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Zwischen Theorie und Praxis
(2024)
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht Konzepte des Schriftspracherwerbs in den ersten beiden Schuljahren der Primarstufe. Die zentralen Forschungsfragen lauten: Wie sieht der aktuelle Diskurs der Fachdidaktik zum Schriftspracherwerb aus? Welche Kriterien bezüglich der Methodik eines Deutschlehrmittels lassen sich daraus ableiten? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich beim Schriftspracherwerb mit dem Lehrmittel Sprachwelt 1?
Nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen des Schriftspracherwerbs werden die frühkindliche Sprachentwicklung, Modelle des Kompetenzerwerbs im Bereich der Schriftsprache sowie die geforderten Kompetenzen und Lehrpläne in Österreich und im schweizerischen Kanton Thurgau betrachtet. Anschliessend werden die wichtigsten methodisch-didaktischen Ansätze und die empirische Datenlage beschrieben. Zudem wird das Lehrmittel Sprachwelt 1 mit seinen pädagogischen Grundsätzen und Materialien vorgestellt.
Die Methodik umfasst eine systematische Literaturrecherche und eine Analyse des fachdidaktischen Diskurses. Ein erarbeiteter Konsens, der unter Berücksichtigung der Empirie aus den Überschneidungen diverser Schriftspracherwerbskonzepte gebildet wurde, bildete die Basis zur Erstellung eines Kriterienkatalogs. Mithilfe der ermittelten Kriterien wurde das Lehrmittel Sprachwelt 1 beurteilt. Die Prüfung ergab unter anderem folgende positiv zu wertende Punkte: Die Silbe steht als zentrales Element im Vordergrund und eine grafische Darstellung des Trochäus wird erarbeitet. Soziale Handlungen und forschendes Lernen werden häufig initiiert. In der Kategorie Methodenvielfalt schnitt das Lehrmittel weniger gut ab. Zur Verbesserung und für ein effektiveres Lesetraining könnte das Lehrmittel beispielsweise mehr Listen mit Wörtern, die dem gleichen Anlautcluster zuzuordnen sind, aufgreifen. Das Fazit dieser Arbeit ist, dass Deutschunterricht möglichst viele Methoden anbieten sollte, was mit dem Lehrmittel Sprachwelt 1 trotz kleinerer Kritikpunkte gut möglich ist.
Diese Masterarbeit untersucht die Fähigkeit von Schülerinnen und Schülern der 2. Klasse, ein Experiment eigenständig nach den Kriterien des forschungsnahen Lehrens und Lernens durchzuführen. Dabei wird der Einfluss von Vorkenntnissen, regionaler Herkunft und der Unterstützung durch die Lehrperson analysiert. Theoretisch wird das Konzept des Forschenden Lernens beleuchtet, seine historischen Wurzeln dargelegt und seine Relevanz im schulischen Kontext herausgearbeitet. Empirisch basiert die Arbeit auf einer qualitativ-empirischen Studie, die an Grundschulen in Vorarlberg durchgeführt wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass Vorkenntnisse entscheidend für den Erfolg beim Experimentieren sind. Schülerinnen und Schüler mit Vorerfahrungen im forschungsnahen Lernen zeigen ein tieferes Verständnis und größere Selbstständigkeit. Die regionale Herkunft beeinflusst den Zugang zu naturwissenschaftlichen Fragestellungen, und die Rolle der Lehrperson erweist sich als zentral für die Förderung von Kreativität und Autonomie. Die Arbeit schließt mit der Erkenntnis, dass forschungsnahes Lehren und Lernen einen signifikanten Beitrag zur naturwissenschaftlichen Bildung in der Primarstufe leisten kann, indem es Kreativität, Selbstständigkeit und ein tieferes Verständnis wissenschaftliche Konzepte fördert.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im geöffneten Primarstufenunterricht, mit einem besonderen Fokus auf die Unterstützung der Lehrpersonen in der Unterrichtsvorbereitung sowie der Individualisierung und Differenzierung von Unterrichtsmaterialien. Durch qualitative Interviews mit sieben Lehrpersonen aus Vorarlberg wurden deren Erfahrungen und Perspektiven erfasst und analysiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass KI-Tools vor allem zur Ideenfindung und Materialerstellung genutzt werden. Dabei erwiesen sich diese Tools als nützlich, um kreative Unterrichtseinstiege, kindgerechte Gedichte, Experimente und differenzierte Sachtexte zu generieren. Dennoch bestehen erhebliche Entwicklungsbedarfe, da die derzeitig verfügbaren KI-Programme noch nicht ausreichend ausgereift sind, um die spezifischen Anforderungen der Primarstufe vollständig zu erfüllen. Es wurde deutlich, dass kontinuierliche Weiterbildungen und eine ausreichende technische Ausstattung der Schulen entscheidend für die erfolgreiche Implementierung von KI-Tools sind. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit die ethischen und datenschutzrechtlichen Bedenken der Lehrpersonen, die den Schutz personenbezogener Daten als äußerst wichtig erachten.
Language Awareness
(2024)
Die sprachliche Heterogenität stellt für Lehrpersonen oft eine große Herausforderung dar. Die Sprachensituation an den Schulen bedingt einen entsprechenden Umgang mit Mehrsprachigkeit, und dafür ist vor allem die Wertschätzung aller Sprachen von Seiten der Lehrpersonen wie auch von allen Schülerinnen und Schülern einer Klasse essenziell. Um das zu erreichen, bietet sich die Umsetzung des Konzepts der Language Awareness an. Dabei geht es unter anderem darum, über Sprache(n) zu sprechen. Das Konzept wird in der vorliegenden Arbeit mithilfe von Fachliteratur im theoretischen Teil genauer beleuchtet. Außerdem werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie Language Awareness im Deutschunterricht umgesetzt werden kann. Konkret wird dabei auf das Grammatikthema Verneinung eingegangen und dessen Bildung in den Erstsprachen der Kinder veranschaulicht. Dafür werden die häufigsten Umgangssprachen der Schülerinnen und Schüler an den Volksschulen in Vorarlberg aus der Schulstatistik 2021/22 herangezogen. Ziel dieser Arbeit ist es, einen im theoretischen Teil erarbeiteten Unterrichtsvorschlag umzusetzen und so die Effekte dieses Unterrichts in Bezug auf Language Awareness im empirischen Teil zu überprüfen. Das Ergebnis dieser Untersuchung zeigt, dass sich auf Sprachvergleiche gestützter Unterricht vor allem positiv auf die affektive und die soziale Ebene auswirkt.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Ansichten von Lehrpersonen zum Thema “Experimentieren im Sachunterricht” und deren Bedürfnisse, um vermehrt experimentelle Methoden in ihre Unterrichtspraxis zu integrieren. Ziel der Studie ist es, ein tieferes Verständnis für die Haltung der Lehrkräfte zu gewinnen und potenzielle Ansatzpunkte für die Förderung von experimentellem Lernen zu identifizieren.
Die Forschungsmethodik umfasst die Erstellung und Durchführung einer Online-Umfrage, die von 77 Lehrpersonen in Vorarlberg beantwortet wurde. Die Analyse der Fragebogendaten bietet einen Einblick in die individuellen Einstellungen, Erfahrungen und Wünsche der Lehrkräfte in Bezug auf experimentelles Lernen im Sachunterricht.
Darüber hinaus wurden zwei Experit:inneninterviews mit Schulleiterinnen durchgeführt, wobei eine Direktorin eine Regelschule leitet und die andere eine zertifizierte MINT-Schule. Diese Interviews dienen dazu, verschiedene institutionelle Perspektiven zu berücksichtigen, Einsicht in die institutionelle Unterstützung sowie mögliche Hindernisse für die Implementierung von experimentellem Unterricht zu erhalten.
Die Resultate der empirischen Forschung zeigen sowohl positive Einstellungen als auch Herausforderungen seitens der Lehrpersonen, der Direktorinnen und der Schulen auf. Anhand der Ergebnisse der Online-Befragung und der Expertinneninterviews wird ersichtlich, dass die Lehrkräfte und Direktorinnen einen positiven Standpunkt gegenüber dem Experimentieren mit Schüler:innen im Sachunterricht einnehmen. Ebenso sind die Proband:innen bereit zu spezifischen Fortbildungen. Um häufiger Versuche im Sachunterricht durchzuführen, wünschen sich die Lehrkörper z. B. mehr vollständige und einsatzbereite Lehr- und Lernmaterialien zum Experimentieren sowie die Unterstützung durch eine weitere Lehrkraft während naturwissenschaftlichen Unterrichtseinheiten. Diese Erkenntnisse liefern wichtige Impulse für die Entwicklung von gezielten Maßnahmen zur Förderung des experimentellen Lernens im Sachunterricht und zur Verbesserung der Lehrerfortbildung in diesem Bereich.
Wie kann die Schule der Zukunft als ein Ort gestaltet werden, der die Schüler:innen auf vielfältige Weise unterstützt, befähigt und inspiriert, um sie optimal auf die Anforderungen einer sich wandelnden Welt vorzubereiten? Die Schule der Zukunft ist gefordert einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der nicht nur Wissen, sondern auch persönliche und soziale Kompetenzen fördert. Dabei ist es entscheidend, Schüler:innen als aktive Gestalter:innen ihres eigenen Lernens zu sehen und sie zu ermutigen, ihre Interessen zu verfolgen, Herausforderungen anzunehmen und sich für die Gesellschaft einzusetzen. Für die Gestaltung einer Schule der Zukunft bedarf es einer Verständigung über konkrete Visionen und Leitbilder.
Im Interview Monika Steurer
(2024)
Monika Steurer, MSc, BEd, ist Leiterin des Pädagogischen Bereichs an der Bildungsdirektion Vorarlberg. Davor war sie insgesamt sieben Jahre in der Schulaufsicht als Pflichtschulinspektorin bzw. Schulqualitätsmanagerin tätig. Ihren beruflichen Werdegang startete sie an der Mittelschule Lingenau und unterrichtete dann beinahe 30 Jahre an der Musikmittelschule Bregenz-Stadt, bevor sie ganz an die PH in Vorarlberg wechselte. Dort war sie für die Bildungsstandards zuständig und als Referentin in der Lehrerfort- und Weiterbildung tätig.
Von Anfang an aktiv
(2024)
Partizipativer Unterricht fördert nicht nur Wissen, sondern die Persönlichkeitsentwicklung von Schülerinnen und Schülern. Dieser Artikel zeigt am Beispiel der Methode „Klassenforum“ auf, wie Lehrkräfte durch gezielte Unterrichtseinstiege Schülerinnen und Schüler ganzheitlich an ein Themengebiet heranführen und aktivieren können. Als Ordnungsschema zur didaktischen Planung sozialer, emotionaler, körperlicher und intellektueller Faktoren bietet die SEKI-Skala Lehrkräften eine praxisnahe Orientierungshilfe.
In Zeiten komplexer werdender gesellschaftlicher Problemlagen, multipler Krisen und Innovationen in den Bereichen Digitalisierung sowie Künstlicher Intelligenz sind neue Kompetenzen gefragt: Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeit, Problemlösekompetenz, aber auch Eigenverantwortung sowie kooperatives Verhalten, um demokratische Systeme zu stärken. Das Planspiel ist eine handlungsorientierte Methode, die diese Anforderungen an Lernende vereint: Die notwendigen Kompetenzen für eine Welt im Wandel werden gezielt gefördert, während gleichzeitig ein tieferes Verständnis für komplexe Themen geschaffen wird.
Eine pädagogische Intervention, die das Ziel verfolgt, verschiedene Aspekte naturwissenschaftlicher Grundbildung zu vermitteln, ist das forschungsorientierte Lernen. Dieses kann im Sachunterricht dazu genutzt werden, um alternative Vorstellungen der Lernenden aufzugreifen und zu fachlich akzeptiertem Wissen weiterzuentwickeln. Durch die Anwendung naturwissenschaftlicher Methoden und die Bewertung und Reflexion naturwissenschaftlichen Lernens wird insbesondere auch die Förderung eines vertiefenden Verständnisses von Forschung sowie der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung angestrebt.
Unterrichtsmodell VaKE 2.0
(2024)
Mit dem Unterrichtsmodell VaKE 2.0 können Lehrpersonen Wissenserwerb mit Werterziehung verbinden und damit den Bildungsauftrag ganzheitlich erfüllen. Gleichzeitig können digitale Informationstechnologien sinnvoll in den Unterricht integriert werden. VaKE 2.0 ist ein projektartiger Unterricht, der unterschiedliche Kompetenzbereiche anspricht und für viele Lehrstoffe und Fächer von der Volksschule bis zur Erwachsenenbildung einsetzbar ist.
In einer Gesellschaft, in der Technologien eine zentrale – und vielleicht immer zentralere – Rolle spielen, kann die Technikfolgenabschätzung ein hilfreicher Prozess sein, der die potenziellen Auswirkungen neuer Technologien u.a. auf die Gesellschaft, das Individuum, die Umwelt, das Schulsystem, die Politik und die Wirtschaft in den Blick nimmt. Sie ermöglicht es, Chancen und Risiken von Technologien frühzeitig zu erkennen und es nicht nur Entscheidungsträger:innen zu überlassen, fundierte Informationen für die Gestaltung von Technologiepolitik und -entwicklung zu liefern, sondern auch das eigene Denken und Tun zu hinterfragen.
