” bietet eine innovative Lösung. Es ermöglicht individuelle Weiterbildung, Austausch und Anpassung an lokale Bedingungen. Mikrofortbildungen und Infoposter fördern nachhaltige Weiterbildung und kollegiale Zusammenarbeit.
Futures Literacy, von der UNESCO als Kompetenz für die Zukunftsgestaltung anerkannt, erfordert innovative pädagogische Konzepte. Die Fähigkeit zur Imagination, als grundlegende menschliche Eigenschaft, das Unbekannte zu visualisieren, bildet den Kern. In einer Zeit schneller Veränderungen und globaler Herausforderungen ist es von Bedeutung, Futures Literacy fest im Bildungssystem zu verankern. Dieser Beitrag betont die Notwendigkeit innovativer pädagogischer Ansätze, die es Schüler:innen ermöglichen, alternative Zukünfte zu erkunden und gestalten.
Vielfalter Schule
(2024)
Forschen, entdecken, draußen lernen: Die Vielfalter Schulklassen in Vorarlberg verwandeln die Natur in ein lebendiges Klassenzimmer. Seit 2019 bietet die inatura Erlebnis Naturschau das Programm „Vielfalter Schule“ in ganz Vorarlberg an. Die Methode, den Unterricht ins Freie zu verlegen, fördert Motivation, soziale Interaktion und Gesundheit der Schüler:innen und bietet eine Fülle an interdisziplinären Lernmöglichkeiten.
Der „hak futureCampus“ ist eine visionäre Antwort auf die drängenden globalen Herausforderungen unserer Zeit. In einer Welt, die von Unsicherheiten geprägt ist, ist die Notwendigkeit für eine Transformation des Bildungssystems offensichtlicher denn je. Der hak futureCampus verfolgt das klare Ziel, einen Beitrag für eine bessere Zukunft unserer Schüler:innen auf einem möglichst gesunden Planeten zu leisten. Durch eine innovative Gestaltung des Lernens, die auf Projekten basiert und sich auf Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Zukunftsgestaltung konzentriert, werden Schüler:innen zu aktiven Gestalter:innen ihrer eigenen Bildung und der Welt um sie herum.
Pluralistische demokratische Gesellschaften erfordern, mit Vielfalt und Kontroversen umgehen zu können. Dazu gehört auch ein verantwortbarer Umgang mit Nicht-Wissen und offenen Fragen. Wie kann Unterricht so gestaltet werden, dass Schüler:innen hierfür Entwicklungswege ermöglicht werden, ohne dass dies in einen Beliebigkeitspluralismus oder in dogmatische Positionierungen mündet? Der Artikel skizziert Grundlagen erwägungsorientierter Bildung mit Unterrichtsbeispielen aus dem Sachunterricht.
Schule der Zukunft
(2024)
Eine Pädagogik, die Kinder und Lehrpersonen – vor allen Strukturen und sonstigen Hindernissen – ins Zentrum stellt. Eine Pädagogik, die herausfordernde Situationen meistern hilft, Kinder motivierter lernen sowie Lehrpersonen gelassener werden lässt und gar zur besseren Lebensbewältigung beiträgt, gibt es die? Ja, die gibt es! Die Existenzielle Pädagogik ist praxisorientiert, führt zu sinnstiftendem Lernen und hilft Lehrpersonen mit herausfordernden Situationen authentisch und wertorientiert umzugehen.
Lehrende und Lernende wollen und brauchen Mut machende Zukunftsbilder und nicht Katastrophenszenarien. Themenfelder wie Umwelt und Klimawandel werden in der gesellschaftlichen Diskussion vielfach als Katastrophen thematisiert und wahrgenommen, was Klimasorge und Zukunftsangst hervorrufen kann. Gegen diese Sorgen und Ängste, die häufig mit Ohnmachtserleben einhergehen, setzt das Konzept von CultureNature Literacy (CNL) auf Selbstwirksamkeitserleben. CNL beschreibt die Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen Menschen, Kultur und Natur zu verstehen und diese in einem kritischen und reflektierten Diskurs zu bewerten. Es geht darum, die gegenseitige Beeinflussung von Kultur und Natur zu erkennen und die Verantwortung des Menschen für den Planeten zu übernehmen.
