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Influencing each other
(2019)
Seit 2007 gibt es die jährliche weltweite Umfrage über die besten „Learning Tools“ des Centre for Learning & Performance Technologies. Bis 2015 belegte Twitter in dieser Studie über die 100 besten Tools für das Lernen jeweils den ersten Platz. 2016 wurde das Ranking auf 200 Tools erhöht und 2017 wurden verschiedene Kategorien eingeführt. Im Bereich „Personal Professional Learning“ landete Twitter 2018 auf dem dritten von 200 Plätzen (Hart, 2019).
Der naturwissenschaftliche Unterricht in der frühkindlichen Bildung spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung eines Kindes im Volksschulalter. Deshalb besteht eine wichtige Aufgabe einer Volksschullehrperson darin, Themen der belebten und unbelebten Natur zu vermitteln. Dabei ist entscheidend, geeignete didaktische Methoden einzusetzen, um einen spielerischen Zugang zu ermöglichen. Das Ziel dieser Arbeit liegt darin, grundlegende Erkenntnisse im Bereich Elektrizität sowie den damit zusammenhängenden Formen von Energie für den Einsatz im Primarunterricht aufzubereiten. Dafür wird ein Forscherheft für Schülerinnen und Schüler sowie Begleitmaterial für die Lehrperson erstellt, welches auch in der Praxis erprobt wird. Um die grundlegenden Kompetenzen und Fähigkeiten auf diesem Themengebiet zu vermitteln, werden unterschiedliche Methoden der Veranschaulichung im Unterricht eingesetzt. Aus der Auswertung des durchgeführten Fragebogens mit Lehrpersonen geht hervor, dass durchaus Bedarf an ausgearbeitetem Unterrichtsmaterial besteht. Die Bedürfnisse der Befragten werden bei der Erstellung der Unterrichtseinheiten berücksichtigt und dienen als Input für das Begleitmaterial. Vor der praktischen Erprobung der Module wird der Wissensstand von 15 Vorarlberger Schülerinnen und Schüler mittels eines Quiz erhoben. Nach der Durchführung der geplanten Einheiten absolvieren die Lernenden das gleiche Quiz noch einmal. Aus der Auswertung dieser Ergebnisse geht hervor, dass eine frühe Sensibilisierung für wissenschaftliche Themen mithilfe des richtigen Materials bereits im Volksschulalter gelingen kann.
Der steigende Lehrpersonenmangel führt zu unterschiedlichen Wegen der Professionalisierung weitab vom klassischen Lehramtsstudium und beschäftigt damit Bildungspolitik, Gesellschaft und Lehrer*innenbildung. Die vierte Tagung in der Reihe „Wie viel Wissenschaft braucht Lehrer*innenfortbildung?“ stellte eben diese Wege der Professionalisierung in den Mittelpunkt.
Der klassische und lineare Weg in das Lehramt umfasst ein Studium, das in theoretischen und praktischen Anteilen auf den Beruf – die Profession – vorbereitet. Darauf folgt eine Berufseinstiegsphase, die international verschieden realisiert wird. Danach obliegt die Professionalisierung der Eigenverantwortung der Lehrkräfte: Informelle und professionsrelevante Aktivitäten am Arbeitsplatz sowie die Nutzung formaler Fort- und Weiterbildungsangebote setzen eine hohe Selbstorganisation und eine entsprechende Motivation der Lehrkräfte voraus.
„Doing gender“ nimmt die soziale Konstruktion von Geschlecht in den Blick. Geschlecht bzw. Geschlechtszugehörigkeit werden nicht als Eigenschaft oder Merkmal von Individuen verstanden, sondern sie sind sozial und kulturell konstruiert und in Interaktionen ständig inszeniert, produziert und reproduziert. Doing gender im Schulbereich betrifft das Grundverständnis und die Haltung der Lehrpersonen zum Thema Geschlecht sowie die Institution Schule insgesamt. Dieses Grundverständnis ist auch im Religionsunterricht umzusetzen, um geschlechtergerechte Bildung im religiösen Bereich zu gewährleisten. Beispiele dazu runden den Beitrag.
Im Mathematikunterricht ist es oftmals schwierig, Abwechslung oder mehrere Motivationszugänge anzubieten, ohne dafür wertvolle Lernzeit herzugeben. Die Fermibox bietet eine spielerische und interaktive Möglichkeit, mathematische Konzepte im Unterricht zu vermitteln und die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Sie kann im Unterricht eingebaut oder zur Vertiefung am Ende eines Themas eingesetzt werden. Die verschiedenen Aktivitäten und Aufgaben können auf die individuellen Lernbedürfnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasst werden und fördern eigenständiges und kreatives Problemlösen. Die Fermibox kann auch einen Beitrag dazu leisten, den Zugang von Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten zum Mathematikunterricht zu verbessern, indem sie alternative Lernmethoden anbietet.
Lesen als Kulturtechnik ist eine wichtige Schlüsselkompetenz, die im Rahmen des Erstsprachunterrichts gut abgesichert werden muss. Da Kinder mit unterschiedlichen Vorläuferfertigkeiten in die Schule kommen, resultieren daraus immer häufiger Lautsynthese- und -analyse-Schwierigkeiten. Nach Erkenntnissen aktueller lerntheoretischer Forschungen ist auch der Leselernprozess als handlungsorientierter Prozess zu sehen. Unter Einfluss neurowissenschaftlicher Erkenntnisse der „Embodied Cognition“ versteht die Autorin daher das Lesen (lernen) als einen „Embodied Reading“-Prozess. Der folgende Beitrag versucht am Beispiel des fachdidaktischen Konzepts KUL® darzulegen, inwiefern Forschungen im Bereich der Neurowissenschaften sowie der Sprachwissenschaften genutzt werden können, um die Bedeutung „multimodalen Inputs“ anhand visueller und motorischer Artikulationshilfen für das Lesenlernen herauszustreichen. Die Umsetzung multimodaler (Lese-)Lernhilfen erfolgt bei KUL® durch den Einsatz von Mundbildern sowie artikulatorischer und motorischer Gesten. Einen besonderen Stellenwert hat die Lautsprache – also das bewusste Sprechen von Lauten und Wörtern, weshalb relevante Aspekte der deutschen Phonematik1, mit Fokus auf das deutsche Lautprinzip – in den didaktischen Übungsformen berücksichtigt werden. Der Vorschlag eines stufenweisen Kompetenzaufbaus soll die Relevanz gut abgesicherter Vorläuferfertigkeiten für den Schriftspracherwerb untermauern, um schließlich darauf aufbauende körperbasierte Übungen des Konzepts KUL®, deren Umsetzung auch gut im Primarstufenunterricht möglich ist, exemplarisch darzulegen.
Stereotype Vorstellungen von Mathematik und Mathematiker*innen beeinflussen das Interesse von Jugendlichen an MINT-Fächern. Daher plädiert dieser Beitrag dafür, populäre Filme und erfolgreiche Serien nicht nur im Fremdsprachenunterricht, sondern auch im Mathematikunterricht einzusetzen. Durch die Analyse audiovisueller Medien im Unterricht können verzerrte Darstellungen über Mathematiker*innen erkannt, die Gründe dafür benannt und alternative Sichtweisen entwickelt werden. Dies trägt dazu bei, das Bild der Mathematik zu entmystifizieren und den Spaß an Mathe und Englisch zu fördern. Die Einbindung sozialwissenschaftlicher Themen steigert zudem die Motivation der Schüler*innen.
Spielerisches Lernen kann Spaß am Mathematiklernen merklich erhöhen. In diesem Artikel stellen wir zwei design-basierte Forschungsprojekte vor, die durch den Einsatz von Spielelementen im Mathematikunterricht der Sekundarstufe dieses Ziel erreichen. Nach einem kurzen theoretischen Überblick zu Game-based Learning und Gamification im Unterricht werden aufbauend auf fachlichen und fachdidaktischen Überlegungen das Design (1) eines analogen Krimidinners als Rollenspiel zur mathematikhistorischen Problemstellung der Winkeldreiteilung und (2) eines digitalen Lernpfades zur Höhenbestimmung mit dem Försterdreieck beschrieben. Aus den Ergebnissen der Studien werden zentrale Design-Prinzipien abgeleitet, die für die Erstellung weiterer derartiger Lerndesigns herangezogen werden können. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass die exemplarischen Lernspielgelegenheiten einen gewinnbringenden Beitrag zur Förderung von Motivation und Spaß im Fach Mathematik leisten können.
Geometrie und Bewegung
(2023)
Dieser Artikel untersucht die Durchführung von Mathematikaufgaben außerhalb des Klassenzimmers mit dem Ziel, das Lernen und die Motivation der Schüler*innen zu verbessern. Zwei spezifische Aufgaben werden vorgestellt: die Konstruktion eines riesigen Koordinatensystems im Eingangsbereich der Schule und der Bau einer geodätischen Kuppel. Diese Aufgaben fördern kooperatives Lernen, Kreativität und sozialen Konstruktivismus. Die Ergebnisse zeigen, dass Schüler*innen und angehende Lehrer*innen positiv auf die Aufgaben reagierten und die Vorteile von Outdoor-Unterrichten und vom kooperativen Lernen hervorheben.
Freude an Mathematik – (wie) ist das möglich? Die verbreitete Vorstellung vom Angstfach Mathematik zeigt einen dringenden Handlungsbedarf auf. Die Entwicklung von dynamischer Mathematiksoftware ermöglicht hierbei neue Aspekte für den Mathematikunterricht und bietet somit Potenzial für einen positiven Einfluss auf die Lernfreude von Schüler*innen. In diesem Beitrag wird das Projekt „FLINK in Mathe“ der Johannes Kepler Universität Linz vorgestellt, das Lehrkräfte bei der Integration digitaler Geräte im Mathematikunterricht unterstützen soll, welche in Österreich seit dem Schuljahr 2021/22 an Schüler*innen der 5. und 6. Schulstufe ausgegeben werden. In diesem Projekt werden für die Inhalte der Sekundarstufe 1 offene, digitale Materialien entwickelt. Durch eine sinnvolle Integration von Technologie zielen diese Materialien darauf ab, das mathematische Verständnis von Schüler*innen zu fördern, wobei die Voraussetzung erfüllt sein muss, dass durch den digitalen Charakter ein Mehrwert im Vergleich zu traditionellen Werkzeugen gegeben ist. Es werden die Struktur des Projekts sowie exemplarische digitale Materialien zu den Lernbereichen „Entdecken“ und „Üben“ von Inhalten der 5. Schulstufe vorgestellt und in einen evidenzbasierten Zusammenhang zu motivationalen Aspekten gestellt.
Fehler- und lückenhaft erworbenes Wissen sowie damit einhergehende Irrtümer führen im Idealfall zur Erkenntnis, dass etwas nicht so ist, wie zuerst angenommen wurde, was ein wichtiges Lernmoment darstellen kann (Käfer, 2022b). Jedoch stellen Mindnich et al. (2008) fest, dass es selten zu produktiven Fehlerdiskussionen im Klassenzimmer kommt. Insbesondere in naturwissenschaftlichen Fächern oder in der Mathematik (MINT), in welchen Aufgabenstellungen oft eine sehr hohe Komplexität aufweisen, wird dies den Schüler*innen nicht zugetraut, sondern die Aufarbeitung von Fehlern Schritt für Schritt von der Lehrperson heruntergebrochen und in weniger anspruchsvolle und mehr geschlossene Fragen umformuliert (Heinze, 2004). In einer Studie von Heinze wurden beispielsweise im Mathematikunterricht pro Stunde im Durchschnitt 54 Fragen gezählt (ohne dass viele Fehler gemacht wurden). Aufgetretene Fehler wurden meist direkt durch die Lehrperson oder durch Mitschüler*innen richtiggestellt, während praktisch keine Zeit für eine eigene Reflexion zur Genese von sog. negativem Wissen (Oser et al., 1999) gelassen wurde (Heinze, 2004). Ziel sollte es stattdessen sein, dass Fehler nicht nur für unmittelbar Beteiligte eine Lerngelegenheit darstellen, sondern dies für die gesamte Lerngruppe konstruktiv genutzt wird (Käfer, 2022b). Damit verbunden ist die Erwartung, dass eine positive Fehlerkultur, in der also Fehler konstruktiv zum Lernanlass genommen werden, auch zu mehr Unterrichtsbeteiligung der Schüler*innen führt. Auch wenn mittlerweile zahlreiche Publikationen zum Thema Unterrichtsgestaltung und -qualität in den MINT-Fächern, v.a. aus dem anglo-amerikanischen Raum, und vereinzelt aus Deutschland vorliegen (Dorfner et al., 2017), stehen Befunde aus Österreich aus. Ziel der vorgestellten Studierendenforschung war es daher, den Zusammenhang zwischen der Art des Umgangs mit Fehlern im Unterricht (sog. Fehlerkultur) und der Unterrichtsbeteiligung von Schüler*innen zu untersuchen, und zwar exemplarisch anhand von Unterrichtsbeobachtungen im MINT-Unterricht in der Sekundarstufe 2.