In diesem Beitrag wird zunächst die Szenariotechnik als wichtiger Bestandteil der Technikfolgenabschätzung näher betrachtet, um anschließend zwei Beispiele aus dem Schulbereich vorzustellen, die illustrieren, wie die Szenariotechnik im Unterricht eingesetzt werden kann.
Der FREI DAY ist ein innovatives Lernformat, das nachhaltige Entwicklung und Zukunftskompetenzen fördert. Schüler:innen wählen wichtige Projekte aus und arbeiten in Teams an globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Interdisziplinäres, selbstorganisiertes Arbeiten und Kooperation mit Expert:innen stärken Kreativität, kritisches Denken und Verantwortungsbewusstsein. Der FREI DAY bereitet Schüler:innen auf die Zukunft vor und transformiert das Bildungssystem im Sinne der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE).
Anthropocene Education
(2024)
Mit ‚Anthropozän‘ lässt sich der geologische Einfluss des Menschen auf den Planeten Erde bezeichnen. Die Annahme dieses ‚Menschenzeitalters‘ fordert auch fachdidaktische Domänen heraus und tangiert alle Bereiche von Schule und Bildung. Der vorliegende Beitrag identifiziert Bildungsperspektiven am Beispiel des Faches Geschichte, die mit einem Bezug zum Anthropozän virulent werden, wenn schulische Bildung den anstehenden planetaren Herausforderungen nachkommen soll. Dieser bislang kaum beschriebene transdisziplinäre Ansatz wird im Folgenden als ‚Anthropocene Education‘ bezeichnet.
Die Zukunft der Sachquelle liegt in der digitalen Welt: Auch digitalisierten Sachquellen wohnt ein didaktisches Potenzial inne – doch welches? Dieser Kurzbeitrag fasst die Ergebnisse einer Untersuchung zusammen, welche sich mit den digitalen Sachquellen-Unterrichtsmaterialien der Lernplattform „segu – selbstgesteuert entwickelnder Geschichtsunterricht“ befasst und sie auf ihre Potenziale in Bezug auf die Förderung von Methodenkompetenz im Sinne des FUER-Kompetenzmodells untersucht.
Durch den neuerdings niederschwelligen Zugang zu Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz sind Lehrer:innen gefordert, sich mit Grundfragen der Didaktik neu auseinanderzusetzen: „Was soll von wem wie und warum gelehrt und gelernt werden?“ Im vorliegenden Beitrag skizzieren wir am Beispiel der Unterrichtsfächer Deutsch und Mathematik Überlegungen zur Neubeantwortung dieser Fragen.
Künstlicher Intelligenz (KI) kommt in vielen Bereichen der Gesellschaft eine immer stärkere Bedeutsamkeit zu. Werden KI-Systeme sinnvoll in den Beruf als Lehrperson integriert, kann ihnen zweifelsfrei ein hohes Potential zugesprochen werden. Hierfür benötigen Lehrpersonen grundlegende Kompetenzen im Bereich der künstlichen Intelligenz, auf die im nachfolgenden Beitrag eingegangen wird. Anschließend wird ein Anwendungsbeispiel diskutiert, in dem eine KI als Feedbackinstrument eingesetzt wird.
Individualisierter Unterricht, gezielte Betreuung, personalisierte Hilfe sowie Übersetzung in die Muttersprache bei Verständnisproblemen – all das leistet die KI im Unterricht bereits jetzt. Ein Versuch an jeweils einer Berufsschule in der Schweiz und Österreich zeigen sehr gute Ergebnisse und eine hohe Akzeptanz durch die Lernenden.
Die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in den Unterricht an Bildungseinrichtungen stellt eine zunehmend relevante Thematik dar, um die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt vorzubereiten. Die Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt (HTL) Bregenz steht, wie wir alle, vor der Herausforderung, die Potentiale von KI zu nutzen, während gleichzeitig die damit verbundenen Risiken adressiert werden müssen.
Lehrpersonen stehen heute vor vielfältigen Herausforderungen, insbesondere vor den Herausforderungen der Digitalisierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das Projekt MeKoSus bietet in Form von Präsenzworkshops didaktische Unterstützungsangebote für (angehende) Lehrpersonen aller Fächer für Lehramt an Gymnasien und beruflichen Schulen in Hessen, welche zu einer Befähigung und Sensibilisierung bei der Synergie von Nachhaltigkeit und Digitalität führen sollen.
Übergänge wie beispielsweise vom Kindergarten in die Volksschule bedeuten nicht nur das Erleben von etwas Neuem, sondern damit einhergehend, wie mit neuen Situationen umgegangen wird. Diese positiv zu bewältigen und zusätzlich gestärkt für zukünftige transitionale Situationen daraus hervorzugehen, wird unter dem Begriff Resilienz verstanden. Resilienz bzw. Widerstandsfähigkeit ist keine stabile Größe und kann somit durch entsprechende Kompetenz der Bezugspersonen wie Elementarpädagog:innen, Lehrpersonen und Erziehungsberechtigte gefördert werden.
Das Praxisbuch Lernen sichtbar machen verdeutlicht, wie Lehrpersonen Unterricht anhand eigener Daten und bildungswissenschaftlicher Evidenz weiterentwickeln können. Dies wird in dem 2023 erschienenen Buch anhand von 36 Praxisbeispielen illustriert und theoretisch gerahmt. Grundlegende Idee ist, die von Hattie identifizierten Einflussfaktoren auf den Lernerfolg mit praktischen Problemstellungen zu verknüpfen: Das Luuise-Verfahren wird als Fortbildungsskript vorgestellt, das bei der systematischen Evaluation und Entwicklung von Unterricht unterstützen kann.
Paedakoop für ALLE
(2024)
Schulen werden vermehrt mit disziplinären Herausforderungen, Gewalt, Mobbing und psychischen Krankheiten konfrontiert. Was heißt das für unser Bildungssystem? Können Lehrpersonen das leisten? Lässt die Kombination Österreichisches Schulsystem, gesellschaftlicher Wandel, Veränderung der Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen und erhöhten psychischen Belastungen noch qualitatives Arbeiten im Lebensraum Schule zu? Nein! Wir brauchen dringend ein Aufbrechen der Strukturen und eine völlig neue Vision von Schule!
In einer sich ständig wandelnden Bildungslandschaft stehen Pädagog:innen vor der Herausforderung, sich stetig weiterzubilden, um ihre Lernenden bestmöglich auf eine ungewisse Zukunft vorzubereiten. Das schulinterne Fortbildungskonzept “Let's Grow! Zusammen(-)wachsen” bietet eine innovative Lösung. Es ermöglicht individuelle Weiterbildung, Austausch und Anpassung an lokale Bedingungen. Mikrofortbildungen und Infoposter fördern nachhaltige Weiterbildung und kollegiale Zusammenarbeit.
Futures Literacy, von der UNESCO als Kompetenz für die Zukunftsgestaltung anerkannt, erfordert innovative pädagogische Konzepte. Die Fähigkeit zur Imagination, als grundlegende menschliche Eigenschaft, das Unbekannte zu visualisieren, bildet den Kern. In einer Zeit schneller Veränderungen und globaler Herausforderungen ist es von Bedeutung, Futures Literacy fest im Bildungssystem zu verankern. Dieser Beitrag betont die Notwendigkeit innovativer pädagogischer Ansätze, die es Schüler:innen ermöglichen, alternative Zukünfte zu erkunden und gestalten.
Vielfalter Schule
(2024)
Forschen, entdecken, draußen lernen: Die Vielfalter Schulklassen in Vorarlberg verwandeln die Natur in ein lebendiges Klassenzimmer. Seit 2019 bietet die inatura Erlebnis Naturschau das Programm „Vielfalter Schule“ in ganz Vorarlberg an. Die Methode, den Unterricht ins Freie zu verlegen, fördert Motivation, soziale Interaktion und Gesundheit der Schüler:innen und bietet eine Fülle an interdisziplinären Lernmöglichkeiten.
Der „hak futureCampus“ ist eine visionäre Antwort auf die drängenden globalen Herausforderungen unserer Zeit. In einer Welt, die von Unsicherheiten geprägt ist, ist die Notwendigkeit für eine Transformation des Bildungssystems offensichtlicher denn je. Der hak futureCampus verfolgt das klare Ziel, einen Beitrag für eine bessere Zukunft unserer Schüler:innen auf einem möglichst gesunden Planeten zu leisten. Durch eine innovative Gestaltung des Lernens, die auf Projekten basiert und sich auf Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Zukunftsgestaltung konzentriert, werden Schüler:innen zu aktiven Gestalter:innen ihrer eigenen Bildung und der Welt um sie herum.
Pluralistische demokratische Gesellschaften erfordern, mit Vielfalt und Kontroversen umgehen zu können. Dazu gehört auch ein verantwortbarer Umgang mit Nicht-Wissen und offenen Fragen. Wie kann Unterricht so gestaltet werden, dass Schüler:innen hierfür Entwicklungswege ermöglicht werden, ohne dass dies in einen Beliebigkeitspluralismus oder in dogmatische Positionierungen mündet? Der Artikel skizziert Grundlagen erwägungsorientierter Bildung mit Unterrichtsbeispielen aus dem Sachunterricht.
Schule der Zukunft
(2024)
Eine Pädagogik, die Kinder und Lehrpersonen – vor allen Strukturen und sonstigen Hindernissen – ins Zentrum stellt. Eine Pädagogik, die herausfordernde Situationen meistern hilft, Kinder motivierter lernen sowie Lehrpersonen gelassener werden lässt und gar zur besseren Lebensbewältigung beiträgt, gibt es die? Ja, die gibt es! Die Existenzielle Pädagogik ist praxisorientiert, führt zu sinnstiftendem Lernen und hilft Lehrpersonen mit herausfordernden Situationen authentisch und wertorientiert umzugehen.
Lehrende und Lernende wollen und brauchen Mut machende Zukunftsbilder und nicht Katastrophenszenarien. Themenfelder wie Umwelt und Klimawandel werden in der gesellschaftlichen Diskussion vielfach als Katastrophen thematisiert und wahrgenommen, was Klimasorge und Zukunftsangst hervorrufen kann. Gegen diese Sorgen und Ängste, die häufig mit Ohnmachtserleben einhergehen, setzt das Konzept von CultureNature Literacy (CNL) auf Selbstwirksamkeitserleben. CNL beschreibt die Fähigkeit, Zusammenhänge zwischen Menschen, Kultur und Natur zu verstehen und diese in einem kritischen und reflektierten Diskurs zu bewerten. Es geht darum, die gegenseitige Beeinflussung von Kultur und Natur zu erkennen und die Verantwortung des Menschen für den Planeten zu übernehmen.
Diese Masterarbeit befasst sich mit dem Thema „Gesundheit von Lehrerinnen und Lehrern in der Volksschule“ und untersucht dabei die Belastungsfaktoren sowie Präventionsmöglichkeiten, wobei die spezifische Situation von Masterstudierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg im Fokus steht. Ein besonderer
Schwerpunkt liegt auf der Anwendung und Wirksamkeit von Stressbewältigungsstrategien (Coping-Strategien) zur Erhaltung der individuellen Gesundheit.
Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile: einen theoretischen und einen empirischen Abschnitt. Der theoretische Teil beginnt mit einer detaillierten Betrachtung des Lehrberufs und behandelt anschließend umfassend die Definitionen und Theorien zu den Themen Gesundheit, Belastung, Stress und Prävention, stets im Kontext des Lehrberufs.
Der empirische Teil der Arbeit basiert auf einer quantitativen Forschung. Ein mehrteiliger Fragebogen, einschließlich des Maslach Burnout Inventory (MBI), diente zur Beantwortung der Forschungsfrage und wurde von 30 Masterstudierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg beantwortet. Ziel war es, das Belastungserleben der Masterstudierenden zu ermitteln und zu untersuchen, welche Coping-Strategien häufig bzw. sehr häufig angewendet werden. Die Ergebnisse der Skala „Persönliche Leistungsfähigkeit“ (PA) des MBI weisen bedenklich hohe Werte auf, was auf eine signifikante Belastung der Studierenden hindeutet.
Die Untersuchungsergebnisse wurden mit den aktuellen Forschungserkenntnissen verglichen. Diese Vergleiche unterstreichen die wesentliche Bedeutung von Stressbewältigungsstrategien und belegen, dass deren Anwendung langfristig positive Auswirkungen auf das individuelle Stresserleben sowie das allgemeine Wohlbefinden haben kann. Daraus kann gefolgert werden, dass eine gezielte Förderung der Anwendung von Coping-Strategien das Stresserleben sowohl von Studierenden als auch von Lehrpersonen signifikant reduzieren kann. Infolgedessen kann eine verbesserte Leistungsfähigkeit entwickelt und ein effektiver Umgang mit Stress erlebt werden.
