Filtern
Dokumenttyp
Sprache
- Deutsch (5)
Volltext vorhanden
- ja (5)
Gehört zur Bibliographie
- ja (5)
Schlagworte
- Lernen (2)
- Ausbildung (1)
- Bachelor (1)
- Berufsausbildung (1)
- Curriculum (1)
- Erasmus+ (1)
- Heads Using Professional Learning Communities (HeadsUP) (1)
- Inklusion (1)
- Inklusive Pädagogik (1)
- Inklusive Schule (1)
Institut
Die Leistungen der österreichischen Schülerinnen und Schüler sind in hohem Maße von außerschulischen Faktoren wie etwa der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen und Schichten abhängig, wie sowohl nationale als auch internationale Analysen des österreichischen Bildungssystems seit Jahren nicht müde werden zu betonen, zuletzt etwa der Nationale Bildungsbericht 2018 (Oberwimmer, Vogtenhuber, Lassnigg & Schreiner 2019, S. 248ff) und wie sich ebenfalls seit Jahren sowohl bei den nationalen Bildungsstandard- Testungen als auch bei internationalen Leistungsvergleichen wie PISA oder TIMMS erweist. Gleichzeitig ist unser Bildungssystem nicht wirklich in der Lage, das Handicap, das Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern in Bezug auf ihre kognitive Leistungsfähigkeit mit an den Start ihrer schulischen Laufbahn bringen, zu kompensieren: Seit Jahren ist die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die die Bildungsstandards nicht oder nur teilweise erreichen, konstant hoch und auch die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die nach neun Pflichtschuljahren nicht oder nur unzulänglich in der Lage sind, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben,hat sich nicht wesentlich verringert.
Von 1998 bis 2012 war der Verfasser Leiter einer bilingualen Privatschule (Englisch und Deutsch als gleichwertige Unterrichtssprachen). Diese Schule umfasste sämtliche Schulstufen von der Volksschule bis zur Matura und war konzeptionell als gemeinsame Schule der 6 bis 15-jährigen geführt. Nach der 9. Schulstufe wechselte ein Großteil der Schülerinnen und Schüler in die Berufsausbildung, für die anderen fand der Übertritt in die gymnasiale Oberstufe fließend entweder nach der 8. oder der 9. Schulstufe statt. Die Schule war gemäß ihrem Motto „Stärken radikal" ressourcenorientiert, die bestmögliche persönliche Entwicklung jedes und jeder einzelnen stand im Mittelpunkt der pädagogischen Bemühungen, allfällige Schwächen oder Defizite der Schüler/innen hatten so gut wie keinen negativen Einfluss auf deren schulisches Fortkommen. Das Unterrichtsmodell „Lernen unter Selbstkontrolle“ (Guttmann, 1990) im Besonderen und die gezielte Berücksichtigung von lernpsychologischen Erkenntnissen im Schulalltag im Allgemeinen gewährleisteten eine schnelle und nachhaltige Aneignung des Lernstoffs in Form von Kerninformationen. Regelmäßige kontemplative Phasen sowie angstreduzierende, persönlichkeitsstärkende und ressourcenaktivierende Maßnahmen schufen ein stressfreies, entspanntes und trotzdem leistungsorientiertes Lernklima. Eine wichtige Besonderheit im pädagogischen Konzept der Schule stellte die sogenannte „Individuelle Projektarbeit“ dar, eine fest in den Stundenplan verankerte Arbeitsform, in der die Schüler/innen alleine oder in Gruppen ein selbstgewähltes Thema bearbeiteten, ihre Arbeitsergebnisse schriftlich zusammenfassten, in öffentlichen Vorträgen präsentierten und laufend ihre Arbeitsfortschritte reflektierten und dokumentieren.
Die Pädagogische Hochschule Vorarlberg bekennt sich zu einer Inklusiven Schule und versteht sich als Motor zur Weiterentwicklung eines inklusiven Bildungswesens. Dieses Bekenntnis ist unter anderem in den rechtlichen Rahmenbedingungen des Hochschulgesetztes festgeschrieben (§38 HG 2005 idgF). Mit diesem werden Lehrer*innenbildungsinstitutionen in Österreich verpflichtet, internationale Zielsetzungen wie bspw. die der UN-Behindertenrechtskonvention (BMSGPK, 2016) aufzugreifen, und den Bereich der Inklusiven Pädagogik in die Curricula zu implementieren (Holzinger et al., 2019). Worauf im Detail rekurriert wird, welche internationalen und nationalen Grundsatzdokumente, Herausforderungen und Entwicklungsfelder hinsichtlich der Umsetzung einer Inklusiven Bildung von Bedeutung sind, wird im Folgenden verdeutlicht. Ausgehend von einer einleitenden Diskussion um das gegenwärtige Begriffsverständnis wird aufgezeigt, inwiefern inklusionsbezogene Inhalte und Kompetenzen in den Curricula der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg Eingang und Umsetzung finden, welche Zielbilder sich aus Forschung und Praxis ableiten lassen, und wie ein Zusammenschluss zwischen Pädagogischer Hochschule Vorarlberg und Praxisschule über eine praxis- und forschungsbasierte Kooperation gemeinsame Wege zu einer inklusiven Schule eröffnet.
Professionelle Lerngemeinschaften (PLGen) gelten seit den 1990er Jahren als eines der wirkungsvollsten Instrumente der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Während über PLGen von Lehrpersonen zahlreiche Forschungsergebnisse vorliegen, gibt es über solche von Schulleitungspersonen nur vereinzelte wissenschaftliche Erkenntnisse. Das Erasmus+-Projekt Heads Using Professional Learning Communities (HeadsUP) unter-sucht auf breiter Basis und in einem internationalen Kontext Möglichkeiten und Chancen sowie Gelingensbedingungen und Fallstricke von Schulleitungs-PLGen. Die vorliegende Arbeit skizziert das HeadsUP-Projekt und berichtet über erste Erkenntnisse und Tenden-zen.
Professionelle Lerngemeinschaften sind ein weitverbreitetes und gut evaluiertes Konzept in der Schul- und Unterrichtsentwicklung sowie der Professionalisierung von Schulleitungspersonen. Für ihre Wirksamkeit in der hochschulischen und universitären Ausbildung liegen allerdings so gut wie keine Erfahrungsberichte und Forschungsergebnisse vor. An der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg werden im Rahmen des Erasmus+ Projekts „TePinTeach“ seit dem Sommersemester 2020 Professionelle Lerngemeinschaften von Studierenden im Tagespraktikum als Mittel des gezielten Kompetenzerwerbs und der Professionalisierung von Studierenden eingesetzt und wissenschaftlich begleitet.
Erste Ergebnisse einer im Wintersemester 2022 durchgeführten Evaluation mittels Online Fragebogen, Analyse von Aktionsplänen der Studierenden und Fokusgruppen Interviews zeigen, dass es möglich ist, Professionelle Lerngemeinschaften, die hohen Qualitätsanforderungen entsprechen und von den Studierenden gut angenommen werden, in der Lehramtsausbildung zu implementieren.
Die Studierenden eignen sich mit dieser Lern und Arbeitsform gezielt persönlichkeitsrelevante und methodisch-didaktische Kompetenzen sowie
solche, die sie für die Arbeit in der Professionellen Lerngemeinschaft benötigen, an. Sie erwerben eine reflektierende Grundhaltung und eine positive Einstellung gegenüber kooperativem Arbeiten im Lehrberuf