Der Einsatz von programmierbaren Robotern bietet die Möglichkeit für die Gestaltung eines motivierenden und sinnstiftenden Mathematikunterrichts, der mit den grundlegenden Konzepten der Informatik verknüpft ist. Die Erfahrungen, welche die Lernenden in einem Mathematikunterricht unter Verwendung derartiger Werkzeuge machen, steht im Mittelpunkt dieses Beitrags. Hierfür wurde eine Unterrichtsreihe zu unterschiedlichen mathematischen Themen in einer Klasse der Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Salzburg erprobt. Daten wurden mit einem schriftlichen Rückmeldebogen erhoben und anschließend mittels thematischer Analyse qualitativ analysiert. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass ein derartiger Unterricht aus der Perspektive der Lernenden grundsätzlich als attraktiv eingestuft werden kann. Hierfür zuträgliche Aspekte sind aus der Sicht der Lernenden insbesondere das eigenständige Arbeiten mit einem Roboter, das Programmieren, eine problemorientierte Herangehensweise, die ein Arbeiten auf unterschiedlichem Anforderungsniveau ermöglicht, flexible Unterstützungsmaßnahmen, ein gewisses Ausmaß an Selbstbestimmung, die Zusammenarbeit in Kleingruppen, Aufgaben die einen „Spiel-Charakter“ aufweisen wie auch eine adäquate Gestaltung der Arbeitsbedingungen.
Die Autorinnen stellen in ihrem Beitrag eine Lernsystementwicklung namens PERMAlis Mathemeer vor und geben Einblick in die getätigten Entwicklungen des Konzepts für den Mathematikunterricht der Primarstufe. Sie zeigen praxisnah, wie mehr Lernfreude, Wohlbefinden und damit eine verbesserte Leistung im Mathematikunterricht der Jahrgangsstufe 2 gelingen kann.
Neue technologische Möglichkeiten verändern die moderne Gesellschaft von Grund auf. Diese Entwicklungen bringen vielfältige Chancen aber auch Herausforderungen und Hürden für Schule und Unterricht. Speziell Mathematikunterricht kann durch gezielten Technologieeinsatz stark an Attraktivität gewinnen, zumal sich mit zunehmender Technologisierung Räume für breitgefächerte Inhalte und den Erwerb zusätzlicher Kompetenzen eröffnen. Eine umfassende und rapide Veränderung des Lernens und Lehrens von Mathematik ist aber eine große Herausforderung für Lehrpersonen. Dahingehend kann aktuelle Forschungsliteratur (werdende) Lehrer*innen in ihrer individuellen Professionalisierung unterstützen. Als Ergebnis eines Seminars der Lehramtsausbildung im Verbund West wollen wir in diesem Artikel aufzeigen, wie ausgewählte fachdidaktische Literatur nutzbringend für den Mathematikunterricht aufgearbeitet werden und diesen auf vielfältige Weise bereichern kann. Dazu werden nach einem Vorwort 16 Artikel zu Themen wie 3D-Druck, Flipped Classroom, Robotik oder Augmented Reality vorgestellt und Ideen zur Umsetzung im Unterricht präsentiert.
Eine inklusive Schule sieht Lernen in heterogenen Gruppen vor und ermöglicht Unterrichtssituationen, die gleichzeitig individuelles Lernen und Lernen in der Gruppe fördern. In den Organisationsstrukturen einer inklusiven Schule sind Maßnahmen im Umgang mit Aspekten der Verschiedenheit berücksichtigt. Diversität macht eine Vielzahl an Problemstellungen, die Lernen behindern, sichtbar. Minderheiten und Mehrheiten, die sich bilden können, finden Anerkennung, auf Kategorisierung und Spezialisierung wird dennoch verzichtet. Ausgewiesene Lernbehinderungen, besondere Bedürfnisse oder soziale Auffälligkeiten bei SchülerInnen, stellen lediglich Aspekte dieser Vielfalt dar. Für den inklusiven Unterricht werden passende didaktisch-methodische Maßnahmen, förderliche Lernarrangements und inklusive Praktiken von den Lehrpersonen ausgewählt und in der Planung einbezogen. (Booth, Ainscow, Boban & Hinz, 2003, S. 14ff)
Die Frage, wie man Schüler erfolgreich im Lese und Schreiblernprozess unterstützen kann, ist eine stets aktuelle Frage in der Volksschuldidaktik. Nachfolgend wird dargestellt, dass die Grundlage dafür im systematischen Orthographieunterricht liegt, welcher die deutsche Orthographie als ein sehr regelhaftes System erkennt. Als Ziel dieses Unterrichts wird dargelegt, Schülern diese Strukturiertheit und Regelmäßigkeit nahezubringen, indem sie kindgerecht aufbereitet wird. Anschließend wird erläutert, dass Schülern dadurch ermöglicht wird, deklaratives Wissen über die deutsche Sprache aufzubauen und so sogar orthographische Phänomene wie die Schärfungsschreibung, die eine der größten Schwierigkeiten in der Volksschule darstellt, als durchschaubare Regelmäßigkeit zu erkennen. Spezifisches Wissen hat eine solche Macht, dass sogar geringe Intelligenz kompensiert werden kann. Systematischer Orthographieunterricht hilft so dabei, Orthographie für jeden Schüler durchschaubar zu machen. Die silbenanalytische Methode (SaM) nach Christa Röber bietet eine Möglichkeit, wie Orthographie systematisch erarbeitet werden kann. Die Darlegung eines silbenanalytischen Interventionsprojekts in einer vierten Klasse Volksschule im letzten Teil zeigt, welche Auswirkungen schon die geringe Arbeit mit der SaM hat. Dabei werden besonders die Auswirkungen systematischen Orthographieunterrichts auf die metasprachlichen Fähigkeiten und die Schärfungsschreibung hervorgehoben.
Die Vielschichtigkeit des Deutschen stellt ein großes Forschungsfeld dar und ermöglicht eine spannende und ergebnisreiche Auseinandersetzung mit dem Gerüst unserer Sprache. Payne beschreibt eine Varietät einer Sprache als eine Form, die die jeweiligen Sprecher und Sprecherinnen nicht eindeutig voneinander abgrenzt. Die Kommunikation ist so lange eingeschränkt, bis das Verständnis sowie die Produktion auch Variationen zulässt und diese verstanden werden (Payne, 1997, S. 18). Eine Varietät aus dieser Vielschichtigkeit zur Grundlage einer wissenschaftlichen Untersuchung zu machen, setzt eine intensive Auseinandersetzung mit der Ausgangssprache, der standardisierten Sprache, voraus. Ohne das Hintergrundwissen bezüglich des Aufbaus und der Struktur der Sprache ist es nur schwer möglich, sich mit einer Varietät einer Sprache zu beschäftigen und deren Besonderheiten herauszuarbeiten, da die bereits erforschte Vergleichsgröße fehlen würde. Aktuell wird darüber diskutiert, Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer variationslinguistisch auszubilden, da dies Voraussetzung dafür ist, dem Thema Dialekt in der Schule einen größeren Stellenwert einräumen zu können. Hochholzer begründet dies in seiner Habilitationsschrift Konfliktfeld Dialekt wie folgt: Die Schwierigkeiten der befragten Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer bei der bloßen Benennung des eigenen Dialekts zeugen von einem geringen dialektologischen Fachwissen und müssen in der Aus- und Fortbildung stärker berücksichtigt werden (Hochholzer, 2004, S. 328).Die Benennung der eigenen Dialekte wird meist nur geographisch, nicht linguistisch gemacht, was wiederum darauf hinweist, dass das Meta - Wissen über den eigenen Dialekt kaum ausgeprägt ist
In diesem Beitrag präsentieren wir die „Erste Hilfe Box für DaZ-Unterrichtende an VS und NMS“, ein Leitfaden für die Arbeit mit SeiteneinsteigerInnen ohne Vorkenntnisse, den wir als Abschlussarbeit im Rahmen des Lehrgangs „Linguistisch basierte Deutschdidaktik“ (2015-2016), geleitet von Dr. Margit Ergert, erstellt haben. Dieses Konzept richtet sich an all jene LehrerInnen im Volks- und Mittelschulbereich, die SeiteneinsteigerInnen innerhalb weniger Wochen mit der Basis der deutschen Sprache im Rahmen einer additiven Unterrichtssituation vertraut machen sollen. Da es unserer Meinung nach dafür an probaten linguistisch basierten sowie spracherwerbsbezogenen Konzepten fehlt, haben wir einen Leitfaden entwickelt, der die SchülerInnen mittels aufeinander abgestimmter Wortschatz- und Themenbereiche, Sprechabsichten sowie grammatikalischer Strukturen zum A1-Niveau führt. Die begleitenden methodischen Vorschläge und die Hinweise in der Lehrerhandreichung bezüglich Materialien und deren Einsatzmöglichkeiten, Unterlagen und Links sollen die LehrerInnen bei der Umsetzung unterstützen.
Kinder lieben es, ihr Lieblingsbilderbuch immer wieder anzuschauen, vorgelesen zu bekommen und darüber zu reden. Sie freuen sich jedes Mal aufs Neue über bestimmte Passagen und können den Text bald auswendig mitsprechen. Durch diese intrinsische Motivation und die hohe Aufmerksamkeit lernen die Kinder wie von alleine und ohne Stress Wörter, deren Bedeutung und richtige Aussprache und grammatikalische Strukturen in einem für sie inhaltlich interessanten Kontext. Was so beim Bilderbuchlesen alles automatisch geschieht, klingt doch wie der perfekte Sprachunterricht und das könnte er – wenigstens teilweise – auch sein!
Prosodische Aspekte von Sprache finden bislang im Unterricht für Deutsch als Zweitsprache noch wenig Beachtung. Betonung, Rhythmus und Sprachmelodie sind jedoch zutiefst sprachspezifische Eigenheiten, die nicht nur für akzentfreies Sprechen, sondern etwa auch für die Bedeutungskonstruktion und die Rechtschreibung relevant sind. Die Rolle dieser sprachlichen Bereiche wird in dieser Arbeit genauer beleuchtet. Bereits vorhandene Impulse aus diversen Lehrwerken für den DaZ-Unterricht werden präsentiert und deren Einsatzmöglichkeiten in der Praxis näher beschrieben.
Dieser Text versteht sich als Einführung zu den folgenden sieben didaktischen Aufsätzen. Sie wurden von Lehrpersonen verfasst, die im Jahr 2016 gemeinsam am Lehrgang „Didaktik der deutschen Sprache“ teilgenommen haben. Die Beiträge zeigen die große Heterogenität der Effekte von Bildungsmaßnahmen – auch wenn diese durch Curricula geregelt und somit normiert sind – auf jeden einzelnen Lernenden. Die Verschiedenartigkeit dieser Beiträge soll aber auch Anlass sein, allgemein über ein Phänomen nachzudenken, das der tägliche Unterricht mit sich bringt, nämlich dass gleiche Informationen bei Lernenden unterschiedliche Resultate hervorbringen: Vorwissen, Vorerfahrungen, Neugier und Interesse bestimmen grundlegend, wie der Input verstanden und verarbeitet wird. Die Besonderheit dieser Beiträge ist, dass sie Zeugnis davon geben, wie stark subjektive Theorien auch dann wirken, wenn, wie hier, alle Teilnehmerinnen durch den Lehrgang zu einem Perspektivenwechsel in ihrer Wahrnehmung von Sprache und Schrift gezwungen waren und neue didaktische Prämissen entwickeln mussten.
Mit der Darstellung des progressiven, schrittweisen Aufbaus wird ein didaktisches Vorgehen in den Mittelpunkt gerückt, das sich für alle Kinder – besonders auch DaZ-Kinder – bei der Entdeckung der Schriftsprache als wirkungsvoll erwiesen hat. Beginnend mit den Konsonanten wird der Lernprozess bis hin zum Aufbau der deutschen Wörter, deren Verschriftlichung und dem Ausbau lesetechnischer Kompetenz aufgezeigt. Die abgebildeten Lernmaterialien unterstützen diesen Prozess und fördern gleichzeitig nachhaltiges Lernen.