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Hauptursachen für die Entstehung einer Burnout–Erkrankung bei Lehrkräften und legt potenzielle präventive Maßnahmen dar, die das Wohlbefinden von Lehrkräften verbessern können. Es werden dabei verschiedene Facetten des Lehrberufs betrachtet, die zu einer erhöhten Vulnerabilität führen. Darüber hinaus werden die vorbeugenden Maßnahmen einer Burnout–Erkrankung durch eine umfassende Literaturrecherche und eine qualitative Forschungsmethode, einschließlich Expert/innen, erläutert. Der Lehrberuf steht aufgrund seiner komplexen Anforderungen und Belastungen im Mittelpunkt der Arbeit. Als potenzielle Ursachen werden Faktoren wie Arbeitsüberlastung, Erschöpfung, eine Vielzahl von Aufgaben und ein Mangel an beruflicher Anerkennung identifiziert. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, werden verschiedene präventive Maßnahmen vorgestellt. Diese umfassen sowohl individuelle als auch institutionelle Ansätze, die zur Förderung eines unterstützenden Arbeitsumfeldes beitragen können.
Das Datenmaterial basiert auf vier Interviews mit drei aktiven Lehrpersonen, wobei eine Lehrperson zusätzlich Schuldirektorin ist und einer pädagogischen Beraterin. Die Ergebnisse dieser Untersuchung tragen dazu bei, ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen im Lehrerberuf zu entwickeln und geben Einblicke in präventive Maßnahmen. Diese Erkenntnisse haben das Potenzial, Burnout–Erkrankungen im Lehrerberuf vorzubeugen und das Wohlbefinden von Lehrkräften zu verbessern.
Das Ziel dieser Arbeit ist, verschiedene Aspekte der emotionalen Entwicklung darzulegen und festzustellen, wie dieser Prozess gefördert werden kann. Dabei liegt der Fokus auf der Förderung durch die Lehrperson im schulischen Kontext. Der Arbeit liegt folgende Forschungsfrage zu Grunde: Wie fördern Lehrpersonen die emotionale Entwicklung von Kindern in der Primarstufe – implizit und explizit? Dahinter steht die Annahme, dass Lehrpersonen die emotionale Entwicklung von Schulkindern sowohl implizit als auch explizit unterstützen und fördern können. Zur Beantwortung der Forschungsfrage werden im ersten Teil der Arbeit relevante Aspekte rund um die Themen Emotionen, emotionale Entwicklung, Emotionen im Kontext Schule und Förderung des emotionalen Entwicklungsprozesses in der Primarstufe dargestellt. Im zweiten Teil der Arbeit werden mittels qualitativer Leitfadeninterviews Erfahrungen von Lehrpersonen erhoben und anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Aus den beiden Teilen ergibt sich eine Auswahl an Implikationen für die Praxis. Die Annahme, dass Lehrpersonen die emotionale Entwicklung ihrer Schulkinder sowohl explizit als auch implizit fördern, wird durch die Arbeit bestätigt. Zum einen wird durch die Arbeit deutlich, dass der Schulalltag zahlreiche implizite Gelegenheiten für emotionales Lernen bietet. Zum anderen geht aus der Arbeit hervor, dass es verschiedene Inhalte sowie didaktische Ansätze gibt, die der expliziten Förderung im Unterricht dienen. Insgesamt konnte durch die Arbeit aufgezeigt werden, dass Emotionen und emotionales Lernen eine große Rolle im Schulalltag sowie für das weitere Leben einnehmen.
„Man lebt zweimal: Das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ - Honoré de Balzac
Erinnern ist wichtig, es gibt uns Halt und birgt zahlreiche Möglichkeiten unser Leben zukünftig „gut“ auszurichten und zu reflektieren. Erinnern kann wie ein „roter Faden“, der aus der Vergangenheit über die Gegenwart hinweg bis in die Zukunft reicht, gesehen werden. Wir alle sind am „Spinnen“ des Fadens beteiligt. Dazu braucht es aber auch Erinnerungskultur. Erinnern und Tradieren sind in pädagogischen Kontexten, im Bereich Schule und auch im Religionsunterricht wesentliche Bestandteile, die aber auch mit Herausforderungen konfrontiert sind. Mit diesem Spannungsfeld soll sich diese Masterarbeit genauer auseinandersetzen und es von verschiedenen Seiten beleuchten, um daraus auch Schlüsse für den eigenen Religionsunterricht ziehen zu können.
Folgende dahinterstehende Forschungsfragen sollen in dieser Arbeit eine Antwort finden:
• „Was haben Traditionen und Erinnerungskultur für eine Bedeutung (für Kinder) in der heutigen Zeit?“;
• „Welche Möglichkeiten bietet der Religionsunterricht im Bereich des Erinnerns, wie wird es umgesetzt und wo liegen seine Grenzen?“
Einleitend wird eine Einführung in das Thema der Erinnerungskultur basierend auf wissenschaftlicher Literatur vorgenommen. Danach wird ihre Bedeutung für die heutige Zeit im Kontext von Bildung/Unterricht herausgearbeitet. Es folgt eine Zusammenführung der Theorie mit religionsdidaktischen Modellen und Überlegungen. Anhand verschiedener Modelle wird versucht die Möglichkeiten, Erinnerungskultur im Religionsunterricht affirmativ umzusetzen, aufzuzeigen sowie ihre Grenzen/Grundproblematik zu beleuchten. Im Anschluss an den literaturbasierten Teil der Masterarbeit soll im empirischen Teil die Umsetzung im Religionsunterricht konkret untersucht werden.
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Beforschung der stimmlichen Gesundheit von Volksschullehrpersonen in Vorarlberg, um aufzuzeigen, wie es um deren stimmliches Wohlbefinden bestellt ist. Diese Arbeit besteht zum einen aus einem literarischen Teil, der sich mit den bereits bekannten Erkenntnissen basierend auf der Fachliteratur von Phoniater/innen und Stimmexpert/innen wie Waltraud Kutej, Gerhard Friedrich sowie Wolfgang Bigenzahn und zahlreichen weiteren Autor/innen beschäftigt. Zum anderen beleuchtet der empirische Abschnitt die Thematik durch das Aufzeigen und Interpretieren der Ergebnisse aus einer Onlineumfrage zur Einschätzung und Beschreibung der eigenen stimmlichen Gesundheit auf forschungstechnische Weise.
In den ersten Kapiteln wird definiert, was unter dem Begriff „Gesundheit“, einer intakten Stimme und einer uneingeschränkten Lehrer/innenstimme verstanden wird. Durch diese physiologischen Begriffserklärungen wird deutlich, dass die menschliche Stimme das Produkt einer komplexen Interaktion zwischen den Phonationsorgangen und der Atemmuskulatur, den Lautbildungsorganen und Resonanzräumen ist. Einen ebenso hohen Komplexitätsgrad weist die Definition von allgemeiner und stimmlicher Gesundheit auf. Da Gesund- und Krankheit von jeder Person subjektiv wahrgenommen wird, kann diesbezüglich keine eindeutige begriffliche Erklärung gemacht werden (Friedrich, 2008, S. 111; 120; Schutte & Seidner, 2005, S. 89; Wendler, 2005, S. 192). Im Anschluss an die Definition der menschlichen Stimme wird das Krankheitsbild einer Stimmstörung begreiflicher gemacht. Aus diesem Grund wird auf einzelne für Lehrkräfte „typische“ Stimmerkrankungen, ihre Symptome und Krankheitsverläufe eingegangen. Im Zuge dessen werden auch Behandlungsmöglichkeiten und Präventionsmaßnahmen von Stimmerkrankungen aufgezeigt, wobei vorbeugende Maßnahmen gegen Stimmerkrankungen sowohl in Bezug auf gesundheitliche und soziale Aspekte als auch im Sinne der Volkswirtschaft die effektivsten und ökonomischsten Interventionsmethoden sind (Friedrich, 2008, S. 111; 119-125; Kutej, 2011, S. 40-42; Tormin, 2018, S. 79).
Die zweite Hälfte dieser Masterarbeit dient dazu, die stimmliche Gesundheit bei Vorarlberger Volksschullehrkräften aus empirischer Sicht zu schildern. Mithilfe eines Onlinefragebogens werden Lehrer/innen aus durch Zufall ausgewählten Volksschulen zur Gesundheit ihrer Stimme, zu ihren Interventionsmaßnahmen und vorbeugenden Methoden befragt. Die dadurch gewonnenen Angaben werden auf ihre Stimmigkeit mit bereits vorhandener Fachliteratur überprüft. Aus der Datenerhebung ergibt sich, dass vor allem weibliche Lehrkräfte im Alter von 51 bis 65 Jahren und einer Berufserfahrung von mindestens dreißig Jahren von Stimmerkrankungen betroffen sind, was die Literatur bestätigt (Caffier, 2003; Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie e. V., 2003).
Influencing each other
(2019)
Seit 2007 gibt es die jährliche weltweite Umfrage über die besten „Learning Tools“ des Centre for Learning & Performance Technologies. Bis 2015 belegte Twitter in dieser Studie über die 100 besten Tools für das Lernen jeweils den ersten Platz. 2016 wurde das Ranking auf 200 Tools erhöht und 2017 wurden verschiedene Kategorien eingeführt. Im Bereich „Personal Professional Learning“ landete Twitter 2018 auf dem dritten von 200 Plätzen (Hart, 2019).
Der naturwissenschaftliche Unterricht in der frühkindlichen Bildung spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung eines Kindes im Volksschulalter. Deshalb besteht eine wichtige Aufgabe einer Volksschullehrperson darin, Themen der belebten und unbelebten Natur zu vermitteln. Dabei ist entscheidend, geeignete didaktische Methoden einzusetzen, um einen spielerischen Zugang zu ermöglichen. Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, grundlegende Erkenntnisse im Bereich Elektrizität sowie den damit zusammenhängenden Formen von Energie für den Einsatz im Primarunterricht aufzubereiten. Dafür wird ein Forscherheft für Schülerinnen und Schüler sowie Begleitmaterial für die Lehrperson erstellt, welches auch in der Praxis erprobt wird. Um die grundlegenden Kompetenzen und Fähigkeiten auf diesem Themengebiet zu vermitteln, werden unterschiedliche Methoden der Veranschaulichung im Unterricht eingesetzt. Aus der Auswertung des durchgeführten Fragebogens mit Lehrpersonen geht hervor, dass durchaus Bedarf an ausgearbeitetem Unterrichtsmaterial besteht. Die Bedürfnisse der Befragten werden bei der Erstellung der Unterrichtseinheiten berücksichtigt und dienen als Input für das Begleitmaterial. Vor der praktischen Erprobung der Module wird der Wissensstand von 15 Vorarlberger Schülerinnen und Schüler mittels eines Quiz erhoben. Nach der Durchführung der geplanten Einheiten absolvieren die Lernenden das gleiche Quiz noch einmal. Aus der Auswertung dieser Ergebnisse geht hervor, dass eine frühe Sensibilisierung für wissenschaftliche Themen mithilfe des richtigen Materials bereits im Volksschulalter gelingen kann.
Der steigende Lehrpersonenmangel führt zu unterschiedlichen Wegen der Professionalisierung weitab vom klassischen Lehramtsstudium und beschäftigt damit Bildungspolitik, Gesellschaft und Lehrer*innenbildung. Die vierte Tagung in der Reihe „Wie viel Wissenschaft braucht Lehrer*innenfortbildung?“ stellte eben diese Wege der Professionalisierung in den Mittelpunkt.
Der klassische und lineare Weg in das Lehramt umfasst ein Studium, das in theoretischen und praktischen Anteilen auf den Beruf – die Profession – vorbereitet. Darauf folgt eine Berufseinstiegsphase, die international verschieden realisiert wird. Danach obliegt die Professionalisierung der Eigenverantwortung der Lehrkräfte: Informelle und professionsrelevante Aktivitäten am Arbeitsplatz sowie die Nutzung formaler Fort- und Weiterbildungsangebote setzen eine hohe Selbstorganisation und eine entsprechende Motivation der Lehrkräfte voraus.
„Doing gender“ nimmt die soziale Konstruktion von Geschlecht in den Blick. Geschlecht bzw. Geschlechtszugehörigkeit werden nicht als Eigenschaft oder Merkmal von Individuen verstanden, sondern sie sind sozial und kulturell konstruiert und in Interaktionen ständig inszeniert, produziert und reproduziert. Doing gender im Schulbereich betrifft das Grundverständnis und die Haltung der Lehrpersonen zum Thema Geschlecht sowie die Institution Schule insgesamt. Dieses Grundverständnis ist auch im Religionsunterricht umzusetzen, um geschlechtergerechte Bildung im religiösen Bereich zu gewährleisten. Beispiele dazu runden den Beitrag.
Im Mathematikunterricht ist es oftmals schwierig, Abwechslung oder mehrere Motivationszugänge anzubieten, ohne dafür wertvolle Lernzeit herzugeben. Die Fermibox bietet eine spielerische und interaktive Möglichkeit, mathematische Konzepte im Unterricht zu vermitteln und die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Sie kann im Unterricht eingebaut oder zur Vertiefung am Ende eines Themas eingesetzt werden. Die verschiedenen Aktivitäten und Aufgaben können auf die individuellen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasst werden und fördern eigenständiges und kreatives Problemlösen. Die Fermibox kann auch einen Beitrag dazu leisten, den Zugang von Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten zum Mathematikunterricht zu verbessern, indem sie alternative Lernmethoden anbietet.