Diese Masterarbeit befasst sich mit dem Thema „Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern in der Volksschule“ und untersucht dabei die Belastungsfaktoren sowie Präventionsmöglichkeiten, wobei die spezifische Situation von Masterstudierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg im Fokus steht. Ein besonderer
Schwerpunkt liegt auf der Anwendung und Wirksamkeit von Stressbewältigungsstrategien (Coping-Strategien) zur Erhaltung der individuellen Gesundheit.
Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile: einen theoretischen und einen empirischen Abschnitt. Der theoretische Teil beginnt mit einer detaillierten Betrachtung des Lehrberufs und behandelt anschließend umfassend die Definitionen und Theorien zu den Themen Gesundheit, Belastung, Stress und Prävention, stets im Kontext des Lehrberufs.
Der empirische Teil der Arbeit basiert auf einer quantitativen Forschung. Ein mehrteiliger Fragebogen, einschließlich des Maslach Burnout Inventory (MBI), diente zur Beantwortung der Forschungsfrage und wurde von 30 Masterstudierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg beantwortet. Ziel war es, das Belastungserleben der Masterstudierenden zu ermitteln und zu untersuchen, welche Coping-Strategien häufig bzw. sehr häufig angewendet werden. Die Ergebnisse der Skala „Persönliche Leistungsfähigkeit“ (PA) des MBI weisen bedenklich hohe Werte auf, was auf eine signifikante Belastung der Studierenden hindeutet.
Die Untersuchungsergebnisse wurden mit den aktuellen Forschungserkenntnissen verglichen. Diese Vergleiche unterstreichen die wesentliche Bedeutung von Stressbewältigungsstrategien und belegen, dass deren Anwendung langfristig positive Auswirkungen auf das individuelle Stresserleben sowie das allgemeine Wohlbefinden haben kann. Daraus kann gefolgert werden, dass eine gezielte Förderung der Anwendung von Coping-Strategien das Stresserleben sowohl von Studierenden als auch von Lehrpersonen signifikant reduzieren kann. Infolgedessen kann eine verbesserte Leistungsfähigkeit entwickelt und ein effektiver Umgang mit Stress erlebt werden.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Hauptursachen für die Entstehung einer Burnout–Erkrankung bei Lehrkräften und legt potenzielle präventive Maßnahmen dar, die das Wohlbefinden von Lehrkräften verbessern können. Es werden dabei verschiedene Facetten des Lehrberufs betrachtet, die zu einer erhöhten Vulnerabilität führen. Darüber hinaus werden die vorbeugenden Maßnahmen einer Burnout–Erkrankung durch eine umfassende Literaturrecherche und eine qualitative Forschungsmethode, einschließlich Expert/innen, erläutert. Der Lehrberuf steht aufgrund seiner komplexen Anforderungen und Belastungen im Mittelpunkt der Arbeit. Als potenzielle Ursachen werden Faktoren wie Arbeitsüberlastung, Erschöpfung, eine Vielzahl von Aufgaben und ein Mangel an beruflicher Anerkennung identifiziert. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, werden verschiedene präventive Maßnahmen vorgestellt. Diese umfassen sowohl individuelle als auch institutionelle Ansätze, die zur Förderung eines unterstützenden Arbeitsumfeldes beitragen können.
Das Datenmaterial basiert auf vier Interviews mit drei aktiven Lehrpersonen, wobei eine Lehrperson zusätzlich Schuldirektorin ist und einer pädagogischen Beraterin. Die Ergebnisse dieser Untersuchung tragen dazu bei, ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen im Lehrerberuf zu entwickeln und geben Einblicke in präventive Maßnahmen. Diese Erkenntnisse haben das Potenzial, Burnout–Erkrankungen im Lehrerberuf vorzubeugen und das Wohlbefinden von Lehrkräften zu verbessern.