Gegenstand des Beitrags ist eine Analyse von Aufgaben in Schulbüchern für das Fach Deutsch in der Primarstufe und der Sekundarstufe I. Aufgaben nehmen eine mittelnde Position zwischen dem Sachgegenstand und den SchülerInnen ein, insofern als über das Material – in unserem Fall Lern- und Übungsaufgaben – bestimmte Kompetenzen erworben werden sollen. Hlebec (2015) betont, dass in einem induktiv ausgerichteten Unterricht den Aufgaben ein besonderer Stellenwert zukommt; umso überraschender ist sein Befund, dass das Thema Aufgaben in der Grammatikdidaktik bisher kaum Beachtung gefunden hat. Ziel unserer Analyse ist die Überprüfung von Aufgaben zur Wortartenkategorisierung im Hinblick auf die Qualitätsmerkmale, Standardorientierung und Gegenstandsorientierung (Behrens et al., 2014). Dabei wird untersucht, (i) inwiefern die Lerngegenstände den fachwissenschaftlichen Standards entsprechen, (ii) welche Kompetenzen bzw. welches Wissen durch die Bearbeitung der Aufgaben erworben wird und (iii) ob die Lernaufgaben den Erwerb der in den Bildungsstandards angezielten Kompetenzen ermöglichen.
Der Beitrag gibt einen Überblick über Modelle des Wortlesens und diskutiert die Problematik der aktuellen Lesedidaktik im Anfangsunterricht, bei der die Vermittlung von Laut-Buchstaben-Beziehungen und die Synthese von Einzellauten im Mittelpunkt stehen. Auf Grundlage aktueller empirischer Untersuchungen zum Leseerwerb in den ersten Schulklassen werden alternative Zugänge zur Schriftsprache vorgestellt, die Silben und Morpheme von Beginn an berücksichtigen und den SchülerInnen aufzeigen, wie sie die Strukturen der Schrift für ein schnelles und sicheres Wortlesen nutzen können.
In Kindergärten und Schulklassen treffen wir äußerst heterogene Sprachkenntnisse an. Sowohl Kinder mit Migrationshintergrund, als auch Kinder mit Deutsch als Muttersprache, weisen Probleme in der Unterrichtssprache Deutsch auf. Ohne gezielte Unterstützung von Anfang an können die betroffenen Schülerinnen und Schüler diese Defizite zumeist nicht von alleine aufholen. Ein systematisches Angebot von Sprachmustern, das Rücksicht nimmt auf die prosodischen und grammatischen Markierungen, kann Lernende auf ihrem Weg zur korrekten Sprache stützen und helfen Fossilierungen zu vermeiden. Aktuell wird in der Spracherwerbsforschung die Bedeutung sprachlicher Strukturen, wie sie in Reimen und Kinderliedern anzutreffen sind, thematisiert. Bekannte Sprachmuster oder Chunks werden von L1 und L2 Lernern in ihrer Kommunikation aufgegriffen, segmentiert und später auch analysiert. (Aguado, 2015, S. 7) Es stellt sich daher die Frage, wie Sprachmuster systematisch im Unterricht genutzt werden können.
Der Schriftspracherwerb ist fast 20 Jahre nach PISA noch immer in aller Munde. Dazu tragen nicht zuletzt die Veröffentlichung jeweils neuer Untersuchungsergebnisse der vergangenen Jahre bei, die zwar zwischendurch minimale positive Veränderungen, für 2016 aber eine erneute Verschlechterung vermelden konnten. Über die Ursachen des weiterhin geringen Erfolgs seit 2000 lassen sich trotz der Zunahme der Untersuchungen immer noch nur Vermutungen an stellen. Der folgende Beitrag fragt nach dem Anteil, den die unterrichtliche Präsentation des Bezugs zwischen der gesprochenen und der geschriebenen Sprache, ein wesentlicher Faktor beim schriftsprachlichen Lernen, an diesen Resultaten haben kann. Die Tatsache, dass diese zentrale Frage erst in den vergangenen Jahren gestellt wird, lässt viele Gründe annehmen. Einer wird sein, dass bis vor einiger Zeit ein anderer didaktischer Weg des Lesen- und Schreibenlernens als der tradierte unvorstellbar war. Seit Beginn der 90er Jahre werden jedoch alternative Modellierungen diskutiert. Sie nehmen Resultate der Kognitionsforschung auf, die belegen, dass Lernen nur dann gelingen kann, wenn es an bereits erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten der Kinder anschließt und so ein regelbasiertes Lernen ermöglicht. Eine gegenstandsbezogene Entsprechung dieser Resultate bietet die Schriftforschung, der es gelungen ist, Schrift als ein nahezu ausnahmefreies System darzustellen. Entsprechend diesen unterrichtsrelevanten Resultaten wurde von uns, basierend auf einem
Schriftsprachstrukturierenden Konzept, ein Lehrwerk entwickelt, das den Kindern ermöglicht, ihre Spracherfahrungen zu systematisieren und diese Systematik für ein kontinuierliches Erarbeiten von Wissen über deutsche Wörter, Sätze, Texte sowohl für das Lesen und Schreiben als auch für das Hören und Sprechen zu nutzen. Seit 2016 wird dieses Lehrwerk, das diese Hinführung zur Schrift, damit auch den Ausbau des sprachlichen Wissens und Könnens der Kinder zum Ziel hat, erprobt. Das Konzept wird im Folgenden in seinen Grundzügen durch die Darstellung der Erarbeitung von Wörtern exemplarisch dargestellt.
Die Leistungen der österreichischen Schülerinnen und Schüler sind in hohem Maße von außerschulischen Faktoren wie etwa der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen und Schichten abhängig, wie sowohl nationale als auch internationale Analysen des österreichischen Bildungssystems seit Jahren nicht müde werden zu betonen, zuletzt etwa der Nationale Bildungsbericht 2018 (Oberwimmer, Vogtenhuber, Lassnigg & Schreiner 2019, S. 248ff) und wie sich ebenfalls seit Jahren sowohl bei den nationalen Bildungsstandard- Testungen als auch bei internationalen Leistungsvergleichen wie PISA oder TIMMS erweist. Gleichzeitig ist unser Bildungssystem nicht wirklich in der Lage, das Handicap, das Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern in Bezug auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit mit an den Start ihrer schulischen Laufbahn bringen, zu kompensieren: Seit Jahren ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die die Bildungsstandards nicht oder nur teilweise erreichen, konstant hoch und auch die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die nach neun Pflichtschuljahren nicht oder nur unzulänglich in der Lage sind, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben,hat sich nicht wesentlich verringert.
Spätestens seit den ersten PISA-Testungen um die Jahrtausendwende ist die Messbarkeit sprachlicher Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern zunehmend in den Blick der Bildungsforschung und der Fachdidaktik gerückt. In Österreich liegen für das Unterrichtsfach Deutsch neben den Ergebnissen aus den regelmäßigen internationalen PISA- und PIRLS-Testungen zur Lesekompetenz insbesondere aus den regelmäßigen Bildungsstandardserhebungen umfassende Daten für die Bereiche Lesen, Schreiben, Sprechen und Sprachbewusstheit vor (zur Einführung der Bildungsstandards in Österreich siehe BIFIE, 2012). Diesen Bildungsstandardtestungen wird in der österreichischen Schullandschaft zunehmend Aufmerksamkeit geschenkt: Die Testergebnisse werden den Schulen und einzelnen Lehrpersonen direkt zurückgemeldet und die Leistungen von Schüler/innen bei standardisierten Überprüfungen sind mittlerweile sowohl für Entscheidungen bei der Weiterentwicklung des Bildungssystems als Ganzes als auch ganz konkret für die Initiierung von Schulentwicklungsprozessen entscheidend. Standardisierte Vergleichsstudien machen in erster Linie Aussagen über die Leistungsfähigkeit von Schulen oder von Bildungssystemen. Die Bildungswissenschaften interessieren sich bei der Interpretation von Vergleichsstudien insbesondere dafür, welche strukturellen Faktoren für die Ergebnisse verantwortlich sein können – beispielsweise das Geschlecht, das kulturelle Bildungskapital der Eltern oder die schulischen Rahmenbedingungen. Aus einer fachlichen und fachdidaktischen Perspektive sollte der Blick bei der Interpretation der Ergebnisse aber immer auch darauf gerichtet werden, welche fachlichen Fertigkeiten bei Vergleichsstudien überhaupt überprüft werden und wie diese Fertigkeiten bei der Testung konkret operationalisiert werden. Wenn wir Unterricht auf der Basis von Leistungsvergleichsstudien weiterentwickeln wollen, müssen wir wissen, was in den einschlägigen Studien gemessen wird – und wir müssen guten Grund zur Annahme haben, dass jeweils das Richtige gemessen wird. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich aus eben dieser Perspektive mit der Modellierung und Operationalisierung einer konkreten sprachlichen Teilkompetenz, nämlich der Rechtschreibkompetenz, in den Erhebungen der österreichischen Bildungsstandards am Ende der vierten (BIST 4) und achten Schulstufe (BIST 8). Hierfür wird im ersten Abschnitt des Beitrags zunächst dargelegt, was unter sprachlicher Kompetenz und konkret unter Rechtschreibkompetenz in der Linguistik und Fachdidaktik verstanden wird. Im zweiten und dritten Abschnitt wird erörtert, wie das Konzept der Rechtschreibkompetenz in den österreichischen Bildungsstandards jeweils in Testaufgaben überführt wird. Konkret werden sowohl die Kompetenzbeschreibungen als auch einzelne freigegebene Items aus den österreichischen Bildungsstandards 4 und 8 analysiert. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf die Konsequenzen, die die Operationalisierung der Rechtschreibkompetenz in den Bildungsstandards für die Interpretation der Ergebnisse in der Fachdidaktik und in der schulischen Praxis haben.
Sprachliche Förderung ist unverzichtbarer Bestandteil des Alltags in Kindergärten und feste Aufgabe der PädagogInnen im Praxisalltag. Wenn sich alltagsintegrierte Sprachförderung durch alle Aktivitäten und Bildungsangebote zieht, kann sie wirksam werden. PädagogInnen nehmen dabei eine wichtige sprachliche Vorbildfunktion ein und können durch den Einsatz sprachfördernder Strategien entscheidend zu einer positiven Sprachentwicklung der Kinder beitragen.
Sowohl das Gesundbleiben bei anspruchsvoller Situation in der Schule als auch das ‚Zurück-springen‘ in einen akzeptablen Gesundheitszustand werden in dieser Arbeit behandelt. Das Ziel ist es, die Verschiedenheit der Herausforderungen zu erfassen und zu erkennen. Beachtet werden muss, dass trotz Belast- und Beanspruchung der Lehrberuf dauerhaft ausgeübt und Zufriedenheit bei dieser Tätigkeit erfahren als auch erhalten werden kann. Dazu werden folgende Forschungsfragen gestellt: „Was ist Gesundheit? Welche zentralen Möglichkeiten gibt es für den Erhalt der Gesundheit von pädagogischen Lehrkräften in Verbindung mit schulischen und anderen Belastungsfaktoren?“ Die Arbeit ist hermeneutisch angelegt, unterlegt mit den Ergebnissen der Interviews zweier langgedienter Lehrerinnen sowie eines Primararztes einer Schmerzklinik. Eingangs wird nach einem historischen Rückblick auf die Entwicklung des Berufs der Lehrer*innen, kurz auf Definitionen und Ebenen der Gesundheit eingegangen. Es werden wichtige Ergebnisse psychischer Gesundheit skizziert, ebenso Gesundheit in Zusammenhang mit Lehrpersonal in der Volksschule schwerpunktmäßig behandelt, und dabei ein besonderes Gewicht auf die subjektive Wahrnehmung von Belastungen in diesem Beruf gelegt. Der erste Hauptteil widmet sich theoretisch der Prävention, wobei vertieft auf ein Modell der Salutogenese eingegangen wird und Begriffe wie Gesundheit-Krankheit-Kontinuum, Kohärenzgefühl und Coping besprochen werden. Nach einem Blick auf die Gesunderhaltung wendet sich die Autorin im zweiten Hauptteil der Rehabilitation zu und beschäftigt sich mit Resilienz im Allgemeinen, gefolgt von praktischen resilienzfördernden Maßnahmen als Möglichkeit der Prävention. Anschließend werden praxisnahe Transferideen zur Salutogenese und Resilienzförderung vorgestellt. Im letzten Kapitel, im konkreten Selbstmanagement, wird auf das Thema Entspannung eingegangen und praktische Übungen besprochen. Das zentrale Ergebnis dieser Masterarbeit ist bei Berücksichtigung der individuellen Situationen der Betroffenen, die Komplexität der Herausforderungen dieses Berufs differenziert aufgezeigt zu haben und die Darstellung von Möglichkeiten gesundheitsfördernder Maßnahmen gezielt einsetzen zu können. Die Arbeit behandelt besonders die Situation neueinsteigender und langgedienter Lehrpersonen und weist auf die Wichtigkeit des Blickes auf die eigene Gesundheit hin.
2008 erfolgte der Start für eine Intensivierung der Politischen Bildung in Zusammenhang mit der Senkung des Wahlalters auf 16. Die Befähigung
der jungen Menschen zu kompetenter Partizipation im Bereich des Politischen lautete die Zielvorgabe. Die Ausbildung der LehrerInnen im Sinne einer Professionalisierung der Politischen Bildung sollte mit dieser Intention Schritt halten. Inwieweit diese Absicht von Erfolg gekrönt ist, thematisiert der folgende Beitrag.