Lesen als Kulturtechnik ist eine wichtige Schlüsselkompetenz, die im Rahmen des Erstsprachunterrichts gut abgesichert werden muss. Da Kinder mit unterschiedlichen Vorläuferfertigkeiten in die Schule kommen, resultieren daraus immer häufiger Lautsynthese- und -analyse-Schwierigkeiten. Nach Erkenntnissen aktueller lerntheoretischer Forschungen ist auch der Leselernprozess als handlungsorientierter Prozess zu sehen. Unter Einfluss neurowissenschaftlicher Erkenntnisse der „Embodied Cognition“ versteht die Autorin daher das Lesen (lernen) als einen „Embodied Reading“-Prozess. Der folgende Beitrag versucht am Beispiel des fachdidaktischen Konzepts KUL® darzulegen, inwiefern Forschungen im Bereich der Neurowissenschaften sowie der Sprachwissenschaften genutzt werden können, um die Bedeutung „multimodalen Inputs“ anhand visueller und motorischer Artikulationshilfen für das Lesenlernen herauszustreichen. Die Umsetzung multimodaler (Lese-)Lernhilfen erfolgt bei KUL® durch den Einsatz von Mundbildern sowie artikulatorischer und motorischer Gesten. Einen besonderen Stellenwert hat die Lautsprache – also das bewusste Sprechen von Lauten und Wörtern, weshalb relevante Aspekte der deutschen Phonematik1, mit Fokus auf das deutsche Lautprinzip – in den didaktischen Übungsformen berücksichtigt werden. Der Vorschlag eines stufenweisen Kompetenzaufbaus soll die Relevanz gut abgesicherter Vorläuferfertigkeiten für den Schriftspracherwerb untermauern, um schließlich darauf aufbauende körperbasierte Übungen des Konzepts KUL®, deren Umsetzung auch gut im Primarstufenunterricht möglich ist, exemplarisch darzulegen.
Stereotype Vorstellungen von Mathematik und Mathematiker*innen beeinflussen das Interesse von Jugendlichen an MINT-Fächern. Daher plädiert dieser Beitrag dafür, populäre Filme und erfolgreiche Serien nicht nur im Fremdsprachenunterricht, sondern auch im Mathematikunterricht einzusetzen. Durch die Analyse audiovisueller Medien im Unterricht können verzerrte Darstellungen über Mathematiker*innen erkannt, die Gründe dafür benannt und alternative Sichtweisen entwickelt werden. Dies trägt dazu bei, das Bild der Mathematik zu entmystifizieren und den Spaß an Mathe und Englisch zu fördern. Die Einbindung sozialwissenschaftlicher Themen steigert zudem die Motivation der Schüler*innen.
Spielerisches Lernen kann Spaß am Mathematiklernen merklich erhöhen. In diesem Artikel stellen wir zwei design-basierte Forschungsprojekte vor, die durch den Einsatz von Spielelementen im Mathematikunterricht der Sekundarstufe dieses Ziel erreichen. Nach einem kurzen theoretischen Überblick zu Game-based Learning und Gamification im Unterricht werden aufbauend auf fachlichen und fachdidaktischen Überlegungen das Design (1) eines analogen Krimidinners als Rollenspiel zur mathematikhistorischen Problemstellung der Winkeldreiteilung und (2) eines digitalen Lernpfades zur Höhenbestimmung mit dem Försterdreieck beschrieben. Aus den Ergebnissen der Studien werden zentrale Design-Prinzipien abgeleitet, die für die Erstellung weiterer derartiger Lerndesigns herangezogen werden können. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die exemplarischen Lernspielgelegenheiten einen gewinnbringenden Beitrag zur Förderung von Motivation und Spaß im Fach Mathematik leisten können.
Geometrie und Bewegung
(2023)
Dieser Artikel untersucht die Durchführung von Mathematikaufgaben außerhalb des Klassenzimmers mit dem Ziel, das Lernen und die Motivation der Schüler*innen zu verbessern. Zwei spezifische Aufgaben werden vorgestellt: die Konstruktion eines riesigen Koordinatensystems im Eingangsbereich der Schule und der Bau einer geodätischen Kuppel. Diese Aufgaben fördern kooperatives Lernen, Kreativität und sozialen Konstruktivismus. Die Ergebnisse zeigen, dass Schüler*innen und angehende Lehrer*innen positiv auf die Aufgaben reagierten und die Vorteile von Outdoor-Unterrichten und vom kooperativen Lernen hervorheben.
Freude an Mathematik – (wie) ist das möglich? Die verbreitete Vorstellung vom Angstfach Mathematik zeigt einen dringenden Handlungsbedarf auf. Die Entwicklung von dynamischer Mathematiksoftware ermöglicht hierbei neue Aspekte für den Mathematikunterricht und bietet somit Potenzial für einen positiven Einfluss auf die Lernfreude von Schüler*innen. In diesem Beitrag wird das Projekt „FLINK in Mathe“ der Johannes Kepler Universität Linz vorgestellt, das Lehrkräfte bei der Integration digitaler Geräte im Mathematikunterricht unterstützen soll, welche in Österreich seit dem Schuljahr 2021/22 an Schüler*innen der 5. und 6. Schulstufe ausgegeben werden. In diesem Projekt werden für die Inhalte der Sekundarstufe 1 offene, digitale Materialien entwickelt. Durch eine sinnvolle Integration von Technologie zielen diese Materialien darauf ab, das mathematische Verständnis von Schüler*innen zu fördern, wobei die Voraussetzung erfüllt sein muss, dass durch den digitalen Charakter ein Mehrwert im Vergleich zu traditionellen Werkzeugen gegeben ist. Es werden die Struktur des Projekts sowie exemplarische digitale Materialien zu den Lernbereichen „Entdecken“ und „Üben“ von Inhalten der 5. Schulstufe vorgestellt und in einen evidenzbasierten Zusammenhang zu motivationalen Aspekten gestellt.
Fehler- und lückenhaft erworbenes Wissen sowie damit einhergehende Irrtümer führen im Idealfall zur Erkenntnis, dass etwas nicht so ist, wie zuerst angenommen wurde, was ein wichtiges Lernmoment darstellen kann (Käfer, 2022b). Jedoch stellen Mindnich et al. (2008) fest, dass es selten zu produktiven Fehlerdiskussionen im Klassenzimmer kommt. Insbesondere in naturwissenschaftlichen Fächern oder in der Mathematik (MINT), in welchen Aufgabenstellungen oft eine sehr hohe Komplexität aufweisen, wird dies den Schüler*innen nicht zugetraut, sondern die Aufarbeitung von Fehlern Schritt für Schritt von der Lehrperson heruntergebrochen und in weniger anspruchsvolle und mehr geschlossene Fragen umformuliert (Heinze, 2004). In einer Studie von Heinze wurden beispielsweise im Mathematikunterricht pro Stunde im Durchschnitt 54 Fragen gezählt (ohne dass viele Fehler gemacht wurden). Aufgetretene Fehler wurden meist direkt durch die Lehrperson oder durch Mitschüler*innen richtiggestellt, während praktisch keine Zeit für eine eigene Reflexion zur Genese von sog. negativem Wissen (Oser et al., 1999) gelassen wurde (Heinze, 2004). Ziel sollte es stattdessen sein, dass Fehler nicht nur für unmittelbar Beteiligte eine Lerngelegenheit darstellen, sondern dies für die gesamte Lerngruppe konstruktiv genutzt wird (Käfer, 2022b). Damit verbunden ist die Erwartung, dass eine positive Fehlerkultur, in der also Fehler konstruktiv zum Lernanlass genommen werden, auch zu mehr Unterrichtsbeteiligung der Schüler*innen führt. Auch wenn mittlerweile zahlreiche Publikationen zum Thema Unterrichtsgestaltung und -qualität in den MINT-Fächern, v.a. aus dem anglo-amerikanischen Raum, und vereinzelt aus Deutschland vorliegen (Dorfner et al., 2017), stehen Befunde aus Österreich aus. Ziel der vorgestellten Studierendenforschung war es daher, den Zusammenhang zwischen der Art des Umgangs mit Fehlern im Unterricht (sog. Fehlerkultur) und der Unterrichtsbeteiligung von Schüler*innen zu untersuchen, und zwar exemplarisch anhand von Unterrichtsbeobachtungen im MINT-Unterricht in der Sekundarstufe 2.
Der Einsatz von programmierbaren Robotern bietet die Möglichkeit für die Gestaltung eines motivierenden und sinnstiftenden Mathematikunterrichts, der mit den grundlegenden Konzepten der Informatik verknüpft ist. Die Erfahrungen, welche die Lernenden in einem Mathematikunterricht unter Verwendung derartiger Werkzeuge machen, steht im Mittelpunkt dieses Beitrags. Hierfür wurde eine Unterrichtsreihe zu unterschiedlichen mathematischen Themen in einer Klasse der Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Salzburg erprobt. Daten wurden mit einem schriftlichen Rückmeldebogen erhoben und anschließend mittels thematischer Analyse qualitativ analysiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein derartiger Unterricht aus der Perspektive der Lernenden grundsätzlich als attraktiv eingestuft werden kann. Hierfür zuträgliche Aspekte sind aus der Sicht der Lernenden insbesondere das eigenständige Arbeiten mit einem Roboter, das Programmieren, eine problemorientierte Herangehensweise, die ein Arbeiten auf unterschiedlichem Anforderungsniveau ermöglicht, flexible Unterstützungsmaßnahmen, ein gewisses Ausmaß an Selbstbestimmung, die Zusammenarbeit in Kleingruppen, Aufgaben die einen „Spiel-Charakter“ aufweisen wie auch eine adäquate Gestaltung der Arbeitsbedingungen.
Die Autorinnen stellen in ihrem Beitrag eine Lernsystementwicklung namens PERMAlis Mathemeer vor und geben Einblick in die getätigten Entwicklungen des Konzepts für den Mathematikunterricht der Primarstufe. Sie zeigen praxisnah, wie mehr Lernfreude, Wohlbefinden und damit eine verbesserte Leistung im Mathematikunterricht der Jahrgangsstufe 2 gelingen kann.
Neue technologische Möglichkeiten verändern die moderne Gesellschaft von Grund auf. Diese Entwicklungen bringen vielfältige Chancen aber auch Herausforderungen und Hürden für Schule und Unterricht. Speziell Mathematikunterricht kann durch gezielten Technologieeinsatz stark an Attraktivität gewinnen, zumal sich mit zunehmender Technologisierung Räume für breitgefächerte Inhalte und den Erwerb zusätzlicher Kompetenzen eröffnen. Eine umfassende und rapide Veränderung des Lernens und Lehrens von Mathematik ist aber eine große Herausforderung für Lehrpersonen. Dahingehend kann aktuelle Forschungsliteratur (werdende) Lehrer*innen in ihrer individuellen Professionalisierung unterstützen. Als Ergebnis eines Seminars der Lehramtsausbildung im Verbund West wollen wir in diesem Artikel aufzeigen, wie ausgewählte fachdidaktische Literatur nutzbringend für den Mathematikunterricht aufgearbeitet werden und diesen auf vielfältige Weise bereichern kann. Dazu werden nach einem Vorwort 16 Artikel zu Themen wie 3D-Druck, Flipped Classroom, Robotik oder Augmented Reality vorgestellt und Ideen zur Umsetzung im Unterricht präsentiert.
Eine inklusive Schule sieht Lernen in heterogenen Gruppen vor und ermöglicht Unterrichtssituationen, die gleichzeitig individuelles Lernen und Lernen in der Gruppe fördern. In den Organisationsstrukturen einer inklusiven Schule sind Maßnahmen im Umgang mit Aspekten der Verschiedenheit berücksichtigt. Diversität macht eine Vielzahl an Problemstellungen, die Lernen behindern, sichtbar. Minderheiten und Mehrheiten, die sich bilden können, finden Anerkennung, auf Kategorisierung und Spezialisierung wird dennoch verzichtet. Ausgewiesene Lernbehinderungen, besondere Bedürfnisse oder soziale Auffälligkeiten bei SchülerInnen, stellen lediglich Aspekte dieser Vielfalt dar. Für den inklusiven Unterricht werden passende didaktisch-methodische Maßnahmen, förderliche Lernarrangements und inklusive Praktiken von den Lehrpersonen ausgewählt und in der Planung einbezogen. (Booth, Ainscow, Boban & Hinz, 2003, S. 14ff)
Die Frage, wie man Schüler erfolgreich im Lese und Schreiblernprozess unterstützen kann, ist eine stets aktuelle Frage in der Volksschuldidaktik. Nachfolgend wird dargestellt, dass die Grundlage dafür im systematischen Orthographieunterricht liegt, welcher die deutsche Orthographie als ein sehr regelhaftes System erkennt. Als Ziel dieses Unterrichts wird dargelegt, Schülern diese Strukturiertheit und Regelmäßigkeit nahezubringen, indem sie kindgerecht aufbereitet wird. Anschließend wird erläutert, dass Schülern dadurch ermöglicht wird, deklaratives Wissen über die deutsche Sprache aufzubauen und so sogar orthographische Phänomene wie die Schärfungsschreibung, die eine der größten Schwierigkeiten in der Volksschule darstellt, als durchschaubare Regelmäßigkeit zu erkennen. Spezifisches Wissen hat eine solche Macht, dass sogar geringe Intelligenz kompensiert werden kann. Systematischer Orthographieunterricht hilft so dabei, Orthographie für jeden Schüler durchschaubar zu machen. Die silbenanalytische Methode (SaM) nach Christa Röber bietet eine Möglichkeit, wie Orthographie systematisch erarbeitet werden kann. Die Darlegung eines silbenanalytischen Interventionsprojekts in einer vierten Klasse Volksschule im letzten Teil zeigt, welche Auswirkungen schon die geringe Arbeit mit der SaM hat. Dabei werden besonders die Auswirkungen systematischen Orthographieunterrichts auf die metasprachlichen Fähigkeiten und die Schärfungsschreibung hervorgehoben.
