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Der steigende Lehrpersonenmangel führt zu unterschiedlichen Wegen der Professionalisierung weitab vom klassischen Lehramtsstudium und beschäftigt damit Bildungspolitik, Gesellschaft und Lehrer*innenbildung. Die vierte Tagung in der Reihe „Wie viel Wissenschaft braucht Lehrer*innenfortbildung?“ stellte eben diese Wege der Professionalisierung in den Mittelpunkt.
Der klassische und lineare Weg in das Lehramt umfasst ein Studium, das in theoretischen und praktischen Anteilen auf den Beruf – die Profession – vorbereitet. Darauf folgt eine Berufseinstiegsphase, die international verschieden realisiert wird. Danach obliegt die Professionalisierung der Eigenverantwortung der Lehrkräfte: Informelle und professionsrelevante Aktivitäten am Arbeitsplatz sowie die Nutzung formaler Fort- und Weiterbildungsangebote setzen eine hohe Selbstorganisation und eine entsprechende Motivation der Lehrkräfte voraus.
Neue technologische Möglichkeiten verändern die moderne Gesellschaft von Grund auf. Diese Entwicklungen bringen vielfältige Chancen aber auch Herausforderungen und Hürden für Schule und Unterricht. Speziell Mathematikunterricht kann durch gezielten Technologieeinsatz stark an Attraktivität gewinnen, zumal sich mit zunehmender Technologisierung Räume für breitgefächerte Inhalte und den Erwerb zusätzlicher Kompetenzen eröffnen. Eine umfassende und rapide Veränderung des Lernens und Lehrens von Mathematik ist aber eine große Herausforderung für Lehrpersonen. Dahingehend kann aktuelle Forschungsliteratur (werdende) Lehrer*innen in ihrer individuellen Professionalisierung unterstützen. Als Ergebnis eines Seminars der Lehramtsausbildung im Verbund West wollen wir in diesem Artikel aufzeigen, wie ausgewählte fachdidaktische Literatur nutzbringend für den Mathematikunterricht aufgearbeitet werden und diesen auf vielfältige Weise bereichern kann. Dazu werden nach einem Vorwort 16 Artikel zu Themen wie 3D-Druck, Flipped Classroom, Robotik oder Augmented Reality vorgestellt und Ideen zur Umsetzung im Unterricht präsentiert.
Die Leistungen der österreichischen Schülerinnen und Schüler sind in hohem Maße von außerschulischen Faktoren wie etwa der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen und Schichten abhängig, wie sowohl nationale als auch internationale Analysen des österreichischen Bildungssystems seit Jahren nicht müde werden zu betonen, zuletzt etwa der Nationale Bildungsbericht 2018 (Oberwimmer, Vogtenhuber, Lassnigg & Schreiner 2019, S. 248ff) und wie sich ebenfalls seit Jahren sowohl bei den nationalen Bildungsstandard- Testungen als auch bei internationalen Leistungsvergleichen wie PISA oder TIMMS erweist. Gleichzeitig ist unser Bildungssystem nicht wirklich in der Lage, das Handicap, das Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern in Bezug auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit mit an den Start ihrer schulischen Laufbahn bringen, zu kompensieren: Seit Jahren ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die die Bildungsstandards nicht oder nur teilweise erreichen, konstant hoch und auch die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die nach neun Pflichtschuljahren nicht oder nur unzulänglich in der Lage sind, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben,hat sich nicht wesentlich verringert.
2008 erfolgte der Start für eine Intensivierung der Politischen Bildung in Zusammenhang mit der Senkung des Wahlalters auf 16. Die Befähigung
der jungen Menschen zu kompetenter Partizipation im Bereich des Politischen lautete die Zielvorgabe. Die Ausbildung der LehrerInnen im Sinne einer Professionalisierung der Politischen Bildung sollte mit dieser Intention Schritt halten. Inwieweit diese Absicht von Erfolg gekrönt ist, thematisiert der folgende Beitrag.
Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Kompetenzselbsteinschätzungen von LehrerInnen im Berufseinstieg
(2014)
In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen,inwieweit das Konzept der Selbstwirksamkeit, der allgemeinen, der lehrberufsspezifischen und der kollektiven Selbstwirksamkeit (SWK), bei Lehrkräften im Berufseinstieg hinsichtlich ihrer selbst eingeschätzten Kompetenz von Bedeutung ist und inwiefern sich berufseinsteigende und erfahrene Lehrpersonen in ihren Kompetenzeinschätzungen unterscheiden. Aus der vorliegenden Analyse aus zwei Messzeitpunkten zeigen sich bei den Berufseinsteigenden bereits zu Beginn ihrer Tätigkeit im Durchschnitt hohe Selbsteinschätzungen, die zum zweiten Messzeitpunkt mit den Werten erfahrener Lehrpersonen vergleichbar sind. Die lehrberufspezifischen und kollektiven Selbstwirksamkeitsüberzeugungen leisten einen Eigenständigen Beitrag zur Aufklärung der eingeschätzten Handlungskompetenz. Der Beitrag der kollektiven Überzeugungen wird allerdings erst zum zweiten Messzeitpunkt statistisch bedeutsam. Datengrundlage bilden die Befunde aus dem Forschungsprojekt ALPHA-Unterrichtskompetenz im Berufseinstieg.