Individuum gegen Ö-Norm
(2016)
Der vorliegende Text entstand als Beitrag für den Sammelband zum Thema „Schwierige SchülerInnen im Kunstunterricht“, erschienen in der Schriftenreihe Medien – Kunst – Pädagogik, Band 7, Flensburg University Press, 2013. Die Texte sollten sich an Studierende der Kunsterziehung richten. „Was mache ich mit schwierigen bzw. unmotivierten SchülerInnen im Kunstunterricht?“ lautete die Forschungsfrage, sie bildet den Ausgangspunkt zu dieser Arbeit. Neben einer Reihe an unterschiedlichen Aspekten – sie werden im Verlauf des Textes ersichtlich – stellte sich die Frage nach dem Umgang mit Individualität im BE-Unterricht klar in den Vordergrund der Diskussion
Eigentlich müsste man meinen, dass es ziemlich einfach sei, über „Freundschaft“ zu schreiben. Jedem von uns ist klar, was „Freundschaft“ ist, wird sie doch in vielen literarischen und musikalischen Formen ausführlich gepriesen und gewürdigt.Jedoch: „Die einfachsten Dinge sind oft die schwersten.“ (Peter Bichsel)
Diesem Motto Peter Bichsels aus seinen „Kindergeschichten“ folgend, ahnt man, dass die Sache so einfach denn nun doch wieder nicht ist. Wir wissen wohl um die Bedeutung von Freundschaft im Allgemeinen. Kinderfreundschaften entziehen sich aber allein schon wegen der schwierigen Erfassungs- und Erhebungsmethoden – besonders bei kleineren Kindern – weitgehend der wissenschaftlichen Erforschung. Hier hakt eine Bachelorarbeit der PH Vorarlberg von Sophie Soltani
(2012) ein. Mittels selbst entwickelter Bildkarten wurde ein Erhebungsinstrument entwickelt, das zu zum Teil überraschenden Erkenntnissen über Kinderfreundschaften führte.
Am Nachmittag des 3. Bildungssymposiums “Begabungen fördern - Chancen eröffnen” gingen die zahlreichen Teilnehmer/innen den Fragen nach der konkreten Umsetzung der Begabungsförderung auf den Grund. Möglichkeiten dazu boten sich in drei Workshops, die von Expertinnen des Österreichischen Zentrums für Begabtenförderung und Begabungsforschung (ÖZBF) aus Salzburg angeboten wurden. Die zahlreichen Teilnehmer/innen aus verschiedensten Schultypen konnten zwischen einem didaktischen, einem analytischen und einem entwickelnden Workshop wählen.
Das Konzept des Cooperativen Offenen Lernens fußt auf den drei Grundprinzipien des Daltonplans (Freedom, Co-operation, Budgeting Time) und wird an jedem Schulstandort an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst und weiterentwickelt. Im Mittelpunkt steht die Haltung der an der Schule beteiligten Akteure. Die Eckpfeiler in der praktischen Umsetzung des Konzeptes sind: -- Kooperation der Lehrer/innen in Klassenlehrer/-innenteams -- Ermöglichung von offenen Arbeitsphasen für Schüler/innen -- Methodenvielfalt – inkl. der Einbindung von
eLearning -- Begleitung bei der Reflexion von Lernprozessen,u.a. durch Verwendung formativer Methoden der Leistungsbewertung -- regelmäßige Klassenratssitzungen Im folgenden Beitrag werden zunächst die Grundsätze von COOL dargestellt, anschließend wird die konkrete Umsetzung an zwei Vorarlberger Schulen beschrieben. Die Autorin ist langjähriges Mitglied im Impulse-Centre for Co-Operative Open Learning und begleitet in dieser Tätigkeit laufend Schul- und Unterrichtsentwicklungsprojekte.
Einer der gefragtesten Berufe der Gegenwart ist die Tätigkeit der Software-Entwicklung. Es ist zugleich aber eine der größten didaktischen Herausforderungen, das Interesse und die Motivation von Schüler*innen beim Einstieg in dieses komplexe Thema zu wecken. Ein möglicher pädagogischer Ansatz ist der Einsatz von visuellen Programmiersprachen in Kombination mit Gamebased- bzw. Storytelling-Ansätzen. Die freie Software Alice, die mittels visueller 3D-Programmierung das Coding von eigenen, kleinen Geschichten ermöglicht (Storytelling Programming), könnte ein geeignetes Instrument hierfür sein. Dieser Beitrag beleuchtet die Stärken der Programmier-Umgebung Alice und beschreibt den Einsatz der Freeware für Schüler*innen von der Volksschule bis zur Sekundarstufe II oder sogar für Studierende an Hochschulen.
Von 1998 bis 2012 war der Verfasser Leiter einer bilingualen Privatschule (Englisch und Deutsch als gleichwertige Unterrichtssprachen). Diese Schule umfasste sämtliche Schulstufen von der Volksschule bis zur Matura und war konzeptionell als gemeinsame Schule der 6 bis 15-jährigen geführt. Nach der 9. Schulstufe wechselte ein Großteil der Schülerinnen und Schüler in die Berufsausbildung, für die anderen fand der Übertritt in die gymnasiale Oberstufe fließend entweder nach der 8. oder der 9. Schulstufe statt. Die Schule war gemäß ihrem Motto „Stärken radikal" ressourcenorientiert, die bestmögliche persönliche Entwicklung jedes und jeder einzelnen stand im Mittelpunkt der pädagogischen Bemühungen, allfällige Schwächen oder Defizite der Schüler/innen hatten so gut wie keinen negativen Einfluss auf deren schulisches Fortkommen. Das Unterrichtsmodell „Lernen unter Selbstkontrolle“ (Guttmann, 1990) im Besonderen und die gezielte Berücksichtigung von lernpsychologischen Erkenntnissen im Schulalltag im Allgemeinen gewährleisteten eine schnelle und nachhaltige Aneignung des Lernstoffs in Form von Kerninformationen. Regelmäßige kontemplative Phasen sowie angstreduzierende, persönlichkeitsstärkende und ressourcenaktivierende Maßnahmen schufen ein stressfreies, entspanntes und trotzdem leistungsorientiertes Lernklima. Eine wichtige Besonderheit im pädagogischen Konzept der Schule stellte die sogenannte „Individuelle Projektarbeit“ dar, eine fest in den Stundenplan verankerte Arbeitsform, in der die Schüler/innen alleine oder in Gruppen ein selbstgewähltes Thema bearbeiteten, ihre Arbeitsergebnisse schriftlich zusammenfassten, in öffentlichen Vorträgen präsentierten und laufend ihre Arbeitsfortschritte reflektierten und dokumentieren.
While information still carries the connotation of facts and truth, a severe shift in the media landscape has taken place with the emergence of social media. Driven away from mainstream media into filter bubbles and echo chambers, communities and societies have lost a common ground of what once was perceived as a shared reality and, to some extent, shared values. The egalitarian utopia where everyone can be heard, where each individual can contribute to a common public discourse for the sake of consensus, which shapes the identity of a nation, has long given way to a dystopia where everyone hysterically demands to be agreed with. This article explores the historical and economic context and the key players in media and politics responsible for a public discourse that seems to be, as of 2021, shattered beyond repair.
Sozialisation
(2018)
In den westlichen Industriegesellschaften wird die Verantwortung für die Planung des eigenen Lebens und seine Gestaltung zunehmend an die Individuen übergeben. Für die Lebensgestaltung benötigen Kinder und Jugendliche eine starke Persönlichkeit, Konfliktlösungspotential und Frustrationstoleranz – vor allem aber auch die Unterstützung von Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen. Entlang der Entwicklungsaufgaben des Jugendalters zeichnet der vorliegende Beitrag exemplarisch die Herausforderungen für die Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter nach und zeigt Ursachen für problematisches Verhalten sowie Beispiele für Unterstützungsmöglichkeiten auf.
Der folgende Artikel gibt einen Einblick in den Schulentwicklungsprozess Flourishing SE, der auf den Grundlagen der positiven Psychologie basiert und das Ziel einer ressourcenorientierten Schulentwicklung verfolgt. Bei Flourishing SE geht es darum, in der Rolle der Schulentwicklungsbegleitung die Akteure der Schulentwicklung in ihren Bedarfen zu erkennen und ernst zu nehmen und ihnen einen strukturierten Schulent-wicklungsprozess aufzuzeigen, den sie nach und nach selbst auszugestalten lernen. Koope-ration auf Augenhöhe, Befähigung zum professionellen Agieren sowie Orientierung an Ownership gelten dabei als zentrale Dimensionen.
Der altersgemischte Unterricht erfreut sich im deutschsprachigen Raum seit einigen Jahren steigender Beliebtheit - immer mehr Grundschulen führen mittlerweile altersgemischte Klassen. Der altersgemischte Unterricht hat auch in kleinen Schulen im ländlichen Raum eine lange Tradition. Im Interreg Forschungsprojekt „Kleine Schulen im alpinen Raum“ wird die didaktische Umsetzung des altersgemischten Unterrichts in kleinen Volksund Primarschulen in den Regionen Vorarlberg, Graubünden und St. Gallen untersucht. Im Rahmen dieses Beitrags wird die Umsetzung des altersgemischten Unterrichts sowie die damit zusammenhängenden Chancen und Herausforderungen auf der Basis von drei Vorarlberger Fallschulen mit Montessori-Schwerpunkt analysiert.
Die Pädagogische Hochschule Vorarlberg führt gemeinsam mit Hochschulen aus Österreich und dem angrenzenden Bodenseeraum mehrere grenzüberschreitende Projekte durch. Die länderübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht, gemeinsam an verschiedenen Fragestellungen zu arbeiten und voneinander zu lernen. Neben den laufenden Projekten konnte im Juni dieses Jahres wieder ein neues Projekt gestartet werden: „Schule im alpinen Raum – Professionelle Aspekte und didaktische Modelle“, ein Interreg Projekt gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen St. Gallen und Graubünden.
Das multidimensionale Begabungs-Entwicklungs-Tool (mBET) gibt Schulen die Möglichkeit, Schüler/innen auf Grundlage der Einschätzung von Eltern, Lehrer/in und der Schülerin/des Schülers selbst individuell in ihren Stärken, Begabungen und Interessen zu fördern. Gemeinsam mit Eltern und Kind können schulische und außerschulische Fördermöglichkeiten diskutiert und entwickelt werden. Grundlage dafür sind drei Einschätzungsbögen (für Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen) und ein geleitetes mBETFördergespräch. Im Beitrag werden das mBET und die mBET-Gesprächsführung skizziert sowie mBET-Ausbildungen und Erfahrungen aus dem mBET-Einsatz vorgestellt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde an Österreichs Schulen über die Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust jahrzehntelang nur spärlich berichtet. Teilweise wurde sogar zur Gänze zu diesem Thema geschwiegen und die Beteiligung von Österreicher*innen am nationalsozialistischen Regime und dessen Verfolgungs- wie auch Vernichtungspolitik wurden ausgeklammert. Seit 20 Jahren trägt _erinnern.at_ dazu bei, im Unterricht eine kritische Perspektive auf die Geschichte des Nationalsozialismus zu entwickeln und pädagogisch nachhaltige Prozesse zu initiieren. Ein wesentliches methodisch-didaktisches Prinzip ist dabei die Entwicklung einer gegenwartsbezogenen Perspektive, aus welcher die Bedeutung der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust für die Gegenwart reflektiert wird. Als Institut für Holocaust Education des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung verfügt _erinnern.at_ über Netzwerke in allen Bundesländern und bietet Unterrichtsmaterialien, Fortbildungsveranstaltungen für Pädagog*innen und Unterstützung zur Realisierung von zeitgeschichtlichen Projekten an.
Wer sich dafür interessiert, wie Schüler*innen motivierter, der Unterricht verbessert und Schulen für alle gerechter werden können, sollte einen Blick auf das Thema Gamification werfen. Verstanden wird darunter der Einsatz von spieltypischen Elementen in Lernkontexten. Man baut Spielelemente wie Regeln, eine Story, Punkte und Belohnungen in eine Lernumgebung ein. Der Artikel gibt einen theoretisch-empirischen Einblick in die motivationalen Effekte von Gamification in Lernumgebungen und beschreibt mögliche Elemente und Implementationsschritte. Die Software QuesTanja und die Lernumgebung mathe4alle illustrieren die theoretischen Erläuterungen praktisch.