Die Vielschichtigkeit des Deutschen stellt ein großes Forschungsfeld dar und ermöglicht eine spannende und ergebnisreiche Auseinandersetzung mit dem Gerüst unserer Sprache. Payne beschreibt eine Varietät einer Sprache als eine Form, die die jeweiligen Sprecher und Sprecherinnen nicht eindeutig voneinander abgrenzt. Die Kommunikation ist so lange eingeschränkt, bis das Verständnis sowie die Produktion auch Variationen zulässt und diese verstanden werden (Payne, 1997, S. 18). Eine Varietät aus dieser Vielschichtigkeit zur Grundlage einer wissenschaftlichen Untersuchung zu machen, setzt eine intensive Auseinandersetzung mit der Ausgangssprache, der standardisierten Sprache, voraus. Ohne das Hintergrundwissen bezüglich des Aufbaus und der Struktur der Sprache ist es nur schwer möglich, sich mit einer Varietät einer Sprache zu beschäftigen und deren Besonderheiten herauszuarbeiten, da die bereits erforschte Vergleichsgröße fehlen würde. Aktuell wird darüber diskutiert, Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer variationslinguistisch auszubilden, da dies Voraussetzung dafür ist, dem Thema Dialekt in der Schule einen größeren Stellenwert einräumen zu können. Hochholzer begründet dies in seiner Habilitationsschrift Konfliktfeld Dialekt wie folgt: Die Schwierigkeiten der befragten Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer bei der bloßen Benennung des eigenen Dialekts zeugen von einem geringen dialektologischen Fachwissen und müssen in der Aus- und Fortbildung stärker berücksichtigt werden (Hochholzer, 2004, S. 328).Die Benennung der eigenen Dialekte wird meist nur geographisch, nicht linguistisch gemacht, was wiederum darauf hinweist, dass das Meta - Wissen über den eigenen Dialekt kaum ausgeprägt ist
Kinder lieben es, ihr Lieblingsbilderbuch immer wieder anzuschauen, vorgelesen zu bekommen und darüber zu reden. Sie freuen sich jedes Mal aufs Neue über bestimmte Passagen und können den Text bald auswendig mitsprechen. Durch diese intrinsische Motivation und die hohe Aufmerksamkeit lernen die Kinder wie von alleine und ohne Stress Wörter, deren Bedeutung und richtige Aussprache und grammatikalische Strukturen in einem für sie inhaltlich interessanten Kontext. Was so beim Bilderbuchlesen alles automatisch geschieht, klingt doch wie der perfekte Sprachunterricht und das könnte er – wenigstens teilweise – auch sein!
In diesem Beitrag präsentieren wir die „Erste Hilfe Box für DaZ-Unterrichtende an VS und NMS“, ein Leitfaden für die Arbeit mit SeiteneinsteigerInnen ohne Vorkenntnisse, den wir als Abschlussarbeit im Rahmen des Lehrgangs „Linguistisch basierte Deutschdidaktik“ (2015-2016), geleitet von Dr. Margit Ergert, erstellt haben. Dieses Konzept richtet sich an all jene LehrerInnen im Volks- und Mittelschulbereich, die SeiteneinsteigerInnen innerhalb weniger Wochen mit der Basis der deutschen Sprache im Rahmen einer additiven Unterrichtssituation vertraut machen sollen. Da es unserer Meinung nach dafür an probaten linguistisch basierten sowie spracherwerbsbezogenen Konzepten fehlt, haben wir einen Leitfaden entwickelt, der die SchülerInnen mittels aufeinander abgestimmter Wortschatz- und Themenbereiche, Sprechabsichten sowie grammatikalischer Strukturen zum A1-Niveau führt. Die begleitenden methodischen Vorschläge und die Hinweise in der Lehrerhandreichung bezüglich Materialien und deren Einsatzmöglichkeiten, Unterlagen und Links sollen die LehrerInnen bei der Umsetzung unterstützen.
Prosodische Aspekte von Sprache finden bislang im Unterricht für Deutsch als Zweitsprache noch wenig Beachtung. Betonung, Rhythmus und Sprachmelodie sind jedoch zutiefst sprachspezifische Eigenheiten, die nicht nur für akzentfreies Sprechen, sondern etwa auch für die Bedeutungskonstruktion und die Rechtschreibung relevant sind. Die Rolle dieser sprachlichen Bereiche wird in dieser Arbeit genauer beleuchtet. Bereits vorhandene Impulse aus diversen Lehrwerken für den DaZ-Unterricht werden präsentiert und deren Einsatzmöglichkeiten in der Praxis näher beschrieben.
Mit der Darstellung des progressiven, schrittweisen Aufbaus wird ein didaktisches Vorgehen in den Mittelpunkt gerückt, das sich für alle Kinder – besonders auch DaZ-Kinder – bei der Entdeckung der Schriftsprache als wirkungsvoll erwiesen hat. Beginnend mit den Konsonanten wird der Lernprozess bis hin zum Aufbau der deutschen Wörter, deren Verschriftlichung und dem Ausbau lesetechnischer Kompetenz aufgezeigt. Die abgebildeten Lernmaterialien unterstützen diesen Prozess und fördern gleichzeitig nachhaltiges Lernen.
Dieser Text versteht sich als Einführung zu den folgenden sieben didaktischen Aufsätzen. Sie wurden von Lehrpersonen verfasst, die im Jahr 2016 gemeinsam am Lehrgang „Didaktik der deutschen Sprache“ teilgenommen haben. Die Beiträge zeigen die große Heterogenität der Effekte von Bildungsmaßnahmen – auch wenn diese durch Curricula geregelt und somit normiert sind – auf jeden einzelnen Lernenden. Die Verschiedenartigkeit dieser Beiträge soll aber auch Anlass sein, allgemein über ein Phänomen nachzudenken, das der tägliche Unterricht mit sich bringt, nämlich dass gleiche Informationen bei Lernenden unterschiedliche Resultate hervorbringen: Vorwissen, Vorerfahrungen, Neugier und Interesse bestimmen grundlegend, wie der Input verstanden und verarbeitet wird. Die Besonderheit dieser Beiträge ist, dass sie Zeugnis davon geben, wie stark subjektive Theorien auch dann wirken, wenn, wie hier, alle Teilnehmerinnen durch den Lehrgang zu einem Perspektivenwechsel in ihrer Wahrnehmung von Sprache und Schrift gezwungen waren und neue didaktische Prämissen entwickeln mussten.
Gegenstand des Beitrags ist eine Analyse von Aufgaben in Schulbüchern für das Fach Deutsch in der Primarstufe und der Sekundarstufe I. Aufgaben nehmen eine mittelnde Position zwischen dem Sachgegenstand und den SchülerInnen ein, insofern als über das Material – in unserem Fall Lern- und Übungsaufgaben – bestimmte Kompetenzen erworben werden sollen. Hlebec (2015) betont, dass in einem induktiv ausgerichteten Unterricht den Aufgaben ein besonderer Stellenwert zukommt; umso überraschender ist sein Befund, dass das Thema Aufgaben in der Grammatikdidaktik bisher kaum Beachtung gefunden hat. Ziel unserer Analyse ist die Überprüfung von Aufgaben zur Wortartenkategorisierung im Hinblick auf die Qualitätsmerkmale, Standardorientierung und Gegenstandsorientierung (Behrens et al., 2014). Dabei wird untersucht, (i) inwiefern die Lerngegenstände den fachwissenschaftlichen Standards entsprechen, (ii) welche Kompetenzen bzw. welches Wissen durch die Bearbeitung der Aufgaben erworben wird und (iii) ob die Lernaufgaben den Erwerb der in den Bildungsstandards angezielten Kompetenzen ermöglichen.
Der Beitrag gibt einen Überblick über Modelle des Wortlesens und diskutiert die Problematik der aktuellen Lesedidaktik im Anfangsunterricht, bei der die Vermittlung von Laut-Buchstaben-Beziehungen und die Synthese von Einzellauten im Mittelpunkt stehen. Auf Grundlage aktueller empirischer Untersuchungen zum Leseerwerb in den ersten Schulklassen werden alternative Zugänge zur Schriftsprache vorgestellt, die Silben und Morpheme von Beginn an berücksichtigen und den SchülerInnen aufzeigen, wie sie die Strukturen der Schrift für ein schnelles und sicheres Wortlesen nutzen können.
In Kindergärten und Schulklassen treffen wir äußerst heterogene Sprachkenntnisse an. Sowohl Kinder mit Migrationshintergrund, als auch Kinder mit Deutsch als Muttersprache, weisen Probleme in der Unterrichtssprache Deutsch auf. Ohne gezielte Unterstützung von Anfang an können die betroffenen Schülerinnen und Schüler diese Defizite zumeist nicht von alleine aufholen. Ein systematisches Angebot von Sprachmustern, das Rücksicht nimmt auf die prosodischen und grammatischen Markierungen, kann Lernende auf ihrem Weg zur korrekten Sprache stützen und helfen Fossilierungen zu vermeiden. Aktuell wird in der Spracherwerbsforschung die Bedeutung sprachlicher Strukturen, wie sie in Reimen und Kinderliedern anzutreffen sind, thematisiert. Bekannte Sprachmuster oder Chunks werden von L1 und L2 Lernern in ihrer Kommunikation aufgegriffen, segmentiert und später auch analysiert. (Aguado, 2015, S. 7) Es stellt sich daher die Frage, wie Sprachmuster systematisch im Unterricht genutzt werden können.
Der Schriftspracherwerb ist fast 20 Jahre nach PISA noch immer in aller Munde. Dazu tragen nicht zuletzt die Veröffentlichung jeweils neuer Untersuchungsergebnisse der vergangenen Jahre bei, die zwar zwischendurch minimale positive Veränderungen, für 2016 aber eine erneute Verschlechterung vermelden konnten. Über die Ursachen des weiterhin geringen Erfolgs seit 2000 lassen sich trotz der Zunahme der Untersuchungen immer noch nur Vermutungen an stellen. Der folgende Beitrag fragt nach dem Anteil, den die unterrichtliche Präsentation des Bezugs zwischen der gesprochenen und der geschriebenen Sprache, ein wesentlicher Faktor beim schriftsprachlichen Lernen, an diesen Resultaten haben kann. Die Tatsache, dass diese zentrale Frage erst in den vergangenen Jahren gestellt wird, lässt viele Gründe annehmen. Einer wird sein, dass bis vor einiger Zeit ein anderer didaktischer Weg des Lesen- und Schreibenlernens als der tradierte unvorstellbar war. Seit Beginn der 90er Jahre werden jedoch alternative Modellierungen diskutiert. Sie nehmen Resultate der Kognitionsforschung auf, die belegen, dass Lernen nur dann gelingen kann, wenn es an bereits erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten der Kinder anschließt und so ein regelbasiertes Lernen ermöglicht. Eine gegenstandsbezogene Entsprechung dieser Resultate bietet die Schriftforschung, der es gelungen ist, Schrift als ein nahezu ausnahmefreies System darzustellen. Entsprechend diesen unterrichtsrelevanten Resultaten wurde von uns, basierend auf einem
Schriftsprachstrukturierenden Konzept, ein Lehrwerk entwickelt, das den Kindern ermöglicht, ihre Spracherfahrungen zu systematisieren und diese Systematik für ein kontinuierliches Erarbeiten von Wissen über deutsche Wörter, Sätze, Texte sowohl für das Lesen und Schreiben als auch für das Hören und Sprechen zu nutzen. Seit 2016 wird dieses Lehrwerk, das diese Hinführung zur Schrift, damit auch den Ausbau des sprachlichen Wissens und Könnens der Kinder zum Ziel hat, erprobt. Das Konzept wird im Folgenden in seinen Grundzügen durch die Darstellung der Erarbeitung von Wörtern exemplarisch dargestellt.
