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Dieser Text versteht sich als Einführung zu den folgenden sieben didaktischen Aufsätzen. Sie wurden von Lehrpersonen verfasst, die im Jahr 2016 gemeinsam am Lehrgang „Didaktik der deutschen Sprache“ teilgenommen haben. Die Beiträge zeigen die große Heterogenität der Effekte von Bildungsmaßnahmen – auch wenn diese durch Curricula geregelt und somit normiert sind – auf jeden einzelnen Lernenden. Die Verschiedenartigkeit dieser Beiträge soll aber auch Anlass sein, allgemein über ein Phänomen nachzudenken, das der tägliche Unterricht mit sich bringt, nämlich dass gleiche Informationen bei Lernenden unterschiedliche Resultate hervorbringen: Vorwissen, Vorerfahrungen, Neugier und Interesse bestimmen grundlegend, wie der Input verstanden und verarbeitet wird. Die Besonderheit dieser Beiträge ist, dass sie Zeugnis davon geben, wie stark subjektive Theorien auch dann wirken, wenn, wie hier, alle Teilnehmerinnen durch den Lehrgang zu einem Perspektivenwechsel in ihrer Wahrnehmung von Sprache und Schrift gezwungen waren und neue didaktische Prämissen entwickeln mussten.
Gegenstand des Beitrags ist eine Analyse von Aufgaben in Schulbüchern für das Fach Deutsch in der Primarstufe und der Sekundarstufe I. Aufgaben nehmen eine mittelnde Position zwischen dem Sachgegenstand und den SchülerInnen ein, insofern als über das Material – in unserem Fall Lern- und Übungsaufgaben – bestimmte Kompetenzen erworben werden sollen. Hlebec (2015) betont, dass in einem induktiv ausgerichteten Unterricht den Aufgaben ein besonderer Stellenwert zukommt; umso überraschender ist sein Befund, dass das Thema Aufgaben in der Grammatikdidaktik bisher kaum Beachtung gefunden hat. Ziel unserer Analyse ist die Überprüfung von Aufgaben zur Wortartenkategorisierung im Hinblick auf die Qualitätsmerkmale, Standardorientierung und Gegenstandsorientierung (Behrens et al., 2014). Dabei wird untersucht, (i) inwiefern die Lerngegenstände den fachwissenschaftlichen Standards entsprechen, (ii) welche Kompetenzen bzw. welches Wissen durch die Bearbeitung der Aufgaben erworben wird und (iii) ob die Lernaufgaben den Erwerb der in den Bildungsstandards angezielten Kompetenzen ermöglichen.
Der altersgemischte Unterricht erfreut sich im deutschsprachigen Raum seit einigen Jahren steigender Beliebtheit - immer mehr Grundschulen führen mittlerweile altersgemischte Klassen. Der altersgemischte Unterricht hat auch in kleinen Schulen im ländlichen Raum eine lange Tradition. Im Interreg Forschungsprojekt „Kleine Schulen im alpinen Raum“ wird die didaktische Umsetzung des altersgemischten Unterrichts in kleinen Volksund Primarschulen in den Regionen Vorarlberg, Graubünden und St. Gallen untersucht. Im Rahmen dieses Beitrags wird die Umsetzung des altersgemischten Unterrichts sowie die damit zusammenhängenden Chancen und Herausforderungen auf der Basis von drei Vorarlberger Fallschulen mit Montessori-Schwerpunkt analysiert.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde an Österreichs Schulen über die Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust jahrzehntelang nur spärlich berichtet. Teilweise wurde sogar zur Gänze zu diesem Thema geschwiegen und die Beteiligung von Österreicher*innen am nationalsozialistischen Regime und dessen Verfolgungs- wie auch Vernichtungspolitik wurden ausgeklammert. Seit 20 Jahren trägt _erinnern.at_ dazu bei, im Unterricht eine kritische Perspektive auf die Geschichte des Nationalsozialismus zu entwickeln und pädagogisch nachhaltige Prozesse zu initiieren. Ein wesentliches methodisch-didaktisches Prinzip ist dabei die Entwicklung einer gegenwartsbezogenen Perspektive, aus welcher die Bedeutung der Geschichte des Nationalsozialismus und des Holocaust für die Gegenwart reflektiert wird. Als Institut für Holocaust Education des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung verfügt _erinnern.at_ über Netzwerke in allen Bundesländern und bietet Unterrichtsmaterialien, Fortbildungsveranstaltungen für Pädagog*innen und Unterstützung zur Realisierung von zeitgeschichtlichen Projekten an.