Wer etwa vom Coden als grundlegender Kulturtechnik im Sinne des Schreibens 4.0 keine Ahnung hat, kann Computer und ihre virtuellen Welten weder für „gute“ noch „schlechte“ Zwecke einsetzen und ist umso mehr Sklave der heutigen Verhältnisse. (Barberi, Berger, & Himpsl-Gutermann, 2017, S.2) Die zunehmende Digitalisierung unserer Gesellschaft macht für eine kompetente und aktive Teilnahme eine Auseinandersetzung mit Computational Thinking notwendig. Über eigene spielerische Handlungserfahrungen soll ein Verständnis für Algorithmisierungen und Programmierungen aufgebaut werden. Das eigene Tun wird über den Aufbau von mentalen Modellen (Wartha, 2011, S. 11) und der Entwicklung von Grundvorstellungen (Vom Hofe, 1995) derart abstrahiert, dass den symbolhaften Programmen stets die zuvor erworbenen Handlungserfahrungen innewohnen. Dabei ist eine möglichst enge Passung (Walter 2017, S. 32ff.) bei Intermodalitätswechseln zwischen den Repräsentationsebenen der Handlung, des Bildes und des Symbols (Bruner, 1971) ein zentraler Punkt des vorgestellten Konzepts.
Aufbauend auf Handlungserfahrungen wird ein didaktisches Konzept vorgestellt, das von einem Bewegungsspiel ausgehend über den Einsatz von konkreten Bodenrobotern hin zu virtuellen Programmierumgebungen führt. Mit dieser Vorgangsweise soll gewährleistet sein, dass die abstrakten informatischen Ideen auf mentalem Prozessverständnis über eigenes Tun generiert werden.
Das vorgestellte Konzept wird im Rahmen des Education Innovation Studios der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich von den Autor*innen erforscht.
This article explores the foreign language learning potentials that selected digital tools hold with respect to teaching about U.S. structural racism. Teaching complex topics like structural racism in online learning environments requires highly competent foreign language teachers and high-quality online learning materials. These demands and resulting digital teaching innovations have a significant effect on how university-based (foreign language) teacher training should be structured in the future (Amhag et al., 2019). To address these demands, we have integrated distance teaching as a mandatory element in foreign language teacher training at the Catholic University of Eichstätt-Ingolstadt (Stadler-Heer & Böttger, 2021). This article presents exemplary online lessons on the topic of structural racism which were developed, tested, and evaluated by pre-service teachers in two remote university teacher training courses. Drawing on the principles of task-based language teaching, the presented digital lesson materials aim to foster secondary school students’ intercultural communicative competence.
FLY mit mir!
(2020)
Die vorliegende Masterarbeit beschreibt den Auf- und Ausbau der Literacy-Sozialisation durch den Einsatz von Bilderbüchern in Family Literacy-Einheiten in der Grundstufe I in Anlehnung an das Hamburger Family Literacy-Programm. Der qualitative Forschungsauftrag beschäftigt sich damit, wie ein Family Literacy-Programm, welchem das Hamburger FLY-Modell zu Grunde liegt, in einer Vorarlberger Volksschule umgesetzt werden kann. Es stellte sich heraus, dass das Interesse der Familien an institutionellen FLY-Einheiten groß ist und dass die Beteiligten Chancen in dem FLY-Programm erkennen. Der theoretische Teil der Arbeit beschäftigt sich mit einer Definition des Begriffes Literacy-Sozialisation, sowie der Begründung der Notwendigkeit des Vorlesens. Weiters wird die Familie als vorteilhafteste Instanz der Literacy-Sozialisation be-schrieben. Darauf folgen die Definition von Family Literacy sowie die Darstellung unterschiedlicher Family Literacy-Programme, wobei das Hamburger FLY-Programm den Hauptaspekt bildet. Der praktische Teil der vorliegenden Masterarbeit bildet eine didaktisch-methodische Aufbereitung der Einführung eines FLY-Programmes an der Volksschule Götzis Blattur. Eingangs wird eine Hamburger FLY-Einheit an der Georg-Kerschensteiner-Grundschule beschrieben sowie Daten eines Interviews mit Hamburger FLY-Koordinatorinnen verschriftlicht. Für die FLY-Stunden in Götzis wurden modellhafte Planungsraster entworfen und Bilderbücher analysiert. Zwei verschiedene FLY-Stunden wurden in je zwei ersten Klassen geplant, durchgeführt und evaluiert.
Museen sind Orte der Bildung und Unterhaltung! Durch den Wandel hin zur Erlebnisgesellschaft (Schulze, 1992) veränderten sich ebenfalls die Erwartungen der Besucherin / des Besuchers gegenüber Museen. Nicht nur das Erlangen von Wissen ist somit relevant, sondern auch ein
unterhaltungsorientiertes Angebot. Die Institution Museum muss diesen Spagat zwischen dem Auftrag, Bildung zu vermitteln und den immer
höher steigenden Ansprüchen von Besuchern in Bezug auf Unterhaltung, schaffen. Digitale Medien können dazu beitragen, eben diesen
Bedürfnissen gerecht zu werden und erlangen somit immer häufiger Zugang zu musealen Einrichtungen. Jedoch stellt sich die Frage, ob ein
unreflektierter Einsatz von digitalen Medien zu einer Umwandlung von der Bildungsinstitution Museum hin zu einer unterhaltungsorientierten
Einrichtung führen kann. Im Zuge meiner Abschlussarbeit für das Diplomstudium Medienpädagogik wurden fünf Experteninterviews zu
dieser Thematik geführt und versucht, ein Bild der gängigen Praxis im Vergleich zu theoretischen Modellen zu gestalten.
In der deutschsprachigen Fachliteratur werden die weitere Entwicklung und sogar der weitere Bestand der Sprachheilarbeit im Schulbereich durchaus kritisch eingeschätzt. Im vorliegenden Beitrag wird in Grundzügen das Sprachheilwesen Österreichs vorgestellt, ausgehend von der Geschichte über den Ausbildungsbereich bis hin zum sprachheilpädagogischen Arbeitsfeld und dessen momentanen Problemzonen. Eine im Rahmen meiner Masterarbeit durchgeführte Studie zur Berufszufriedenheit der SprachheillehrerInnen Vorarlbergs gibt Einblick in deren Berufsbild und ermöglicht Perspektiven der Weiterentwicklung
Im Rahmen der Bewerbung als Direktorin der Praxisschule der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg war die Verschriftlichung der eigenen Vorstellungen zur Entwicklung der Praxisschule gefordert. Meine ersten Gedanken gingen dahin, ein Konzept für eine Schule nach meinen Vorstellungen und Träumen zu schreiben. Bald war mir klar, dass es nicht möglich ist, ein fertiges Konzept zur Schulentwicklung vorzulegen, ohne Menschen und Organisation zu kennen. So entschied ich, das zu verschriftlichen, was Grundlage für eine Entwicklung der Praxisschule sein kann: Visionen, basierend auf eigenen Werten, auf den Besonderheiten der Praxisschule im Kontext der PH Vorarlberg und auf den Qualitätskriterien für SQA (Schulqualität Allgemeinbildung) als Referenzrahmen. Die Schule als lernende Organisation diente mir als Basis für all meine Überlegungen.
In Österreichs berufsbildenden mittleren und höheren Schulen ist COOL gut etabliert, in den letzten Jahren stößt COOL auch in immer mehr
Gymnasien und Neuen Mittelschulen auf großes Interesse. Wie es gelingt, in österreichischen Schulen das System von innen her zu entwickeln
und Innovation voranzutreiben, zeigen die COOL-LehrerInnen und Schulleitungen an den 65 zertifizierten COOL-Partner- und Impulsschulen Österreichs gerne vor. Darüber hinaus gibt es noch einmal so viele Schulen, die mit COOL arbeiten aber (noch) nicht zertifiziert sind.
Das Projekt „Personalentwicklung als Führungsaufgabe von Schulleitungen“ beleuchtet die praktische Umsetzung und Bedeutung der Personalentwicklung in Schulen. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Erprobtheit im Schulalltag und den Gelingensbedingungen. Grundlage bilden die internationalen Datenerhebungen, die in Vorarlberg (Ö), Kanton St. Gallen (CH) und Baden-Württemberg (D) durchgeführt wurden. Das Forschungsprojekt wird von der Internationalen Bodenseehochschule (IBH) gefördert. Eine Publikation der Gesamtergebnisse sowie ein detaillierter Ländervergleich erscheinen im Herbst 2014 im Studienverlag. Die nachfolgenden Beiträge von Martina Pfeifer und Simone Kots fokussieren auf Vorarlberg. Martina Pfeifer beschäftigt sich primär mit der Frage, in welcher Form die Behörden zum Erfolg von Personalentwicklung in den Schulen beitragen können. Simone Kots analysiert Gelingensbedingungen für die Entwicklungsbereitschaft von Teams.
In diesem Beitrag werden der Schulentwicklungsprozess der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg und Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung vorgestellt. Der Schulentwicklungsprozess umfasst mehrere Bereiche, unter anderem die Umstellung auf jahrgangsgemischte Klassen in der Grundstufe 1 sowie den Ausbau individualisierten Unterrichts.
Die digitale Transformation führt weltweit zur Suche und Entwicklung von „new digital skills“, die es erlauben, in einer sich verändernden Arbeitswelt anschlussfähig zu bleiben. Im Rahmen einer Studie für das BMDW wurden diese Ansprüche mittels qualitativer Interviews mit Personen im Berufsleben phänomenologisch eingeholt und in einem weiteren Schritt der Kern digitaler Anschlussfähigkeit (der sog. „digitale Hausverstand“) über alle Branchen hinweg herausgearbeitet. Die Realität der Arbeits- und Berufswelt stellt entsprechende Ansprüche – hier formuliert in sieben Punkten – an die Schule und ihre Entwicklung. Mit zwei konkreten Beispielen aus dem aktuellen finnischen Lehrplan skizzieren wir abschließend, dass diese Wünsche keineswegs illusorisch oder Zukunftsmusik sind, sondern sich hier und jetzt bereits im täglichen Schulbetrieb umsetzen lassen. Mit dem Konzept des „digitalen Hausverstands“ und den an die Schule und ihre Entwicklung gerichteten Wünsche aus der Realität der Arbeits- und Berufswelt heraus legt dieser Text gewissermaßen zwei Checklisten zur Reflexion „digitaler Anschlussfähigkeit“ des Schulstandorts und des Stands der „neuen Lernkultur“ vor.
„Das gehört nicht in Deinen Verantwortungsbereich“– „Es funktioniert doch gut so wie es ist“ – „Wir haben es immer schon so gemacht“ oder „Denk bloß an die ganze Bürokratie, die dafür nötig ist“ hat wohl jeder schon mal zu hören bekommen oder selbst genutzt. Auch als Kreativitätsforscher ist man immer wieder mit solchen Killerphrasen konfrontiert „Kreativität kann man nicht messen“ weil „Kreativität viel zu unterschiedlich ist, um empirisch erforscht zu werden“, weil „man den Einfluss einer Idee, Erfindung oder eines Kunstwerkes nicht messen“ kann. Ich kontrastiere das im Folgenden mit meiner Antithese „Kreativität kann und soll wissenschaftlich untersucht werden“. Denn Kreativität ist nach Jung (2014) ein Hauptmerkmal der Menschheit, eine zentraler evolutionärer Faktor und das gilt für Kreativität in Kunst, Wissenschaft und Kultur, aber auch für die Bedeutung der Kreativität und Innovation aus ökonomischen Gründen und schließlich wird Kreativität auch als Zeichen mentaler Gesundheit und emotionalem Wohlbefindens gesehen. „Kreativität führt uns dazu, unser Denken über Dinge zu ändern und wird als treibende Kraft angesehen, die die Zivilisation vorwärts bewegt“ Wann ist ein Produkt oder eine Idee kreativ? Zum einen, wenn sie als neuartig und ungewöhnlich, sowie gleichzeitig als nützlich und zweckmäßig (oder clever, interessant, schön,…) gesehen wird. Das hängt sowohl vom Zeitgeist als auch dem Auge des Betrachters ab. Als bekanntes Beispiel kann hier die Erfindung der Schreibmaschine aus dem Jahr 1864 genannt werden: Der Österreicher Peter Mitterhofer entwickelte 1864 die erste vollständig funktionierende Schreibmaschine, deren Nutzen die kaiserlichen Gutachter (von Franz Joseph I.) nicht erkannten. 10 Jahre später gelang es einem Amerikaner, Christopher Scholes, das US-Unternehmen Remington zu überzeugen, in die Serienproduktion mit einer vergleichbaren Schreibmaschine zu gehen. Eine Inschrift auf Mitterhofers Grabstein verweist darauf: „Die Anderen, die von ihm lernten, durften die Früchte seines Talentes ernten“. Aber wie kann man Kreativität messen? Wer ist kreativ? In einem Versuch, so unterschiedliche Formen der Kreativität wie die von bekannten Wissenschaftlern, Künstlern aus verschiedensten Richtungen, aber auch in der Wirtschaft oder in Kindheit und Jugend zu systematisieren, stellt das Modell von Kaufmann & Beghetto (2009) dar: Dieses unterscheidet gleichsam in einer Pyramide auf der untersten Ebene die das „Little-C“, die Alltags-Kreativität, welche für täglichen Einfallsreichtum, für persönliche kreative Tätigkeiten steht. Darüber angesiedelt ist im mittleren Segment das „Pro-C“, das für professionelle Kreativität steht und umschrieben wird mit: Kreative Fachleute, Experten, die ihre Zeitgenossen beeinflussen (z.B. Don Draper). An der obersten
Spitze der Pyramide steht das „Big-C“ für herausragende Kreativität, wie sie Genies wie Einstein, Bach, da Vinci, Darwin und viele andere beschreibt. Aber wie kann man diese ganz unterschiedlichen Formen der Kreativität wissenschaftlich untersuchen und beschreiben? Im Folgenden soll ein kleiner Auszug aus der sehr vielfältigen psychologischen Kreativitätsforschung gegeben werden.