Die Leistungen der österreichischen Schülerinnen und Schüler sind in hohem Maße von außerschulischen Faktoren wie etwa der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen und Schichten abhängig, wie sowohl nationale als auch internationale Analysen des österreichischen Bildungssystems seit Jahren nicht müde werden zu betonen, zuletzt etwa der Nationale Bildungsbericht 2018 (Oberwimmer, Vogtenhuber, Lassnigg & Schreiner 2019, S. 248ff) und wie sich ebenfalls seit Jahren sowohl bei den nationalen Bildungsstandard- Testungen als auch bei internationalen Leistungsvergleichen wie PISA oder TIMMS erweist. Gleichzeitig ist unser Bildungssystem nicht wirklich in der Lage, das Handicap, das Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern in Bezug auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit mit an den Start ihrer schulischen Laufbahn bringen, zu kompensieren: Seit Jahren ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die die Bildungsstandards nicht oder nur teilweise erreichen, konstant hoch und auch die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die nach neun Pflichtschuljahren nicht oder nur unzulänglich in der Lage sind, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben,hat sich nicht wesentlich verringert.
Spätestens seit den ersten PISA-Testungen um die Jahrtausendwende ist die Messbarkeit sprachlicher Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern zunehmend in den Blick der Bildungsforschung und der Fachdidaktik gerückt. In Österreich liegen für das Unterrichtsfach Deutsch neben den Ergebnissen aus den regelmäßigen internationalen PISA- und PIRLS-Testungen zur Lesekompetenz insbesondere aus den regelmäßigen Bildungsstandardserhebungen umfassende Daten für die Bereiche Lesen, Schreiben, Sprechen und Sprachbewusstheit vor (zur Einführung der Bildungsstandards in Österreich siehe BIFIE, 2012). Diesen Bildungsstandardtestungen wird in der österreichischen Schullandschaft zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt: Die Testergebnisse werden den Schulen und einzelnen Lehrpersonen direkt zurückgemeldet und die Leistungen von Schüler/innen bei standardisierten Überprüfungen sind mittlerweile sowohl für Entscheidungen bei der Weiterentwicklung des Bildungssystems als Ganzes als auch ganz konkret für die Initiierung von Schulentwicklungsprozessen entscheidend. Standardisierte Vergleichsstudien machen in erster Linie Aussagen über die Leistungsfähigkeit von Schulen oder von Bildungssystemen. Die Bildungswissenschaften interessieren sich bei der Interpretation von Vergleichsstudien insbesondere dafür, welche strukturellen Faktoren für die Ergebnisse verantwortlich sein können – beispielsweise das Geschlecht, das kulturelle Bildungskapital der Eltern oder die schulischen Rahmenbedingungen. Aus einer fachlichen und fachdidaktischen Perspektive sollte der Blick bei der Interpretation der Ergebnisse aber immer auch darauf gerichtet werden, welche fachlichen Fertigkeiten bei Vergleichsstudien überhaupt überprüft werden und wie diese Fertigkeiten bei der Testung konkret operationalisiert werden. Wenn wir Unterricht auf der Basis von Leistungsvergleichsstudien weiterentwickeln wollen, müssen wir wissen, was in den einschlägigen Studien gemessen wird – und wir müssen guten Grund zur Annahme haben, dass jeweils das Richtige gemessen wird. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich aus eben dieser Perspektive mit der Modellierung und Operationalisierung einer konkreten sprachlichen Teilkompetenz, nämlich der Rechtschreibkompetenz, in den Erhebungen der österreichischen Bildungsstandards am Ende der vierten (BIST 4) und achten Schulstufe (BIST 8). Hierfür wird im ersten Abschnitt des Beitrags zunächst dargelegt, was unter sprachlicher Kompetenz und konkret unter Rechtschreibkompetenz in der Linguistik und Fachdidaktik verstanden wird. Im zweiten und dritten Abschnitt wird erörtert, wie das Konzept der Rechtschreibkompetenz in den österreichischen Bildungsstandards jeweils in Testaufgaben überführt wird. Konkret werden sowohl die Kompetenzbeschreibungen als auch einzelne freigegebene Items aus den österreichischen Bildungsstandards 4 und 8 analysiert. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf die Konsequenzen, die die Operationalisierung der Rechtschreibkompetenz in den Bildungsstandards für die Interpretation der Ergebnisse in der Fachdidaktik und in der schulischen Praxis haben.
Sprachliche Förderung ist unverzichtbarer Bestandteil des Alltags in Kindergärten und feste Aufgabe der PädagogInnen im Praxisalltag. Wenn sich alltagsintegrierte Sprachförderung durch alle Aktivitäten und Bildungsangebote zieht, kann sie wirksam werden. PädagogInnen nehmen dabei eine wichtige sprachliche Vorbildfunktion ein und können durch den Einsatz sprachfördernder Strategien entscheidend zu einer positiven Sprachentwicklung der Kinder beitragen.
Sowohl das Gesundbleiben bei anspruchsvoller Situation in der Schule als auch das ‚Zurück-springen‘ in einen akzeptablen Gesundheitszustand werden in dieser Arbeit behandelt. Das Ziel ist es, die Verschiedenheit der Herausforderungen zu erfassen und zu erkennen. Beachtet werden muss, dass trotz Belast- und Beanspruchung der Lehrberuf dauerhaft ausgeübt und Zufriedenheit bei dieser Tätigkeit erfahren als auch erhalten werden kann. Dazu werden folgende Forschungsfragen gestellt: „Was ist Gesundheit? Welche zentralen Möglichkeiten gibt es für den Erhalt der Gesundheit von pädagogischen Lehrkräften in Verbindung mit schulischen und anderen Belastungsfaktoren?“ Die Arbeit ist hermeneutisch angelegt, unterlegt mit den Ergebnissen der Interviews zweier langgedienter Lehrerinnen sowie eines Primararztes einer Schmerzklinik. Eingangs wird nach einem historischen Rückblick auf die Entwicklung des Berufs der Lehrer*innen, kurz auf Definitionen und Ebenen der Gesundheit eingegangen. Es werden wichtige Ergebnisse psychischer Gesundheit skizziert, ebenso Gesundheit in Zusammenhang mit Lehrpersonal in der Volksschule schwerpunktmäßig behandelt, und dabei ein besonderes Gewicht auf die subjektive Wahrnehmung von Belastungen in diesem Beruf gelegt. Der erste Hauptteil widmet sich theoretisch der Prävention, wobei vertieft auf ein Modell der Salutogenese eingegangen wird und Begriffe wie Gesundheit-Krankheit-Kontinuum, Kohärenzgefühl und Coping besprochen werden. Nach einem Blick auf die Gesunderhaltung wendet sich die Autorin im zweiten Hauptteil der Rehabilitation zu und beschäftigt sich mit Resilienz im Allgemeinen, gefolgt von praktischen resilienzfördernden Maßnahmen als Möglichkeit der Prävention. Anschließend werden praxisnahe Transferideen zur Salutogenese und Resilienzförderung vorgestellt. Im letzten Kapitel, im konkreten Selbstmanagement, wird auf das Thema Entspannung eingegangen und praktische Übungen besprochen. Das zentrale Ergebnis dieser Masterarbeit ist bei Berücksichtigung der individuellen Situationen der Betroffenen, die Komplexität der Herausforderungen dieses Berufs differenziert aufgezeigt zu haben und die Darstellung von Möglichkeiten gesundheitsfördernder Maßnahmen gezielt einsetzen zu können. Die Arbeit behandelt besonders die Situation neueinsteigender und langgedienter Lehrpersonen und weist auf die Wichtigkeit des Blickes auf die eigene Gesundheit hin.
2008 erfolgte der Start für eine Intensivierung der Politischen Bildung in Zusammenhang mit der Senkung des Wahlalters auf 16. Die Befähigung
der jungen Menschen zu kompetenter Partizipation im Bereich des Politischen lautete die Zielvorgabe. Die Ausbildung der LehrerInnen im Sinne einer Professionalisierung der Politischen Bildung sollte mit dieser Intention Schritt halten. Inwieweit diese Absicht von Erfolg gekrönt ist, thematisiert der folgende Beitrag.
Eigentlich müsste man meinen, dass es ziemlich einfach sei, über „Freundschaft“ zu schreiben. Jedem von uns ist klar, was „Freundschaft“ ist, wird sie doch in vielen literarischen und musikalischen Formen ausführlich gepriesen und gewürdigt.Jedoch: „Die einfachsten Dinge sind oft die schwersten.“ (Peter Bichsel)
Diesem Motto Peter Bichsels aus seinen „Kindergeschichten“ folgend, ahnt man, dass die Sache so einfach denn nun doch wieder nicht ist. Wir wissen wohl um die Bedeutung von Freundschaft im Allgemeinen. Kinderfreundschaften entziehen sich aber allein schon wegen der schwierigen Erfassungs- und Erhebungsmethoden – besonders bei kleineren Kindern – weitgehend der wissenschaftlichen Erforschung. Hier hakt eine Bachelorarbeit der PH Vorarlberg von Sophie Soltani
(2012) ein. Mittels selbst entwickelter Bildkarten wurde ein Erhebungsinstrument entwickelt, das zu zum Teil überraschenden Erkenntnissen über Kinderfreundschaften führte.
Individuum gegen Ö-Norm
(2016)
Der vorliegende Text entstand als Beitrag für den Sammelband zum Thema „Schwierige SchülerInnen im Kunstunterricht“, erschienen in der Schriftenreihe Medien – Kunst – Pädagogik, Band 7, Flensburg University Press, 2013. Die Texte sollten sich an Studierende der Kunsterziehung richten. „Was mache ich mit schwierigen bzw. unmotivierten SchülerInnen im Kunstunterricht?“ lautete die Forschungsfrage, sie bildet den Ausgangspunkt zu dieser Arbeit. Neben einer Reihe an unterschiedlichen Aspekten – sie werden im Verlauf des Textes ersichtlich – stellte sich die Frage nach dem Umgang mit Individualität im BE-Unterricht klar in den Vordergrund der Diskussion
Das Konzept des Cooperativen Offenen Lernens fußt auf den drei Grundprinzipien des Daltonplans (Freedom, Co-operation, Budgeting Time) und wird an jedem Schulstandort an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst und weiterentwickelt. Im Mittelpunkt steht die Haltung der an der Schule beteiligten Akteure. Die Eckpfeiler in der praktischen Umsetzung des Konzeptes sind: -- Kooperation der Lehrer/innen in Klassenlehrer/-innenteams -- Ermöglichung von offenen Arbeitsphasen für Schüler/innen -- Methodenvielfalt – inkl. der Einbindung von
eLearning -- Begleitung bei der Reflexion von Lernprozessen,u.a. durch Verwendung formativer Methoden der Leistungsbewertung -- regelmäßige Klassenratssitzungen Im folgenden Beitrag werden zunächst die Grundsätze von COOL dargestellt, anschließend wird die konkrete Umsetzung an zwei Vorarlberger Schulen beschrieben. Die Autorin ist langjähriges Mitglied im Impulse-Centre for Co-Operative Open Learning und begleitet in dieser Tätigkeit laufend Schul- und Unterrichtsentwicklungsprojekte.
Am Nachmittag des 3. Bildungssymposiums “Begabungen fördern - Chancen eröffnen” gingen die zahlreichen Teilnehmer/innen den Fragen nach der konkreten Umsetzung der Begabungsförderung auf den Grund. Möglichkeiten dazu boten sich in drei Workshops, die von Expertinnen des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung und Begabungsforschung (ÖZBF) aus Salzburg angeboten wurden. Die zahlreichen Teilnehmer/innen aus verschiedensten Schultypen konnten zwischen einem didaktischen, einem analytischen und einem entwickelnden Workshop wählen.
Einer der gefragtesten Berufe der Gegenwart ist die Tätigkeit der Software-Entwicklung. Es ist zugleich aber eine der größten didaktischen Herausforderungen, das Interesse und die Motivation von Schüler*innen beim Einstieg in dieses komplexe Thema zu wecken. Ein möglicher pädagogischer Ansatz ist der Einsatz von visuellen Programmiersprachen in Kombination mit Gamebased- bzw. Storytelling-Ansätzen. Die freie Software Alice, die mittels visueller 3D-Programmierung das Coding von eigenen, kleinen Geschichten ermöglicht (Storytelling Programming), könnte ein geeignetes Instrument hierfür sein. Dieser Beitrag beleuchtet die Stärken der Programmier-Umgebung Alice und beschreibt den Einsatz der Freeware für Schüler*innen von der Volksschule bis zur Sekundarstufe II oder sogar für Studierende an Hochschulen.