Wer etwa vom Coden als grundlegender Kulturtechnik im Sinne des Schreibens 4.0 keine Ahnung hat, kann Computer und ihre virtuellen Welten weder für „gute“ noch „schlechte“ Zwecke einsetzen und ist umso mehr Sklave der heutigen Verhältnisse. (Barberi, Berger, & Himpsl-Gutermann, 2017, S.2) Die zunehmende Digitalisierung unserer Gesellschaft macht für eine kompetente und aktive Teilnahme eine Auseinandersetzung mit Computational Thinking notwendig. Über eigene spielerische Handlungserfahrungen soll ein Verständnis für Algorithmisierungen und Programmierungen aufgebaut werden. Das eigene Tun wird über den Aufbau von mentalen Modellen (Wartha, 2011, S. 11) und der Entwicklung von Grundvorstellungen (Vom Hofe, 1995) derart abstrahiert, dass den symbolhaften Programmen stets die zuvor erworbenen Handlungserfahrungen innewohnen. Dabei ist eine möglichst enge Passung (Walter 2017, S. 32ff.) bei Intermodalitätswechseln zwischen den Repräsentationsebenen der Handlung, des Bildes und des Symbols (Bruner, 1971) ein zentraler Punkt des vorgestellten Konzepts.
Aufbauend auf Handlungserfahrungen wird ein didaktisches Konzept vorgestellt, das von einem Bewegungsspiel ausgehend über den Einsatz von konkreten Bodenrobotern hin zu virtuellen Programmierumgebungen führt. Mit dieser Vorgangsweise soll gewährleistet sein, dass die abstrakten informatischen Ideen auf mentalem Prozessverständnis über eigenes Tun generiert werden.
Das vorgestellte Konzept wird im Rahmen des Education Innovation Studios der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich von den Autor*innen erforscht.
In diesem Beitrag werden der Schulentwicklungsprozess der Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg und Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung vorgestellt. Der Schulentwicklungsprozess umfasst mehrere Bereiche, unter anderem die Umstellung auf jahrgangsgemischte Klassen in der Grundstufe 1 sowie den Ausbau individualisierten Unterrichts.
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit dem Philosophieren mit Kindern mit geringen Deutschkenntnissen im Unterricht der Primarstufe. In österreichischen Volksschulen stellt die Mehrsprachigkeit eine Normalität dar und zunehmend mehr Kinder sprechen eine andere Erstsprache als Deutsch. Daraus resultiert, dass immer mehr Kinder über geringere Deutschkenntnisse verfügen. Philosophieren ist eine sprachliche Handlung, wofür das Beherrschen der Sprache Voraussetzung ist. Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, welche Rahmenbedingungen und Faktoren das Philosophieren mit Kindern mit geringen Deutschkenntnissen ermöglichen können, damit dessen Potential ausgeschöpft und sprachliche, persönliche sowie soziale Fähigkeiten und Kompetenzen ausgebaut werden können. Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage wurde eine qualitative Studie anhand von Expert*inneninterviews durchgeführt. Einleitend wird einerseits das Philosophieren mit Kindern und andererseits die Sprachdidaktik in Bezug auf Deutsch als Zweitsprache theoretisch aufgearbeitet. Weiters wird der aktuelle Forschungsstand zum Philosophieren mit Kindern mit der Fokussierung auf die Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten thematisiert. Die Arbeit schließt mit einem empirischen Teil, in dem das erhobene Datenmaterial analysiert, beschrieben und interpretiert wird. Rahmenbedingungen und Faktoren, die das Philosophieren mit Kindern mit geringen Deutschkenntnissen ermöglichen, werden definiert. Es zeigt sich, dass die sprachliche Entwicklung durch Philosophieren im Unterricht der Primarstufe unterstützt werden kann.
„Denn weise hat der gesprochen, welcher gesagt hat, die Schulen seien Werkstätten der Menschlichkeit, insofern sie nämlich bewirken, dass der Mensch wirklich Mensch werde“. (Johann Amos Comenius, 1592 - 1670)
Ich bin überzeugt, dass es ein Anliegen aller in unserer Gesellschaft ist, dass Schulen ein Ort der Menschlichkeit sein sollen, ja müssen!
Demnach müsste es das oberste Gebot jeder Schule sein, ihr pädagogisches Konzept und auch die Haltung der PädagogInnen danach zu
richten. Eine von mehreren Möglichkeiten, zu einer menschlicheren Schule bzw. Ausbildung zu gelangen, sind Lernwerkstätten.
Beim Terminus „Lernwerkstatt“ gibt es ganz unterschiedliche Assoziationen. Jedenfalls inkludiert das Kompositum die Begriffe „lernen“ und „Werkstatt“, beides Begriffe, die sowohl im Schulalltag als auch in der Arbeitswelt zu verorten sind, also letztlich uns alle tangiert. Beide korrelieren sehr eng miteinander, denn sowohl in der Schule als auch in der Arbeitswelt wird gelernt und gearbeitet. Und doch ist mit „Lernwerkstatt“ ein pädagogisches Konzept gemeint, das in diesem Aufsatz näher erläutert werden soll.
Der vorliegende Beitrag zeigt an einem Thema aus dem Mathematikunterricht für die 5. und 6. Klasse, wie in altersdurchmischten Klassen gemeinsam gearbeitet werden kann. Dabei wird
auf das Prinzip der Parallelisierung von Lerninhalten zurückgegriffen. Dadurch können sowohl altersdurchmischte wie jahrgangsbezogene und individualisierte Lernangebote geschaffen werden, die sich alle auf das gleiche Thema beziehen und somit sozialen Austausch zum fachlichen Lernen ermöglichen.