Das Ziel dieser Arbeit ist, verschiedene Aspekte der emotionalen Entwicklung darzulegen und festzustellen, wie dieser Prozess gefördert werden kann. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung durch die Lehrperson im schulischen Kontext. Der Arbeit liegt folgende Forschungsfrage zu Grunde: Wie fördern Lehrpersonen die emotionale Entwicklung von Kindern in der Primarstufe – implizit und explizit? Dahinter steht die Annahme, dass Lehrpersonen die emotionale Entwicklung von Schulkindern sowohl implizit als auch explizit unterstützen und fördern können. Zur Beantwortung der Forschungsfrage werden im ersten Teil der Arbeit relevante Aspekte rund um die Themen Emotionen, emotionale Entwicklung, Emotionen im Kontext Schule und Förderung des emotionalen Entwicklungsprozesses in der Primarstufe dargestellt. Im zweiten Teil der Arbeit werden mittels qualitativer Leitfadeninterviews Erfahrungen von Lehrpersonen erhoben und anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Aus den beiden Teilen ergibt sich eine Auswahl an Implikationen für die Praxis. Die Annahme, dass Lehrpersonen die emotionale Entwicklung ihrer Schulkinder sowohl explizit als auch implizit fördern, wird durch die Arbeit bestätigt. Zum einen wird durch die Arbeit deutlich, dass der Schulalltag zahlreiche implizite Gelegenheiten für emotionales Lernen bietet. Zum anderen geht aus der Arbeit hervor, dass es verschiedene Inhalte sowie didaktische Ansätze gibt, die der expliziten Förderung im Unterricht dienen. Insgesamt konnte durch die Arbeit aufgezeigt werden, dass Emotionen und emotionales Lernen eine große Rolle im Schulalltag sowie für das weitere Leben einnehmen.
„Man lebt zweimal: Das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ - Honoré de Balzac
Erinnern ist wichtig, es gibt uns Halt und birgt zahlreiche Möglichkeiten unser Leben zukünftig „gut“ auszurichten und zu reflektieren. Erinnern kann wie ein „roter Faden“, der aus der Vergangenheit über die Gegenwart hinweg bis in die Zukunft reicht, gesehen werden. Wir alle sind am „Spinnen“ des Fadens beteiligt. Dazu braucht es aber auch Erinnerungskultur. Erinnern und Tradieren sind in pädagogischen Kontexten, im Bereich Schule und auch im Religionsunterricht wesentliche Bestandteile, die aber auch mit Herausforderungen konfrontiert sind. Mit diesem Spannungsfeld soll sich diese Masterarbeit genauer auseinandersetzen und es von verschiedenen Seiten beleuchten, um daraus auch Schlüsse für den eigenen Religionsunterricht ziehen zu können.
Folgende dahinterstehende Forschungsfragen sollen in dieser Arbeit eine Antwort finden:
• „Was haben Traditionen und Erinnerungskultur für eine Bedeutung (für Kinder) in der heutigen Zeit?“;
• „Welche Möglichkeiten bietet der Religionsunterricht im Bereich des Erinnerns, wie wird es umgesetzt und wo liegen seine Grenzen?“
Einleitend wird eine Einführung in das Thema der Erinnerungskultur basierend auf wissenschaftlicher Literatur vorgenommen. Danach wird ihre Bedeutung für die heutige Zeit im Kontext von Bildung/Unterricht herausgearbeitet. Es folgt eine Zusammenführung der Theorie mit religionsdidaktischen Modellen und Überlegungen. Anhand verschiedener Modelle wird versucht die Möglichkeiten, Erinnerungskultur im Religionsunterricht affirmativ umzusetzen, aufzuzeigen sowie ihre Grenzen/Grundproblematik zu beleuchten. Im Anschluss an den literaturbasierten Teil der Masterarbeit soll im empirischen Teil die Umsetzung im Religionsunterricht konkret untersucht werden.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Beforschung der stimmlichen Gesundheit von Volksschullehrpersonen in Vorarlberg, um aufzuzeigen, wie es um deren stimmliches Wohlbefinden bestellt ist. Diese Arbeit besteht zum einen aus einem literarischen Teil, der sich mit den bereits bekannten Erkenntnissen basierend auf der Fachliteratur von Phoniater/innen und Stimmexpert/innen wie Waltraud Kutej, Gerhard Friedrich sowie Wolfgang Bigenzahn und zahlreichen weiteren Autor/innen beschäftigt. Zum anderen beleuchtet der empirische Abschnitt die Thematik durch das Aufzeigen und Interpretieren der Ergebnisse aus einer Onlineumfrage zur Einschätzung und Beschreibung der eigenen stimmlichen Gesundheit auf forschungstechnische Weise.