Moving images are increasingly integrated in English as a foreign language teaching, as streaming platforms allow for an easy (class) access to audio-visual content. TV series, as an example of popular culture, can be used for a variety of purposes, including teaching the foreign language itself but also talking about cultural topics and critically analyzing media discourses. To talk about TV series, teachers can rely on existing methods and techniques for teaching movies, which aim at discussing how meaning is conveyed in moving pictures in a learner-oriented environment, encouraging students to negotiate different interpretations of a given scene or movie. This article illustrates the potential of TV series for the EFL classroom by concentrating on The Americans, which features the lives of Philip and Elizabeth Jennings, two Soviet secret agents in the United States during the time of the Cold War. The series appears particularly suitable for foreign language contexts as it mixes facts and myths about the Cold War, depicting the life of deep cover agents at the time and allowing viewers to relive 1980s life and popular culture.
Auch religiöses Lernen wird gegenwärtig häufig unter der Perspektive von Bildungsstandards, Kompetenzmodellen und Kerncurricula diskutiert.
Dabei bleibt aber wichtig, den Prozess des Lernens nicht aus den Augen zu verlieren. Dieser Beitrag fokussiert auf den Prozess religiöses Lernen und die diesen prägenden Aspekte.
Die Schrift und das Lesen von Texten gehören zu unserem Alltag und stellen bedeutende Kompetenzen dar, um sich in der Welt zurechtzufinden (Nix, 2014). Besonderen Stellenwert für das bessere Verständnis von Texten bieten Lesestrategien, diese müssen im Unterricht erprobt werden und sollen situationsbedingt für die jeweilige Textsorte anhand der Strukturmerkmale ausgewählt werden können. Ein gut gefülltes Repertoire an Lesestrategien zeichnet gute Leserinnen und Leser aus, da sie diese als Werkzeug für die Arbeit mit Texten verwenden (Philipp, 2015). Ziel dieser Arbeit ist es, einen Mapping-Bogen für das bessere Leseverständnis von beschreibenden Sachtexten zu entwickeln. Dabei werden die Fragestellungen "Wie können Strukturmerkmale von Sachtexten für besseres Leseverständnis verwendet werden?" und "Welche Strategien beziehungsweise Methoden können für besseres Textverständnis bei beschreibenden Sachtexten verwendet werden?" beantwortet. Der entwickelte Mapping-Bogen wird zusammen mit passend erstellten Lesetexten mithilfe von vier Kindern in Unterrichtseinheiten getestet. Die Kinder geben nach der Methode Design Based Research Rückmeldung zur Arbeit mit den Materialien. Aufgrund dessen werden diese verbessert und weiterentwickelt. Dafür wurden drei Entwicklungszyklen geplant und durchgeführt. Die Rolle der Lehrperson bei der Vermittlung von Lesestrategien kann vor allem zu Beginn als zentral beschrieben werden und der Ablauf der Aneignung des Mapping-Bogens als Lesestrategie erfolgt nach den gleichen Schritten wie die Einführung einer Story-Map nach Sorrell (1990). In der Auswertung zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler zunehmend sicherer in der Erkennung der Textsorte mithilfe von Textstrukturmerkmalen wurden. Zudem konnten Informationen immer selbstständiger den Feldern auf dem Mapping-Bogen zugeordnet werden sowie Fragen zu den gelesenen Texten sicherer beantwortet werden. Dadurch hat sich gezeigt, dass in bestimmten Unterrichtssettings die Verwendung eines Mapping-Bogens für beschreibende Sachtexte geeignet ist.
Das internationale Forschungsprojekt „Personalentwicklung als Führungsaufgabe von Schulleitungen“ beschäftigt sich neben den Gelingensbedingungen für erfolgreiche Personalentwicklung in Schulen auch mit den Bildungssystemen der jeweiligen teilnehmenden Länder (Schweiz, Deutschland und Österreich). Dabei spielen die Rahmenbedingungen der verschiedenen Bildungssysteme eine zentrale Rolle. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Aufgabengebiete von AkteurInnen in den verschiedenen Ländern, kann ein Bildungssystemvergleich vorgenommen werden. Im Folgenden werden insbesondere die Rahmenbedingungen der österreichischen BildungsakteurInnen im Pflichtschulbereich detailliert beschrieben
Es gibt bereits eine Vielzahl an unterschiedlichen didaktischen Modellen und Konzepten, die alle eine besondere Vorstellung von Unterricht, Erziehung und Bildung vertreten. Manche von ihnen waren sehr erfolgreich, andere wiederum verschwanden nach kurzer Zeit wieder. Die Geschichte der Pädagogik zeigt uns, dass zu verschiedenen Zeiten verschiedene Zielsetzungen der Pädagogik die Entstehung von didaktischen Modellen verursachte. Manchmal stand der Unterrichtsstoff, der
Wissenserwerb im Vordergrund, ein anderes Mal waren auch die Bedürfnisse der Wirtschaft als Ziele der Pädagogik von Interesse
Schule für die Zukunft? Erfahrung, Aufgaben und Ziele von Schulentwicklung – Das Beispiel Jena
(2015)
Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten Meer. [Antoine de Saint-Exupéry] Das System Schule ist eine konfliktreiche Bühne mit einem großen Orchester, dessen Instrumente immer wieder neu gestimmt werden müssen, damit ein harmonisches Zusammenspiel entsteht. [Aus der Konzeption der „Kulturanum“-Gemeinschaftsschule Jena] Über Schulentwicklung und eine „Schule für die Zukunft“ habe ich zu berichten, aber nicht aus der Sicht der Theorie, nicht aus der Sicht der Erziehungswissenschaft, sondern auf Grund meiner Erfahrungen aus über zwanzig Jahren konkreter Schulentwicklung in Jena – als Lehrerin, Schulleiterin und Beraterin. Das Beispiel Jena und die Jenaer Schullandschaft werden dabei als erfahrungsgestütztes Porträt konkreter Schulentwicklung „vor Ort“ im Mittelpunkt meines Textes stehen.
A child is not a vase to be filled, but a fire to be lit.
Francois Rabelais
Dass Lernen etwas vom Individuellsten auf der Welt ist, ist schon lange bekannt. Jeder Mensch ist und lernt anders. Das ist eine lange vernachlässigte Erkenntnis. Trotz dieses Wissens wurde und wird in unserem Schulsystem wenig Rücksicht darauf genommen. Unsere Schule machte sich vor einiger Zeit auf den Weg, individualisiertes Lernen in den Klassen umzusetzen. Grund dafür war die steigende Heterogenität und Einmaligkeit der Kinder, die vom Kindergarten in die Schule wechselten.
Der Beitrag stellt das Lernsystem Le.Ple.fE zur Initiierung und Unterstützung individueller und gemeinsamer Lernprozesse in seinen Grundzügen vor. Dabei wird die Konzeptbildung auf Basis empirischer Daten aus den Feldern der Lehr-Lernforschung sowie der positiven Psychologie beschrieben. Exemplarisch wird die Pilotierung der Buchstabenberge, eines Le.Ple.fE-Beispiels zum Lesen und Schreiben lernen in der Schuleingangsphase, aufgezeigt. Dazu werden das Material skizziert sowie eine Auswahl zentraler Ergebnisse der Vorstudie dargestellt.
Binnendifferenzierung ist ein Wort für das schlechte Gewissen des Lehrers. (Wischer,2008, S. 720) So titelt ein Artikel zum Theorie-Praxis-Verhältnis im Umgang mit Heterogenität. Binnendifferenzierung ist eines der zahlreichen Konzepte, die die Theorie für den Umgang mit Heterogenität bereitstellt und die zu hohen normativen Erwartungen führen. Die Konzepte indes finden in der Praxis wenig Verbreitung und werden von ihr unzureichend eingelöst. Die Situation spiegelt eine immer noch verbreitete Auffassung des Theorie-Praxis-Verhältnisses wider, nach der die Praxis umgesetzte Theorie sei. Denkt man hingegen das Theorie-Praxis-Verhältnis anders, nämlich als Gefüge, so ergeben sich Möglichkeiten der gegenseitigen Befruchtung. In dieser Sehweise des Theorie-Praxis-Verhältnisses als Gefüge ist -- die Praxis theoriebegleitet und -- die empirisch forschende Theorienbildung praxisgeleitet. Weder der Theorie noch der Praxis kommt der Primat zu. Es stellt sich dann auch nicht die Frage, ob erst die Theorie und dann die Praxis gelernt werden soll oder umgekehrt. Der Blick richtet sich auf den Prozess der Theorie- bzw. der Konzeptbildung in der Unterrichtspraxis. In dieser Sehweise ist die Unterrichtspraxis Ausgangs- und Endpunkt der Theorienbildung.
Corona hat die Entwicklungsprozesse an Schulen nachhaltig in Richtung Digitalisierung gedrängt. Dies hat einen empirisch fundierten Konzeptentwurf zu Digitaler Schulentwicklung im Kontext von Flourishing SE beschleunigt und erste Umsetzungen in der Praxis schon ab April 2020 möglich und notwendig gemacht. Der Beitrag skizziert die Konzeptbasis von PERMAdigi zur Initiierung und Unterstützung digitaler Schulentwicklung. Konkret werden die ersten Interventionsbausteine der Angebotsreihe “Digi für Schulen” aufgezeigt,
Formate beschrieben und Erfahrungen berichtet.
Es ist die Aufgabe der pädagogischen Fachkräfte in elementarpädagogischen Einrichtungen und Grundschulen den Übergang zu begleiten und zu moderieren. Hierbei ergeben sich für die Pädagog*innen nicht nur kindbezogene Herausforderungen, sondern auch Herausforderungen in der Elternarbeit, in der Kooperation mit der anderen Einrichtung sowie organisatorische Besonderheiten. Im Rahmen meiner Bachelorarbeit wurden diese Herausforderungen anhand einer Mixed-Methods-Studie beleuchtet. Es wurde deutlich, dass Pädagog*innen keine gemeinsame Definition von „Schulreife“ besitzen und es Unterschiede zwischen den Bundesländern Österreichs gibt. Zusammenfassend ergibt sich die Schlussfolger-ung, dass der Transitionsprozess vom Kinder-garten in die Schule auf die Kooperation aller Fachkräfte und Instanzen angewiesen ist.
Der Sammelband setzt sich zum Ziel, die Existenzielle Pädagogik in ihren Grundzügen aufzu-zeigen und mit Blick auf schulische und außerschulische Handlungsfelder auszuloten. Dies geschieht auf Basis und Auslegung des Konzepts der Existenziellen Grundmotivationen nach Alfried Längle, die eine Weiterentwicklung der Existenzanalyse und Logotherapie Viktor Frankls darstellen.
Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Kompetenzselbsteinschätzungen von LehrerInnen im Berufseinstieg
(2014)
In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen,inwieweit das Konzept der Selbstwirksamkeit, der allgemeinen, der lehrberufsspezifischen und der kollektiven Selbstwirksamkeit (SWK), bei Lehrkräften im Berufseinstieg hinsichtlich ihrer selbst eingeschätzten Kompetenz von Bedeutung ist und inwiefern sich berufseinsteigende und erfahrene Lehrpersonen in ihren Kompetenzeinschätzungen unterscheiden. Aus der vorliegenden Analyse aus zwei Messzeitpunkten zeigen sich bei den Berufseinsteigenden bereits zu Beginn ihrer Tätigkeit im Durchschnitt hohe Selbsteinschätzungen, die zum zweiten Messzeitpunkt mit den Werten erfahrener Lehrpersonen vergleichbar sind. Die lehrberufspezifischen und kollektiven Selbstwirksamkeitsüberzeugungen leisten einen Eigenständigen Beitrag zur Aufklärung der eingeschätzten Handlungskompetenz. Der Beitrag der kollektiven Überzeugungen wird allerdings erst zum zweiten Messzeitpunkt statistisch bedeutsam. Datengrundlage bilden die Befunde aus dem Forschungsprojekt ALPHA-Unterrichtskompetenz im Berufseinstieg.