Diversitätsbewusste Bildung – eine Studie zur migrationsbedingten
Diversität angehender Lehrpersonen
(2016)
Die Pädagogische Hochschule Vorarlberg und die Universität Innsbruck arbeiten an einer gemeinsamen Studie zur migrationsbedingten Diversität von Lehramtsstudierenden, die in Anlehnung an ein Forschungsprojekt der Pädagogischen Hochschule St. Gallen (CH) – DIVAL – Diversität angehender Lehrpersonen“ erfolgt. Ziel ist bewusste Reflexion und Wahrnehmung der Studierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg und der Universität Innsbruck als reales Abbild einer durch Diversität geprägten Gesellschaft. Dabei geht es einerseits um Sichtbarmachung und Dokumentation von Diversität bei angehenden Lehrpersonen an den Institutionen, andererseits sollen auch Chancen und Herausforderungen deutlich werden, welche mit dem professionellen Umgang mit Diversität an der Einrichtung einhergehen. Der Bericht zeigt die Beweggründe zur Durchführung der Studie auf und legt erste Befunde zur migrationsbedingten Diversität unter den Studierenden an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg dar.
Der Artikel widmet sich den Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Einstellungen sowie den subjektiven Normen von Lehrpersonen zur Inklusion. Sie werden im Rahmen der Theory of Planned Behaviour (Theorie des geplanten Verhaltens) als Prädiktoren für die Bereitschaft, in inklusiven Klassen unterrichten zu wollen, betrachtet. Im Beitrag werden Befunde aus einer Längsschnittuntersuchung der Pädagogischen Hochschulen Oberösterreich und Vorarlberg zur Entwicklung der Einstellungen und Selbstwirksamkeitsüberzeugungen aufgegriffen. Dabei interessierten sowohl die Änderungen der Einstellungen zur Inklusion im Beruf und die Verläufe der Selbstwirksamkeitsüberzeugungen. Die Längsschnittuntersuchung wird durch eine Analyse aus Gruppendiskussionen ergänzt, wobei die subjektiven Normen der Lehrpersonen als weiterer Erklärungsfaktor adressiert werden. Die Analyse zeigt, dass Lehrpersonen durch systembedingte Anforderungen mit Widersprüchen im schulischen Alltag konfrontiert werden, die bei der Umsetzung einer inklusiven Schule zu großen Herausforderungen führen.
Die Bedeutung von mathematischem Fachwissen für Lehrpersonen in der Primarstufe wird anhand von ausgewählten Gebieten erläutert. Behandelt werden die Bedeutung von geometrischem Wissen, die Bedeutung von mathematischen Fakten, die Nützlichkeit der mathematischen Modellierung mittels dynamischen Systemen und die Bedeutung von Wissen über informationstechnische Systeme. Die Wichtigkeit von Fachwissen für die Vorbildfunktion von Lehrpersonen wird thematisiert
Im Oktober 2011 erfolgte an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg eine Befragung aller Studierenden des ersten Semesters hinsichtlich ihrer Berufswahlmotivation und bereits vorhandener Wissensbestände im Bereich Pädagogik. Die Untersuchung bildete den Start einer Kooperation mit den Universitäten Köln und Münster, die im Rahmen der internationalen LehrerInnenbildungsstudie „Entwicklung von berufsspezifischer Motivation und pädagogischem Wissen - EMW“ durchgeführt wird. Die Leitung der EMW-Studie obliegt Johannes König (Universität zu Köln) und Martin Rothland (Westfälische Wilhelms Universität Münster). Die Untersuchung fand mit Unterstützung der Ausbildungsleitung und den Dozierenden statt. Es liegen Ergebnisse des ersten Messzeitpunktes vor, die ausschnitthaft dargestellt werden. Als Teilaspekt der Studie werden im Folgenden die Vorerfahrungen der Studierenden und ihre Berufswahlmotivation dargestellt. Der Beitrag fokussiert auf die Ergebnisse der Befragung von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg.
Der Fokus des Beitrags liegt auf einer rückmeldebasierten Weiterentwicklung des Lehrveranstaltungskonzepts zur Vorbereitung von Studierenden der PH Vorarlberg (PHV) auf die Unterrichtstätigkeit in der Sommerschule 2020. Nach einer Beschreibung der Genese und des Organisations- und Lehrveranstaltungskonzepts der Sommerschule folgen die Darstellung und Diskussion einer qualitativen Evaluationsstudie. Aus den Daten lässt sich die Notwendigkeit einer zielgerichteten Überarbeitung des Lehrveranstaltungskonzepts ableiten. Exemplarisch werden im Rahmen einer fachdidaktischen Auseinandersetzung Überlegungen zum Erwerb der Nominalphrase im Deutschen und ein Curriculum zum Genuserwerb vorgestellt.