In den ersten Kapiteln wird definiert, was unter dem Begriff „Gesundheit“, einer intakten Stimme und einer uneingeschränkten Lehrer/innenstimme verstanden wird. Durch diese physiologischen Begriffserklärungen wird deutlich, dass die menschliche Stimme das Produkt einer komplexen Interaktion zwischen den Phonationsorgangen und der Atemmuskulatur, den Lautbildungsorganen und Resonanzräumen ist. Einen ebenso hohen Komplexitätsgrad weist die Definition von allgemeiner und stimmlicher Gesundheit auf. Da Gesund- und Krankheit von jeder Person subjektiv wahrgenommen wird, kann diesbezüglich keine eindeutige begriffliche Erklärung gemacht werden (Friedrich, 2008, S. 111; 120; Schutte & Seidner, 2005, S. 89; Wendler, 2005, S. 192). Im Anschluss an die Definition der menschlichen Stimme wird das Krankheitsbild einer Stimmstörung begreiflicher gemacht. Aus diesem Grund wird auf einzelne für Lehrkräfte „typische“ Stimmerkrankungen, ihre Symptome und Krankheitsverläufe eingegangen. Im Zuge dessen werden auch Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen von Stimmerkrankungen aufgezeigt, wobei vorbeugende Maßnahmen gegen Stimmerkrankungen sowohl in Bezug auf gesundheitliche und soziale Aspekte als auch im Sinne der Volkswirtschaft die effektivsten und ökonomischsten Interventionsmethoden sind (Friedrich, 2008, S. 111; 119-125; Kutej, 2011, S. 40-42; Tormin, 2018, S. 79).
Die zweite Hälfte dieser Masterarbeit dient dazu, die stimmliche Gesundheit bei Vorarlberger Volksschullehrkräften aus empirischer Sicht zu schildern. Mithilfe eines Onlinefragebogens werden Lehrer/innen aus durch Zufall ausgewählten Volksschulen zur Gesundheit ihrer Stimme, zu ihren Interventionsmaßnahmen und vorbeugenden Methoden befragt. Die dadurch gewonnenen Angaben werden auf ihre Stimmigkeit mit bereits vorhandener Fachliteratur überprüft. Aus der Datenerhebung ergibt sich, dass vor allem weibliche Lehrkräfte im Alter von 51 bis 65 Jahren und einer Berufserfahrung von mindestens dreißig Jahren von Stimmerkrankungen betroffen sind, was die Literatur bestätigt (Caffier, 2003; Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V., 2003).
Influencing each other
(2019)
Seit 2007 gibt es die jährliche weltweite Umfrage über die besten „Learning Tools“ des Centre for Learning & Performance Technologies. Bis 2015 belegte Twitter in dieser Studie über die 100 besten Tools für das Lernen jeweils den ersten Platz. 2016 wurde das Ranking auf 200 Tools erhöht und 2017 wurden verschiedene Kategorien eingeführt. Im Bereich „Personal Professional Learning“ landete Twitter 2018 auf dem dritten von 200 Plätzen (Hart, 2019).
Der naturwissenschaftliche Unterricht in der frühkindlichen Bildung spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung eines Kindes im Volksschulalter. Deshalb besteht eine wichtige Aufgabe einer Volksschullehrperson darin, Themen der belebten und unbelebten Natur zu vermitteln. Dabei ist entscheidend, geeignete didaktische Methoden einzusetzen, um einen spielerischen Zugang zu ermöglichen. Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, grundlegende Erkenntnisse im Bereich Elektrizität sowie den damit zusammenhängenden Formen von Energie für den Einsatz im Primarunterricht aufzubereiten. Dafür wird ein Forscherheft für Schülerinnen und Schüler sowie Begleitmaterial für die Lehrperson erstellt, welches auch in der Praxis erprobt wird. Um die grundlegenden Kompetenzen und Fähigkeiten auf diesem Themengebiet zu vermitteln, werden unterschiedliche Methoden der Veranschaulichung im Unterricht eingesetzt. Aus der Auswertung des durchgeführten Fragebogens mit Lehrpersonen geht hervor, dass durchaus Bedarf an ausgearbeitetem Unterrichtsmaterial besteht. Die Bedürfnisse der Befragten werden bei der Erstellung der Unterrichtseinheiten berücksichtigt und dienen als Input für das Begleitmaterial. Vor der praktischen Erprobung der Module wird der Wissensstand von 15 Vorarlberger Schülerinnen und Schüler mittels eines Quiz erhoben. Nach der Durchführung der geplanten Einheiten absolvieren die Lernenden das gleiche Quiz noch einmal. Aus der Auswertung dieser Ergebnisse geht hervor, dass eine frühe Sensibilisierung für wissenschaftliche Themen mithilfe des richtigen Materials bereits im Volksschulalter gelingen kann.
