Filtern
Erscheinungsjahr
- 2015 (11) (entfernen)
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (11)
Volltext vorhanden
- ja (11)
Gehört zur Bibliographie
- ja (11)
Schlagworte
- Unterricht (4)
- Didaktik (3)
- Montessori, Maria (3)
- Reformpädagogik (3)
- Vorarlberg (3)
- Lehrerbildung (2)
- Lernen (2)
- Schule (2)
- 21. Jahrhunderts (1)
- CoOL (1)
Institut
Der altersgemischte Unterricht erfreut sich im deutschsprachigen Raum seit einigen Jahren steigender Beliebtheit - immer mehr Grundschulen führen mittlerweile altersgemischte Klassen. Der altersgemischte Unterricht hat auch in kleinen Schulen im ländlichen Raum eine lange Tradition. Im Interreg Forschungsprojekt „Kleine Schulen im alpinen Raum“ wird die didaktische Umsetzung des altersgemischten Unterrichts in kleinen Volksund Primarschulen in den Regionen Vorarlberg, Graubünden und St. Gallen untersucht. Im Rahmen dieses Beitrags wird die Umsetzung des altersgemischten Unterrichts sowie die damit zusammenhängenden Chancen und Herausforderungen auf der Basis von drei Vorarlberger Fallschulen mit Montessori-Schwerpunkt analysiert.
In Österreichs berufsbildenden mittleren und höheren Schulen ist COOL gut etabliert, in den letzten Jahren stößt COOL auch in immer mehr
Gymnasien und Neuen Mittelschulen auf großes Interesse. Wie es gelingt, in österreichischen Schulen das System von innen her zu entwickeln
und Innovation voranzutreiben, zeigen die COOL-LehrerInnen und Schulleitungen an den 65 zertifizierten COOL-Partner- und Impulsschulen Österreichs gerne vor. Darüber hinaus gibt es noch einmal so viele Schulen, die mit COOL arbeiten aber (noch) nicht zertifiziert sind.
Es gibt bereits eine Vielzahl an unterschiedlichen didaktischen Modellen und Konzepten, die alle eine besondere Vorstellung von Unterricht, Erziehung und Bildung vertreten. Manche von ihnen waren sehr erfolgreich, andere wiederum verschwanden nach kurzer Zeit wieder. Die Geschichte der Pädagogik zeigt uns, dass zu verschiedenen Zeiten verschiedene Zielsetzungen der Pädagogik die Entstehung von didaktischen Modellen verursachte. Manchmal stand der Unterrichtsstoff, der
Wissenserwerb im Vordergrund, ein anderes Mal waren auch die Bedürfnisse der Wirtschaft als Ziele der Pädagogik von Interesse
Schule für die Zukunft? Erfahrung, Aufgaben und Ziele von Schulentwicklung – Das Beispiel Jena
(2015)
Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten Meer. [Antoine de Saint-Exupéry] Das System Schule ist eine konfliktreiche Bühne mit einem großen Orchester, dessen Instrumente immer wieder neu gestimmt werden müssen, damit ein harmonisches Zusammenspiel entsteht. [Aus der Konzeption der „Kulturanum“-Gemeinschaftsschule Jena] Über Schulentwicklung und eine „Schule für die Zukunft“ habe ich zu berichten, aber nicht aus der Sicht der Theorie, nicht aus der Sicht der Erziehungswissenschaft, sondern auf Grund meiner Erfahrungen aus über zwanzig Jahren konkreter Schulentwicklung in Jena – als Lehrerin, Schulleiterin und Beraterin. Das Beispiel Jena und die Jenaer Schullandschaft werden dabei als erfahrungsgestütztes Porträt konkreter Schulentwicklung „vor Ort“ im Mittelpunkt meines Textes stehen.
Was einst Jubel und Jammer war, muss nun Erkenntnis werden, wie eigentlich auch im Leben des einzelnen. Damit erhält auch der Satz Historia vitae magistra einen höheren und zugleich bescheideneren Sinn. Wir wollen durch Erfahrung nicht sowohl klug (für ein andermal) als weise (für immer) werden.
Jacob Burckhardt: Weltgeschichtliche Betrachtungen,
Einleitung (1868/1871)
Mit dem Wunsch bei SchülerInnen in besonderer Weise Eigenverantwortung, Selbständigkeit, Teamfähigkeit und Sozialkompetenz sowie Lernfreude und Motivation zu fördern, beschlossen einige Kolleginnen im Jahre 2011/12 im Rahmen eines pädagogischen Tages mit dem Thema "Individualisiertes Lernen", eine Arbeitsgruppe zu installieren, die seitdem versucht den SchülerInnen ein hohes Maß an Individualisierung und Differenzierung teil werden zu lassen. Nachdem diese Arbeitsgruppe auch einen Vormittag im Gymnasium Gallusstraße hospitierte, und dann mit weiteren Interessenten die HAK Bludenz, in welcher seit 2004/05 CoOL praktiziert wird, besuchte, wurde der gemeinsame Beschluss gefasst, diese Unterrichtsform auch am BG/BRG Feldkirch schrittweise zu implementieren.