Von 1998 bis 2012 war der Verfasser Leiter einer bilingualen Privatschule (Englisch und Deutsch als gleichwertige Unterrichtssprachen). Diese Schule umfasste sämtliche Schulstufen von der Volksschule bis zur Matura und war konzeptionell als gemeinsame Schule der 6 bis 15-jährigen geführt. Nach der 9. Schulstufe wechselte ein Großteil der Schülerinnen und Schüler in die Berufsausbildung, für die anderen fand der Übertritt in die gymnasiale Oberstufe fließend entweder nach der 8. oder der 9. Schulstufe statt. Die Schule war gemäß ihrem Motto „Stärken radikal" ressourcenorientiert, die bestmögliche persönliche Entwicklung jedes und jeder einzelnen stand im Mittelpunkt der pädagogischen Bemühungen, allfällige Schwächen oder Defizite der Schüler/innen hatten so gut wie keinen negativen Einfluss auf deren schulisches Fortkommen. Das Unterrichtsmodell „Lernen unter Selbstkontrolle“ (Guttmann, 1990) im Besonderen und die gezielte Berücksichtigung von lernpsychologischen Erkenntnissen im Schulalltag im Allgemeinen gewährleisteten eine schnelle und nachhaltige Aneignung des Lernstoffs in Form von Kerninformationen. Regelmäßige kontemplative Phasen sowie angstreduzierende, persönlichkeitsstärkende und ressourcenaktivierende Maßnahmen schufen ein stressfreies, entspanntes und trotzdem leistungsorientiertes Lernklima. Eine wichtige Besonderheit im pädagogischen Konzept der Schule stellte die sogenannte „Individuelle Projektarbeit“ dar, eine fest in den Stundenplan verankerte Arbeitsform, in der die Schüler/innen alleine oder in Gruppen ein selbstgewähltes Thema bearbeiteten, ihre Arbeitsergebnisse schriftlich zusammenfassten, in öffentlichen Vorträgen präsentierten und laufend ihre Arbeitsfortschritte reflektierten und dokumentieren.
While information still carries the connotation of facts and truth, a severe shift in the media landscape has taken place with the emergence of social media. Driven away from mainstream media into filter bubbles and echo chambers, communities and societies have lost a common ground of what once was perceived as a shared reality and, to some extent, shared values. The egalitarian utopia where everyone can be heard, where each individual can contribute to a common public discourse for the sake of consensus, which shapes the identity of a nation, has long given way to a dystopia where everyone hysterically demands to be agreed with. This article explores the historical and economic context and the key players in media and politics responsible for a public discourse that seems to be, as of 2021, shattered beyond repair.
Sozialisation
(2018)
In den westlichen Industriegesellschaften wird die Verantwortung für die Planung des eigenen Lebens und seine Gestaltung zunehmend an die Individuen übergeben. Für die Lebensgestaltung benötigen Kinder und Jugendliche eine starke Persönlichkeit, Konfliktlösungspotential und Frustrationstoleranz – vor allem aber auch die Unterstützung von Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen. Entlang der Entwicklungsaufgaben des Jugendalters zeichnet der vorliegende Beitrag exemplarisch die Herausforderungen für die Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter nach und zeigt Ursachen für problematisches Verhalten sowie Beispiele für Unterstützungsmöglichkeiten auf.
Der folgende Artikel gibt einen Einblick in den Schulentwicklungsprozess Flourishing SE, der auf den Grundlagen der positiven Psychologie basiert und das Ziel einer ressourcenorientierten Schulentwicklung verfolgt. Bei Flourishing SE geht es darum, in der Rolle der Schulentwicklungsbegleitung die Akteure der Schulentwicklung in ihren Bedarfen zu erkennen und ernst zu nehmen und ihnen einen strukturierten Schulent-wicklungsprozess aufzuzeigen, den sie nach und nach selbst auszugestalten lernen. Koope-ration auf Augenhöhe, Befähigung zum professionellen Agieren sowie Orientierung an Ownership gelten dabei als zentrale Dimensionen.
Der altersgemischte Unterricht erfreut sich im deutschsprachigen Raum seit einigen Jahren steigender Beliebtheit - immer mehr Grundschulen führen mittlerweile altersgemischte Klassen. Der altersgemischte Unterricht hat auch in kleinen Schulen im ländlichen Raum eine lange Tradition. Im Interreg Forschungsprojekt „Kleine Schulen im alpinen Raum“ wird die didaktische Umsetzung des altersgemischten Unterrichts in kleinen Volksund Primarschulen in den Regionen Vorarlberg, Graubünden und St. Gallen untersucht. Im Rahmen dieses Beitrags wird die Umsetzung des altersgemischten Unterrichts sowie die damit zusammenhängenden Chancen und Herausforderungen auf der Basis von drei Vorarlberger Fallschulen mit Montessori-Schwerpunkt analysiert.
Die Pädagogische Hochschule Vorarlberg führt gemeinsam mit Hochschulen aus Österreich und dem angrenzenden Bodenseeraum mehrere grenzüberschreitende Projekte durch. Die länderübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht, gemeinsam an verschiedenen Fragestellungen zu arbeiten und voneinander zu lernen. Neben den laufenden Projekten konnte im Juni dieses Jahres wieder ein neues Projekt gestartet werden: „Schule im alpinen Raum – Professionelle Aspekte und didaktische Modelle“, ein Interreg Projekt gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen St. Gallen und Graubünden.
Das multidimensionale Begabungs-Entwicklungs-Tool (mBET) gibt Schulen die Möglichkeit, Schüler/innen auf Grundlage der Einschätzung von Eltern, Lehrer/in und der Schülerin/des Schülers selbst individuell in ihren Stärken, Begabungen und Interessen zu fördern. Gemeinsam mit Eltern und Kind können schulische und außerschulische Fördermöglichkeiten diskutiert und entwickelt werden. Grundlage dafür sind drei Einschätzungsbögen (für Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen) und ein geleitetes mBETFördergespräch. Im Beitrag werden das mBET und die mBET-Gesprächsführung skizziert sowie mBET-Ausbildungen und Erfahrungen aus dem mBET-Einsatz vorgestellt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde an Österreichs Schulen über die Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust jahrzehntelang nur spärlich berichtet. Teilweise wurde sogar zur Gänze zu diesem Thema geschwiegen und die Beteiligung von Österreicher*innen am nationalsozialistischen Regime und dessen Verfolgungs- wie auch Vernichtungspolitik wurden ausgeklammert. Seit 20 Jahren trägt _erinnern.at_ dazu bei, im Unterricht eine kritische Perspektive auf die Geschichte des Nationalsozialismus zu entwickeln und pädagogisch nachhaltige Prozesse zu initiieren. Ein wesentliches methodisch-didaktisches Prinzip ist dabei die Entwicklung einer gegenwartsbezogenen Perspektive, aus welcher die Bedeutung der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust für die Gegenwart reflektiert wird. Als Institut für Holocaust Education des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung verfügt _erinnern.at_ über Netzwerke in allen Bundesländern und bietet Unterrichtsmaterialien, Fortbildungsveranstaltungen für Pädagog*innen und Unterstützung zur Realisierung von zeitgeschichtlichen Projekten an.
Wer sich dafür interessiert, wie Schüler*innen motivierter, der Unterricht verbessert und Schulen für alle gerechter werden können, sollte einen Blick auf das Thema Gamification werfen. Verstanden wird darunter der Einsatz von spieltypischen Elementen in Lernkontexten. Man baut Spielelemente wie Regeln, eine Story, Punkte und Belohnungen in eine Lernumgebung ein. Der Artikel gibt einen theoretisch-empirischen Einblick in die motivationalen Effekte von Gamification in Lernumgebungen und beschreibt mögliche Elemente und Implementationsschritte. Die Software QuesTanja und die Lernumgebung mathe4alle illustrieren die theoretischen Erläuterungen praktisch.
Wer etwa vom Coden als grundlegender Kulturtechnik im Sinne des Schreibens 4.0 keine Ahnung hat, kann Computer und ihre virtuellen Welten weder für „gute“ noch „schlechte“ Zwecke einsetzen und ist umso mehr Sklave der heutigen Verhältnisse. (Barberi, Berger, & Himpsl-Gutermann, 2017, S.2) Die zunehmende Digitalisierung unserer Gesellschaft macht für eine kompetente und aktive Teilnahme eine Auseinandersetzung mit Computational Thinking notwendig. Über eigene spielerische Handlungserfahrungen soll ein Verständnis für Algorithmisierungen und Programmierungen aufgebaut werden. Das eigene Tun wird über den Aufbau von mentalen Modellen (Wartha, 2011, S. 11) und der Entwicklung von Grundvorstellungen (Vom Hofe, 1995) derart abstrahiert, dass den symbolhaften Programmen stets die zuvor erworbenen Handlungserfahrungen innewohnen. Dabei ist eine möglichst enge Passung (Walter 2017, S. 32ff.) bei Intermodalitätswechseln zwischen den Repräsentationsebenen der Handlung, des Bildes und des Symbols (Bruner, 1971) ein zentraler Punkt des vorgestellten Konzepts.
Aufbauend auf Handlungserfahrungen wird ein didaktisches Konzept vorgestellt, das von einem Bewegungsspiel ausgehend über den Einsatz von konkreten Bodenrobotern hin zu virtuellen Programmierumgebungen führt. Mit dieser Vorgangsweise soll gewährleistet sein, dass die abstrakten informatischen Ideen auf mentalem Prozessverständnis über eigenes Tun generiert werden.
Das vorgestellte Konzept wird im Rahmen des Education Innovation Studios der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich von den Autor*innen erforscht.
This article explores the foreign language learning potentials that selected digital tools hold with respect to teaching about U.S. structural racism. Teaching complex topics like structural racism in online learning environments requires highly competent foreign language teachers and high-quality online learning materials. These demands and resulting digital teaching innovations have a significant effect on how university-based (foreign language) teacher training should be structured in the future (Amhag et al., 2019). To address these demands, we have integrated distance teaching as a mandatory element in foreign language teacher training at the Catholic University of Eichstätt-Ingolstadt (Stadler-Heer & Böttger, 2021). This article presents exemplary online lessons on the topic of structural racism which were developed, tested, and evaluated by pre-service teachers in two remote university teacher training courses. Drawing on the principles of task-based language teaching, the presented digital lesson materials aim to foster secondary school students’ intercultural communicative competence.
FLY mit mir!
(2020)
Die vorliegende Masterarbeit beschreibt den Auf- und Ausbau der Literacy-Sozialisation durch den Einsatz von Bilderbüchern in Family Literacy-Einheiten in der Grundstufe I in Anlehnung an das Hamburger Family Literacy-Programm. Der qualitative Forschungsauftrag beschäftigt sich damit, wie ein Family Literacy-Programm, welchem das Hamburger FLY-Modell zu Grunde liegt, in einer Vorarlberger Volksschule umgesetzt werden kann. Es stellte sich heraus, dass das Interesse der Familien an institutionellen FLY-Einheiten groß ist und dass die Beteiligten Chancen in dem FLY-Programm erkennen. Der theoretische Teil der Arbeit beschäftigt sich mit einer Definition des Begriffes Literacy-Sozialisation, sowie der Begründung der Notwendigkeit des Vorlesens. Weiters wird die Familie als vorteilhafteste Instanz der Literacy-Sozialisation be-schrieben. Darauf folgen die Definition von Family Literacy sowie die Darstellung unterschiedlicher Family Literacy-Programme, wobei das Hamburger FLY-Programm den Hauptaspekt bildet. Der praktische Teil der vorliegenden Masterarbeit bildet eine didaktisch-methodische Aufbereitung der Einführung eines FLY-Programmes an der Volksschule Götzis Blattur. Eingangs wird eine Hamburger FLY-Einheit an der Georg-Kerschensteiner-Grundschule beschrieben sowie Daten eines Interviews mit Hamburger FLY-Koordinatorinnen verschriftlicht. Für die FLY-Stunden in Götzis wurden modellhafte Planungsraster entworfen und Bilderbücher analysiert. Zwei verschiedene FLY-Stunden wurden in je zwei ersten Klassen geplant, durchgeführt und evaluiert.
In der deutschsprachigen Fachliteratur werden die weitere Entwicklung und sogar der weitere Bestand der Sprachheilarbeit im Schulbereich durchaus kritisch eingeschätzt. Im vorliegenden Beitrag wird in Grundzügen das Sprachheilwesen Österreichs vorgestellt, ausgehend von der Geschichte über den Ausbildungsbereich bis hin zum sprachheilpädagogischen Arbeitsfeld und dessen momentanen Problemzonen. Eine im Rahmen meiner Masterarbeit durchgeführte Studie zur Berufszufriedenheit der SprachheillehrerInnen Vorarlbergs gibt Einblick in deren Berufsbild und ermöglicht Perspektiven der Weiterentwicklung
Museen sind Orte der Bildung und Unterhaltung! Durch den Wandel hin zur Erlebnisgesellschaft (Schulze, 1992) veränderten sich ebenfalls die Erwartungen der Besucherin / des Besuchers gegenüber Museen. Nicht nur das Erlangen von Wissen ist somit relevant, sondern auch ein
unterhaltungsorientiertes Angebot. Die Institution Museum muss diesen Spagat zwischen dem Auftrag, Bildung zu vermitteln und den immer
höher steigenden Ansprüchen von Besuchern in Bezug auf Unterhaltung, schaffen. Digitale Medien können dazu beitragen, eben diesen
Bedürfnissen gerecht zu werden und erlangen somit immer häufiger Zugang zu musealen Einrichtungen. Jedoch stellt sich die Frage, ob ein
unreflektierter Einsatz von digitalen Medien zu einer Umwandlung von der Bildungsinstitution Museum hin zu einer unterhaltungsorientierten
Einrichtung führen kann. Im Zuge meiner Abschlussarbeit für das Diplomstudium Medienpädagogik wurden fünf Experteninterviews zu
dieser Thematik geführt und versucht, ein Bild der gängigen Praxis im Vergleich zu theoretischen Modellen zu gestalten.