Was einst Jubel und Jammer war, muss nun Erkenntnis werden, wie eigentlich auch im Leben des einzelnen. Damit erhält auch der Satz Historia vitae magistra einen höheren und zugleich bescheideneren Sinn. Wir wollen durch Erfahrung nicht sowohl klug (für ein andermal) als weise (für immer) werden.
Jacob Burckhardt: Weltgeschichtliche Betrachtungen,
Einleitung (1868/1871)
Das RECC der PHV hat es sich zur Aufgabe gemacht, die mannigfaltig im Internet und in Schulbüchern kursierenden Aufgabensammlungen
zum Thema „Kompetenzcheck Mathematik“ für den täglichen Unterrichts- und Selbstevaluationsgebrauch individualisiert nutzbar und niederschwellig zugänglich zu machen. Mittels neuer Medien wurde diesbezüglich ein individuell gestalt- und ergänzbares Aufgaben-Portfolio in automatisiert auswertbarer Form mit chronologischen Rückspiegelungen der eigenen Entwicklungsfortschritte programmiert.
Breite Anwendung findet dabei das im Schul- und Hochschul-Unterricht laufend verwendete eLearning-Tool Moodle, welches die regelmäßige, orts- und zeitunabhängige, selbstreflektierte Festigung der mittels individuellem Lerntempo akquirierten Fähigkeiten und Fertigkeiten jenseits finaler Endkontrollen ermöglicht. Die stark unterschiedliche Leistungsfähigkeit heterogener Lerngruppen von der Mittelschule bis zur Hochschule kann dadurch binnendifferenziert und eigengesteuert für die Unterrichtspraxis angeglichen werden.
Diversitätsbewusste Bildung – eine Studie zur migrationsbedingten
Diversität angehender Lehrpersonen
(2016)
Die Pädagogische Hochschule Vorarlberg und die Universität Innsbruck arbeiten an einer gemeinsamen Studie zur migrationsbedingten Diversität von Lehramtsstudierenden, die in Anlehnung an ein Forschungsprojekt der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (CH) – DIVAL – Diversität angehender Lehrpersonen“ erfolgt. Ziel ist bewusste Reflexion und Wahrnehmung der Studierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg und der Universität Innsbruck als reales Abbild einer durch Diversität geprägten Gesellschaft. Dabei geht es einerseits um Sichtbarmachung und Dokumentation von Diversität bei angehenden Lehrpersonen an den Institutionen, andererseits sollen auch Chancen und Herausforderungen deutlich werden, welche mit dem professionellen Umgang mit Diversität an der Einrichtung einhergehen. Der Bericht zeigt die Beweggründe zur Durchführung der Studie auf und legt erste Befunde zur migrationsbedingten Diversität unter den Studierenden an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg dar.
Der Artikel widmet sich den Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Einstellungen sowie den subjektiven Normen von Lehrpersonen zur Inklusion. Sie werden im Rahmen der Theory of Planned Behaviour (Theorie des geplanten Verhaltens) als Prädiktoren für die Bereitschaft, in inklusiven Klassen unterrichten zu wollen, betrachtet. Im Beitrag werden Befunde aus einer Längsschnittuntersuchung der Pädagogischen Hochschulen Oberösterreich und Vorarlberg zur Entwicklung der Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen aufgegriffen. Dabei interessierten sowohl die Änderungen der Einstellungen zur Inklusion im Beruf und die Verläufe der Selbstwirksamkeitsüberzeugungen. Die Längsschnittuntersuchung wird durch eine Analyse aus Gruppendiskussionen ergänzt, wobei die subjektiven Normen der Lehrpersonen als weiterer Erklärungsfaktor adressiert werden. Die Analyse zeigt, dass Lehrpersonen durch systembedingte Anforderungen mit Widersprüchen im schulischen Alltag konfrontiert werden, die bei der Umsetzung einer inklusiven Schule zu großen Herausforderungen führen.
This article is about teaching civil disobedience and conspiracy theories – two complex, sensitive, and emotional issues. By linking theory and practice in the form of a lesson sequence, it will illustrate that teaching is about empowering students in their development of skills toward independent, reflected, and critical thinking skills. The teacher only orchestrates the process by purposefully providing valuable input and offering a wide array of perspectives and strategies, which support students on their way to forming their own opinions and developing competences that last and make them capable individuals in and – most notably – outside the classroom.
Die Pädagogische Hochschule Vorarlberg bekennt sich zu einer Inklusiven Schule und versteht sich als Motor zur Weiterentwicklung eines inklusiven Bildungswesens. Dieses Bekenntnis ist unter anderem in den rechtlichen Rahmenbedingungen des Hochschulgesetztes festgeschrieben (§38 HG 2005 idgF). Mit diesem werden Lehrer*innenbildungsinstitutionen in Österreich verpflichtet, internationale Zielsetzungen wie bspw. die der UN-Behindertenrechtskonvention (BMSGPK, 2016) aufzugreifen, und den Bereich der Inklusiven Pädagogik in die Curricula zu implementieren (Holzinger et al., 2019). Worauf im Detail rekurriert wird, welche internationalen und nationalen Grundsatzdokumente, Herausforderungen und Entwicklungsfelder hinsichtlich der Umsetzung einer Inklusiven Bildung von Bedeutung sind, wird im Folgenden verdeutlicht. Ausgehend von einer einleitenden Diskussion um das gegenwärtige Begriffsverständnis wird aufgezeigt, inwiefern inklusionsbezogene Inhalte und Kompetenzen in den Curricula der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg Eingang und Umsetzung finden, welche Zielbilder sich aus Forschung und Praxis ableiten lassen, und wie ein Zusammenschluss zwischen Pädagogischer Hochschule Vorarlberg und Praxisschule über eine praxis- und forschungsbasierte Kooperation gemeinsame Wege zu einer inklusiven Schule eröffnet.
Die Bedeutung von mathematischem Fachwissen für Lehrpersonen in der Primarstufe wird anhand von ausgewählten Gebieten erläutert. Behandelt werden die Bedeutung von geometrischem Wissen, die Bedeutung von mathematischen Fakten, die Nützlichkeit der mathematischen Modellierung mittels dynamischen Systemen und die Bedeutung von Wissen über informationstechnische Systeme. Die Wichtigkeit von Fachwissen für die Vorbildfunktion von Lehrpersonen wird thematisiert
Der vorliegende Beitrag widmet sich einem Forschungsvorhaben1, in dem die Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern an einem Chorprojekt durch die Pädagogische Hochschule Vorarlberg wissenschaftlich begleitet wird. Die Leitung des Chorsingens obliegt der Musikvermittlungsinitiative SUPERAR2, die mit ihrem Programm Bildungs- und Integrationsarbeit verfolgt. In der Studie, die an der Volksschule Augasse3 in Bregenz durchgeführt wird, interessieren die möglichen Auswirkungen durch die Mitwirkung im Chor auf das Sozial- und Lernverhalten der beteiligten Kinder. Der Beitrag beleuchtet in diesem Zusammenhang den gesellschaftspolitischen Stellenwert des Faches Musik und setzt diesen mit dem Lehrplan der Volksschule in Bezug. Ziel und Anliegen der Studie ist es aufzuzeigen, inwiefern regelmäßiges Chorsingen Kinder in ihrem Lernen und auch in ihrer sozialen Entwicklung unterstützen kann. Erste Befunde, die auf Einschätzungen der Lehrpersonen basieren, lassen in einem Zeitraum von sieben Monaten bei den Kindern keine signifikanten Veränderungen in der sozialen Entwicklung und beim Lernen erkennen, eine detaillierte Betrachtung der Skalen verweist auf Veränderungen in Teilaspekten.
This piece of work presents a flashback that contains parts of self-reflective analysis of the author and her research as a female Viet-Austrian graduate student in Vietnam and Austria. This paper stems from a research project of the author’s dissertation entitled “Two Worlds One Origin – A Comparative Study Of Vietnamese Women Living In Vietnam And Abroad”. It is about unexpected challenges, difficulties and surprises the author had to struggle with while conducting narrative biographical interviews with female participants from Vietnam, and Vietnamese women living abroad. Overall the graduate student of the University of Innsbruck conducted 54 interviews with women between 18 and 59 years: 33 interviews in Vietnam and 21 outside of Vietnam. This article also addresses different perspectives the author experienced being an “insider / outsider” during the process
of conducting research.
Projekt „Personalentwicklung als Führungsaufgabe von Schulleitungen“ – Ergebnisse der Vorstudie
(2012)
Der vorliegende Bericht beschreibt den Aufbau des Forschungsprojekts „Personalentwicklung als Führungsaufgabe von Schulleitungen“ und gibt einen ersten Einblick, wie Personalentwicklung gegenwärtig an den Pflichtschulen in Vorarlberg praktiziert wird. Im Fokus der Untersuchung stehen Rahmenbedingungen, erfolgreiche Modelle und Praxisbeispiele gelingender Personalentwicklung im Kontext Schule. Das Forschungsprojekt ist ein gemeinsames, länderübergreifendes IBH-Projekt der Pädagogischen Hochschulen Vorarlberg, St. Gallen und Baden-Württemberg.
Mit dem Wunsch bei SchülerInnen in besonderer Weise Eigenverantwortung, Selbständigkeit, Teamfähigkeit und Sozialkompetenz sowie Lernfreude und Motivation zu fördern, beschlossen einige Kolleginnen im Jahre 2011/12 im Rahmen eines pädagogischen Tages mit dem Thema "Individualisiertes Lernen", eine Arbeitsgruppe zu installieren, die seitdem versucht den SchülerInnen ein hohes Maß an Individualisierung und Differenzierung teil werden zu lassen. Nachdem diese Arbeitsgruppe auch einen Vormittag im Gymnasium Gallusstraße hospitierte, und dann mit weiteren Interessenten die HAK Bludenz, in welcher seit 2004/05 CoOL praktiziert wird, besuchte, wurde der gemeinsame Beschluss gefasst, diese Unterrichtsform auch am BG/BRG Feldkirch schrittweise zu implementieren.
Im Oktober 2011 erfolgte an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg eine Befragung aller Studierenden des ersten Semesters hinsichtlich ihrer Berufswahlmotivation und bereits vorhandener Wissensbestände im Bereich Pädagogik. Die Untersuchung bildete den Start einer Kooperation mit den Universitäten Köln und Münster, die im Rahmen der internationalen LehrerInnenbildungsstudie „Entwicklung von berufsspezifischer Motivation und pädagogischem Wissen - EMW“ durchgeführt wird. Die Leitung der EMW-Studie obliegt Johannes König (Universität zu Köln) und Martin Rothland (Westfälische Wilhelms Universität Münster). Die Untersuchung fand mit Unterstützung der Ausbildungsleitung und den Dozierenden statt. Es liegen Ergebnisse des ersten Messzeitpunktes vor, die ausschnitthaft dargestellt werden. Als Teilaspekt der Studie werden im Folgenden die Vorerfahrungen der Studierenden und ihre Berufswahlmotivation dargestellt. Der Beitrag fokussiert auf die Ergebnisse der Befragung von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg.
In den letzten Jahren ist eine inklusive Unterrichtsentwicklung verstärkt in den Fokus von Schulpädagogik und Bildungspolitik gerückt. In diesem Zusammenhang wird auch nach den Bedingungen gefragt, die in inklusiven Lehr-Lern-Settings das Lernen unterstützen können. Dem Aspekt des Co-Teachings wird darin eine positive Wirkung zugesprochen. Ausgehend von einer Darstellung theoretischer Konzepte und dem Forschungsstand zur interprofessionellen Kooperation in der Schule wird im vorliegenden Beitrag anhand einer schriftlichen Befragung von Schüler/innen der Frage nachgegangen, wie sie die individuelle Förderung und das lernförderliche Klima im Co-Teaching von Lehrkraft und Inklusionsassistentin einschätzen. Mittels inhaltlich strukturierender Inhaltsanalyse (Kuckartz 2014) werden die lernförderlichen Faktoren des Co-Teachings herausgearbeitet und abschließend kurz schulpädagogisch und forschungsmethodisch diskutiert.
In diesem Artikel werden Ansätze beschrieben, mit denen im Mathematikunterricht diejenigen Schüler/innen, die derzeit aufgrund von sprachlichen Schwierigkeiten (z.B. aufgrund von Migrationshintergrund) ausgeschlossen sind, besser eingebunden werden können. Insbesondere werden Alternativen zum fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch und der Einsatz von visuellen Unterrichtsmethoden thematisiert.