„Denn weise hat der gesprochen, welcher gesagt hat, die Schulen seien Werkstätten der Menschlichkeit, insofern sie nämlich bewirken, dass der Mensch wirklich Mensch werde“. (Johann Amos Comenius, 1592 - 1670)
Ich bin überzeugt, dass es ein Anliegen aller in unserer Gesellschaft ist, dass Schulen ein Ort der Menschlichkeit sein sollen, ja müssen!
Demnach müsste es das oberste Gebot jeder Schule sein, ihr pädagogisches Konzept und auch die Haltung der PädagogInnen danach zu
richten. Eine von mehreren Möglichkeiten, zu einer menschlicheren Schule bzw. Ausbildung zu gelangen, sind Lernwerkstätten.
Beim Terminus „Lernwerkstatt“ gibt es ganz unterschiedliche Assoziationen. Jedenfalls inkludiert das Kompositum die Begriffe „lernen“ und „Werkstatt“, beides Begriffe, die sowohl im Schulalltag als auch in der Arbeitswelt zu verorten sind, also letztlich uns alle tangiert. Beide korrelieren sehr eng miteinander, denn sowohl in der Schule als auch in der Arbeitswelt wird gelernt und gearbeitet. Und doch ist mit „Lernwerkstatt“ ein pädagogisches Konzept gemeint, das in diesem Aufsatz näher erläutert werden soll.
Mein selbst gewähltes Thema versteckt ein kleines Dilemma. Das Thema das Referates beinhaltet zwei Schlüsselbegriffe: „reformpädagogische
Modelle“ und „aktuelle Schulreform“. Über reformpädagogische Modelle ist schon ausführlich referiert worden. Daher werde ich mich entscheiden, den Schwerpunkt meines Beitrages auf den zweiten Schlüsselbegriff zu verlegen: die aktuelle Schulreform. Sie werden
sich nun vielleicht fragen: „Welche aktuelle Schulreform?“ Da ich darauf mangels einer aktuellen Schulreform in Österreich leider keine
Antwort weiß, möchte ich ihnen vorschlagen, dass ich ihnen eine Skizze bieten darf, wie eine aktuelle Schulreform in Österreich aussehen
könnte, die auf den didaktischen Werten einiger reformpädagogischer Modelle beruht. Es sind dies die folgenden Modelle:
-- Montessori-Pädagogik (Maria Montessori)
-- Jenaplan-Pädagogik (Peter Petersen)
-- Freinet-Pädagogik (Célestin Freinet)
-- Daltonplan-Pädagogik (Helen Parkhurst)
Seit 1981 gibt es in Vorarlberg eine reformpädagogisch orientierte Privatschule der 6 – 14jährigen mit Öffentlichkeitsrecht. Eine Schule, die von Eltern gegründet wurde, die einen anderen als den angebotenen Bildungsweg für ihre Kinder wollten. Jede Reformpädagogik beinhaltet eine Reform der Pädagogik – dies ist mehr als nur ein Wortspiel und wurde von Ulrich Herrmann auf dem Symposium der Pädagogischen Hochschule im März 2014 formuliert. Eine reformpädagogische Schule kann und darf sich nicht auf den Erkenntnissen der damaligen Reformpädagogen, verstanden als Sammlung pädagogischer Konzepte der damaligen Zeit, ausruhen. Sie muss sich den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen stellen, diese adaptieren und sich ständig weiterentwickeln. Das Ziel der Freien Montessori Schule, der Volksschule und der Sekundarstufe I, ist das Konzept der Selbstbildung, nach den Grundsätzen der Montessoripädagogik. Alle pädagogischen Bemühungen haben die aktive Förderung der kindlichen Unabhängigkeit und Selbständigkeit und die eigene selbständige Tätigkeit zum Ziel. Die Lehrpersonen sind verantwortlich für die Gestaltung der passenden und altersadäquaten Lernumgebung, sowohl in materieller Hinsicht, was das Lernmaterial und die Lernumgebung betrifft, als auch die Lernatmosphäre, der emotionale und soziale Bereich. Die Kooperation mit den Erziehungsverantwortlichen und deren (Aus-) Bildung sind elementar für das Verständnis und die Unterstützung der schulischen Arbeit und der Fortsetzung im häuslichen Umfeld. In der Schule muss im kleinen Rahmen gelebt und erprobt werden, was im großen Rahmen der Gesellschaft gelingen soll. So ist jede der Wirkungen einer offenen Schule eine Wirkung auf die Gesellschaft. Nichts bleibt ohne Folgen.