Der steigende Lehrpersonenmangel führt zu unterschiedlichen Wegen der Professionalisierung weitab vom klassischen Lehramtsstudium und beschäftigt damit Bildungspolitik, Gesellschaft und Lehrer*innenbildung. Die vierte Tagung in der Reihe „Wie viel Wissenschaft braucht Lehrer*innenfortbildung?“ stellte eben diese Wege der Professionalisierung in den Mittelpunkt.
Der klassische und lineare Weg in das Lehramt umfasst ein Studium, das in theoretischen und praktischen Anteilen auf den Beruf – die Profession – vorbereitet. Darauf folgt eine Berufseinstiegsphase, die international verschieden realisiert wird. Danach obliegt die Professionalisierung der Eigenverantwortung der Lehrkräfte: Informelle und professionsrelevante Aktivitäten am Arbeitsplatz sowie die Nutzung formaler Fort- und Weiterbildungsangebote setzen eine hohe Selbstorganisation und eine entsprechende Motivation der Lehrkräfte voraus.
„Doing gender“ nimmt die soziale Konstruktion von Geschlecht in den Blick. Geschlecht bzw. Geschlechtszugehörigkeit werden nicht als Eigenschaft oder Merkmal von Individuen verstanden, sondern sie sind sozial und kulturell konstruiert und in Interaktionen ständig inszeniert, produziert und reproduziert. Doing gender im Schulbereich betrifft das Grundverständnis und die Haltung der Lehrpersonen zum Thema Geschlecht sowie die Institution Schule insgesamt. Dieses Grundverständnis ist auch im Religionsunterricht umzusetzen, um geschlechtergerechte Bildung im religiösen Bereich zu gewährleisten. Beispiele dazu runden den Beitrag.
Im Mathematikunterricht ist es oftmals schwierig, Abwechslung oder mehrere Motivationszugänge anzubieten, ohne dafür wertvolle Lernzeit herzugeben. Die Fermibox bietet eine spielerische und interaktive Möglichkeit, mathematische Konzepte im Unterricht zu vermitteln und die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Sie kann im Unterricht eingebaut oder zur Vertiefung am Ende eines Themas eingesetzt werden. Die verschiedenen Aktivitäten und Aufgaben können auf die individuellen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasst werden und fördern eigenständiges und kreatives Problemlösen. Die Fermibox kann auch einen Beitrag dazu leisten, den Zugang von Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten zum Mathematikunterricht zu verbessern, indem sie alternative Lernmethoden anbietet.
Lesen als Kulturtechnik ist eine wichtige Schlüsselkompetenz, die im Rahmen des Erstsprachunterrichts gut abgesichert werden muss. Da Kinder mit unterschiedlichen Vorläuferfertigkeiten in die Schule kommen, resultieren daraus immer häufiger Lautsynthese- und -analyse-Schwierigkeiten. Nach Erkenntnissen aktueller lerntheoretischer Forschungen ist auch der Leselernprozess als handlungsorientierter Prozess zu sehen. Unter Einfluss neurowissenschaftlicher Erkenntnisse der „Embodied Cognition“ versteht die Autorin daher das Lesen (lernen) als einen „Embodied Reading“-Prozess. Der folgende Beitrag versucht am Beispiel des fachdidaktischen Konzepts KUL® darzulegen, inwiefern Forschungen im Bereich der Neurowissenschaften sowie der Sprachwissenschaften genutzt werden können, um die Bedeutung „multimodalen Inputs“ anhand visueller und motorischer Artikulationshilfen für das Lesenlernen herauszustreichen. Die Umsetzung multimodaler (Lese-)Lernhilfen erfolgt bei KUL® durch den Einsatz von Mundbildern sowie artikulatorischer und motorischer Gesten. Einen besonderen Stellenwert hat die Lautsprache – also das bewusste Sprechen von Lauten und Wörtern, weshalb relevante Aspekte der deutschen Phonematik1, mit Fokus auf das deutsche Lautprinzip – in den didaktischen Übungsformen berücksichtigt werden. Der Vorschlag eines stufenweisen Kompetenzaufbaus soll die Relevanz gut abgesicherter Vorläuferfertigkeiten für den Schriftspracherwerb untermauern, um schließlich darauf aufbauende körperbasierte Übungen des Konzepts KUL®, deren Umsetzung auch gut im Primarstufenunterricht möglich ist, exemplarisch darzulegen.