When the first American Naturfreunde/Nature Friends groups were founded in 1910 and 1912, among German and Austrian immigrants they were latecomers, but their socioecological profile gave them a rather unique hue. Their history is here discussed using the examples of two major clubhouses: Camp Midvale in New Jersey and Muir Woods in California. In their first decades, their programs across the nation united political progressivism, leisure time activities, and environmental sustainability. Due to the politicization of the 1930s, their practices forked out in two ways. Camp Midvale remained more fundamentally political but in the 1950s had to succumb to anti-communist pressure, whereas Muir Woods to this day thrives on a combination of German-Austrian cultural traditions with nature sports and nature preservation. These approaches also represent examples of differing models of how to tackle the socioecological problems of our present.
Diese grundsätzlich hermeneutische Masterarbeit integriert einen empirischen Teil mit zwei Elternabend-Beobachtungen und thematisiert die Wichtigkeit von Elternabenden im Rahmen der Elternarbeit in der Volksschule. Des Weiteren werden Bedingungen, die erfüllt werden müssen, um das Gelingen eines Elternabends zu ermöglichen, diskutiert. Bei einem Elternabend in der Volksschule erhalten die Eltern kurz und bündig Informationen, die primär die ganze Klasse betreffen. In der vorliegenden Masterarbeit werden zunächst Grundhaltungen und Herangehensweisen für einen gelingenden Elternabend behandelt, zu
denen unter anderem die Wertschätzung, die Aktivierung der Eltern sowie eine angemessene Präsentation und Visualisierung gehören. Außerdem sollte die Lehrerin*der Lehrer während des Elternabends authentisch, interessiert und kompetent sein. Die Körperhaltung ist aufrecht und die Körpersprache sollte Selbstbewusstsein zum Ausdruck bringen. Es ist wichtig, dass die Lehrperson angemessenen Blickkontakt mit den Eltern hat. Die Berücksichtigung dieser Punkte ist eine gute Voraussetzung für das Entstehen einer positiven Atmosphäre. Ein diesbezüglicher Schwerpunkt dieser Masterarbeit ist die ordentliche Planung. Dazu gehören ein geeignetes Datum, die Uhrzeit, die voraussichtliche Dauer, die Themenfestlegung, das Einladen von etwaigen Referent*innen und Dolmetscher*innen, die Einladung, passende Medien, Hilfsmittel und Methoden, ein Handout, der Raum, die Sitzordnung, Snacks und Getränke, Dekoration sowie Namensschilder. Ein weiterer Fokus in der Arbeit ist die strukturierte Durchführung. Darunter wird die persönliche Begrüßung, das Überbrücken der Wartezeit, das Aufzählen der Programmpunkte zu Beginn, gegebenenfalls ein Kennenlernspiel, der „Eisbrecher“, das Vermitteln von Informationen, das Bearbeiten von Themen, gegebenenfalls die Wahl von Elternvertreter*innen, das Einholen der Meinung der Eltern, das Zusammenfassen der wichtigsten Inhalte, Sonstiges und möglicherweise ein anschließendes Beisammensein verstanden.
In my master’s thesis (2010) I studied the school choice strategies of parents in Vantaa, Finland. In 1998 school choice became a central
theme in school policy in Finland, as the new School Act enabled communities to take over the main organization of comprehensive
schooling. Local school policy in Vantaa is directed towards equality and the reduction of disparities. Taking into account these aspects,
the behavior of parents in school choice plays a big role. Especially the relationship between local school policy, parents’ educational strategies and school choice is interesting. This article discusses the theme of social justice in Finnish comprehensive schooling.
Eine verstärkt sprach- und schriftsprachsystematische Ausrichtung der Deutschdidaktik in der Volksschullehrerausbildung und ihre Kernpunkte
sind Gegenstand der folgenden Ausführungen. Am Beginn steht eine kritische Betrachtung des traditionellen Anfangsunterrichts mit
seiner größtenteils mangelhaften theoretischen Fundierung, die Argumente für eine Neuorientierung in der Didaktik liefert. Linguistische Sachverhalte zur Silbe werden geklärt, wobei
Wortbetonung (Prosodie) und die Vielfalt der Vokale im Deutschen sowie die leserorientierte Sicht auf die Schrift im Mittelpunkt stehen. Beim
Zusammenspiel von mündlicher Sprache und Schriftlichkeit ist die (neue) Argumentationsrichtung wesentlich: Schriftlichkeit ist unverzichtbar für den Sprachausbau, ein schriftsystematischer
Unterricht für sprachlernende Kinder äußerst vorteilhaft. Die Silbenanalytische Methode nach Röber (im weiteren Verlauf der Ausführungen kurz SaM genannt) wird in ihren Grundzügen im
letzten Abschnitt beschrieben. Der Erwerb der <i/ie> - Schreibung mit der Silbenanalytischen Methode im Verlauf der Grundschulzeit als Beispiel soll die Lehrbarkeit und Regelhaftigkeit der deutschen Orthografie veranschaulichen. Für eine weiterreichende Auseinandersetzung sei auf die angegebene Literatur verwiesen.
Pädagoginnen und Pädagogen möchten ihren Schülerinnen und Schülern trotz deren unterschiedlicher Voraussetzungen und Fähigkeiten einen begabungsfördernden Unterricht bieten. Dazu nutzen sie diverse Strategien und Arbeitsweisen. Die Methodensammlung „Wege in der Begabungsförderung“ bietet einen praxisnahen Überblick über begabungsfördernde Unterrichtsmethoden und Lernarrangements aus Akzeleration und Enrichment, sowie Materialien für den unmittelbaren Einsatz in der Schulpraxis.
Im Schuljahr 2018/19 wurden für alle Schulen der Sekundarstufe I verpflichtende Elemente zur Digitalen Grundbildung eingeführt. Die zu unterrichtenden Themen und relevanten Bereiche wurden in einem eigens vom Bildungsministerium erstellten Lehrplan definiert. Ebenso wurde das zeitliche Ausmaß festgelegt. Mit 2 bis 4 Stunden an verpflichtender Digitaler Grundbildung über den gesamten Zeitraum der Sekundarstufe I sollen die Lernenden digitale Kompetenzen erwerben, durch die sie in der Lage sein sollen, Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu meistern. Die in acht Bereiche gegliederte Ausbildung kann von den Schulen integrativ oder in eigens im Stundenplan verankerten Pflichtstunden absolviert werden. Alle Bereiche wiederum sind im Lehrplan in weiterführende Lehrzielbereiche gegliedert.
Der derzeitige Unterricht in Österreichs Pflichtschulen ist für die verschiedenen Lerngruppen unterschiedlich effizient und liefert unterdurchschnittliche Ergebnisse, wie wir aus diversen Studien wissen. Sozial benachteiligte Kinder und Kinder mit anderen Familiensprachen haben die geringsten Bildungschancen, beklagt der Nationale Bildungsbericht 2015 (Wohlhart et.al.,2016, S. 27). Diese Tatsache liefert zwar Stoff für anhaltende bildungspolitische Kontroversen, eine griffige Lösung ist noch nicht in Sicht.
Der Beitrag beschäftigt sich mit der Vermittlung kulturwissenschaftlicher Konzepte (Erinnerung, Raum, Identität und Ethnizität) im Seminarkontext der universitären Lehrer*innenbildung. Konkret geht es um ein verpflichtendes Bachelor of Education-Seminar zur US-amerikanischen Erinnerungskultur (Sekundarstufe Allgemeinbildung Englisch). In diesem Seminar beschäftigen sich die zukünftigen Lehrer*innen nicht nur auf theoretischer Ebene mit Erinnerungsprozessen, sondern auch auf praktischer medialer Ebene. Im Laufe des Semesters entwickeln die Studierenden die notwendigen Fähigkeiten, um Augmented Reality (AR)-Projekte zu erstellen, die als „MemorARy“ oder „MemorARies“ bezeichnet werden. Die Aufgabenstellung beinhaltet die Verbindung der kritischen Analyse eines Objekts und einer kreativen Idee mit den erworbenem technischen Fähigkeiten und angeeignetem Faktenwissen und bietet eine ideale Möglichkeit, sich mit Fragen unserer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auseinanderzusetzen. Ziel des Beitrags ist es, Lehrende und Studierende in die Lage zu versetzen, wissenschaftlich fundierte Medienkunstprojekte durchzuführen.
Der Fokus des Beitrags liegt auf einer rückmeldebasierten Weiterentwicklung des Lehrveranstaltungskonzepts zur Vorbereitung von Studierenden der PH Vorarlberg (PHV) auf die Unterrichtstätigkeit in der Sommerschule 2020. Nach einer Beschreibung der Genese und des Organisations- und Lehrveranstaltungskonzepts der Sommerschule folgen die Darstellung und Diskussion einer qualitativen Evaluationsstudie. Aus den Daten lässt sich die Notwendigkeit einer zielgerichteten Überarbeitung des Lehrveranstaltungskonzepts ableiten. Exemplarisch werden im Rahmen einer fachdidaktischen Auseinandersetzung Überlegungen zum Erwerb der Nominalphrase im Deutschen und ein Curriculum zum Genuserwerb vorgestellt.
Enacting America in the Classroom: Introducing Drama Workshops into Pre-Service Teacher Training
(2021)
Besides gaining in-depth knowledge in the fields of linguistics, literature, and culture, pre-service teachers of English need to be trained in intercultural competence and reflexive processes, as well as communicative and performative teaching approaches. Heeding the performative turn in cultural studies and drama pedagogy, the article introduces an educational project that was conducted at the Pädagogische Hochschule Vorarlberg (University of Teacher Education Vorarlberg) and that was designed to offer students both a holistic and aesthetic-practical learning experience. Over the course of the semester, students developed the skills necessary to write a scholarly paper and process the insights gained in the drama workshop. From an evaluative discussion with workshop participants, we infer that the combination of discussion-based seminar and drama workshop provides an ideal setting to explore literary texts and cultural-societal questions, as well as performative skills. The article encourages and enables university teachers to carry out similar projects.
Der Berufseinstieg in das Lehramt - Forschungen zur Induktion mit dem Fokus auf das Mentoring
(2022)
Der Übergang vom Studium in den Lehrer*innenberufilt als bedeutsame und sensible Phase in der Berufsbiografie. Im Rahmen der Pädagog*innenbildung NEU wurde deshalb in Österreich eine begleitete zweite Phase – die Berufseinstiegsphase bzw. Induktion – etabliert. Komponenten dieser einjährigen Phase sind einerseits spezifische Fortbildungen an den Pädagogischen Hochschulen und zweitens ein Mentoring durch erfahrene Lehrpersonen. In Vorarlberg werden seit der ersten österreichweiten Umsetzung der Induktion im Schuljahr 2019/20 Begleitforschungen zum Berufseinstieg durchgeführt. Dabei sind Fragen zur Umsetzung und inhaltlichen Ausgestaltung des Mentorings sowie Einschätzungen des Kompetenz- und Beanspruchungserlebens der Berufseinsteiger*innen in ihrem ersten Dienstjahr von Interesse. Die Daten werden rekurrierend auf das Modell der beruflichen Anforderungen erhoben und analysiert.
Es zeigen sich sowohl bei den Mentor*innen als auch bei den Berufseinsteiger*innen hohe Zufriedenheiten mit der organisatorischen und inhaltlichen Gestaltung des Mentorings. Zudem zeigen sich hohe Kompetenzeinschätzungen und kein starkes Belastungserleben. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf Implikationen für Forschung und Lehrer*innenbildung diskutiert.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Philosophieren mit Kindern mit geringen Deutschkenntnissen im Unterricht der Primarstufe. In österreichischen Volksschulen stellt die Mehrsprachigkeit eine Normalität dar und zunehmend mehr Kinder sprechen eine andere Erstsprache als Deutsch. Daraus resultiert, dass immer mehr Kinder über geringere Deutschkenntnisse verfügen. Philosophieren ist eine sprachliche Handlung, wofür das Beherrschen der Sprache Voraussetzung ist. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, welche Rahmenbedingungen und Faktoren das Philosophieren mit Kindern mit geringen Deutschkenntnissen ermöglichen können, damit dessen Potential ausgeschöpft und sprachliche, persönliche sowie soziale Fähigkeiten und Kompetenzen ausgebaut werden können. Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage wurde eine qualitative Studie anhand von Expert*inneninterviews durchgeführt. Einleitend wird einerseits das Philosophieren mit Kindern und andererseits die Sprachdidaktik in Bezug auf Deutsch als Zweitsprache theoretisch aufgearbeitet. Weiters wird der aktuelle Forschungsstand zum Philosophieren mit Kindern mit der Fokussierung auf die Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten thematisiert. Die Arbeit schließt mit einem empirischen Teil, in dem das erhobene Datenmaterial analysiert, beschrieben und interpretiert wird. Rahmenbedingungen und Faktoren, die das Philosophieren mit Kindern mit geringen Deutschkenntnissen ermöglichen, werden definiert. Es zeigt sich, dass die sprachliche Entwicklung durch Philosophieren im Unterricht der Primarstufe unterstützt werden kann.