Im Rahmen der Bewerbung als Direktorin der Praxisschule der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg war die Verschriftlichung der eigenen Vorstellungen zur Entwicklung der Praxisschule gefordert. Meine ersten Gedanken gingen dahin, ein Konzept für eine Schule nach meinen Vorstellungen und Träumen zu schreiben. Bald war mir klar, dass es nicht möglich ist, ein fertiges Konzept zur Schulentwicklung vorzulegen, ohne Menschen und Organisation zu kennen. So entschied ich, das zu verschriftlichen, was Grundlage für eine Entwicklung der Praxisschule sein kann: Visionen, basierend auf eigenen Werten, auf den Besonderheiten der Praxisschule im Kontext der PH Vorarlberg und auf den Qualitätskriterien für SQA (Schulqualität Allgemeinbildung) als Referenzrahmen. Die Schule als lernende Organisation diente mir als Basis für all meine Überlegungen.
In Österreichs berufsbildenden mittleren und höheren Schulen ist COOL gut etabliert, in den letzten Jahren stößt COOL auch in immer mehr
Gymnasien und Neuen Mittelschulen auf großes Interesse. Wie es gelingt, in österreichischen Schulen das System von innen her zu entwickeln
und Innovation voranzutreiben, zeigen die COOL-LehrerInnen und Schulleitungen an den 65 zertifizierten COOL-Partner- und Impulsschulen Österreichs gerne vor. Darüber hinaus gibt es noch einmal so viele Schulen, die mit COOL arbeiten aber (noch) nicht zertifiziert sind.
Das Projekt „Personalentwicklung als Führungsaufgabe von Schulleitungen“ beleuchtet die praktische Umsetzung und Bedeutung der Personalentwicklung in Schulen. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Erprobtheit im Schulalltag und den Gelingensbedingungen. Grundlage bilden die internationalen Datenerhebungen, die in Vorarlberg (Ö), Kanton St. Gallen (CH) und Baden-Württemberg (D) durchgeführt wurden. Das Forschungsprojekt wird von der Internationalen Bodenseehochschule (IBH) gefördert. Eine Publikation der Gesamtergebnisse sowie ein detaillierter Ländervergleich erscheinen im Herbst 2014 im Studienverlag. Die nachfolgenden Beiträge von Martina Pfeifer und Simone Kots fokussieren auf Vorarlberg. Martina Pfeifer beschäftigt sich primär mit der Frage, in welcher Form die Behörden zum Erfolg von Personalentwicklung in den Schulen beitragen können. Simone Kots analysiert Gelingensbedingungen für die Entwicklungsbereitschaft von Teams.
In diesem Beitrag werden der Schulentwicklungsprozess der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg und Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung vorgestellt. Der Schulentwicklungsprozess umfasst mehrere Bereiche, unter anderem die Umstellung auf jahrgangsgemischte Klassen in der Grundstufe 1 sowie den Ausbau individualisierten Unterrichts.
Die digitale Transformation führt weltweit zur Suche und Entwicklung von „new digital skills“, die es erlauben, in einer sich verändernden Arbeitswelt anschlussfähig zu bleiben. Im Rahmen einer Studie für das BMDW wurden diese Ansprüche mittels qualitativer Interviews mit Personen im Berufsleben phänomenologisch eingeholt und in einem weiteren Schritt der Kern digitaler Anschlussfähigkeit (der sog. „digitale Hausverstand“) über alle Branchen hinweg herausgearbeitet. Die Realität der Arbeits- und Berufswelt stellt entsprechende Ansprüche – hier formuliert in sieben Punkten – an die Schule und ihre Entwicklung. Mit zwei konkreten Beispielen aus dem aktuellen finnischen Lehrplan skizzieren wir abschließend, dass diese Wünsche keineswegs illusorisch oder Zukunftsmusik sind, sondern sich hier und jetzt bereits im täglichen Schulbetrieb umsetzen lassen. Mit dem Konzept des „digitalen Hausverstands“ und den an die Schule und ihre Entwicklung gerichteten Wünsche aus der Realität der Arbeits- und Berufswelt heraus legt dieser Text gewissermaßen zwei Checklisten zur Reflexion „digitaler Anschlussfähigkeit“ des Schulstandorts und des Stands der „neuen Lernkultur“ vor.
„Das gehört nicht in Deinen Verantwortungsbereich“– „Es funktioniert doch gut so wie es ist“ – „Wir haben es immer schon so gemacht“ oder „Denk bloß an die ganze Bürokratie, die dafür nötig ist“ hat wohl jeder schon mal zu hören bekommen oder selbst genutzt. Auch als Kreativitätsforscher ist man immer wieder mit solchen Killerphrasen konfrontiert „Kreativität kann man nicht messen“ weil „Kreativität viel zu unterschiedlich ist, um empirisch erforscht zu werden“, weil „man den Einfluss einer Idee, Erfindung oder eines Kunstwerkes nicht messen“ kann. Ich kontrastiere das im Folgenden mit meiner Antithese „Kreativität kann und soll wissenschaftlich untersucht werden“. Denn Kreativität ist nach Jung (2014) ein Hauptmerkmal der Menschheit, eine zentraler evolutionärer Faktor und das gilt für Kreativität in Kunst, Wissenschaft und Kultur, aber auch für die Bedeutung der Kreativität und Innovation aus ökonomischen Gründen und schließlich wird Kreativität auch als Zeichen mentaler Gesundheit und emotionalem Wohlbefindens gesehen. „Kreativität führt uns dazu, unser Denken über Dinge zu ändern und wird als treibende Kraft angesehen, die die Zivilisation vorwärts bewegt“ Wann ist ein Produkt oder eine Idee kreativ? Zum einen, wenn sie als neuartig und ungewöhnlich, sowie gleichzeitig als nützlich und zweckmäßig (oder clever, interessant, schön,…) gesehen wird. Das hängt sowohl vom Zeitgeist als auch dem Auge des Betrachters ab. Als bekanntes Beispiel kann hier die Erfindung der Schreibmaschine aus dem Jahr 1864 genannt werden: Der Österreicher Peter Mitterhofer entwickelte 1864 die erste vollständig funktionierende Schreibmaschine, deren Nutzen die kaiserlichen Gutachter (von Franz Joseph I.) nicht erkannten. 10 Jahre später gelang es einem Amerikaner, Christopher Scholes, das US-Unternehmen Remington zu überzeugen, in die Serienproduktion mit einer vergleichbaren Schreibmaschine zu gehen. Eine Inschrift auf Mitterhofers Grabstein verweist darauf: „Die Anderen, die von ihm lernten, durften die Früchte seines Talentes ernten“. Aber wie kann man Kreativität messen? Wer ist kreativ? In einem Versuch, so unterschiedliche Formen der Kreativität wie die von bekannten Wissenschaftlern, Künstlern aus verschiedensten Richtungen, aber auch in der Wirtschaft oder in Kindheit und Jugend zu systematisieren, stellt das Modell von Kaufmann & Beghetto (2009) dar: Dieses unterscheidet gleichsam in einer Pyramide auf der untersten Ebene die das „Little-C“, die Alltags-Kreativität, welche für täglichen Einfallsreichtum, für persönliche kreative Tätigkeiten steht. Darüber angesiedelt ist im mittleren Segment das „Pro-C“, das für professionelle Kreativität steht und umschrieben wird mit: Kreative Fachleute, Experten, die ihre Zeitgenossen beeinflussen (z.B. Don Draper). An der obersten
Spitze der Pyramide steht das „Big-C“ für herausragende Kreativität, wie sie Genies wie Einstein, Bach, da Vinci, Darwin und viele andere beschreibt. Aber wie kann man diese ganz unterschiedlichen Formen der Kreativität wissenschaftlich untersuchen und beschreiben? Im Folgenden soll ein kleiner Auszug aus der sehr vielfältigen psychologischen Kreativitätsforschung gegeben werden.
Moving images are increasingly integrated in English as a foreign language teaching, as streaming platforms allow for an easy (class) access to audio-visual content. TV series, as an example of popular culture, can be used for a variety of purposes, including teaching the foreign language itself but also talking about cultural topics and critically analyzing media discourses. To talk about TV series, teachers can rely on existing methods and techniques for teaching movies, which aim at discussing how meaning is conveyed in moving pictures in a learner-oriented environment, encouraging students to negotiate different interpretations of a given scene or movie. This article illustrates the potential of TV series for the EFL classroom by concentrating on The Americans, which features the lives of Philip and Elizabeth Jennings, two Soviet secret agents in the United States during the time of the Cold War. The series appears particularly suitable for foreign language contexts as it mixes facts and myths about the Cold War, depicting the life of deep cover agents at the time and allowing viewers to relive 1980s life and popular culture.
Die Schrift und das Lesen von Texten gehören zu unserem Alltag und stellen bedeutende Kompetenzen dar, um sich in der Welt zurechtzufinden (Nix, 2014). Besonderen Stellenwert für das bessere Verständnis von Texten bieten Lesestrategien, diese müssen im Unterricht erprobt werden und sollen situationsbedingt für die jeweilige Textsorte anhand der Strukturmerkmale ausgewählt werden können. Ein gut gefülltes Repertoire an Lesestrategien zeichnet gute Leserinnen und Leser aus, da sie diese als Werkzeug für die Arbeit mit Texten verwenden (Philipp, 2015). Ziel dieser Arbeit ist es, einen Mapping-Bogen für das bessere Leseverständnis von beschreibenden Sachtexten zu entwickeln. Dabei werden die Fragestellungen "Wie können Strukturmerkmale von Sachtexten für besseres Leseverständnis verwendet werden?" und "Welche Strategien beziehungsweise Methoden können für besseres Textverständnis bei beschreibenden Sachtexten verwendet werden?" beantwortet. Der entwickelte Mapping-Bogen wird zusammen mit passend erstellten Lesetexten mithilfe von vier Kindern in Unterrichtseinheiten getestet. Die Kinder geben nach der Methode Design Based Research Rückmeldung zur Arbeit mit den Materialien. Aufgrund dessen werden diese verbessert und weiterentwickelt. Dafür wurden drei Entwicklungszyklen geplant und durchgeführt. Die Rolle der Lehrperson bei der Vermittlung von Lesestrategien kann vor allem zu Beginn als zentral beschrieben werden und der Ablauf der Aneignung des Mapping-Bogens als Lesestrategie erfolgt nach den gleichen Schritten wie die Einführung einer Story-Map nach Sorrell (1990). In der Auswertung zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler zunehmend sicherer in der Erkennung der Textsorte mithilfe von Textstrukturmerkmalen wurden. Zudem konnten Informationen immer selbstständiger den Feldern auf dem Mapping-Bogen zugeordnet werden sowie Fragen zu den gelesenen Texten sicherer beantwortet werden. Dadurch hat sich gezeigt, dass in bestimmten Unterrichtssettings die Verwendung eines Mapping-Bogens für beschreibende Sachtexte geeignet ist.
Auch religiöses Lernen wird gegenwärtig häufig unter der Perspektive von Bildungsstandards, Kompetenzmodellen und Kerncurricula diskutiert.
Dabei bleibt aber wichtig, den Prozess des Lernens nicht aus den Augen zu verlieren. Dieser Beitrag fokussiert auf den Prozess religiöses Lernen und die diesen prägenden Aspekte.
Das internationale Forschungsprojekt „Personalentwicklung als Führungsaufgabe von Schulleitungen“ beschäftigt sich neben den Gelingensbedingungen für erfolgreiche Personalentwicklung in Schulen auch mit den Bildungssystemen der jeweiligen teilnehmenden Länder (Schweiz, Deutschland und Österreich). Dabei spielen die Rahmenbedingungen der verschiedenen Bildungssysteme eine zentrale Rolle. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Aufgabengebiete von AkteurInnen in den verschiedenen Ländern, kann ein Bildungssystemvergleich vorgenommen werden. Im Folgenden werden insbesondere die Rahmenbedingungen der österreichischen BildungsakteurInnen im Pflichtschulbereich detailliert beschrieben
Es gibt bereits eine Vielzahl an unterschiedlichen didaktischen Modellen und Konzepten, die alle eine besondere Vorstellung von Unterricht, Erziehung und Bildung vertreten. Manche von ihnen waren sehr erfolgreich, andere wiederum verschwanden nach kurzer Zeit wieder. Die Geschichte der Pädagogik zeigt uns, dass zu verschiedenen Zeiten verschiedene Zielsetzungen der Pädagogik die Entstehung von didaktischen Modellen verursachte. Manchmal stand der Unterrichtsstoff, der
Wissenserwerb im Vordergrund, ein anderes Mal waren auch die Bedürfnisse der Wirtschaft als Ziele der Pädagogik von Interesse