Stereotype Vorstellungen von Mathematik und Mathematiker*innen beeinflussen das Interesse von Jugendlichen an MINT-Fächern. Daher plädiert dieser Beitrag dafür, populäre Filme und erfolgreiche Serien nicht nur im Fremdsprachenunterricht, sondern auch im Mathematikunterricht einzusetzen. Durch die Analyse audiovisueller Medien im Unterricht können verzerrte Darstellungen über Mathematiker*innen erkannt, die Gründe dafür benannt und alternative Sichtweisen entwickelt werden. Dies trägt dazu bei, das Bild der Mathematik zu entmystifizieren und den Spaß an Mathe und Englisch zu fördern. Die Einbindung sozialwissenschaftlicher Themen steigert zudem die Motivation der Schüler*innen.
Spielerisches Lernen kann Spaß am Mathematiklernen merklich erhöhen. In diesem Artikel stellen wir zwei design-basierte Forschungsprojekte vor, die durch den Einsatz von Spielelementen im Mathematikunterricht der Sekundarstufe dieses Ziel erreichen. Nach einem kurzen theoretischen Überblick zu Game-based Learning und Gamification im Unterricht werden aufbauend auf fachlichen und fachdidaktischen Überlegungen das Design (1) eines analogen Krimidinners als Rollenspiel zur mathematikhistorischen Problemstellung der Winkeldreiteilung und (2) eines digitalen Lernpfades zur Höhenbestimmung mit dem Försterdreieck beschrieben. Aus den Ergebnissen der Studien werden zentrale Design-Prinzipien abgeleitet, die für die Erstellung weiterer derartiger Lerndesigns herangezogen werden können. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die exemplarischen Lernspielgelegenheiten einen gewinnbringenden Beitrag zur Förderung von Motivation und Spaß im Fach Mathematik leisten können.
Geometrie und Bewegung
(2023)
Dieser Artikel untersucht die Durchführung von Mathematikaufgaben außerhalb des Klassenzimmers mit dem Ziel, das Lernen und die Motivation der Schüler*innen zu verbessern. Zwei spezifische Aufgaben werden vorgestellt: die Konstruktion eines riesigen Koordinatensystems im Eingangsbereich der Schule und der Bau einer geodätischen Kuppel. Diese Aufgaben fördern kooperatives Lernen, Kreativität und sozialen Konstruktivismus. Die Ergebnisse zeigen, dass Schüler*innen und angehende Lehrer*innen positiv auf die Aufgaben reagierten und die Vorteile von Outdoor-Unterrichten und vom kooperativen Lernen hervorheben.
Freude an Mathematik – (wie) ist das möglich? Die verbreitete Vorstellung vom Angstfach Mathematik zeigt einen dringenden Handlungsbedarf auf. Die Entwicklung von dynamischer Mathematiksoftware ermöglicht hierbei neue Aspekte für den Mathematikunterricht und bietet somit Potenzial für einen positiven Einfluss auf die Lernfreude von Schüler*innen. In diesem Beitrag wird das Projekt „FLINK in Mathe“ der Johannes Kepler Universität Linz vorgestellt, das Lehrkräfte bei der Integration digitaler Geräte im Mathematikunterricht unterstützen soll, welche in Österreich seit dem Schuljahr 2021/22 an Schüler*innen der 5. und 6. Schulstufe ausgegeben werden. In diesem Projekt werden für die Inhalte der Sekundarstufe 1 offene, digitale Materialien entwickelt. Durch eine sinnvolle Integration von Technologie zielen diese Materialien darauf ab, das mathematische Verständnis von Schüler*innen zu fördern, wobei die Voraussetzung erfüllt sein muss, dass durch den digitalen Charakter ein Mehrwert im Vergleich zu traditionellen Werkzeugen gegeben ist. Es werden die Struktur des Projekts sowie exemplarische digitale Materialien zu den Lernbereichen „Entdecken“ und „Üben“ von Inhalten der 5. Schulstufe vorgestellt und in einen evidenzbasierten Zusammenhang zu motivationalen Aspekten gestellt.
Fehler- und lückenhaft erworbenes Wissen sowie damit einhergehende Irrtümer führen im Idealfall zur Erkenntnis, dass etwas nicht so ist, wie zuerst angenommen wurde, was ein wichtiges Lernmoment darstellen kann (Käfer, 2022b). Jedoch stellen Mindnich et al. (2008) fest, dass es selten zu produktiven Fehlerdiskussionen im Klassenzimmer kommt. Insbesondere in naturwissenschaftlichen Fächern oder in der Mathematik (MINT), in welchen Aufgabenstellungen oft eine sehr hohe Komplexität aufweisen, wird dies den Schüler*innen nicht zugetraut, sondern die Aufarbeitung von Fehlern Schritt für Schritt von der Lehrperson heruntergebrochen und in weniger anspruchsvolle und mehr geschlossene Fragen umformuliert (Heinze, 2004). In einer Studie von Heinze wurden beispielsweise im Mathematikunterricht pro Stunde im Durchschnitt 54 Fragen gezählt (ohne dass viele Fehler gemacht wurden). Aufgetretene Fehler wurden meist direkt durch die Lehrperson oder durch Mitschüler*innen richtiggestellt, während praktisch keine Zeit für eine eigene Reflexion zur Genese von sog. negativem Wissen (Oser et al., 1999) gelassen wurde (Heinze, 2004). Ziel sollte es stattdessen sein, dass Fehler nicht nur für unmittelbar Beteiligte eine Lerngelegenheit darstellen, sondern dies für die gesamte Lerngruppe konstruktiv genutzt wird (Käfer, 2022b). Damit verbunden ist die Erwartung, dass eine positive Fehlerkultur, in der also Fehler konstruktiv zum Lernanlass genommen werden, auch zu mehr Unterrichtsbeteiligung der Schüler*innen führt. Auch wenn mittlerweile zahlreiche Publikationen zum Thema Unterrichtsgestaltung und -qualität in den MINT-Fächern, v.a. aus dem anglo-amerikanischen Raum, und vereinzelt aus Deutschland vorliegen (Dorfner et al., 2017), stehen Befunde aus Österreich aus. Ziel der vorgestellten Studierendenforschung war es daher, den Zusammenhang zwischen der Art des Umgangs mit Fehlern im Unterricht (sog. Fehlerkultur) und der Unterrichtsbeteiligung von Schüler*innen zu untersuchen, und zwar exemplarisch anhand von Unterrichtsbeobachtungen im MINT-Unterricht in der Sekundarstufe 2.
Der Einsatz von programmierbaren Robotern bietet die Möglichkeit für die Gestaltung eines motivierenden und sinnstiftenden Mathematikunterrichts, der mit den grundlegenden Konzepten der Informatik verknüpft ist. Die Erfahrungen, welche die Lernenden in einem Mathematikunterricht unter Verwendung derartiger Werkzeuge machen, steht im Mittelpunkt dieses Beitrags. Hierfür wurde eine Unterrichtsreihe zu unterschiedlichen mathematischen Themen in einer Klasse der Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Salzburg erprobt. Daten wurden mit einem schriftlichen Rückmeldebogen erhoben und anschließend mittels thematischer Analyse qualitativ analysiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein derartiger Unterricht aus der Perspektive der Lernenden grundsätzlich als attraktiv eingestuft werden kann. Hierfür zuträgliche Aspekte sind aus der Sicht der Lernenden insbesondere das eigenständige Arbeiten mit einem Roboter, das Programmieren, eine problemorientierte Herangehensweise, die ein Arbeiten auf unterschiedlichem Anforderungsniveau ermöglicht, flexible Unterstützungsmaßnahmen, ein gewisses Ausmaß an Selbstbestimmung, die Zusammenarbeit in Kleingruppen, Aufgaben die einen „Spiel-Charakter“ aufweisen wie auch eine adäquate Gestaltung der Arbeitsbedingungen.
Die Autorinnen stellen in ihrem Beitrag eine Lernsystementwicklung namens PERMAlis Mathemeer vor und geben Einblick in die getätigten Entwicklungen des Konzepts für den Mathematikunterricht der Primarstufe. Sie zeigen praxisnah, wie mehr Lernfreude, Wohlbefinden und damit eine verbesserte Leistung im Mathematikunterricht der Jahrgangsstufe 2 gelingen kann.